Sitzung des Gemeinderates vom 16. Mai 2013 VORSITZENDE: Bürgermeister Mag. Siegfried N a g l Bürgermeisterstellvertreterin Mag.a Dr.in Martina S c h r ö c k Stadtrat Dipl.-Ing. Dr. Gerhard R ü s c h Stadtrat Detlev E i s e l - E i s e l s b e r g BERGMANN Ingeborg / BRAUNERSREUTHER Christine / DREISIEBNER Karl / EBER Manfred / FABISCH Andreas Mag. / FRÖLICH Klaus Mag. / GESEK Gerda / GMEINBAUER Daniela / GRABE Daniela Mag.a Dipl.-Ing.in (FH) / GROSSMANN Michael / HAAS-WIPPEL Waltraud / HABERLER Stefan Andreas Dipl.-Betriebswirt / HAßLER Gerald Mag. / HEINRICHS Elke / HEUBERGER Ingrid / HOFER Philipp / HOHENSINNER Kurt / HÖTZL Christoph / KATHOLNIG Karin / KAUFMANN Martina / KOPERA Daisy, Univ.-Prof.in Dr.in / KROTZER Robert / LOHR Roland Ing. / LUTTENBERGER kurt / MARAK-FISCHER Alexandra Elisabeth Mag.a / MARTINER Andreas / MOGEL Berno / MOLNAR Andreas Mag. / PACANDA Philip / PAVLOVEC-MEIXNER Andrea Mag.a E PIFFL-PERCEVIC Peter Dr. / POGNER Harry / POLZ-WATZENIG Astrid Mag.a / POTZINGER Elisabeth / RAJAKOVICS Thomas / SAVERNIK Werner Ing. Dipl.-Ing. / SCHARTEL Andrea-Michaela / SCHIMAUTZ Markus Dipl.-Ing. (FH) / SCHLEICHER Astrid Mag.a / SCHÖNBACHER Claudia / SIKORA Christian / SIPPEL Armin Mag. / SPATH Gerhard Mag. / STÖCKLER Peter / TABERHOFER Ulrike Mag.a / THOMÜLLER Martina / VARGAS ARIAS NIBALDO / WOHLFAHRT Gerhard Dr. / NAGL Siegfried Mag. Bgm. / SCHRÖCK Martina Mag.a Dr.in Bgm.-Stv.in / EISEL-EISELSBERG Detlev / EUSTACCHIO Mario Mag. (FH) / KAHR Elke / RÜCKER Lisa / RÜSCH Gerhard Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. / SCHRIFTFÜHRER: Wolfgang POLZ SCHRIFTPRÜFERIN: GR.in Waltraud HAAS-WIPPEL STENOTYPISTINNEN: Heidemarie LEEB Carina REITER BEGINN: 9.05 Uhr ENDE DER SITZUNG: 17.55 Uhr E i n l a d u n g von Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl zur o r d e n t l i c h e n S i t z u n g d e s G e m e i n d e r a t e s am 16. Mai 2013 um 9.00 Uhr im Gemeinderatssitzungssaal, Rathaus, II. Stock T a g e s o r d n u n g Ö f f e n t l i c h 1. A 8 – 11731/2012-24 Landeshauptstadt Graz, Rechnungsabschluss 2012 Berichterstatter/in: GR Dr. Wohlfahrt (Seite 12-15) 2. GGZ-021796/2008 GGZ-Jahresabschluss 2012 Berichterstatter/in: GRin Gesek (Seite 16) 3. StRH – 3357/2013 Vorprüfung des Rechnungsabschlusses 2012 (VRV) Berichterstatter/in: GRin Bergmann (Seite 16-18) 4. A 8 – 9550/2012-16 GPS-252/2013-1 GGZ-70224/2004 Voranschlag 2013 * Beschlüsse zum Voranschlag der ordentlichen Gebarung 2013 * Beschlüsse zum Voranschlag der außerordentlichen Gebarung 2013 * GPS-Wirtschaftsplan 2013 * GGZ-Wirtschaftsplan 2013 Berichterstatter/in: StR Dr. Rüsch (Seite 19-186) 5. A 8 – 22111/2013-2 GPS-252/2013-1 GGZ-70224/2004 Voranschlag 2014 * Beschlüsse zum Voranschlag der ordentlichen Gebarung 2014 * Beschlüsse zum Voranschlag der außerordentlichen Gebarung 2014 * GPS-Wirtschaftsplan 2014 * GGZ-Wirtschaftsplan 2014 Berichterstatter/in: StR Dr. Rüsch (Seite 19-186) 6. A 1-55/2013-4 und A 8 – 13326/2011-21 Dienstpostenplan 2013; Anpassungen zum 1.6.2013 Berichterstatter/in: GR Pogner (Seite 192) 7. A 8 – 21515/2006-143 GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, Stimmrechtsermächtigung für den Vertreter der Stadt Graz gem. § 87 Abs 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz 1967; Berichterstatter/in: GR Pogner (Seite 187-188) 8. A 14-18683/2013-1 Erfordernis der Zweidrittelmehrheit gem. § 63 Abs 2 Stmk ROG 2010 Mindestzahl der Anwesenden: 25 Zustimmung von 2/3 der anwesenden Mitglieder des Gemeinderates Mindestzahl der Anwesenden: 25 Zustimmung von 2/3 der anwesenden Mitglieder des Gemeinderates 3.21 FLÄCHENWIDMUNGSPLAN 2002 DER LANDESHAUPTSTADT GRAZ 21. ÄNDERUNG 2013 – Entwurf Beschluss über die öffentliche Auflage Berichterstatter/in: (Seite 192-196) 9. StRH – 67484/2008 City Benchmark Berichterstatter/in: GRin Mag. Grabe (Seite 197-199) N a c h t r a g 10. Präs. 009563/2003/0033 Abgesetzt! Änderung der Subventionsordnung Berichterstatter/in: 11. Präs. 023515/2013/0001 Errichtung „Abteilung für Bildung und Integration“ Berichterstatter/in: GRin Kaufmann (Seite 188-189) 12. A 8 –20081/06-102 Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Richtlinien für die Generalversammlung gem. § 87 Abs. 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz 1967, Umlaufbeschluss Berichterstatter/in: GR Dr. Wohlfahrt (Seite 189-190) 13. A 8 – 18793/06-128 Grazer Energieagentur GmbH Richtlinien für die 16. ordentl. Generalversammlung am 22.5.2013 gem. § 87 Abs. 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz 1967, Stimmrechtsermächtigung Berichterstatter/in: GR DI Schimautz (Seite 190-191) 14. A 16 – 65484/2004/7 und A 8 – 30034/2006/75 A 8 – 6640/2013/13 Erfordernis der erhöhten Mehrheit gem. § 1 Abs. 3 der Subventionsordnung Mindestanzahl der anwesenden GR-Mitgliedern 32, Zustimmung von mindestens 25 GR-Mitgliedern Fördervereinbarung zur mittelfristigen Finanzierung der Kultur Service Gesellschaft mbH für die Jahre 2013 bis 2017 Berichterstatter/in: GR Mag. Haßler (Seite 199-201) 15. A 16-65914/2004/84 und A 8 – 30034/2006/75 A 8 – 6640/2013-12 Erfordernis der erhöhten Mehrheit gem. § 1 Abs. 3 der Subventionsordnung Mindestanzahl der anwesenden GR-Mitgliedern 32, Zustimmung von mindestens 25 GR-Mitgliedern Fördervereinbarung zur mittelfristigen Finanzierung der Steirische Kulturveranstaltungen GmbH für die Jahre 2013 bis 2017 Berichterstatter/in: GR Mag. Haßler (Seite 202-203) 16. A 10/BD-7174/2009-23 A 14-007276/2009-17 A 10/5-063453/2012-8 A 10/8 – 9341/2013-4 Stadtteilentwicklung Graz-Reininghaus Rahmenplan Berichterstatter/in: GR Dr. Piffl-Percevic (Seite 203-209) 17. A 14_044097_2012_61 Erfordernis der 2/3 Mehrheit gem § 63 Abs 2 StROG 2010 Mindestanzahl d. Anwesenden:25 Zustimmung von zumindest 2/3 der anwesenden Mitglieder d. Gemeinderates 3.20 FLÄCHENWIDMUNGSPLAN 2002 DER LANDESHAUPTSTADT GRAZ 20. ÄNDERUNG 2012 Ergänzungsbeschluss Berichterstatter/in: GR Dr. Piffl-Percevic (Seite 209-211) Graz, 16. Mai 2013 Für den Bürgermeister: Dr. Erika Zwanzger eh. Seite Übersicht der Gegenstände Mitteilung des Bürgermeisters 1) Verschiebung einer Gemeinderatssitzung 32 Tagesordnung 12-31 Generalreden 1) GR. Mag. Klaus Frölich (ÖVP) 33-41 2) GR.in Ingeborg Bergmann (KPÖ) 42-51 3) GR. Michael Grossmann (SPÖ) 52-58 4) GR. Mag. Armin Sippel (FPÖ) 59-66 5) GR. Dr. Gerhard Wohlfahrt (Grüne) 67-77 6) GR. Philip Pacanda (Pirat) 78-82 Spezialdebatten 1) GR. Harry Pogner (ÖVP) 84-91 2) GR. Manfred Eber (KPÖ) 92-95 3) GR.in Waltraud Haas-Wippel (SPÖ) 96-100 4) GR. Christoph Hötzl (FPÖ) 102-106 5) GR.in Mag.a Daniela Grabe (Grüne) 107-115 6) GR. Philip Pacanda (Pirat) 116-118 Stadtsenatsmitglieder 1) StR. Detlev Eisel-Eiselsberg (ÖVP) 119-125 2) StR. Mag. (FH) Mario Eustacchio (FPÖ) 126-132 3) StR.in Elke Kahr (KPÖ) 133-139 4) StR.in Lisa Rücker (Grüne) 140-148 5) Bgm.-Stv.in Mag.a Dr.in Martina Schröck (SPÖ) 149-158 6) Bgm. Mag. Siegfried Nagl (ÖVP) 159-171 7) StR. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Rüsch (ÖVP) 172-186 Tagesordnung 187-211 Der Vorsitzende, Bürgermeister Mag. Siegfried N a g l , eröffnet um 9.05 Uhr die ordentliche öffentliche Sitzung des Gemeinderats der Landeshauptstadt Graz. Er stellt fest, dass der Gemeinderat ordnungsgemäß einberufen wurde und beschlussfähig ist. Bgm. Mag. Nagl: Hoher Gemeinderat, Herr Magistratsdirektor mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, geschätzte Vertreter der Presse, meine Damen und Herren auf der ZuhörerInnengalerie! Ich möchte Sie alle ganz, ganz herzlich zu unserem heutigen Gemeinderatstag begrüßen, zum Budgetgemeinderat, möchte diesen eröffnen, Ihnen auch wieder mitteilen, dass wir ordnungsgemäß und fristgerecht eingeladen haben und dass wir auch beschlussfähig sind. Ich möchte anmerken, dass wir in der nächsten Gemeinderatssitzung auch betreffend die Gemeinderatstermine noch eine Änderung haben werden, es war ja ursprünglich geplant, dass wir einen Budgetgemeinderatstermin im Dezember haben werden, da haben wir den Montag eingeplant gehabt und nicht den Donnerstag, wir werden die Sitzung dann wieder auf den Donnerstag verschieben, das wird dann der 12. Dezember sein. Wir werden das dann aber ordnungsgemäß beim nächsten Mal auch noch abstimmen, aber wir können dann unsere Ausschüsse und alles wieder normal abhalten, weil ja bekanntlich nach einem Doppelbudget heuer kein Budgetgemeinderatstermin mehr notwendig ist. Ich darf bekanntgeben, dass wir heute eine Entschuldigung haben, und zwar ist Frau Gemeinderätin Mag.a Andrea Pavlovec-Meixner heute aus dienstlichen Gründen verhindert und kann an der Gemeinderatssitzung nicht teilnehmen und Frau Mag.a Astrid Polz-Watzenig muss aus dienstlichen Gründen früher auch den Gemeinderat verlassen. Vielleicht schaffen wir es aber auch bis dorthin. Meine geschätzten Damen und Herren, wir haben heute ein Geburtstagskind, das einen halbrunden Geburtstag feiert, und ich darf dem Herrn Klubobmann Kurt Hohensinner zu seinem 35. Geburtstag ganz, ganz herzlich gratulieren und feststellen… (allgemeiner Applaus), ist wahrscheinlich einer der finanzkräftigsten Geburtstage, die wir da herinnen feiern. Alles Gute. Meine Damen und Herren, ein Dankeschön an die Präsidialabteilung und das Referat für Statistik, „Graz in Zahlen 2013“ wurde neu aufgelegt, Sie finden es auf Ihren Plätzen vor und ein wichtiges Werk ist auch gelungen, habe es kürzlich vorstellen dürfen, wir haben ja UNESCO und Icomos versprochen im Zuge der Verhandlungen im Schloss Eggenberg und die Aufnahme ins Weltkulturerbe, dass wir in Graz versuchen, auch neue Wege zu beschreiten und einen Managementplan zu entwickeln. Dieser Managementplan ist nun fertig, ich bedanke mich bei allen, die hier mitgearbeitet haben. Im Speziellen natürlich bei unserer Stadtbaudirektion und allen Damen und Herren. Es ist ein Nachschlagewerk und eine Unterstützung für alle Menschen, die in diesem Bereich bauen, etwas planen, das ist sehr interessant. Ich darf das Ihnen auch zur Lektüre empfehlen. T A G E S O R D N U N G Bgm: Mag. Nagl: Jetzt kommen wir gleich zur Tagesordnung. Wir werden heute beginnen mit dem Rechnungsabschluss 2012 und dem GGZ-Jahresabschluss 2012. Sowie der Vorprüfung des Rechnungsabschlusses 2012. Berichterstatter: GR. Dr. Wohlfahrt 1) A 8-11731/2012-24 Landeshauptstadt Graz, Rechnungsabschluss 2012 GR. Dr. Wohlfahrt: Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Stadtregierung, liebe Kolleginnen und Kollegen! Danke für die Gelegenheit, den Rechnungsabschluss 2012 zu berichten, ist ja doch eine seltene Gelegenheit, dass man als Gemeinderat einen Rechnungsabschluss darstellen darf. Aber es ist ja nicht irgendein Rechnungsabschluss, es ist ja eigentlich der letzte Rechnungsabschluss einer Ära, die damit zu Ende geht mit allen Vor- und Nachteilen. Ich werde kurz darauf eingehen. Das Wesentlichste bei einem Rechnungsabschluss ist immer die Frage, hat das Budget gehalten oder nicht, wurde das erfüllt, was versprochen wurde und auch 2012 so wie bei allen Budgets davor, weil die letzten vier Budgets davor hat der Voranschlag gehalten in voller Länge, der Rechnungsabschluss entspricht dem Voranschlag, das ist einfach ein Zeichen einer guten Planung einerseits und einer guten Umsetzung andererseits. Das Ganze in Zeiten einer großen Veränderung, es war ja nicht so, dass sich in dieser Zeit nichts verändert hätte. Auch 2012 und auch die ganzen Jahre davor hat es große Schwerpunkte gegeben, ich nenne hier einfach ein paar Beispiele: Bei der Kinderbetreuung, Verkehrsfinanzierungsvertrag, neue Straßenbahnen, neue Autobusse, ein Teil auf 2013 verschoben, neue Gemeindewohnungen, hier genauso zu wenig wie bei den Autobussen, eine Nahverkehrsdrehscheibe, der Ausbau der Annenstraße, viele Projekte wurden umgesetzt. Trotzdem hat der Rechnungsabschluss gehalten, es war auch so eingeplant und das erste Wesentliche sind beim Rechnungsabschluss ja nicht unbedingt die Investitionen, sondern der laufende Saldo. Im Stück auf Seite 2 wird der laufende Saldo auch näher beschrieben, Sie wissen, in den letzten fünf Jahren hat sich der laufende Saldo deutlich gedreht, er war vorher negativ 2008, wie Schwarz/Grün angefangen haben, jetzt ist er positiv, er ist auch immer stärker positiv geworden. Geplant war ein positiver Saldo von 22 Millionen in der laufenden Gebarung, erreicht haben wir 35 Millionen, das liegt daran, dass die Steuern noch deutlich besser geflossen sind als erwartet, es sind auch die Ausgaben gestiegen und es gab ein paar Sondereffekte im Zins- und Verwaltungsaufwandbereich, dass das in Summe ausgemacht hat. Eine kleine Anmerkung zu den Ergebniszahlen. So wie jedes Jahr ist die Frage der zeitlichen Abgrenzung natürlich wichtig, wie geht man mit dem Kalenderjahr um, welche Zahlungen rechnet man rein oder nicht. Hier ist, bedingt durch den früheren Bericht, bis jetzt hatten wir noch nie so früh einen Rechnungsabschluss, einiges verändert worden. Also ich will schon darauf hinweisen, dass die Zeit nicht hundert Prozent vergleichbar ist, gewisse Aufwendungen, die vorher noch in das Jahr hineingerechnet worden sind, jetzt nicht mehr drinnen sind. Der Effekt macht schon ein paar Millionen aus, aber Effekt hin oder her, auf jeden Fall hat der laufende Saldo gehalten, auf jeden Fall wurde der Rechnungsvoranschlag erfüllt, aber ob ein Teil dieser Verbesserung ist auch darauf zurückzuführen, dass die Abgrenzung anders notwendig war. Warum war sie anders notwendig, wir mussten den Rechnungsabschluss früher präsentieren, nicht nur aber auch für das Doppelbudget, wir brauchen einen Rechnungsabschluss 2012, um das Budget 2014 beschließen zu können, aber es gibt auch Vorgaben vom Bund her mit der Berichterstattung hin zur EU, dass Rechnungsabschlüsse früher vorliegen müssen. Also wer es ganz genau wissen will, müsste hier so quasi noch ein paar Korrekturen reinrechnen. Wichtig, auf Seite 2, so mitten drinnen, die Nettofinanzschuld der Stadt Graz betrug 2012 1.089 Millionen Euro und die Nettoschuld ist seit 2009 praktisch nicht gestiegen, real nicht gestiegen. Ich glaube, das ist ein Zeichen guter Politik, ich habe mir das genau rausgerechnet. Ich habe auch die Zahlen vom Rechnungshof genommen, weil der Rechnungshof prüft ja die Finanzdirektion, da liegen die Zahlen nur bis 2011 vor, und zum Beispiel laut Rechnungshofbericht die Nettofinanzschuld der Stadt Graz inklusive Beteiligungen ist von 2009 bis 2011 sogar um drei Prozent gesunken. Das heißt, das ist eine nachhaltige Budgetpolitik trotz Investitionen, trotz ganz normalem Geschäft steigen die Schulden nicht an und dass die Schulden real zu rechnen sind, das ist inzwischen, glaube ich, auch allgemein bekannt, hat am Anfang ein bisschen Verwunderung ausgelöst, aber logischerweise geht es um den Wert einer Milliarde und die wird halt bei Inflation von Jahr zu Jahr weniger wert. Das heißt, es war einfach eine sehr solide Budgetpolitik mit mehr oder weniger konstanten Schulden, je nachdem wie ich mir die Zeitreihe anschaue, sind die Schulden ein kleinwenig gestiegen oder gesunken. Generell zum Rechnungsabschluss, wir haben momentan nur den Abschluss des kameralen Haushaltes, der Gesamtabschluss inklusive Beteiligungen liegt noch nicht vor, ist einfach der frühen Zeit im Jahre geschuldet, wird aber vom Rechnungshof nachgereicht werden. Exakt ausgewiesen sind die Schulden der Stadt Graz im engeren Sinn, die sind natürlich deutlich gesunken, aber bei den Beteiligungen ist es mehr geworden. Die Summe ist konstant geblieben, aber wenn man quasi die Schulden anschaut, die andere Städte ausweisen, dann könnten wir natürlich jetzt auch sagen, die Schulden sind gesunken, aber wir sind in Graz so ehrlich, dass wir dieses Spielchen nicht machen und deswegen will ich auch gar nicht näher darauf eingehen. Der Vollständigkeit halber, es gab 2012 natürlich auch Überschreitungen, die wurden größtenteils in der letzten Sitzung berichtet, es gibt noch weitere 20.000 Euro, die noch nicht berichtet worden sind, aber ich glaube, in Summe dieses Rechnungsabschlusses spielt diese Größenordnung keine Rolle. Das waren die wesentlichen Punkte, ich glaube, es hat sich einfach gezeigt, dass die Budgets, die Schwarz/Grün beschlossen hat, gehalten haben, alle fünf, ich glaube, das ist Zeichen einer guten Finanzpolitik und es hat sich auch gezeigt, dass man in der Stadt einiges verändern kann, dass man, wenn man konsequent und sinnvoll sich Einsparungen überlegt, den laufenden Saldo drehen kann und trotz dieser vielen Institutionen, trotzdem, was sich in Graz alles verändert hat, haben wir es geschafft, den Schuldenstand konstant zu halten und ich glaube, das ist auch was Wichtiges und das war das Ziel schwarz/grüner Politik, das haben wir auch erreicht. In diesem Sinne danke und bitte um Annahme des Rechnungsabschlusses 2012, des letzten schwarz/grünen Budgets (Applaus Grüne). Der Berichterstatter stellt namens des Personal-, Finanz-, Beteiligungs- und Immobilienausschusses den Antrag, der Gemeinderat wolle gemäß § 96 des Statutes der Landeshauptstadt Graz, LGBl. 130/1967 idF. LGBl. 8/2012 beschließen: 1. Der Rechnungsabschluss der Landeshauptstadt Graz der Ordentlichen und der Außerordentlichen Gebarung für das Jahr 2012 wird genehmigt. 2. Die Überschreitung der im Motivenbericht angeführten Konten, Deckungsklassen und Eckwerte wird nachträglich beschlossen. 3. Die gemäß § 27 der Satzungen der Krankenfürsorgeanstalt für die Beamten der Landeshauptstadt Graz über die entsprechenden Reservefonds abgewickelten Wirtschaftserfolge des Haushaltsjahres 2012, das sind die Soll-Überschüsse des Betriebsfonds für Pflichtleistungen von € 356.669,92 des Fonds für Erweiterte Heilbehandlung von € 54.074,96 des Fonds für zusätzliche Leistungen von € 241.165,42 werden zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Tagesordnungspunkt wurde mit Mehrheit angenommen. Berichterstatterin: GR.in Gesek 2) GGZ-021796/2008 Geprüfter Jahresabschluss 2012 GR.in Gesek: Hoher Gemeinderat! Die Geriatrischen Gesundheitszentren erlauben sich nun, den von der Pucher und Schachner Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH Graz geprüften Jahresabschluss 2012 vorzulegen. Die Buchführung und der Jahresabschluss entsprechen nach der pflichtgemäßen Überprüfung den gesetzlichen Vorschriften. Der Jahresabschluss vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss. Ich ersuche um Genehmigung. Die Berichterstatterin stellt namens des Verwaltungsausschusses der Geriatrischen Gesundheitszentren den Antrag, der Gemeinderat wolle beschließen: Genehmigung des von der Pucher und Schachner, Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH zum 31.12.2012 geprüften Jahresabschlusses der GGZ. Der Tagesordnungspunkt wurde mit Mehrheit angenommen. Berichterstatterin: GR.in Bergmann 3) StRH – 3357/2013 Vorprüfung des Rechnungsabschlusses 2012 (VRV)“ GR.in Bergmann: Sehr geehrte Damen und Herren! Der Kontrollausschuss hat am 6. Mai den Prüfbericht des Rechnungsabschlusses 2012 eingehend beraten und es ist festzustellen, dass das laufende Haushaltsergebnis, wie 2011, auch 2012 positiv war, jedoch gab es eine deutlich negative freie Finanzspitze im Jahr 2012 von minus 19 Millionen Euro. Die war aber darauf zurückzuführen, dass es sehr hohe Darlehenstilgungen gegeben hat in der Höhe von 54 Millionen Euro. Davon waren 17,8 Millionen Euro aufgrund der Fälligstellung dreier Darlehen durch die Darlehensgeberin. Die genannten Zahlen betrafen allerdings lediglich den städtischen Haushalt, wie ja Kollege Wohlfahrt schon festgestellt hat, dieser Rechnungsabschluss ist kein konsolidierter Rechnungsabschluss, sondern es betrifft nur den städtischen Haushalt. Allerdings sind die Transfers an die städtischen Zuschussbetriebe hier beinhaltet. Der Saldo der Vermögensgebarung war in den letzten Jahren durch die jährlichen Immobilientransaktionen an die Tochtergesellschaft GBG ebenfalls geprägt, auch im Jahr 2012 gab es ein Immobilienpaket im Ausmaß von 8,5 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren war die Neuverschuldung durch diese Immobilientransaktionen in erster Linie außerhalb des Budgets abgebildet. Es entstanden daraus laufende Belastungen aus Mietentgelten, die inhaltlich Finanzierungsaufwendungen gleichzustellen sind. Generell war im Bereich der Finanzierung festzustellen, dass im Jahr 2011 die Aufnahme von Finanzschulden abgenommen hat, aber gleichzeitig haben sich die Entnahmen aus Rücklagen erhöht und die Zuführung an Rücklagen verringerte sich. Die Zinssicherungsmaßnahmen, die waren verbunden mit Zahlungen, die wie eine Versicherungsprämie für den Erhalt des vereinbarten festgesetzten Zinssatzes zu sehen sind. Im Jahr 2012 gab es aus diesen Zinssicherungsmaßnahmen einerseits Einnahmen, aber auch andererseits erhebliche Ausgaben in Höhe von 6,2 Millionen Euro. Der Hintergrund dieser Ausgaben lag darin, dass die Stadt Graz nicht mit Marktzinsrückgängen spekulierte, sondern durch eine Fixverzinsung der Darlehen diese Marktzinse absicherte. Der Stadtrechnungshof hat die Unterlagen untersucht auf deren Vollständigkeit, Rechtskonformität und die rechnerische Richtigkeit, wobei diese Untersuchung auf Plausibilitätskontrollen und Analysen von Mehrjahresentwicklungen und rechnerische Kontrollen aufgebaut wurde. Die vorgelegten Unterlagen waren im Wesentlichen vollständig, rechnerisch richtig und rechtskonform. Es gab jedoch auch folgende Einschränkungen und Anmerkungen des Stadtrechnungshofes und zwar zu den Budgetgrundsätzen, zu Lasten des laufenden Haushaltes sollten nur solche Transfers abgebildet werden, die zur Abdeckung der laufenden Cash-Flow-Abgänge bei den Empfängerorganisationen benötigt werden. Die klare und konsequente Trennung von Ausgaben des laufenden Haushaltes und der Vermögensgebarung sollten in der Querschnittsrechnung eingehalten werden. Zur Vermögensbewertung hat der Stadtrechnungshof angemerkt: Es war einschränkend festzuhalten, dass der Ansatz von Wiederbeschaffungswerten bei der Bewertung des öffentlichen Gutes, wie erstmals 2009 durchgeführt, eine sehr weite Auslegung der Voranschlags- und Rechnungsabschluss-Verordnung bedeutete. Weiters gab es Probleme bei den Finanzpositionen im Bereich der GBG-Buchungsschnittstelle. Hier wurden aufgrund von Problemen unzulässige negative Zahlen in der Abstattung nachgewiesen, diese wurden aber buchungstechnisch in Ordnung gebracht. Allerdings wurde auf organisatorischer Ebene dieses Problem bisher noch nicht bereinigt. Von den Beilagen her hat der Stadtrechnungshof auch angemerkt, dass eine Beilage nicht vorgelegt wurde. Im Kontrollausschuss wurde dieser Prüfbericht einstimmig angenommen. Ich bitte daher auch hier um Annahme. Danke (Applaus KPÖ). Die Berichterstatterin stellt namens des Kontrollausschusses den Antrag, der Gemeinderat möge den gegenständlichen Bericht sowie die Stellungnahme des Kontrollausschusses gemäß § 67a Abs. 5 des Statutes der Landeshauptstadt Graz zur Kenntnis nehmen. Der Tagesordnungspunkt wurde einstimmig angenommen. Berichterstatter: StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch 4) A 8-9550/2012-16 GPS-252/2013-1 GGZ-70224/2004 Voranschlag 2013 * Beschlüsse zum Voranschlag der ordentlichen Gebarung 2013 * Beschlüsse zum Voranschlag der außerordentlichen Gebarung 2013 * GPS-Wirtschaftsplan 2013 * GGZ-Wirtschaftsplan 2013 5) A 8-22111/2013-2 GPS-252/2013-1 GGZ-70224/2004 Voranschlag 2014 * Beschlüsse zum Voranschlag der ordentlichen Gebarung 2014 * Beschlüsse zum Voranschlag der außerordentlichen Gebarung 2014 * GPS-Wirtschaftsplan 2014 * GGZ-Wirtschaftsplan 2014 StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Herr Bürgermeister, Frau Vizebürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Stadtregierung, liebe Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, liebe Zuhörer auf der Galerie und Zuhörerinnen! Es hat sich in der Zwischenzeit herumgesprochen, wir werden heute, so hoffe ich, einen Beschluss über insgesamt zwei Milliarden Euro fassen. Diese zwei Milliarden Euro sind das Volumen des Doppelbudgets 2013 und 2014. Dass es möglich ist, ein Doppelbudget heute zu beschließen, haben wir zunächst einmal der Finanzdirektion zu danken, dass sie den Rechnungsabschluss so frühzeitig aufgestellt hat, zum Zweiten aber auch dem Rechnungshof unter dem Rechnungshofdirektor, dass in einer zeitlich sehr, sehr kurzen Zeit dieser Bericht auch geprüft wurde, heute vorgestellt wurde und über den eben abgestimmt werden konnte. Es gibt, seit diese Regierung im Amt ist, einen Stabilitätspakt, vereinbart von den drei Parteien Volkspartei, SPÖ -sozialdemokratische Partei und die freiheitliche Partei, und ein Kernpunkt von diesem Stabilitätspakt ist die Beschreitung des Finanzschuldenpfades, des Budgetpfades von 2013 bis 2017. Das heute vorgelegte Doppelbudget und die mittelfristige Finanzplanung bis 2017 ist demnach die erste Bewährungsprobe für diesen Stabilitätspakt. Bevor ich Ihnen aber die Details vorstelle, möchte ich Sie gerne zu einem virtuellen Spaziergang in die Herrengasse einladen und möchte Ihnen gerne vorführen, was die Grazerinnen und Grazer über das liebe Geld, über die städtischen Finanzen wissen. (Abspielung eines Filmes). StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Um zur letzten Frage zu kommen, wie viel kosten 1000 Liter Leitungswasser, ich nehme an, Sie hätten es gewusst, nicht 800 Euro, nicht 300 Euro, auch nicht 10 Euro, sondern 1,79 Euro. Ich darf nun als Erstes ganz kurz die wesentlichen Merkmale des Stabilitätspaktes vorstellen, der von den genannten drei Parteien vereinbart wurde. Der Stabilitätspakt wurde auch in Abstimmung mit dem Stadtschuldenrat vereinbart, Stadtschuldenrat, an dem teilnehmen Prof. Felderer, Prof. Pilz und Prof. Tichy. Der Kernpunkt des Stabilitätspaktes ist die Budgetentwicklung, wie gesagt, bis 2017 und zwar im Rahmen des österreichischen Stabilitätspaktes. Die konsolidierte Betrachtung des Budgets soll beibehalten werden. Wichtigstes quantitatives Kriterium: der maximale Schuldenstand soll nicht über 1,3 Milliarden Euro steigen. Ein Investitionsvolumen von rund 530 Milliarden Euro soll ermöglicht werden, davon 100 Millionen für neue Projekte, und der Überschuss in der konsolidierten laufenden Gebarung soll insgesamt über die fünf Jahre rund 240 Millionen Euro betragen. Vor dem Hintergrund dieses Stabilitätspaktes, aber auch der wirtschaftlichen Entwicklung ist nun dieses Budget, das Doppelbudget, erstellt worden. Ich möchte diesen wirtschaftlichen Hintergrund ganz kurz charakterisieren. Zunächst von der Europäischen Union, ich übernehme hier eine Zeile aus der Kleinen Zeitung vor wenigen Tagen: „Sparschmerz zeigt kaum Wirkung“. Was ist damit gemeint? In ganz Europa gibt es Sparbudgets, trotzdem steigen die Schulden weiter, das Wirtschaftswachstum kommt nicht wirklich in Schwung und es gibt eine stark steigende wirklich bedrohliche Arbeitslosigkeit. Wenn man etwa die Daten für Griechenland hört, 60 % der Jugendlichen ohne Arbeit, wenn man weiß, dass die Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union insgesamt 25 % beträgt und dass auch die Arbeitslosigkeit, die Gesamtarbeitslosigkeit, in einigen Staaten, wie etwa auch Spanien, insgesamt auch über 25 % beträgt, dann ist das wahrlich bedrohlich und es ist auch selbst von der EU ein sogenannter sanfter Kurswechsel im Gange nämlich, dass den Krisenländern mehr Zeit gegeben wird für die Sanierung ihrer Budgets. Wie sieht der wirtschaftliche Hintergrund für Österreich aus? Das Budgetdefizit 2012 hat gesamtstaatlich das Maastricht Kriterium erfüllt, gesamtstaatlich, also von Bund bis zur kleinsten Gemeinde umfassend. Trotzdem steigen auch in Österreich die Schulden weiterhin. Der Schuldenabbau von zirka 75 % des Bruttoinlandsproduktes auf 60 % soll ab 2017 beginnen und zwar mit jeweils pro Jahr einem Zwanzigstel dieses Überbetrages. Wir haben in Österreich Gott sei Dank EU-weit die niedrigste Arbeitslosigkeit, wir liegen auch beim Wirtschaftswachstum über dem EU-Durchschnitt, aber bei 1 % bei Gott nicht in einer euphorischen Höhe. Wie sieht der wirtschaftliche Hintergrund für die Stadt Graz aus? Die Stadt ist ganz eindeutig und schwerpunktmäßig das wirtschaftliche Zentrum der Steiermark mit 170 % der Beschäftigten, das sind 36 % der Beschäftigten der Steiermark insgesamt. Rund ein Drittel aller Neugründungen, Unternehmensneugründungen pro Jahr finden in Graz statt. Die Kommunalsteuer als auch wichtiges Kriterium für die Beschäftigung liegt inzwischen über 100 Millionen Euro pro Jahr und sie wächst kontinuierlich und ist auch in Krisenzeiten 2008/2009 gewachsen. Und ich denke, dass die städtischen Leistungen und Investitionen, die wir von Seiten der Stadt Graz bereitstellen, durchaus als Motor für Wirtschaft, Arbeit und Beschäftigung genannt werden können. Vor diesem Hintergrund erfolgte also im Laufe der letzten Wochen die Erstellung des Doppelbudgets und der Mittelfristplanung bis 2017. Die Strategie nach dem Stabilitätspakt war klar, es gilt, den Beitrag in dem Doppelbudget für insgesamt 530 Millionen Euro Zukunftsinvestitionen zu sichern und zwar durch abnehmende Kapitalaufnahme und gleichzeitig durch zunehmende Überschüsse aus der laufenden Gebarung. Mit einem wichtigen Hauptziel nämlich, dass das hohe Niveau und die hohe Qualität der Leistungen der Stadt beibehalten werden sollen. Wie kann sich das ausgehen? Die wichtigsten Ergebnisse sind dabei auf dieser Tabelle dargestellt. Bevor ich diese Tabelle etwas nähere erläutere, möchte ich darauf hinweisen, dass Graz wahrscheinlich die einzige Gebietskörperschaft in Österreich ist, die eine derartige Tabelle darstellen kann, die eine derartige Tabelle zeichnen kann. Es ist der konsolidierte Finanzschuldenstand also von der Stadtverwaltung plus Beteiligungen und zwar über eine gesamte Gemeinderatsperiode von 2013 bis 2017. Abgeleitet der konsolidierte Finanzschuldenstand aus der laufenden Gebarung und der Investitionen, er zeigt sozusagen den vereinbarten Stabilitätspfad. Ich darf an dieser Stelle sagen, dass diese Tabelle, etwas salopp gesagt, die Erfindung von unserem Finanzdirektor Karl Kamper mit dem früheren Rechnungshofdirektor Günter Riegler ist und diese Erfindung wurde im Laufe der letzten Jahre durch die Finanzdirektion, aber auch durch den Rechnungshof so verfeinert, dass zwar theoretisch klarerweise immer noch Fragen offen sind, aber dass es ein sehr brauchbares Instrument für die Finanzpolitik ist und dass damit, und das erscheint mir auch sehr wichtig, eine Budgetpolitik in Summe transparent vorgelegt werden kann und deshalb auch überprüfbar ist. Sie zeigt ganz knapp zusammengefasst in der ersten Zeile, wie gesagt, den Jahresanfangsstand der Verschuldung, dann die wichtigen Größen, wie sich die Verschuldung verändert, nämlich Ergebnis der laufenden Gebarung, hier konsolidierter laufender Cash-Flow vor Zinsen genannt, die Investitionen, die Zinsen, die ebenfalls bezahlt werden müssen und daraus ergibt sich dann der Jahresendstand. ich möchte Ihnen gerne die Zeilen, die hier dargestellt sind, etwas näher erläutern. Als Erstes die laufende Gebarung, hier sind schon die Zinsen abgerechnet, sie sehen, dass wir von einer Entwicklung ausgehen von 11 Millionen Euro Überschuss im Jahr 2013, 2014 33 Millionen Überschuss, das ist Teil des Doppelbudgets, und in der Finanzplanung dann bis zum Jahr 2017 soll dieser Überschuss auf 78 Millionen steigen. Ich darf Ihnen ganz kurz sagen, worum handelt es sich bei der laufenden Gebarung. Bei der laufenden Gebarung gibt es auf der einen Seite die Kommunalabgaben, die Ertragsanteile und die Gebühren als wichtigste Größen. Auf der Ausgabenseite die Personalausgaben, Pensionen, Verwaltungs- und Betriebsaufwand, Zinsen. Der Saldo zwischen Einnahmen und Ausgaben ist ähnlich dem Betriebsergebnis eines privaten Unternehmens. Allerdings gibt es einen ganz gravierenden Unterschied. Ein privates Unternehmen muss seine Produkte am Markt verkaufen, muss Güter anbieten, für die die Konsumenten bereit sind, einen Preis zu bezahlen. Eine Gebietskörperschaft erzielt ihre Einnahmen aus Steuern und Gebühren, das ist auch richtig so, weil eine Gebietskörperschaft Produkte anbietet, die eben auf dem Markt nicht platzierbar sind, was aber sehr wichtig ist für uns, jede Gebietskörperschaft kann mit einer viel stabileren Situation und auch Entwicklung der Einnahmen rechnen als ein Unternehmen. Bei der Prognose der Einnahmen für diese laufende Gebarung haben wir die Prognose vom Finanzministerium übernommen, es ist eine sehr vorsichtige Prognose, wir haben, wie bekannt, die Gebührenanpassung laut VPI vorgenommen, wobei es über das Sozialressort eine Abfederung für niedrige Einkommen geben wird, es sind bei den Einnahmen keine noch nicht beschlossenen Einnahmen dabei. Zum Beispiel eben die Parkgebührenerhöhung ist hier in dieser Einnahmenentwicklung noch nicht berücksichtigt, weil sie auch noch nicht beschlossen wurde und zusätzlich sind auch keine Sonderbedarfszuweisungsmittel vom Land dabei, die wir im Laufe der letzten Jahre erhalten haben, soviel zu den Einnahmen. Neben den Einnahmen wird die laufende Gebarung wesentlich von den Eckwerten für die Abteilungen bestimmt sowie von den Zuschüssen an die Beteiligungen. Sie sehen die Eckwertentwicklung von 2013 bis 2017. Die Eckwerte sind im Wesentlichen das Finanzierungserfordernis für unsere Magistratsabteilungen, also Ausgaben weniger Einnahmen, die diese erzielen können. Sie sehen, dass die Entwicklung von 347 Millionen 2013 auf 341 Millionen 2017 leicht fallen soll. Wie soll das gelingen? Wir haben im Jahr 2013 durchaus eine Ausweitung der Eckwerte gegenüber 2012. Kollege Wohlfahrt hat schon einige Gründe genannt, es gibt einige budgettechnische Gründe. Allerdings sind auch einige wesentliche Aufgabenbereiche ausgeweitet worden. Etwa im Bereich Arbeit und Soziales, die SozialCard. Im Bereich der Jugendwohlfahrt, die Kinderbetreuung ist weiter ausgeweitet worden, die Nachmittagsbetreuung an den Schulen, die Ordnungswache, gesamter Kulturbereich sowie das Graz Museum und das Kindermuseum. Um den Stabilitätspakt einhalten zu können, brauchen wir zwei Mal eine Korrektur dieser Eckwertentwicklung. Die eine Korrektur ist im Doppelbudget enthalten, wir haben im Jahr 2014 eine einprozentige lineare Kürzung der Eckwerte vorgenommen. Im Jahr 2015 muss dann aus heutiger Sicht eine dreiprozentige Kürzung der Eckwerte vorgenommen werden, die ist selbstverständlich politisch zu bestimmen, das heißt, die Verteilung ist dann politisch zu bestimmen. Eckwerte, also der eine wichtige Bereich auf der Ausgabenseite, der zweite wichtige Bereich, wie entwickeln sich die Zuschüsse der Stadt an unsere Beteiligungen? Das ist in der nächsten Folie dargestellt. Das laufende Cash-Flow als Saldo an die Beteiligungen. Wir müssen an unsere Beteiligungen im Jahr 2013 71 Millionen Euro zahlen aufgrund der Vereinbarungen, und diese Summe soll ebenfalls um sechs Millionen weniger werden bis zum Jahr 2017, nämlich 65 Millionen. Wir haben Beteiligungen mit einem zunehmenden Finanzierungserfordernis, etwa die Theaterholding oder auch das GPS, und zwar wegen der Ausweitung der Ordnungswache, wie erwähnt, es gibt Unternehmen, Beteiligungen von uns mit einem abnehmenden Finanzierungserfordernis, das ist etwa die Messe oder auch die Geriatrischen Gesundheitszentren und es gibt zwei Beteiligungen, auf die die Hauptlast dieser Einsparungen ruht, das ist die Holding Graz und die GBG. Beide Beteiligungen sind durch die Reform Haus Graz neu ordnen in die Lage versetzt worden, Synergieeffekte und Effizienzsteigerung zu lukrieren, ohne dass das Leistungsspektrum geringer werden sollte. Es gibt auch zwei Beteiligungen mit steigenden Überschüssen, das sind der Flughafen und der Ankünder. Ich darf nochmals die laufende Gebarung darstellen. Zusammengefasst, was ich eben ausgeführt habe, soll zu dieser Entwicklung führen, dass die laufende Gebarung bis knapp 80 Millionen Euro im Jahr 2017 steigen soll. Wir kommen zu den Investitionen. Ich habe erwähnt, dass 530 Millionen Euro bereitgestellt werden sollen, das ist nach Stabilitätspakt möglich, wir haben nach wir vor eine starke Investitionswelle, die wir vor uns herschieben, das sind Entscheidungen, die in der Vergangenheit gefallen sind und die auch aufgearbeitet und umgesetzt werden müssen. Aus diesem Grund ist aus heutiger Sicht das Investitionsvolumen für die nächsten zwei Jahre mit 250 Millionen Euro geplant. Ich möchte Ihnen gerne einfach in ein paar wenigen Bildern darstellen, was mit diesen Investitionsmitteln in der Stadt Graz …welche neuen Einrichtungen erstellt werden und was passiert mit diesen Mitteln. Zunächst einmal werden die neuen Straßenbahnen und Busse gekauft mit einer Rate von 44 Millionen Euro. Die Nahverkehrsdrehscheibe am Hauptbahnhof erfordert noch ein Finanzierungsvolumen von 29 Millionen Euro. Schulen und sonstige Gebäude stehen mit 22 Millionen Euro auf dem Plan. Der Gleis- und Fahrwegbau der Holding Graz mit 21 Millionen, Pflegeheime und Investitionen im Geriatrischen Gesundheitszentrum in Höhe von 18 Millionen Euro, Kanal- und Wasserversorgung 15 Millionen Euro. Die Grundeinlösen für den Südgürtel werden heuer 11 Millionen Euro erfordern, es sind zwei Sporthallen in Bau, heuer die Rate für die nächsten zwei Jahre sind neun Millionen Euro. Der Flughafen investiert im Ausmaß von acht Millionen Euro, Straßensanierung im Ausmaß von vier Millionen Euro, Entschuldigung, acht Millionen Euro, vier Millionen ist die Rate für ein Jahr, die Sanierung von Gemeindewohnungen wird uns insgesamt sechs Millionen Euro kosten in den nächsten beiden Jahren. Die Attraktivierung der Annenstraße fünf Millionen Euro, der Hochwasserschutz für Grazer Bäche vier Millionen Euro, das sind insgesamt 200 Millionen der 250 Millionen, die wir an Investitionen für 2013 und 2014 vorhaben. Dazu kommen noch rund 24 Millionen Euro Investitionen in das Fernwärmenetz, diese Investitionen wurden auch schon in der Vergangenheit und werden weiterhin über den Feinstaubfonds der Stadt gefördert. Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist das Investitionsprogramm für die nächsten Jahre. Ich denke, das ist ein guter Überblick, um zu zeigen, dass sich in der Stadt ungeheuer sehr viel bewegt, hier sind übrigens noch nicht dabei die 30 Millionen für neue Projekte, die ja vorgesehen sind, die aber noch bestimmt werden müssen (Applaus ÖVP). Ich komme damit zum Finanzschuldenstand der Stadt Graz, konsolidiert selbstverständlich, für das Haus Graz bis zum Jahr 2017. Sie sehen dargestellt, dass der Schuldenstand, so wie es vereinbart wurde, auf rund 1,3 Milliarden Euro steigt. Im Jahr 2016 am höchsten sein wird und dann ab 2016, so wie wir es uns vorgenommen haben, wieder leicht sinkt, sodass wir jedenfalls bis zum Jahr 2017 auch mit einigen Sicherheiten bei der gewünschten maximalen Obergrenze ankommen und diese jedenfalls nicht übersteigen mit rund 1,3 Milliarden Euro. Ich möchte mich ganz kurz mit der Frage beschäftigen, ob Graz einen zu hohen Schuldenstand hat, wie von sehr vielen Seiten behauptet wird. Ein erstes Argument ist die sehr, sehr stark auf der Schuldenbremse stehende Europäische Union. Maastricht-Kriterium ist festgehalten, dass der Gesamtschuldenstand eines Staates, Bund, Länder und Gemeinden insgesamt maximal 60 % des Bruttoinlandsproduktes betragen darf. Das kann man auf eine Stadt nicht runterbrechen, aber mir geht es um etwas anderes, eben um den Hinweis, dass auch die EU in der jetzigen Situation nicht davon ausgeht, dass eine Stadt oder eine Gebietskörperschaft keine Schulden haben darf, sondern selbstverständlich eben einen entsprechenden Anteil an den 60 %, und noch etwas ist aus dieser Ziffer ablesbar. Wenn das Wirtschaftswachstum steigt, wenn es ein Wirtschaftswachstum gibt, dann gibt es auch einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes und dann gibt es auch einen Anstieg der Schulden. Also auch in diesem Konzept geht man erstens einmal nicht davon aus, dass die Schulden null sein sollen, zum Zweiten auch nicht, dass die Schulden durchaus wachsen dürfen. Ein kleiner Ausflug in die Volkswirtschaft, der Gerhard Wohlfahrt möge mir die Einfachheit verzeihen. Ich möchte einfach den Zusammenhang, den Kreislauf kurz darstellen. Private Haushalte sparen, wir alle legen Geld zwischendurch auf die Bank und wollen, dass das vermehrt wird. Dieses Geld wird von den Unternehmen und auch von den Gebietskörperschaften ausgeliehen, das sind Kredite für Investitionen und das ist, wenn man es ganz einfach nimmt, der Motor für die Wirtschaft und für die Arbeitsplätze. Sparen auf der einen Seite ist gleich Kreditaufnahme von Unternehmen und von Gebietskörperschaften. Klar ist natürlich, dass damit nicht einem unbegrenzten Schuldenmachen die Rede gemacht wird, sondern es muss Spielregeln geben, die für dieses Schuldenkonzept einzuhalten sind. Die erste und wichtigste Spielregel halten wir seit mehreren Jahren ein, wir haben es heute schon gehört, wir finanzieren ausschließlich Investitionen über Kredite und keine Ausgaben in der laufenden Gebarung, also weder Gehälter noch Subventionen noch Leistungskäufe. Und wir haben damit ein beträchtliches Vermögen angeschafft, ich darf nur ein paar wichtige Daten hier nennen. Die Stadt Graz hat insgesamt 416 Hektar Wald, zirka 800 Gebäude im Eigentum, zirka 800 Kilometer Straßen, Park, dann kommt das mobile Vermögen dazu wie Straßenbahnen und Busse und Dergleichen. Sie sehen, wenn das auch nicht leicht beziffert werden kann, es steht ein beachtlicher Stand an Vermögen den Schulden gegenüber. Dritte wichtige Spielregel, die Stadt muss selbstverständlich ein vertrauenswürdiger Kreditnehmer bleiben, das ist in Zeiten wie diesen durchaus eine wichtige Aufgabe, und ich habe das schon öfter erläutert, gerade nachdem von der Bankenfinanzierung immer stärker zur institutionellen Finanzierung übergegangen wird, zur Finanzierung durch Versicherungen usw., das muss erhalten bleiben. Bis jetzt gibt es auch keine Anzeichen, dass das nicht der Fall ist. Das Verhältnis von Schulden zu laufenden Einnahmen kann ich Ihnen nur für das Jahr 2011 angeben, weil eben für das Jahr 2011 der gesamte Rechnungsabschluss vorliegt. Wir liegen hier bei 1,25, das heißt, die Schulden sind um 25 % höher als die laufenden Einnahmen. Der Rechnungshofdirektor mahnt uns hier, auf einen Wert von 1 : 1 zu kommen. Unbestritten ist, also hier haben wir durchaus einen leichten Aufholbedarf. Und das letzte Kriterium ist, dass der Schuldendienst oder ganz konkret die Zinsen natürlich nicht zu viel von den Einnahmen auffressen dürfen, dass man also nicht zu viel von den Einnahmen, die wir als Stadt erzielen, für den Zinsendienst aufwenden müssen. Da liegen wir bei derzeit vier Prozent, ich denke, dass das keine drastische Einschränkung des Handlungsspielraumes ist. Ich darf diese Spielregeln so zusammenfassen: Wir müssen sehr, sehr aufpassen, dass der Stabilitätspakt eingehalten wird. Wenn das gelingt, wozu wir uns auch vereinbart haben, die Stabilitätspaktpartner, wenn das gelingt, dann bin ich überzeugt, dass die Stadt Graz auch in dieser Beziehung eine sehr, sehr gute Zukunft hat (Applaus ÖVP). Ich habe Ihnen damit die wichtigsten Größen des Doppelbudgets 2013 und 2014 sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite vorgestellt sowie die geplante Weiterentwicklung bis zum Jahr 2017. Wir müssen hier auch laut Statut letztlich auch über das Budgetvolumen abstimmen und das darf ich Ihnen insgesamt jetzt noch darstellen. Das ist das Budgetvolumen und zwar Rechnungsabschluss 2012, dann den Voranschlag 2013 und den Voranschlag 2014. Die leicht blau eingefärbten Balken stellen die ordentliche Gebarung dar, die leicht grauen die außerordentliche Gebarung und dunkelblau die Gesamtgebarung, also das Budgetvolumen. Ich darf auf zwei, drei Änderungen hinweisen. Wir haben einen steten Anstieg in der ordentlichen Gebarung. Ich habe schon erwähnt, dass es einen Anstieg der Eckwerte gegeben hat von 2012 auf 2013, die Pensionen steigen sowie der Schuldendienst. Am auffallendsten ist das Ergebnis für die außerordentliche Gebarung im Jahr 2013. Da liegen wir über 1,1 Milliarden Euro, das ist fast ausschließlich dadurch bedingt, dass wir bei der letzten Kapitalaufnahme, die wir vor wenigen Wochen durchgeführt haben, 100 Millionen Euro von Seiten der Stadt aufgenommen haben und wir haben sie an die GUF, an unsere Unternehmensfinanzierungsgesellschaft, übertragen und aus steuerlichen Gründen ist das besser, indem man es als Eigenkapital überträgt und nicht als Darlehen. Und diese 100 Millionen sind Teil der 1.103 Milliarden Euro, das heißt, das ist ein Sondereffekt, Sie sehen dann auch im Jahr 2014 ist dieser Sondereffekt wieder weg. Ich darf insgesamt zusammenfassen. Wir haben durch das Doppelbudget die größte Budgetsumme, über die wir im Gemeinderat bisher entscheiden müssen. Ich denke, dass der Stabilitätspakt und auch den Weg, den wir aufgezeichnet haben, durchaus eine Fortsetzung des Weges der Vergangenheit ist insoferne, dass wir ein sehr, sehr hohes Niveau an Leistungen und Investitionen aufrechterhalten wollen, dass wir aber die Finanzierung von diesem Niveau zunehmend durch Überschüsse in der laufenden Gebarung herstellen wollen und weniger durch die Aufnahme von Fremdkapital und dass diese Schuldenobergrenze bei 1,3 Milliarden Euro gedeckelt ist. Ich möchte mich an dieser Stelle bei vielen Personen bedanken, weil es durchaus eine Herausforderung war, für einen einzigen Gemeinderat den Rechnungsabschluss vorzubereiten und ein Doppelbudget für die Jahre 2013 und 2014 und die Mittelfristplanung. An erster Stelle der große Dank an die Finanzdirektion, im Übrigen sind, wenn Sie diese Bücher ansehen, sind das weit über 1000 Seiten, die hier produziert worden sind, also ein erster großen Dank an die Finanzdirektion, an den Leiter Karl Kamper mit seinem gesamten Team. Von dem Team ist als Erstes selbstverständlich unser Budget-Master Michi Kicker zu nennen (allgemeiner Applaus), weiters zu nennen die Abteilungsleiter-Stellvertreterin Susanne Radocha sowie Frau Rosemarie Pichler, Robert Günther für die Beteiligung, Claudia Baravalle, Gerald Nigl und Gabriele Zinkanell (allgemeiner Applaus). Ich möchte das nochmals wiederholen, sie haben eine Riesen-Aufgabe für den heutigen Tag bewältigt. Ich möchte aber auch allen Abteilungsvorständen und -vorständinnen sowie allen Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern der Beteiligung danken für sehr intensive Gespräche, die wir geführt haben, um diesen Weg hier sicherzustellen und Sie können sicher sein, dass diese Gespräche durchaus in der Konfrontation sehr hart geführt werden, aber es war von beiden Seiten und eben auch von den Seiten der Genannten immer die große Bereitschaft da, sich insgesamt in den vorgegebenen Rahmen einzufügen. Ein großer Dank gebührt selbstverständlich meinen Regierungsmitgliedern der Stabilitätspakt-Partner unter der Leitung von unserem Bürgermeister, die Verhandlungen und Gespräche waren immer von diesem gemeinsamen Interesse geprägt, dass es gelingen soll, wenn es auch manchmal schwer ist, diesen Stabilitätspakt auch tatsächlich umzusetzen und, wie gesagt, die erste Bewährungsprobe dafür zu erfüllen. Ich möchte mich aber bei den beiden Regierungskolleginnen, deren Parteien den Stabilitätspakt nicht unterfertigt haben, bedanken und ich hoffe auch, dass es gelungen ist, für diese beiden Ressorts im Rahmen des Stabilitätspaktes durchaus auch einigen Handlungsspielraum zu ermöglichen. Wie immer am Ende der Budgetrede der Hinweis auf die Einsichtnahmen und auf die Erinnerungen. Es hat meines Wissens, den aktuellsten Stand weiß ich jetzt nicht, insgesamt drei Einsichtnahmen gegeben und dabei eine Erinnerung, die auch schon Tradition hat, von dem Verein Luft und Lärm. Wir werden selbstverständlich diese Erinnerung inhaltlich ausreichend begründen und auch erwidern. Ganz zum Schluss möchte ich noch auf einen Druckfehler hinweisen, der sich leider eingeschlichen hat, und zwar in den Beschlüssen des Budgets 2013 und 2014 jeweils auf Seite 5 ist der Text zu lesen „wenn Anforderungsschreiben der Wahlparteien bis zum 30. Juni kommen“. Da ist ein Druckfehler drinnen und zwar sind die beiden Worte „der Wahlparteien“ zu streichen, sodass es einfach heißt: „wenn Anforderungsschreiben bis zum 30. Juni 2013 kommen.“ Damit bin ich am Ende und ich danke für Ihre Aufmerksamkeit (Applaus ÖVP, SPÖ und FPÖ). Bgm. Mag. Nagl: Vielen Dank dem Gerhard Rüsch als Finanzreferenten und an das gesamte Team. Wir kommen jetzt zum Ablauf des heutigen Tages. Ich möchte anmerken, dass vereinbart wurde jetzt eine Redezeit für die Hauptredner von 20 Minuten. Wir werden es in der Reihenfolge machen der Größe der Parteien beginnend, absteigend und werden danach eine Mittagspause haben, die werden wir dann noch genau vereinbaren je nach Dauer der Reden. Am Nachmittag wird es dann die Debattenbeiträge geben in derselben Reihenfolge wieder der Fraktionen und im Anschluss daran die Reden der Stadtregierungskolleginnen und -kollegen alphabetisch, zum Schluss Frau Bürgermeisterstellvertreterin Schröck und abschließend dann auch noch ich. Ich habe vom Präsidialamt jetzt auch schon die Mitteilung bekommen, die ich angekündigt habe, wenn Sie einverstanden sind, könnten wir das damit auch gleich erledigen. Mitteilung des Bürgermeisters 1) Verschiebung einer Gemeinderatssitzung Bgm. Mag. Nagl: Der Gemeinderat hat in der fortgesetzten konstituierenden Sitzung am 25. Jänner heurigen Jahres den 9. 12., 9.00 Uhr, als Termin für eine Budgetsitzung bestimmt. Da in der heutigen Gemeinderatssitzung das Budget für beide Jahre beschlossen werden soll, schlage ich nun vor, den Termin am 9. Dezember abzusagen und stattdessen am Donnerstag, dem 12. Dezember, 12.00 Uhr, eine Gemeinderatssitzung abzuhalten Ich ersuche die Mitglieder des Gemeinderates, die mit diesem Vorschlag einverstanden sind, um ein Zeichen mit der Hand. Die Mitteilung wurde einstimmig angenommen. G E N E R A L R E D E N Ö V P Gemeinderat Mag. Klaus F R Ö L I C H Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Mitglieder der Stadtregierung, hoher Gemeinderat, meine sehr geschätzten Damen und Herren! Es ist also an mir, hier den Reigen der Generalredner zum Doppelbudget 2013/2014 zu eröffnen. Mit den Ausführungen von unserem mittlerweile langjährigen Finanzstadtrat Gerhard Rüsch haben wir die Eckdaten, die Kennziffern dieses Doppelbudgets, dieses zwei Milliarden Budgets kennengelernt. So ein Budgetwerk ist ja, wie wir alle wissen, viele von Ihnen sind ja schon bei vielen Budgetdebatten dabei gewesen, eine recht trockene Angelegenheit. Zahlen, Zahlen, Zahlen. Deshalb möchte ich Sie am Beginn meiner Ausführungen in ein Detail entführen, das beweisen soll, dass man ein Budget oder Budgetzeilen durchaus auch mit einem Quäntchen Humor lesen kann. So findet sich unter diesen vielen Zeilen, die ich vorbereitet und gesichtet habe, wie viele andere von Ihnen auch, so findet sich also hier eine Zeile, mit der die Mittel für den Lückenschluss des städtischen Kanalnetzes festgeschrieben werden und wo diese Mittel reserviert werden. Kanalinselprogramm heißt es dann. Eine Wortschöpfung, die den Schelm durchaus dazu anregen könnte, dahinter ein städtisches Steuervermeidungsprogramm zu vermuten, so ist es nicht, um Missverständnissen vorzubeugen, es ist so wie siehe oben. Ich möchte heute mit meinen Ausführungen versuchen, den Ihnen allen bekannten Stehsatz, ein Budget ist Zahlen gegossene Politik zu widerlegen oder zumindest zu relativieren. Warum? Weil gegossen für mich für Starrheit steht, weil gegossen für Wiederholdendes steht und weil gegossen für zwanghaft Gebundenes steht. Heute allerdings ist meines Erachtens die Herausforderung an ein Budget als Handlungsanleitung zu stehen, als Rahmen, wenn Sie so wollen, zu stehen und auch als Auslöser für permanentes Selbstgestalten, als Auslöser für den Zwang zur Innovation und das bei allen Betroffenen. Lassen Sie mich jetzt einen Blick zurück machen. Hinter uns liegt die Einführung des Ihnen allen schon gut bekannten Eckwerts, dieser Eckewertbudgetierung, eine Systematik, die sich bewährt hat und die die unbeschriebenen Herausforderungen, die diesen Herausforderungen gerecht wird. Hinter uns liegt eine durchaus beispielhafte und richtungsweisende große Verwaltungsreform im Hause Graz. Hinter uns liegt ein konsequentes Ausgabenmanagement und dieses Ausgabenmanagement wird uns auch in Zukunft sicherlich begleiten. Der bisherige Konsolidierungspfad, die Wegstrecke, wenn Sie so wollen, die wir bisher zurückgelegt haben, war in meinen Augen, es ist auch im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2012 angeklungen, ein sehr erfolgreicher. Ohne Härteeinlagen, um es in der Sprache der Sportler zu sagen, wurden Schritte mit Augenmaß gesetzt im Sinne einer neuen und notwendigen Kultur des Maßhaltens. Der von mir schon erwähnte Rechnungsabschluss 2012 legt Zeugnis über den eingeschlagenen Weg ab, darüber darf ich nachher im Detail noch eingehen. Dieser Pfad ist allerdings noch nicht zu Ende, um dieses Bild weiterzuzeichnen. Wir sind für die Jahre 2013 bis 2017 mit diesem schon heute beschriebenen Grazer Stabilitätspakt als Finanzrahmen sehr gut gerüstet, aber der Weg, den wir begehen, ist schmal, der Weg ist steinig und er ist steil, er ist gepflastert mit vielen Details, über die man stolpern könnte. Sie wissen, wir Menschen stolpern ja nicht über Berge, Berge überwinden wir gut ausgerüstet, die bewältigen wir mit guter Ausrüstung, wir stolpern über die Maulwurfshügel, das sind die kleinen Hindernisse, die Mühen des Alltags. Die Details, die es zu bewältigen gibt, um ein gutes Gesamtergebnis, um ein gutes Gesamtwerk zu erbringen, und dazu braucht es, und davon bin ich fest überzeugt, es braucht den Mut bei allen Beteiligten, bei allen Beteiligten, die Verantwortung übernehmen, es braucht den Mut der Möglichmacher, den Mut der Hindernisabbauer, aber auch den Mut der Zweifelzerstreuer. An dieser Stelle möchte ich den renommierten Grazer Politikwissenschaftler Dr. Wolfgang Mantl zitieren, Kollegin Sissi Potzinger hat ihn, soweit ich mich erinnere, im Vorjahr auch hier schon zitiert, aber die Aussage ist es wert, wiederholt zu werden. Mantl sagt: Eine Politik der Mitte und des Maßes ist kein Trampelpfad der Bequemlichkeit, sondern eine Politik der Mitte und des Maßes erfordert Entschlossenheit, Ausdauer, Charakterfestigkeit und Lebensfreude, erfordert Kreativität und Beharrlichkeit, aber vor allem eines: Mut. Leider machen es sich hier herinnen nach meinen Beobachtungen der vergangenen Jahre einige es sich immer wieder bequem, und da schaue ich jetzt durchaus in Richtung der Kolleginnen und Kollegen der KPÖ, die immer wieder fordern, alles für alle und immer billiger und noch gratis. Ich denke, es fehlt Ihnen eben diese Kreativität zu sagen, wie soll denn das gehen? Noch nie habe ich von Ihnen einen Bedeckungsvorschlag zu diesen Forderungen gehört außer vielleicht Umverteilung. Beharrlichkeit habe ich nur gesehen beim Fordern und beim Verwalten (Applaus ÖVP). Ich bitte Sie deshalb, im Sinne und zum Wohle unserer Stadt diese planwirtschaftlichen Retroumverteilungsmodelle zu vergessen, das sind Gespenster, Gespenster, die keiner mehr sehen will und jedes Budget und jede Stadt kurzfristig gegen die Wand fahren würde. Sie sollten das ideologische Visier hochklappen und den Menschen endlich die Wahrheit sagen (Applaus ÖVP). Die Wahrheit ist, dass Sie noch nie gesagt haben wie es gehen soll, die ständigen Forderungen nach noch mehr für alle und noch niedrigeren Gebühren zu finanzieren. Das Herz unserer Stadt, meine Damen und Herren, das sind die Menschen, die Menschen, die hier leben und arbeiten und der Motor, der Motor der Stadt ist in meinen Augen eine funktionierende Wirtschaft. Menschen, das sind einerseits diese 170.000 unselbständigen Erwerbstätigen und andererseits jene tausend Personen jährlich, die ein Unternehmen gründen, und wie wir wissen, bieten diese Unternehmen, diese tausend innerhalb von drei Jahren zwei bis drei Arbeitsplätze an, jedes von diesen tausend neu gegründeten Unternehmen. Das ist in meinen Augen der Allradantrieb, mit oder ohne Motorisierung, wenn Sie wollen. Der Allradantrieb für diese wertvolle Stadt, der die Stadt in die Zukunft bewegt, und wer diese Dynamik immer als Ruhestörung empfindet und klassenkämpferisch Gestriges verwaltet, handelt langfristig in meinen Augen zum Schaden dieser Stadt und ihrer Entwicklung (Applaus ÖVP). Ich muss, weil es aktuell ist, Ihnen ein Beispiel aus dem Finanzausschuss von Montag geben. Unsere vielfach qualitätszertifizierten und so hervorragend arbeitenden Geriatrischen Gesundheitszentren schreiben die Gebäudereinigungsarbeiten neu aus. Ich werde hier in der öffentlichen Sitzung keine Details eines nicht öffentlichen Stückes preisgeben. Aber so viel darf ich sagen, der Geschäftsführer Dr. Hartinger hat im Detail erläutert, weshalb eine Vergabe der Leistungen an eine Fremdfirma, wie schon bisher, Sinn macht aus fachlicher Sicht und aus finanzieller Sicht und dass den GGZ fast 40 %, und das sind in diesem Fall viele Millionen, eine nahezu zweistelliger Millionenbetrag mehr Kosten auf die GGZ zukommen, wenn man das selber machen würde, wenn man das mit eigenen Mitarbeitern machen würde. Die Unterschiede sind in dem Berichtsstück detailliert dargestellt, sind schlüssig ausgeführt worden. Herr Dr. Hartinger hat auch erwähnt, dass vor dem Hintergrund der budgetären Situation, das einfach nicht machbar und unfinanzierbar wäre. Die KPÖ stimmt trotzdem dagegen, Frau Klubobfrau Bergmann hat auch erläutert, aus politischen Gründen, gut, Sie haben ja nur das Glück, dass Sie mit Ihrem Abstimmungsverhalten auch hier keine Mehrheit bekommen haben, weil es eh keine Konsequenzen hatte und weil Sie eh keinen Bedeckungsvorschlag dafür machen mussten, aber ein paar polemische Zeilen im Stadtblatt wird es wohl wert sein (Applaus ÖVP). Es ist tatsächlich nur den Mehrheitsverhältnissen in diesem Hause zu verdanken, dass Sie die Stadt mit dieser in meinen Augen sehr fragwürdigen Vorgehensweise schon über Jahre nicht schon längst hier den Regierungskommissär hergebracht haben (Applaus ÖVP). Meine Damen und Herren, ich bin überzeugt davon, dass wir die anstehenden Herausforderungen nur bewältigen, wenn wir in unserem Land und in unserer Stadt eine leistungsfähige Wirtschaft haben. Eine Wirtschaft, die Werte, Arbeit und Einkommen schafft. Ganz im Sinne, wenn Sie so wollen, der ökosozialen Marktwirtschaft des Josef Riegler, er sagt, das erfordert beste Bildung und Weiterbildung, Forschung, Innovation sowie leistungsfreundliche Steuer- und Abgabensysteme. Das Ziel muss sein, ein hohes Niveau an Lebensqualität, getragen von einer fairen Mittelaufbringung, die niemanden überfordert, die aber auch niemanden aus der Verantwortung für das Gemeinwohl entlässt (Applaus ÖVP). Und weil die Bildung angesprochen ist in diesem Satz, ich glaube, wir können stolz sein darauf, dass Graz sich zum größten Fachhochschulstandort Österreichs entwickelt hat. Wir können stolz sein darauf, dass weit über 50.000 Studierende das Bild dieser Stadt prägen und wir können stolz sein auf ein außerordentlich breites, auch außeruniversitäres Bildungsangebot. Genau das ist der fruchtbare Boden, der Humus, wenn Sie so wollen, für eine Standortqualität, für eine Standortqualität, die Menschen hierher holt und die Menschen hier bleiben lässt. Und das ist auch die Standortqualität, die Betriebe und Unternehmen hier schätzen. Nicht nur die großen, auch die vielen schon erwähnten Neugründungen, die vielen kleinen Spinoffs von den Universitäten, die im High-Tech- und bis hin zum Nanotechnologiebereich weltweit erfolgreich sind mit ihren Forschungs- und Entwicklungsergebnissen. Aber blicken wir noch einmal zurück auf diesen Weg, der bisher gegangen wurde. Der städtische Rechnungsabschluss, den wir heute beschlossen haben, weist, wie Sie gehört haben, zum zweiten Mal einen Überschuss aus, sogar 13 Millionen über Budget, insgesamt 35 Millionen. Auch der City-Benchmark-Bericht, den wir im Kontrollausschuss vor kurzer Zeit diskutiert haben und der heute zur Beschlussfassung noch vorliegt, der bescheinigt eine sehr positive Entwicklung bei allen dort analysierten Indikatorengruppen gegenüber anderen österreichischen Städten. Diese Indikatoren, das sind wiederkehrende Einnahmen, wiederkehrende Ausgaben, Gebarungsstruktur und Kennzahlen betreffend die finanzielle Leistungsfähigkeit, diese Kennzahlen lagen 2005 noch ungünstiger. Graz lag bei den Referenzwerten schlechter als andere Städte. 2011, wie dem Bericht zu entnehmen ist, liegt Graz schon über den Vergleichswerten der anderen Städte. Und eines möchte ich an dieser Stelle wiederholen. Gerhard Rüsch hat das heute schon angedeutet. Der Stadtrechnungshof hat diese Analyse auf der Grundlage der vom KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschungen entwickelten Indikatoren der Bonitäts- und Risikoanalyse österreichischer Gemeinden gemacht, so schön, so gut, klingt trocken. Aber eine, wie ich meine, noch viel aussagekräftigere Vergleichsvariante wäre auf Basis konsolidierter Abschlussdaten zu vergleichen. Das war schlicht nicht möglich. Warum? Wir haben es gehört, es gibt diese Daten in anderen Städten einfach nicht. Graz ist hier, das kann nicht oft genug erwähnt werden, wenn Sie so wollen Staatsmeister. Graz ist hier Vorreiter, was Transparenz von Budgets betrifft (Applaus ÖVP). Ich möchte anlässlich der Diskussion um einen Doppelbudgetbeschluss, der zwei Milliarden Euro bewegt, auch noch kurz einen Blick auf die Rahmenbedingungen, in denen wir uns befinden, machen. Eine Stadt, deren Menschen Arbeit in Betrieben finden, die wiederum von Märkten abhängig sind, kann einfach nicht isoliert betrachtet werden. Es ist kein wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Mikrokosmos. Herr Stadtrat hat ja auch schon den europäischen und den österreichischen Aspekt angesprochen. Wir haben im Jahr 2011 weltweit ein reales Wachstum gesehen von 2,7 %. 2012 waren es 0,8 %. Wir wissen, dass vor diesem Hintergrund, es ist schon angesprochen worden, nahezu alle EU-Mitgliedsstaaten eine restriktive Finanzpolitik machen müssen. Sie sind zum Sparen gezwungen die öffentlichen Hände, und wenn die öffentliche Hand weniger investiert, hat das natürlich negative Nachfrageeffekte und da sind natürlich die österreichischen Märkte, die österreichischen Exportgütermärkte sehr beeinflusst davon. Die steirische Wirtschaft hat eine überdurchschnittlich hohe Exportorientierung, das bedeutet, die steirische und damit auch die Grazer Wirtschaft spürt solche Entwicklungen durchaus stärker als der österreichische Markt. Dennoch, meine Damen und Herren, die Zahl ist heute schon erwähnt worden, dennoch stieg das Kommunalsteueraufkommen, das die etwa 12.000 Grazer Betriebe leisten und abliefern, als eine der wichtigen Einnahmequellen der Stadt 2012 um 2,2 % auf beachtliche 106 Millionen Euro. Hauptverantwortlich dafür sind die in der Wirtschaftsstrategie Graz 2015 definierten Grazer Stärkefelder. Es sind dies, wie Sie wissen, die Human- und Biotechnologie, der Automotivebereich, der Energie- und Umweltbereich, Stichwort Eco World Styria, ein Erfolgsmodell, und natürlich auch die Kreativwirtschaft. Die vorhin erwähnten Standortqualitäten der Stadt weiterhin sicherzustellen und auszubauen und für Gründer und schon ansässige Betriebe zu sichern, ist sicher eine der großen Aufgabenstellungen für die kommenden Jahre. Und weil ich die Kreativwirtschaft angesprochen habe. Ich lese in den Medien in den vergangenen Tagen eine Kritik an der Kürzung der Eckwerte um dieses eine Prozent 2014 und drei Prozent ab 2015, ich glaube, sie kam von den Grünen, wenn ich mich richtig erinnere. Ich halte Ihnen etwas entgegen zu dieser Kritik, ich halte Ihnen entgegen einen Auszug aus einer Potentialanalyse, die nicht irgendwer gemacht hat, sondern Mathias Horx mit Joanneum Research gemeinsam, und dort steht nachzulesen: „Kreativität und Selbständigkeit als Grundprinzip springt zunehmend auf die konventionelle Arbeitswelt über. Konventionelle Berufe bilden also zunehmend eine Schnittmenge mit den klassischen Kreativen.“ Meine Damen und Herren, sprechen wir doch nicht mit solchen Aussagen unseren Verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Management im Hause Graz die Kreativität ab oder kreativ genug zu sein ab, um dieses Potential für die Ein-Prozent- Ersparnis finden zu können und das auch umzusetzen. Das ist nicht Sparen nach dem Rasenmäherprinzip, wie gesagt wurde, sondern das ist Sparen in den Eckwerten, dort gibt es Platz für Kreativität, für kreative Änderungen und für Optimierungen (Applaus ÖVP). Ich habe Ihnen anhand von Beispielen erläutert, warum ich diesen Sanierungspfad, den wir unter der Gesamtverantwortung von Bürgermeister Nagl und vom Stadtrat Rüsch gehen, für richtig, wichtig und gut halte. Nur mit der Optimierung der Kosten des laufenden Betriebes wird sich das hohe Investitionsniveau und das hohe Niveau der städtischen Dienstleistungen halten lassen. Das ist das Ziel und das kommt allen Grazerinnen und Grazern in der nächsten Generation auch zugute. Wir wollen mit diesem Budget den Grazerinnen und Grazern einmal mehr zeigen, dass sie darauf vertrauen können, dass Steuern und Gebühren nicht in irgendeiner Retroverwaltung versickern, sondern für Leistungen und für Investitionen, die den Bürgern wieder zugutekommen, verwendet werden (Applaus ÖVP). Besonders steil und unwegsam ist unser Pfad natürlich im Bereich der Investitionen, die Ziffern sind genannt worden, die Projekte sind genannt worden. 30 Millionen von 250 stehen für 2013 und 2014 noch zur Verfügung. Und die Stabilitätspaktpartner haben vereinbart, dass sie jedes neue Projekt bis 2017 ganz besonders sorgfältig prüfen und hinterfragen werden und aktuell diskutieren werden. Ich glaube, das ist ganz einfach Ausdruck einer ganz besonderen Kultur des Maßhaltens, aber auch der gemeinsamen stabilitätsorientierten Budgetsorgfalt, die man sich auch gemeinsam vorgenommen hat. Ich möchte zum Stichwort Investitionen ein Beispiel noch am Ende meiner Ausführungen bringen. Wir haben vor einigen Jahren im Gemeinderat das Thema Messe, Umstrukturierung der Messe, Investitionen in die Messe diskutiert. Die KPÖ war auch hier in Frontalopposition, der Gemeinderat hat mehrheitlich diese Maßnahmen, diese Beschlüsse und diese Investitionen beschlossen. Heute darf ich sagen, das ist eine Erfolgsgeschichte geworden, wir haben zum dritten Mal hintereinander über 900.000 Nächtigungen in unserer Stadt, 943.000 Nächtigungen waren es 2012, ein Plus von 3,9 %. Das kommt nicht nur von Städtereisenden, 50 % dieses Volumens kommt aus dem Geschäfts- und Kongresstourismus und wir müssen dankbar dafür sein, dass die Universitäten, aber auch die Grazer Leitbetriebe immer wieder Organisatoren und Gastgeber von hochkarätigsten internationalen Kongressen und Tagungen sind und so den von uns aufbereiteten Boden der Kongressinfrastruktur so gut nutzen (Applaus ÖVP). Ein Wort dazu, die Hotellerie und die Gastronomie bieten hunderte neue Arbeitsplätze aufgrund dieser Entwicklungen. Ich darf zum Ende kommen und mir fällt hier ein Wort von Theo Waigl ein, der vor wenigen Tagen bei einer Podiumsdiskussion gesagt hat, einerseits hat er gesagt zwei wichtige Dinge: „Es wäre ein Segen für Europa, wenn alle Politiker einmal ein paar Tage den Mund halten würden“, kann ich in Kürze erfüllen, weil ich am Ende meiner Ausführungen bin. Aber die zweite Aussage Waigls, die wollte ich heute erwähnen, die hat ohnehin mehr Bedeutung heute und das ist: „Es führt einfach kein Weg an einer stabilitätsorientierten Budgetpolitik und an stabilitätsorientierten Budgetmaßnahmen vorbei.“ (Applaus ÖVP). Unser Tun, meine Damen und Herren, sollte getragen werden vom gemeinsamen Bekenntnis, der nächsten Generation eine lebenswerte und leistungsfähige Stadt zu übergeben und auch weiterhin Entscheidungen zu treffen, die uns in diese Richtung weiterbringen (Applaus ÖVP), auch wenn wir hier heute nicht nur einstimmige Beschlüsse fassen werden. Das ist, meine Erachtens gut so, weil unsere Demokratie und das Zusammenleben von verschiedenen gesellschaftspolitischen Positionen und nicht von falscher Harmonie getragen werden. Ich bedanke mich am Ende und schon überzogener Redezeit, ich sehe es, aber lassen Sie mich den Dank noch fertigmachen. Auch natürlich bei der Finanzdirektion, bei Mister Budget Michael Kicker, bei Dr. Karl Kamper als Finanzdirektor, dem ganzen Team der Finanzdirektion, ich bedanke mich auch bei Gerhard Rüsch, bei dir und deinem Team für das hervorragende und riesige Pensum, das erledigt wurde, danke für diese tolle Arbeit. Ich darf Ihnen sagen, dass die ÖVP diesem Budgetbeschluss selbstverständlich zustimmen wird, lade Sie ein, das auch zu tun und ich bedanke mich auch für Ihre Aufmerksamkeit. Dankeschön (Applaus ÖVP). K P Ö Gemeinderat Ingeborg B E R G M A N N Nachdem Kollege Frölich die Kreativität so hervorgehoben hat, möchte ich eigentlich den Übertitel meiner Budgetrede doch bekanntgeben und zwar „Budgetsanierung, auch budgetäre Kreativität hat ihre Grenzen“. Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates, sehr geehrte Mitglieder der Stadtregierung, sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Zuhörer und Zuhörerinnen! Budgetreden sind jährlich eine Art Rückblick und auch eine Bestandsaufnahme über die Politik, die gemacht wurde und wird in einer Stadt. Zu Beginn meiner Rede möchte ich mich bei allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Finanzdirektion, des Stadtrechnungshofes und bei allen anderen Abteilungen für die geleistete Arbeit bedanken. Ihre Arbeit, sehr geehrte Damen und Herren, ist für uns eine große Unterstützung im Gemeinderat, sie ist sehr wichtig, denn ohne Ihre Arbeit könnten wir viele Entscheidungen hier nicht treffen. Dankeschön (Applaus KPÖ). Das Budget der Stadt Graz kann natürlich nicht losgelöst von den vorherrschenden Rahmenbedingungen in der EU und in Österreich gesehen werden. Die Finanzkrise wurde zwar aus den Medien in den letzten Monaten etwas weggezaubert, ist aber mit voller Härte noch immer da. Immer mehr Staaten kommen in die Situation, für ihre Banken Geld locker zu machen und dieses dann bei der Bevölkerung einzutreiben. Heute geht es nicht mehr wie 2012 vorwiegend um Griechenland, auch Spanien, wenn Sie den Bericht gestern Abend im Fernsehen gesehen haben, Portugal, Zypern, Italien und nicht zuletzt jetzt auch Slowenien sind in großen Schwierigkeiten und werden von Seiten der EU gezwungen, massive Einsparungen bei der Bevölkerung zu tätigen. Auch Österreich ist keine Insel der Seligen, zwar keine Kanalinsel, aber keine Insel der Seligen. Das Sparprogramm der Regierung wird in allen Bereichen beinhart durchgezogen, das sieht man auch hier in der Steiermark. Haben viele Österreicher und Österreicherinnen vor zwei Jahren noch nicht wirklich daran geglaubt, dass es auch sie treffen kann, so spüren sie es heute ganz konkret in Ihrer Geldtasche. Für viele Menschen reicht ihr Einkommen gerade mal aus, um über die Runden zu kommen. Mehr Extras sind nicht drinnen. Die Unterschiede zwischen dem Mittelstand und den unteren Einkommensschichten werden kleiner und immer mehr Menschen rutschen in die Armutsgrenze. Laut den letzten Meldungen des AMS ist die Arbeitslosigkeit auch im Grazer Raum so hoch wie noch nie. Für viele Arbeitslose gibt es kaum Hoffnung, in nächster Zeit überhaupt Arbeit zu bekommen. Immer mehr hochqualifizierte und gutausgebildete Menschen finden keine Arbeit. Eingespart wird bei Firmen und auch in der Stadt Graz vorwiegend beim Personal. Immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse werden angeboten, auch von der Stadt, und nur mehr die Mindestlöhne bezahlt. Viele brauchen heute mehrere Jobs, um über die Runden zu kommen. Diese sind jedoch kaum mehr zu bekommen. Wen wundert es da, wenn die Kosten für Sozialausgaben steigen? Geld ist durchaus vorhanden, dies zeigen die vielen Korruptionsfälle in Österreich und die satten Gewinne von Unternehmen im Jahr 2012. Schmiergelder und undurchsichtige Beraterhonorare in mehrstelligen Millionenbeträgen fließen kreuz und quer zwischen großen Unternehmen und hochrangigen Politikern. Eine höhere Besteuerung von großen Vermögen wird genau von diesen Politikern in Österreich vehement abgelehnt. Jetzt frage ich, warum wohl? Die budgetäre Situation in Österreich und vielen anderen Ländern könnte mit einer gerechten Umverteilung, Herr Frölich, der Finanzmittel durchaus in den Griff bekommen werden. Das ungerechte Steuersystem und die ungleiche Aufteilung der Steuereinnahmen durch den Finanzausgleich will aber in Österreich niemand antasten. Hier wäre aber des Rätsels Lösung. Viele Anregungen des Österreichischen Städtebundes und Erfahrungen aus dem Ausland werden einfach in den Wind geschlagen. Zu wirklichen umfassenden Reformen ist man gar nicht bereit. Stattdessen werden Länder, Städte und Gemeinden immer mehr zu Finanztricksereien und Spekulationen gezwungen, damit sie ihre Aufgaben überhaupt noch erfüllen können. Die Vorkommnisse im Land Salzburg sind nur die Spitze eines Eisberges, siehe Linz und Niederösterreich zum Beispiel, wo ebenfalls öffentliches Geld in Millionenhöhe verspekuliert wurde. Nun zum Grazer Budget Seit zehn Jahren habe ich die Möglichkeit, die Budgetkonsolidierung in diesem Haus mitzuverfolgen. Viele schöne Reden wurden geschwungen und haben eine baldige Lösung vorangekündigt. Es wurde auch vieles ausprobiert und kaum mehr rückgängige Beschlüsse gefasst. Die Kritik der KPÖ hat sich für uns immer wieder bestätigt. Zu Beginn meines Wirkens im Gemeinderat kam die Verwaltungsreform 2000, mit der man eine effektivere und schlankere Verwaltung erreichen wollte. Dann die Aufgabenkritik: Die Ämter bekamen ihre eigenen Budgets und wurden zu Einsparungen angehalten. Danach wurden die Eckwerte eingeführt, die jährlich gekürzt wurden und nun zum Teil wieder angepasst werden müssen, da man die Grenzen des Machbaren erreicht hat. Mit dem neu geschaffenen Haus Graz hat man die größte Umgestaltung und die gesamte Auslagerung der Daseinsvorsorge in den privatrechtlichen Bereich getätigt. Mit insgesamt elf Immobilienpaketen wurde das gesamte Liegenschafts- und Immobilienvermögen ausgelagert und mit Krediten belastet. 2011 kam die frohe Botschaft, die Ausgaben der ordentlichen Gebarung konnten seit vielen Jahren wieder mit den Einmaleffekt-Einnahmen gedeckt werden und nicht mit Fremdmittelaufnahmen. Die freie Finanzspitze war 2011, das heißt, das Investitionsvolumen, dass zur Verfügung steht, mit 2,58 Millionen wieder im Plus. Und somit gab es freie Fahrt für Investitionen. Die Übernahme des gesamten Reininghaus-Grundstückes der Asset One mit einer Schuldenlast von ca. 70 Millionen Euro wurde damals ins Auge gefasst, denn daraus hätte man ja Gewinne abschöpfen können. Vom heutigen Standpunkt nicht auszudenken, wenn dieser Deal wirklich stattgefunden hätte. Denn 2012 sieht das Ergebnis schon etwas anders aus. Auch wenn du, lieber Kollege Wohlfahrt, das hier sehr positiv vorgestellt hast. Wie sieht dieser Rechnungsabschluss aus? Durch einmalige Einnahmen wie das allerletzte Immobilienpaket in Höhe von 8,5 Millionen Euro, mit sogenannten Gewinnentnahmen aus Beteiligungen in Höhe von ca. 11 Millionen Euro, diese Gewinnentnahmen sind aber in Wirklichkeit nur Umschichtungen zu Lasten des Eigenkapitals, die letzte Zahlung der Holding zur Ablöse der Pensionslasten in Höhe von 33,8 Millionen Euro und massive Rücklagenentnahmen aus der Ausgleichsrücklage konnten das Ergebnis positiv halten. In diesem Jahr waren auch zunehmende Probleme mit Banken bezüglich der Kreditkosten und letztendlich sofort fällig gestellte Darlehen zwangen die Stadt zu einer immensen Tilgungsrate von über 50 Millionen Euro. 2012 wurden auch erstmals Darlehen und Anleihen von Investmentbanken aufgenommen, welche der Stadt zwar jetzt und in den nächsten Jahren keine jährliche Tilgung abverlangen, sondern in zehn Jahren und in 20 Jahren auf einmal zurückbezahlt werden müssen. Wohin dieser Weg uns führt, das wird sich noch weisen. Das Budget 2013/14 Wohin geht die Reise in den nächsten Jahren? Die Zahlen haben wir schön präsentiert bekommen. Die Stadt Graz wird in den nächsten Jahren um 30.000 Menschen wachsen. Diese Nachricht wird allseits verkündet und das Baugeschäft boomt wie nie zuvor in unserer Stadt. Welche Herausforderungen für die Stadt jedoch damit verbunden und wie viel Wachstum unsere Stadt wirklich verträgt - darüber wird nicht viel geredet. Mehr Einwohner und Einwohnerinnen heißt mehr Einnahmen aus dem Finanzausgleich, aber diese Mehreinnahmen sind mit Vorsicht zu betrachten. Mehr Einwohner verursachen aber auch mehr laufende Ausgaben. Viele Einnahmen stehen im kommenden Budget nicht mehr zur Verfügung. So etwa die 33 Millionen für die Pensionsabschlagszahlungen, die wird es nicht mehr geben. Weiters sind alle Immobilien und Liegenschaften bereits belastet. Die Ausgleichrücklage ist mehr oder weniger leer. Die Eigenkapitaldecken der Beteiligungen wurden ebenfalls schon nach unten korrigiert. Bleiben eben nur mehr etwaige Finanztransaktionen zwischen den Beteiligungen und der Stadt. Finanzmittel werden aufgenommen und hin- und hertransferiert. Die Übersicht über solche Finanztransaktionen wird immer komplizierter und beschränkt sich eigentlich nur mehr auf das Wissen von einigen wenigen MitarbeiterInnen der Finanzdirektion. Das birgt in Zukunft mit Sicherheit Gefahren in sich. Liegenschaften werden jetzt durchforstet und echte Verkäufe geprüft. Allein in der GBG wurden bereits Liegenschaften und Immobilien im Wert von 7,2 Millionen vom Anlagevermögen in das Umlaufvermögen übertragen und somit zum Verkauf vorbereitet. Mit der Deckelung der Schuldenobergrenze auf 1,3 Milliarden Euro bis zum Jahr 2017 geht die Erhöhung der Schulden vorerst jährlich weiter. Auch wenn ÖVP, SPÖ und Grüne in der Vergangenheit immer wieder betont haben, wir dürften die nächsten Generationen nicht mit Schulden belasten, so haben sie das in den letzten Jahren eindeutig getan. Das bereits beschlossene Investitionsvolumen hat den Rahmen bereits gesprengt und erlaubt in Zukunft keine größeren Projekte mehr. Projekte werden jetzt bereits fixiert und in den Zeitraum nach 2017 verschoben. Wie zum Beispiel der durchaus umstrittene Sammelkanal an der Mur mit ca. 52 Millionen Euro und der Bau der Südwestlinie. Mit einem AOG-Rahmen von ca. 100 Millionen Euro bis zum Jahr 2017 - wobei für 2013 nur mehr 13 Millionen und für 2014 15 Millionen vorgesehen sind - sind nur mehr sehr kleine Projekte möglich. Trotz dieses schmalen Rahmens hat man sich auf keine Schwerpunkte einigen können. Die Gefahr, dass jene Projekte zur Umsetzung kommen, die jetzt schneller beantragt und beschlossen werden, und nicht jene, die für die Bevölkerung wichtig und dringend sind. So war es in den Budgetverhandlungen nicht möglich, Gelder für Grundstücksankäufe in den Jahren 2013/14 für den kommunalen Wohnbau zu veranschlagen. Leistbarer Wohnraum ist zurzeit in aller Munde, Bund, Länder, auch hier im Gemeinderat. Alle Parteien wollen hier im Gemeinderat mit Anträgen und Vorschlägen das Thema Wohnen jetzt neu definieren. Die einzige Alternative für die Stadt ist, selber für kostengünstige Wohnungen zu sorgen und dazu braucht es geeignete Grundstücke. Lippenbekenntnisse, meine Damen und Herren, helfen hier nicht weiter und lösen die Probleme für viele Menschen nicht (Applaus KPÖ). Das hier vorgelegte Budget zeigt deutlich, wohin in Zukunft der Weg führt. Es beinhaltet eine weitere Einsparung im Personalbereich, wie der Dienstpostenplan zeigt. Auch wenn es zu keiner Kündigungswelle wie in der Privatwirtschaft kommt, so werden doch viele Dienstposten nicht mehr nachbesetzt und der Arbeitsdruck auf die restlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt kontinuierlich. Unter dem Motto, wie wir das auch heute schon gehört haben, „mehr Qualität, effektivere Leistung und weniger Kosten“ orientiert man sich im Haus Graz in Zukunft immer öfter an den Mindestlöhnen in den jeweiligen Kollektivverträgen und lagert weiter Personal aus. Gleichzeitig können Einnahmen aus Dienstleistungen in der GBG nicht lukriert werden, weil bereits Personal fehlt. Bei den Sozialleistungen wird in Zukunft vorwiegend der gesetzliche Pflichtbereich erfüllt werden und dieser wird vom Gesetzgeber immer weniger, da verstärkt die Ausgaben dafür gedeckelt werden. Die Einführung von sozialen Staffelungen in den einzelnen Bereichen ist nur Schein, Leistungen gibt es ohnehin nur mehr für Menschen, die bereits schon nichts mehr haben. Die Tarife und Gebühren werden in Zukunft regelmäßig erhöht und die Grazer Haushalte entsprechend belasten. Die Wohnungskosten werden durch steigende Betriebskosten weiterhin in die Höhe schnellen. Hier helfen auch alle Diskussionen dazu nichts. Hier könnte die Stadt ihr Verantwortungsbewusstsein zeigen und nicht nur der Bau-Lobby gegenüber. Das Wahlergebnis der letzten Gemeinderatswahl hat gezeigt, dass viele Menschen in Graz mit dieser Politik nicht mehr einverstanden sind und haben, für Österreich nicht üblich, die KPÖ zur zweitstärksten Fraktion in diesem Gemeinderat gemacht (Applaus KPÖ). Trotzdem wurde das Gespräch mit der KPÖ nur pro forma geführt. Die Verliererparteien haben sich wieder geeinigt und führen ihre Politik wie gehabt weiter. Der KPÖ wird, wie wir auch heute schon gehört haben, immer wieder vorgeworfen, sie übernimmt keine Verantwortung und fordert nur, ohne Vorschläge zur Finanzierung ihrer Forderungen zu machen. Fakt ist aber: Unsere Vorschläge wollte man nicht hören und schon gar nicht sich damit auseinandersetzen. Wir werden uns jedoch auch weiterhin in diesem Gemeinderat für jene Menschen einsetzen, die keine Lobby hinter sich haben und Hilfe benötigen und das tun, was wir unseren Wählern und Wählerinnen versprochen haben (Applaus KPÖ). Und zum Schluss möchte ich Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister, ein Geschenk überreichen, obwohl die Budgetsitzung heuer im Mai stattfindet und nicht in der Vorweihnachtszeit. Es sind 5.000 Unterschriften von Menschen, denen die Gebührenerhöhungen durchaus Schmerzen bereiten. Wir hoffen, dass Sie sich damit auseinanderwetzen können, wir haben in diesem Fall auch einen Bedeckungsvorschlag, Herr Bürgermeister. Die Gebührenerhöhungen machen rund 2,5 Millionen Euro aus. Wenn Sie heute in der Subventionsliste nachsehen, dann wurde die Parteienförderung um über 2,3 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht. Zwischenruf GR. Hohensinner: Stimmt nicht. Zwischenruf Bgm. Mag. Nagl: Das stimmt nicht, es ist gelogen. GR.in Bergmann: 2,3 Millionen Euro steht drinnen, im Jahr. Bgm. Mag. Nagl: Das ist falsch. GR.in Bergmann: Dann steht es falsch im Budget drinnen. Bgm. Mag. Nagl: Sie haben es falsch interpretiert. GR.in Bergmann: 800.000 Euro, die heute in der Zeitung propagiert wurden, für die Freifahrt am Samstag hätten wir schon einen Teil der Gebührenerhöhung (Applaus KPÖ). Bgm. Mag. Nagl: Es sind verschiedene Budgetpositionen gewesen. Jetzt gibt es aufgrund der Transparenz nur mehr eine und ich glaube, dass Sie das wissen und dass Sie das jetzt da hier falsch in den Raum stellen; wenn Sie es nicht wissen, würde es mich wundern, weil Sie seit vielen Jahren ja auch im Budgetbereich mitdiskutieren und Sie sollten eigentlich die gesamten Budgetpositionen, die es gegeben hat, zusammenzählen und jetzt nicht da im Gemeinderatssaal eine Verdoppelung und Ziffern ankündigen, die nicht stimmen. Sie wissen, dass es mehrere Töpfe gegeben hat oder ist das für Sie jetzt neu (Applaus ÖVP)? Zwischenruf GR.in Bergmann unverständlich. Bgm. Mag. Nagl: Dazu kommen wir noch, wir kommen genau dazu, dass sich die KPÖ verdoppeln würde aber das werden wir ja heute noch besprechen. Ich glaube, als einzige Fraktion würde, sie sogar die doppelte Summe bekommen, aber wir werden heute noch drüber sprechen. Mir ist es wichtig, Sie haben mich angesprochen, Sie haben mir was überreicht, ich traue mich wetten, wenn wir diesen Menschen auch hingelegt hätten und sagen würden, dass wir diese Erhöhungen, Sie haben es überreicht und ich mir das schnell durchgelesen, was Sie denn den Menschen dort hingelegt haben und gesagt haben, die Teuerung muss gestoppt werden. Wenn man den Menschen dazugesagt hätte, dass diese Gebührenerhöhungen dazu notwendig sind, dass die Menschen, die in diesen Bereichen als Kanalarbeiter, als Müllarbeiter usw. arbeiten, auch eine Lohnerhöhung wollen, wenn Sie dazugesagt hätten und dazugeschrieben hätten oder eine zweite Liste gemacht hätten, wo draufgestanden wäre, dass unser Kanalnetz, unsere Infrastrukturleistungen jedes Jahr verbessert und ausgebaut werden, weil wir auch wachsen, dann hätten die Leute gesagt, das unterschreibe ich auch gerne. Also es ist immer nur die Hälfte, die man hinlegt. Das ist so und wir haben darüber hinaus, dazu kommen wir heute auch noch, eine Abfederung für jene Menschen fast zu 100 Prozent geschaffen, die diese Gebührenerhöhungen kriegen. Das haben Sie den Leuten auch nicht hingelegt (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ) und deswegen fehlt einfach was. Und das ist, liebe Frau Bergmann, das ist die Kritik vieler politischer Mitbewerberinnen und Mitbewerber an der Haltung der KPÖ, die immer nur Teilbereiche, die populistisch sind und gut sind, den anderen hinlegen kann und sagen kann, schaut, was die Bösen alles tun. Nachhaltig und ganzheitlich zu denken ist das, was gefordert wird, auch von Parteien, die so viele Prozente bekommen haben, wie Sie es bei der letzten Wahl bekommen haben, auch schon einmal hatten, dann wieder weniger hatten. Wir haben die Lektion gelernt, wenn ich das so sagen darf, aber ich werde das alles dann später ausführen. Ich freue mich richtig schon auch, darauf hinzuweisen, wie denn kommunistische Politik weltweit zu sehen ist, aber dazu komme ich ja leider erst viel, viel später dran (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). S P Ö Gemeinderat Michael G R O S S M A N N Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Frau Vizebürgermeisterin, hoher Stadtsenat, meine sehr geehrten Damen und Herren auf der Besuchergalerie, hoher Gemeinderat, liebe Kolleginnen und Kollegen! Nach so einer emotional geführten Debatte, wie sie ja gehört zu einer Budgetdebatte, als solches ist es natürlich schwierig. Ich werde versuchen, wieder zu unserem Thema des Budgetvoranschlages 2013 und 2014 zurückzufinden und bin der Überzeugung, dass der Herr Bürgermeister dann in seiner Rede als Stadtsenatsmitglied auch noch intensiv auf die schon angekündigte Fragestellung der Vorstellung kommunistischer Wirtschaftspolitik intensiv eingehen wird. Ich habe das ja in der Rede an und für sich nicht vorbereitet, aber ich denke, dass das sicher noch eine unglaublich spannende Diskussion sein kann. In Summe gesehen glaube ich, dass es entscheidend ist, wenn wir über den Budgetvoranschlag 2013 und 2014 für die Stadt Graz reden, natürlich nicht nur die Stadt Graz als solches und alleine zu betrachten, sondern die Stadt Graz eingebettet zu sehen in Fragestellungen europäischer Wirtschaftssituationen, gesamteuropäischer Budgetsituationen, natürlich auch österreichischer und steirischer Budgetpolitik. Wir sind nicht losgelöst als Stadt von den Entwicklungen, die uns rundherum begleiten. Wenn wir Europa betrachten, dann haben wir Entwicklungen zur Kenntnis zu nehmen, die uns tiefe Sorgen bereiten und die uns natürlich auch schmerzvoll sozusagen an diesem Tag in Erinnerung und im Gedanken sein müssen. Wir haben Länder in der Europäischen Union, die durch eine, würde ich sagen, wenig verantwortungsvoll geführte Budgetpolitik in vergangenen Jahren, heute in Situationen sind, dass sie nicht mehr zahlungsfähig sind, dass sie nicht mehr in der Lage sind, sich am internationalen Kapitalmarkt zu refinanzieren, dass sie nicht mehr in der Lage sind, Gehälter auszuzahlen, nicht einmal mehr an die Bediensteten in der öffentlichen Verwaltung. Das sind Zustände, die wir nicht akzeptieren dürfen. Wir sind in Österreich hier auf einem guten Weg. Ich möchte den viel zitierten Satz der Insel der Seligen nicht strapazieren, so gut geht es uns denn dann auch nicht, aber jedenfalls ist es so, dass wir in einem völlig anderen Gesamtzusammenhang hier in Österreich über Budgetpolitik diskutieren dürfen (Applaus SPÖ). Letztendlich ist es so, dass wir mit unserem Budget, das wir hier in der Stadt beschließen für zwei Jahre, mit einem Gesamtvolumen von knapp zwei Milliarden Euro, natürlich auch unglaublich viel bewegen. Dass wir viele Aufgaben zu erfüllen haben und dass wir uns natürlich auch in Fragen der Budgetpolitik nicht nur mit der Frage des konkreten Zahlenmaterials auseinandersetzen dürfen, sondern uns auch immer wieder die Frage stellen dürfen, welche politischen Grundhaltungen, welche Werthaltungen und welche Zielvorstellungen stehen denn im Hintergrund? Was begleitet uns sozusagen, welche Ziele wollen wir erreichen und welche Werte bilden die Basis, auf dieser Basis, auf der wir dann aufbauen können, um mit dem Zahlenwerk sozusagen ein Stück weit auch Politik und politische Inhalte dann auch im Budget gegossen zu erleben. Natürlich, wie der Kollege Frölich gesagt hat, geht es darum, dass gegossen etwas sehr Statisches wäre. Wir finden ja auch nur eine Einschätzung mit Budgets. Wir diskutieren heute sehr intensiv, sehr emotional, wir werden wahrscheinlich über eine Frage, die eine ganz, ganz winzige Darstellung der Summe sozusagen im Budget, sehr intensiv diskutieren und sehr ausführlich darüber reden. Wir werden wahrscheinlich weniger über die Millionen, über die 530 Millionen, die wir im Plan haben, bis 2017 zu investieren, diskutieren. Es ist interessant, dass sich manches Mal in der Debatte über Budgetzahlen einige geringere Zahlenmaterialien mit quasi größerer politischer Sprengkraft hier in den Vordergrund drängen, dass aber Maßnahmen, die von der Stadt Graz hier mit diesem Doppelbudget beschlossen werden, die unglaubliche Impulskraft für die Entwicklung dieser Stadt haben, die die Lebensqualität der Menschen in dieser intensiv verbessern, die auch die Wirtschaftsleistung dieser Stadt verbessern und in diesem Ausmaß selbstverständlich, und das ist uns als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten besonders wichtig, dafür Sorge tragen, dass Arbeitsplätze erhalten, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden und dass damit Beschäftigung, Kaufkraft und damit Wohlstand in dieser Stadt auch in Zukunft gesichert ist. Ich denke, das muss unser Grundprinzip sein in der Budgetgestaltung (Applaus SPÖ). Meine sehr geehrten Damen und Herren, Budgetgestaltung bedeutet natürlich, einige grundlegende Dinge zu berücksichtigen. Ich glaube, dass in unserer Zeit, ich habe angeschnitten die Budgetsituation anderer europäischer Länder, aber auch die durchaus angespannte budgetäre Situation in Österreich darf uns nicht ganz gleichgültig sein. Wir erleben seit 2010 den Konsolidierungskurs im Land Steiermark, der durchaus schmerzhaft ist, der auch in einem sozialdemokratischen Herz nicht nur Freude auslösen kann, weil würde eigentlich dem Grundsatz sozialdemokratischen Politikverständnisses widersprechen. Aber dieser Konsolidierungskurs, der auf Landesebene dort und da intensiver, in anderen Bereichen nicht so intensiv, diskutiert wird und einschneidende und schmerzhafte Maßnahmen bedeutet hat, hat auch ein Gesamtziel, das er verfolgt. Dieser Konsolidierungskurs verfolgt das Ziel, für zukünftige Generationen, zukünftige Legislaturperioden, zukünftige Budgeterstellungen Handlungsspielraum zurückzugewinnen. Ich denke, es ist wichtig, nicht nur im Land Steiermark, sondern jetzt zurückkehrend auf die Stadt Graz, dass es uns gelingt, in unserer Budgetpolitik vorausschauend zu arbeiten, um auch für die Zukunft Handlungsspielräume, um Impulse setzen zu können, zurückzugewinnen, Handlungsspielräume zu erweitern und Handlungsspielraum für die Budgetpolitik auch für künftige Regierungen sicherzustellen (Applaus SPÖ). Das bedeutet für uns in erster Linie, nicht nur ein Doppelbudget zu beschließen für die Jahre 2013 und 2014, sondern auch die Auswirkungen dieser Budgetbeschlüsse auf die mittelfristige Finanzplanung bis 2017 und gegebenenfalls ein stückweit darüber hinaus mitzuberücksichtigen. Beschlüsse und Entscheidungen, die wir heute treffen, werden uns in Zukunft in diesen schwierigen Zeiten, wo wir nicht davon ausgehen können, dass uns Geld im Übermaß zufließen wird, natürlich auch Handlungsspielräume einengen und Entscheidungen, die wir heute treffen, werden die Zukunft gestalten. Deshalb glaube ich, dass zwei Dinge entscheidend sind in der Budgetdiskussion und auch in der Diskussion über die Ziele der Investitionspolitik in der Stadt Graz. Wir brauchen Augenmaß in der Verpflichtung, die wir heute eingehen, Investitionen zu beschließen, die in die Zukunft wirken, und weil das heute schon mehrfach Thema gewesen ist, die Frage, ja ist es denn gestattet, überhaupt Schulden zu machen als Gebietskörperschaft? Also dort, und der Herr Finanzstadtrat hat es ja intensiv ausgeführt, dort wo wir Investitionen in die Zukunft schaffen, Investitionen in die Infrastruktur schaffen, die es zukünftigen Generationen möglich macht, in guter Lebensqualität in dieser Stadt zu leben, sind Finanzierungen, die auch diese zukünftigen Generationen belasten, durchaus gerechtfertigt. Es sind auch Leistungen sozusagen, es sind ja Werte, die geschaffen werden, die zukünftigen Generationen zur Verfügung stehen, die wir heute beschließen, die wir heute investieren, die dann aber auch der zukünftigen Generation zur Verfügung stehen. Und ich denke, hier brauchen wir das Augenmaß, dass wir diese Entscheidungen auch unter diesem Gesichtspunkt treffen. Investitionen, die wir heute finanzieren, wo wir unsere Budgets sozusagen ein stückweit auch mit der Zinsbelastung belasten für diese Investitionen, müssen für die Zukunft ausgerichtet sein und müssen es zukünftigen Generationen ermöglichen, dann zu partizipieren von den Annehmlichkeiten dieser Investitionen (Applaus SPÖ). Ich denke, in der Debatte, grundsätzlich in der politischen Debatte, ich glaube, dass das die, klingt so interessant immer, wenn wir dann von den Menschen draußen sprechen, also wenn das der Unterschied ist zwischen hier herinnen im Gemeinderatssaal und draußen sozusagen in der Stadt Graz ist das in Ordnung, wenn es eine Abgrenzung an und für sich zwischen der politischen Kaste auf der einen Seite ist, die in sich geschlossen diskutiert und den Menschen draußen, die dann von diesen Diskussionen und Diskussionsergebnissen betroffen sind, würde ich es nicht unterschreiben, dann wäre es ein falsch verstandenes Demokratieverständnis. Aber wenn wir davon ausgehen, dass uns die Menschen beobachten in unserer politischen Diskussion, in der Debatte über sachpolitische Entscheidungen, dann denke ich, ist in dieser Debatte auch etwas anzuwenden, was sich die Menschen von uns erwarten, nämlich auf der einen Seite verantwortungsbewusster Umgang mit der Verantwortung, die uns übertragen wurde, und ein stückweit auch Mäßigung in der Sprachregelung, die wir treffen, wenn wir dann über diese sachlichen Inhalte diskutieren. Ich möchte das insbesondere heute in dieser Budgetsitzung einbringen, dass ich glaube, dass viele Dinge sehr stark auch durchaus politisch strategisch überlegt mit mehr Emotion hinterlegt werden, als es eigentlich guttut und dass ich glaube, dass wir in der Diskussion über diese wichtigen Fragestellungen, die wir heute zu entscheiden haben, auch Mäßigung in der Führung der Debatte durchaus brauchen können (Applaus SPÖ). Budgetpolitik braucht Weitblick, das habe ich schon erwähnt, wir müssen mit den Entscheidungen, die wir heute treffen, berücksichtigen, dass wir die Gemeinderatsperiode ausnutzend bis 2017 Auswirkungen haben. Darüberhinausgehend, dass wir Auswirkungen haben auf zukünftige Generationen, wir brauchen den Weitblick, das auch heute zu sehen und in unsere Überlegungen miteinzubinden und wir brauchen die Einsicht, dass es manches Mal nicht so einfach ist, selbst mit guten wissenschaftlichen Daten und in der Begleitung von hervorragenden Menschen, immer die Entwicklung der Zukunft vorabsehen zu können und erfahren zu können. Budgetpolitik und Politik insgesamt bedeutet, Einschätzungen zu treffen, möglichst verantwortungsbewusst Einschätzungen zu treffen heute, wie sich die Zukunft entwickeln könnte. Entscheidungen zu treffen heute, die diese Entwicklung positiv beeinflussen können, um die Lebensqualität für die Grazerinnen und für die Grazer zu erhöhen. Und wir brauchen den Mut, nicht nur über solche notwendigen und wichtigen Entscheidungen zu diskutieren, sondern auch solche notwendigen und wichtigen Entscheidungen zu treffen. Denn nur wenn wir Entscheidungen getroffen haben, können die Menschen davon auch etwas haben und können davon auch einen Benefit erleben (Applaus SPÖ). Budgetpolitik aus sozialdemokratischer Sicht ist ausgerichtet auf die Impulskraft, die sie anwendet. Wenn wir uns das heute angehört haben, welche Investitionen wir geplant haben, Investitionen für die Jugend, große Investitionen in den Bildungsbereich, in die Sicherung des Bildungsstandortes der Stadt Graz, in den Ausbau von Schulen. Wir wissen, dass wir viel mehr zu tun haben, um unsere Schulen in der Stadt Graz auszubauen, aber wir haben die ersten Entscheidungen getroffen, um in diese Richtung zu gehen. Wir investieren in den Bereich der Altersversorgung, wir investieren in den Bereich der Mobilität, in eine gesunde Umwelt, wir investieren glücklicherweise auch in mehr Gesundheit, in mehr gesunde Luft in dieser Stadt, mit einem intensiven Investitionsschwerpunkt auch in den Bereich des Ausbaues der Fernwärme, wir investieren in diesem Zusammenhang in mehr Lebensqualität für die Grazerinnen und die Grazer und in eine gedeihliche wirtschaftliche Entwicklung in dieser Stadt (Applaus SPÖ). Das Wachstum der Stadt, ist von der Frau Kollegin Bergmann schon angesprochen worden, ist etwas, über das sich die Stadtpolitik in der Regel freut, weil es mehr Geld über die Ertragsanteile in die Stadtkasse spült. Es ist aber auch in dieser Dimension, in der die Stadt wächst, für uns ein unglaublich großer Auftrag. Wir stoßen auch jetzt schon an die Leistungsfähigkeit unserer Verkehrsinfrastruktur. Wir stoßen an die Leistungsfähigkeit auch unserer kommunalen Infrastruktur. Das bedeutet für uns, dass wir in Zukunft uns verstärkt darüber Gedanken machen müssen, wie wir mit dem Wachstum dieser Stadt umgehen, wie wir das Wachstum dieser Stadt managen wollen und wie wir verstärkt auch, und ich sage das auch heute von dieser Stelle aus, wie wir verstärkt auch die Kommunikation aufnehmen mit den Umlandgemeinden, um sie an diesem Wachstum entsprechend zu beteiligen. An den positiven Effekten des Wachstums genauso wie an der Verantwortung und der finanziellen Belastung, die aus diesem Wachstum heraus erwachsen wird. Ein großer Auftrag und keine leichte Angelegenheit für uns, dass wir sie erledigen können. Aber eines bleibt uns nicht unbenommen, wir müssen auch ein wachsames Auge auf die Entwicklung der Ertragsanteile und des Finanzausgleiches haben. Wenn wir über Budgetpolitik in der Stadt Graz reden, dann muss uns bewusst sein, dass wir von Bundesebene als Stadt Graz bisher immer deutlich benachteiligt wurden. Eine wachsende Stadt, die zweitgrößte Stadt Österreichs kann es nicht weiter akzeptieren, über die Budgetpolitik des Bundes permanent benachteiligt zu werden. Das heißt, eine wichtige Aufgabe dieser Gemeinderatsperiode von uns allen gemeinsam wird sein, eine klare Forderung in den Finanzausgleichsverhandlungen aufzustellen, dass die Benachteiligung der Stadt Graz im Finanzausgleich endlich ein Ende finden muss (Applaus SPÖ). Wir reden über 30 Millionen Euro im Jahr. Abschließend möchte ich etwas sagen, was wahrscheinlich uns wohl heute hier wohltuend zur Kenntnis gebracht wurde im Vorliegen des gesamten Zahlenmaterials, aber was wir uns wahrscheinlich nicht vorstellen können, welcher Arbeitseinsatz das in Wahrheit wirklich gewesen ist. Den Rechnungsabschluss für 2012 vorzubereiten und ein Doppelbudget 2013 und 2014 aufzulegen und die mittelfristige Finanzplanung gemeinsam begleitend dazu auch vorstellen zu können, ist eine Leistung, die wirklich grandios ist und ein ganz, ganz großes Dankeschön von Seiten der Politik erfordert. Herzlichen Dank an die gesamte Finanzdirektion, an das gesamte Team, an alle Abteilungen, die mitgearbeitet haben, um es uns heute zu ermöglichen, über ein Doppelbudget 2013 und 2014 und den Jahresabschluss 2012 sprechen zu können. Herzlichen Dank, Herr Finanzdirektor Kamper, vielen Dank Michi Kicker und allen Kolleginnen und Kollegen, die an dieser Arbeit mitgewirkt haben. Vielen, vielen herzlichen Dank (Applaus SPÖ). Ich glaube, dass es auch in Zukunft nötig sein wird, mit Augenmaß und mit Weitsicht, mit Verantwortungsbewusstsein und mit Mut sich an der Gestaltung der Entwicklung dieser Stadt zu beteiligen. Das ist ein Auftrag, der an uns alle geht. Ich glaube, dass es in Zukunft auch notwendig sein wird, intensiv darüber zu diskutieren, wie wir aus den unterschiedlichen politischen Parteien heraus, aus den politischen Strömungen, die wir repräsentieren, heraus, uns diese Entwicklung vorstellen. Ich glaube, dass es aber uns allen auch eine Aufgabe ist und bei all dieser Diskussion nicht zu vergessen, dass wir gemeinsam in einer Stadt leben dürfen und für eine Stadt Verantwortung tragen dürfen, die zu den schönsten Städten, zu den lebenswertesten Städten, zu den Städten mit einer unglaublich hohen Lebensqualität zählt, dass unser Graz eine Stadt ist, in der wir gerne Heimat finden und in der wir Verantwortung übernehmen für alle, die in dieser Stadt Heimat gefunden haben und hier leben wollen, in einer gerechten, sozialen, wirtschaftlich starken und erfolgreichen Stadt Graz. Vielen herzlichen Danke (Applaus SPÖ). F P Ö Gemeinderat Mag. Armin S I P P E L Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kollegen, hoher Gemeinderat, geschätzte Zuhörer auf der Galerie! Die vergangenen fünf Jahre freiheitlicher Budgetpolitik standen unter dem Zeichen konstruktiver Kritik - konstruktiver Kritik unter dem Blickwinkel des Machbaren, des Notwendigen und der Orientierung an den tatsächlichen Bedürfnissen der Grazer Bürger. Kritik gab es von uns vor allem an zahlreichen Phantasieprojekten, an von uns attestiertem mangelnden Sparwillen und auch an einer unangebrachten Form von Budgetkosmetik. Hierbei ging es uns als FPÖ vor allem darum zu verhindern, dass sich nachfolgende Generationen, und mein Vorredner hat das ja schön auch angesprochen, die Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Kindeskindern, die wir auch in Form der Budgetpolitik wahrnehmen sollten. Uns ging es darum zu verhindern, diesen Genrationen einen unüberwindbaren Schuldenberg zu hinterlassen. Zu betonen ist hier besonders, dass einem stetig gestiegenen Schuldenstand eine permanent sinkende Quote an Eigenmitteln der Stadt gegenübersteht, das war in den letzten Jahren zu bemerken. Sprichwörtlich lässt sich also sagen, dass das Tafelsilber nahezu gänzlich veräußert worden ist, während gleichzeitig auch ein großer, ein riesiger Schuldenberg angehäuft wurde. Diverse Liegenschaftspakete auf der einen und zahlreiche endfällige Schuldscheinverschreibungen der Stadt Graz auf der anderen Seite belegen diese Sicht der Dinge leider eindrucksvoll. Gegen diese Politik ist die FPÖ in der Vergangenheit vehement und entschlossen aufgetreten. Hierbei waren wir nicht nur warnende Stimme, sondern auch ein verantwortungsvolles Korrektiv. Der gesamte Wahlkampf im November letzten Jahres stand unter dem thematischen Überbau von unserer Seite, nämlich der Betonung des Willens zur Sparsamkeit und auch von Anfang an der Bereitschaft, Verantwortung übernehmen zu wollen und mitarbeiten zu wollen in dieser Stadt und natürlich auch unter der klaren Ansage beziehungsweise der klaren Absage in diesem Fall an unnotwendige Phantasie- und Prestigeprojekte. Die Wähler in Graz haben diesem Programm der FPÖ ihr Vertrauen geschenkt und somit unsere Position auch entscheidend gestärkt. Im Gegensatz zu einer anderen Grazer Partei, deren Zugewinne noch stärker waren als die unseren, haben wir Freiheitlichen uns der konstruktiven Zusammenarbeit nicht entzogen (Applaus FPÖ), wir haben keine ideologische Schneckenhauspolitik betrieben, wir haben uns inhaltlich eingebracht. Das Ergebnis, sehr geehrte Damen und Herren, mündete im Stabilitätspakt, den ÖVP, SPÖ und FPÖ gemeinsam ausgearbeitet und schlussendlich unterzeichnet haben. Dieser Stabilitätspakt beinhaltet in sehr wesentlichen Punkten auch jene angesprochenen Forderungen der Grazer FPÖ und bildet damit auch die Ausgangslage für das heute zu beschließende Doppelbudget. Abermals verweise ich an dieser Stelle auf die Grundsätze der Sparsamkeit und der Effizienz, auf die Bereitschaft, Notwendiges tatsächlich in den politischen Alltag einfließen zu lassen und Phantasieprojekte hintanzustellen. Ich glaube, die Grundlage jeden politischen Handelns ist die Finanzierbarkeit. Unser politisches Bekenntnis fußt auf Beständigkeit, auf dem Erhalt der Gesellschaft und einer verantwortungsvollen Politik, wie vorher schon erwähnt, gegenüber künftigen Generationen. Ein logischer Ausfluss dieses Bekenntnisses ist eine stabile und zukunftsweisende Finanz- und Wirtschaftspolitik (Applaus FPÖ). Die Ausgangslage, und da wird mir herinnen wahrscheinlich jeder Recht geben, ist nicht optimal. Jahrzehntelange teilweise verfehlte, teilweise maßlose Budgetpolitik hat ihre Spuren hinterlassen. Hinzu kommt, dass ab dem Jahr 2016 der Europäische Stabilitätsmechanismus in den Mitgliedsstaaten, also auch bei uns, umgesetzt werden muss. Welche genauen rechtlichen Normen hierbei auf die Gebietskörperschaften unterer Ebenen, also auch auf die Stadt Graz, zukommen werden, lässt sich heute nicht seriös sagen. Tatsache ist aber, dass der Grundintention dieses Stabilitätsmechanismus Folge geleistet werden muss und das Gebietskörperschaften, wie die Stadt Graz in Zukunft ab 2016 keine Neuverschuldung mehr machen kann. Diese gesetzliche Schuldenbremse, die in ihrer Zielsetzung grundsätzlich zu begrüßen ist, stellt auf der anderen Seite die Stadtpolitik aber auch vor eine weitere große Herausforderung. In weiser Voraussicht und getragen von der Einsicht, dass die Zeit des politischen Geschenkeverteilens endgültig vorüber ist, haben sich die ÖVP, die SPÖ und auch wir zur Ausarbeitung und zur Unterzeichnung dieses Stabilitätspaktes zusammengefunden. Der Inhalt dieses Paktes sollte aber auch in die Köpfe aller Grazer Parteien, aller Gemeindevertreter, und er muss letztendlich auch bei den Grazer Bürgern ankommen. Die Grundaussage und die essentielle Botschaft, resultierend auf dem vorliegenden Budget, Budgetentwurf und auch aus dem Stabilitätspakt, ist ebenso klar wie eindeutig. Es darf mittelfristig gesehen zu keiner weiteren Verschuldung in dieser Stadt Graz kommen (Applaus FPÖ). Aus heutiger Sicht ist es unseriös, Prognosen anzustellen, die über die nächsten fünf Jahre hinausgehen. Wir wissen nicht, wie sich die wirtschaftliche Lage, die geopolitische Situation entwickeln wird. In politischer Umsetzung bedeutet das ebenfalls eine echte Herausforderung. Durch diverse neue Bundes- und Landesgesetze steht die Stadt Graz vor einer Fülle von kostenintensiven Aufgaben, die sich, wie wir wissen, nur schwer bewältigen lassen. Das ist auch nicht zuletzt deswegen der Fall, da Graz aus dem Finanzausgleich des Bundes eine offensichtliche Benachteiligung hinzunehmen hat. Das ist vorhin angesprochen worden von Klubobfrau Kollegin Ina Bergmann und auch von Michi Grossmann, hier besteht Handlungsbedarf, 30 Millionen Euro Benachteiligung, das ist nicht hinzunehmen. Ich glaube, das ist etwas, wo auch wir und auch die nachfolgenden Generationen im Gemeinderat, die nachfolgende Gemeindevertretergeneration gefordert ist. Wir wissen, woher diese Ungerechtigkeit stammt, es war damals so, dass die Steiermark als wirtschaftlich schwaches Land überproportional viel gefordert worden ist und deswegen hat man bei den Abgaben des Finanzausgleichs eher eine niedrigere Quote angesetzt und da tun sich Städte wie Linz oder Salzburg, die eben nicht von diesem historischen Erbe betroffen sind, heute leichter. Gleichzeitig lassen die Bevölkerungsprognosen aber erkennen, dass die öffentliche Hand Vorsorge zu treffen hat für einen massiven Anstieg der ständig in Graz anwesenden Bevölkerung. Was ja auf jeden Fall zu begrüßen ist, aber es bringt auch große Herausforderungen mit sich. Das sind letztendlich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die das Korsett definieren, innerhalb dessen Grenzen sich die Budgetpolitik der Stadt Graz abzuspielen hat. Der Spielrahmen ist zugegeben gering, das wissen wir, und der Spielrahmen lässt nur geringe Entscheidungsmöglichkeiten. Wer angesichts der gegenwärtigen budgetären Lage noch immer die Ansicht vertritt, es müssen im Interesse einer klassischen Klientelpolitik weiterhin Geschenke verteilt werden, der ist noch immer nicht in der Realität angekommen. Niemand sollte es sich hier herinnen zu einfach machen und sich auf das bloße „Dagegensein“ beschränken. Gesetzliche Verpflichtungen und die politische Verantwortung zwingen die Stadt Graz angesichts auch ungünstiger Parameter, wie vorher ausgeführt habe, zum aktiven Handeln und zum Treffen wirtschaftlicher Vorsorgemaßnahmen. Wir, die Grazer FPÖ, haben uns auf diesen Entwicklungsprozess eingelassen (Applaus FPÖ). Der gegenwärtige Budgetentwurf ist also im wahrsten Sinne ein Versuch, das Machbare umzusetzen, das Notwendige zu realisieren und gleichzeitig die längst erforderliche politische Trendwende einzuleiten. Es ist gewiss spät, aber nicht zu spät. Darin liegt auch der Unterschied zu den Budgetentwürfen vergangener Jahre, wenn ich sage, eine Trendwende einzuleiten, die aus unserer Sicht zu wenig selbstkritisch, auch zu euphemistisch und zu sehr orientiert an der Klientelpolitik waren, das waren die Punkte, die wir nicht zuletzt auch in den letzten Jahren kritisiert haben. Gegenwärtig können wir, diese Einsicht muss auch klar sein, weder das Füllhorn über die Grazer Bürger ausschütten, noch wollen wir eine Politik nach dem Gießkannenprinzip weiter fortsetzen. Eine Politik, getragen vom Prinzip der wirtschaftlichen Verantwortung, war und ist unsere Zielsetzung. In diesem Sinne fügt sich der vorliegende Entwurf eines Doppelbudgets in das Gesamtkonzept einer mittelfristigen Konsolidierung. Er beinhaltet eben auch nicht, und das ist vorher ausgeführt worden, 530 nicht Milliarden, das wäre schön, weil dann könnte man auch den Hauptplatzbelag vergolden, sondern 530 Millionen, ein weiterer Druckfehler, auf den ich hinweisen möchte. Das Leistungsvolumen beträgt 530 Millionen Euro und hier ist das Prinzip der Notwendigkeit auch an die allererste Stelle zu setzen. Nämlich die Aufrechterhaltung der Straßeninfrastruktur, der längst notwendige Ausbau von Grazer Schulen sowie deren Renovierung, aber auch dringende Erhaltungsmaßnahmen von Sportstätten und auch der Neubau der einen oder anderen Sportstätte seien hier beispielgebend aufgezählt. Dies alles wird natürlich begrenzt vom notwendigen Grundgedanken der Sparsamkeit, der aber mit Sicherheit nicht darauf abzielt, und das möchte hier ganz klar auch betonen, beim Bürger zu sparen. Ohne neue Einnahmen allerdings wird sich das bisher angebotene Leistungsvolumen der Stadt auf lange Sicht nicht aufrechterhalten lassen. Wenn auch erhöhte Gebühren im gegenwärtigen Budgetentwurf nicht veranschlagt wurden, so muss dennoch bereits heute erwähnt werden, dass künftig eine politische Diskussion über dieses Thema stattfinden wird müssen. Für uns ist aber ganz klar, dort wo der Bürger mittelfristig mehr an Beitrag zu leisten hat, auch im Sinne eine Indexierung, also einer Wertanpassung, muss auch genau investiert werden, wir brauchen hier Transparenz, wir brauchen hier Zweckwidmung. Es soll also partiell zu einem erhöhten Leistungsvolumen kommen und der Eindruck eines bloßen Abkassieren vermieden werden und ich glaube, dass dieser Eindruck auch dann gar nicht erst entsteht, wenn man das vom Anfang an transparent macht und die Mittel, die an Mehreinnahmen, an Einnahmen erzielt werden, auch direkt wieder der betroffenen Bevölkerung zubringt (Applaus FPÖ). Das Bekenntnis zur politischen Verantwortung bringt das Erfordernis mit sich, auch unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen. Wer politische Verantwortung trägt, muss längerfristig das Wohl der gesamten Gemeinschaft im Auge haben sowie auch das Wohl künftiger Generationen. Wer politische Verantwortung trägt, muss die rein parteipolitisch gefärbte Brille abnehmen und Politik für unsere Kinder und Kindeskinder machen. Jede Erleichterung, jedes politische Geschenk, das wir hier seitens der Politik der Bevölkerung machen, jede Erleichterung, jedes politische Geschenk, stellt in der gegenwärtigen Situation nichts anderes dar als eine Hypothek eben für unsere Kinder und Kindeskinder. Die Politik des Gefallen-Wollens ist schon im Kleinen höchst gefährlich, sie potenziert sich aber im Großen zu einem budgetpolitischen Desaster (Applaus FPÖ). Beispiel: Würde man einen Familienvater, der, um seiner Familie zu gefallen, wenn der hergeht ohne wirtschaftliche Grundlage etwa eine Villa, teure Autos und teure Urlaube finanziert, den würde man zumindest als grob fahrlässig bezeichnen. Ich stelle die Frage: Wie verantwortungslos erscheint dann erst jener Politiker, der in der augenblicklichen Lage Geschenke verspricht, um im Moment politisches Wohlwollen zu erregen, also das ist auch fahrlässig (Applaus FPÖ), das ist ein Spiel mit unserer Zukunft und das ist im Rahmen einer Verantwortungspolitik abzulehnen. Im Blickpunkt medialer Kritik, und da sind wir bei diesem Thema, der Michi Grossmann hat es angesprochen, das ist in Wahrheit ein kleiner Teil des Budgets, was in Wirklichkeit aber viele Emotionen schürt, das ist die Kürzung der Subventionen der Stadt Graz in der Höhe von 10%, auf der anderen Seite die gleichzeitige Erhöhung, und es ist tatsächlich eine Erhöhung, der politischen Subvention. Auch wenn man dazusagen muss, dass die Subventionen, die Reduzierung der Subventionen von 10 % ja nur auf ein Projekt, das jetzt nicht mehr stattfindet, zurückzuführen ist, also dass es in Wirklichkeit ja nicht zu einer 10-%-igen Kürzung der städtischen Subventionen kommt. Es ändert nichts, dass auf der anderen Seite die Parteien nun etwas mehr bekommen. Im Übrigen Grüne und KPÖ überproportional viel mehr (Applaus FPÖ). Ich glaube, dass man hier nicht davon sprechen kann, wenn man das auch differenziert betrachtet, dass hier den Bürgern Schonkost verordnet wird und die Parteien selbst aus dem Vollen schöpfen. Dies ist mitnichten der Fall, wenn man diesen differenzierter Blick auf die Sachlage anstrebt und auch macht, denn die Stadt Graz hatte ihrerseits kein Bedürfnis, die bestehenden Subventionsbestimmungen zu novellieren oder gar zu verbessern, sie ist aufgrund übergeordneter Entwicklungen nur einer rechtlichen Möglichkeit, die geschaffen wurde, beziehungsweise auch einer rechtlichen Verpflichtung nachgekommen und wir haben nichts anderes gemacht, als die Parteienförderung der Bundesregelung der Landesregierung anzupassen und wir nutzen in Wirklichkeit nur die Möglichkeit aus, hier auch einen Korridor von 11 Euro pro Wahlberechtigtem für die politische Arbeit in Graz zu verwenden und ich glaube, da sollte es ein allgemeines Bekenntnis dazu geben, dass politische Arbeit öffentlich subventioniert gehört und nicht beeinflusst werden soll von privaten Spendern (Applaus FPÖ), von irgendwelchen Interessengruppen, ich glaube, dieses Bekenntnis sollte man hier einmal abgeben und dann ist es nur gut und redlich, dass die Parteien für ihre politische Arbeit, für die Arbeit für den Grazer Bürger auch entsprechende Subventionen, Parteiförderungen bekommen. Ich halte fest, dass nach diesen Bestimmungen alle im Steirischen Landtag vertretenen Parteien, also auch Grüne und KPÖ, entsprechend bedacht wurden. Mir ist nicht bekannt, dass Grüne und auch die KPÖ, die von dieser Novelle auch auf Landesebene, nicht nur in der Stadt, auch auf Landesebene überproportional profitiert haben, auf die Auszahlung ihrer Subventionen verzichtet hätten. Ich werte auch heute, mit Verlaub gesagt, die von Ihnen sehr populistisch und aktionistische Aktion hier auch als ein Akt der Unehrlichkeit und des politischen Kleingeldwechselns, nichts anderes ist es (Applaus FPÖ). Wir Grazer Freiheitlichen werden diesen Fall, dass es zu einer 10-%-igen Kürzung der Subventionen kommt, insofern Rechnung tragen, dass wir einen Sozialtopf einrichten werden, wo wir genau diese 10 % der Mittel bedürftigen Grazern österreichischer Herkunft zukommen lassen (Applaus FPÖ), und um dieses Vorhaben auch ausreichend zu dokumentieren, werden wir am Ende jedes Gemeinderatsjahres eine Liste der von uns geförderten Projekte und Personenkreise offenlegen. Ähnliches können Sie auch machen, es steht Ihnen frei, es ist Ihnen unbenommen, was Sie mit den Geldern machen, Sie können drauf verzichten, dann hat die Stadt Graz mehr Mittel zur Verfügung, Sie können es in die SozialCard investieren, Sie können für den Hochwasserschutz dieses Geld verwenden, tun Sie sich hier keinen Zwang an, aber bitte tun Sie hier nicht Theater machen und auf der anderen Seite das Handerl aufhalten. Also das ist wirklich schäbig (Applaus FPÖ) und in Wirklichkeit eine Schmierenkomödie. Ein Budget ist immer die in Zahlen gegossene politische Wahrheit. Unsere Wahrheit lässt sich nicht beliebig interpretieren, sie liegt offen vor uns. Es wird notwendig sein, ich habe es erwähnt, unpopuläre Maßnahmen zu transportieren und zu ergreifen, es wird notwendig sein, sich einzugestehen, dass künftige Politikergenerationen nicht mehr aus dem Vollen schöpfen können, und es wird notwendig sein einzubekennen, dass der immer enger gewordene wirtschaftliche Handlungsspielraum selbst einander ideologisch diametral gegenüberstehende Parteien wie KPÖ und Grünen einerseits, aber auch auf der anderen Seite die FPÖ, dazu nötigt, inhaltlich beinahe gleichlautende Entscheidungen zu treffen. Aus dieser Erkenntnis kann, wenn auch aus der Not geboren, und das ist es ja letztendlich, ein breiter politischer Schulterschluss werden, sofern und das ist der Appell abschließend auch an Sie, sofern in den Köpfen aller die Bereitschaft vorherrscht, sich auch der Wahrheit zu stellen. Ich möchte mich den vorher ausreichend dargebrachtem Dank an die Verantwortlichen für diesen Budgetentwurf und diese mühsame Arbeit selbstverständlich auch im Namen der freiheitlichen Partei recht herzlich bedanken. Weil es mittlerweile eine liebgewordenen freiheitliche Tradition geworden ist, Budgetreden mit einem kurzen Gedicht zu beenden, ich habe letztens meine Spezialrede in reiner Gedichtform auch dargebracht, will ich mit dieser Tradition heute nicht brechen und daher mit einem, wie gewohnt zwar dilettantischen aber dafür umso ambitionierteren Reim schließen: Seit Jahrzehnten segensreich wirtschaften in Österreich Parteien verschiedener Couleur und darauf fußt nun das Malheur: Im Wissen, dass sie sparen sollten - und sie bekunden, dass sie’s wollten - wird der Vorsatz stets zum Fluch und darum scheitert der Versuch. Sie haben dabei stets vergessen -und daran wären sie zu messen- den Worten – und so sollt es enden - auch Taten hinterher zu senden. Nun steht ein Voranschlag zu Buche. Er ist getragen vom Versuche, den Worten, jenen schönen, schnellen diesmal die Tat voranzustellen! (Applaus FPÖ). Bürgermeisterstellvertreterin Mag.a Dr.in Schröck übernimmt um 11.25 Uhr den Vorsitz. G R Ü N E Gemeinderat Dr. Gerhard W O H L F A H R T Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, werte Stadtregierung, liebe Kolleginnen und Kollegen, werte Gäste auf der Tribüne! Ich durfte heute schon über den Rechnungsabschluss 2012 berichten. 2012 war das letzte Budget einer schwarz-grünen Zusammenarbeit. Inzwischen gibt es eine schwarz-blau-rote Koalition und diese politische Veränderung spiegelt sich im Budget 2013 wider. Zwischenruf unverständlich. GR. Dr. Wohlfahrt: Werden wir sehen. Auf den ersten Blick könnte man glauben, dass sich nicht viel ändert. Bei einem schnellen Blick auf die laufende Gebarung entsteht der Eindruck, dass das erste beziehungsweise die ersten zwei Budgets der schwarz-blau-roten Koalition – einer Koalition, zu der sich allerdings niemand bekennen will – gar nicht so unterschiedlich zur Vergangenheit ist. Naja, die Parteienförderung wurde gleich einmal um 50 Prozent erhöht, haben wir schon diskutiert heute. Na gut, so manche wichtige Förderung für Integrationsprojekte wird zwar höchstwahrscheinlich weiterhin gewährt, ganz sicher bin ich mir nicht mehr, was ich vorher gehört habe, aber bekennen darf man sich dazu wohl nicht mehr. Sie werden nicht mehr namentlich ausgewiesen, sondern unter dem Begriff „Diverse Förderungen“ versteckt. Warum auch immer, wird der Vorhang vielleicht aufgehen, momentan ist die Liste nicht klar. Ja, die laufenden Ausgaben, die sogenannten Eckwerte wurden 2013 deutlich erhöht – nicht nur wegen der höheren Parteienförderung – ab 2015 werden sie dafür wieder gesenkt, manche Gründe sind nachvollziehbar, wir haben darüber gehört vom Herrn Stadtrat, andere sind nicht ganz nachvollziehbar. Sind auch Dinge drinnen, die aus grüner Sicht nicht ganz optimal sind, Ausbau der Ordnungswache oder solche Dinge, aber ok, ein Budget ist auch ein Kompromiss. Im Wesentlichen ist die laufende Gebarung aber eine Fortschreibung der letzten Jahre. So weit – so gut. Bei einem Blick auf das Gesamtbudget – die laufende Gebarung und die Investitionen – werden die Änderungen aber deutlich. Das Budget 2013 und ein wenig auch das Budget 2014 ist noch von der Vollendung der Umsetzung der bereits beschlossenen Projekte von Schwarz-Grün – oder sollte ich vielleicht doch Grün-Schwarz sagen, wenn ich schaue, wie es weitergeht – geprägt. Die Nahverkehrsdrehscheibe und der Personentunnel Nord werden fertiggestellt beziehungsweise fertigabgerechnet, die Annenstraße wird zu neuem Leben erweckt, ein Teil der Busflotte der Holding wird – endlich, hier gab es ja eine Verzögerungspolitik – erneuert. Die Süd-West-Linie wird geplant, mit der Verlängerung des 7er ins Stiftingtal wird begonnen. Sporthallen (ASKÖ-Center, Ballsporthalle Liebenau) werden fertig gebaut. All das begründet auch die Investitionsausgaben 2013 und 2014, das ist ja nichts Neues von der neuen Regierung, sondern das sind ja auch noch die Nachwirkungen der alten. Aber wo sind die Projekte für die nächsten fünf Jahre, was passiert dann in Zukunft? Auf die konnte sich die neue Koalition noch nicht einigen. Aber dafür beschließen wir gleich ein Doppelbudget. Anscheinend ist die schwarz-blau-rote Regierung wirklich keine Koalition, sondern eine Gesinnungsgemeinschaft von Sparmeistern. Das Einzige, was diese Regierung eint, ist der Wille, keine Projekte umzusetzen, anders kann ich es nicht erklären. Wie wäre es erklärbar, dass die Investitionen extrem beschränkt werden, der Einsatz der Mittel aber noch völlig offen ist (Applaus Grüne)? Liebe Kolleginnen und Kollegen, fast die ganze Welt erkennt inzwischen, dass reine Sparbudgets der öffentlichen Hand der wirtschaftlichen Entwicklung nicht zuträglich sind. Steigende Arbeitslosigkeit und soziale Probleme sind die unvermeidlichen Folgen. Nur Graz scheint anders zu sein. Hauptaufgabe Sparen. Ganz ist es ja nicht so, Stadtrat Rüsch hat ja heute schon auf wichtige volkswirtschaftliche Zusammenhänge hingewiesen. Es ist wichtig, dass man es einfach darstellt, nur eine Kleinigkeit hat mir gefehlt. Völlig richtig war dargestellt, aus dem Sparen der privaten Haushalte werden die Investitionen der Unternehmer und die Investitionen der öffentlichen Hand finanziert. Wir haben in Österreich ein Problem, gestern Zeitungsberichte. Die privaten Haushalte sparen mehr, als die Unternehmer und die öffentlichen Haushalte ausgeben. Das heißt, Volkswirtschaft Österreich hat das Problem, ein Teil dieser Ersparnis, nicht in Graz oder sonst irgendwo andenken zu können, als das im Ausland auslegen zu müssen. Kleine Hinweise, amerikanische Immobilienpapiere, griechische Staatsanleihen, zypriotische Bankenanleihen, all solche Dinge muss man kaufen oder auch andere, weil in Österreich dieses Geld nicht verwendet wird. Vielleicht wäre es doch besser, ein wenig mehr im Inland zu verwenden, wir hätten doch ein paar gute Ideen gehabt, wo es möglich wäre. Aber der Zusammenhang ist völlig richtig, nur da muss man hinschauen. Natürlich kann jetzt eingewendet werden, Graz muss sich an unterschiedliche (zukünftige) Vorgaben halten und für Wirtschaftspolitik ist ohnehin der Bund zuständig. So viel vorauseilender Gehorsam ist der zweitgrößten Stadt Österreichs aber nicht zuträglich und fehlende Investitionen der Stadt führen auch am lokalen Arbeitsmarkt zum Abbau von Beschäftigung. Noch viel wichtiger erscheinen mir aber die Auswirkungen fehlender Investitionen auf die Bewältigung kommunaler Aufgaben. Ob diese europäischen Akte je so kommen, ob das je so ernst wird, wird sich zeigen, aber hat man auch gesehen in Zeiten einer Wirtschaftskrise wurde eh wieder alles aufgehoben, Gott sei Dank und sinnvoller Weise und vielleicht noch ein kleiner Hinweis für die FPÖ, die sich ja so viel von den Schulden fürchtet und glaubt, dass das alles so entsetzlich ist. Normalerweise glaubt ja die FPÖ doch den heiligen Märkten, was und wie wir es in letzter Zeit gesehen haben, Stadt Graz hat sehr viel Geld aufgenommen zu ausgezeichneten Bedingungen, das heißt nicht ich oder irgendjemand Gemeinderat, sondern diese heiligen Märkte, ich nenne es ja nicht so heilig normalerweise, aber die haben gesagt, die Stadt Graz ist ein ausgezeichneter Schuldner, das Geld ist in besten Händen, wir verlangen so gut wie keinen Risikoaufschlag. Weniger als irgendeine große Bank oder sonst irgendwas. Aber so schlecht scheint es um Graz nicht bestellt zu sein nach diesen fünf Jahren. Gehen wir zurück zu den kommunalen Problemen. Wie soll in dieser wachsenden Stadt der öffentliche Verkehr ausgebaut werden? Die Investitionen von jährlich weit über 50 Millionen in den letzten Jahren und auch 2013 sollen 2014 bereits halbiert werden und dann von über 50 Millionen jährlich auf 10 Millionen 2016 und 2017 reduziert werden. Da mag vielleicht noch die eine oder andere Million aus den noch nicht verteilten insgesamt fast 100 Millionen dazu kommen, 100 Millionen für fünf Jahre, sprich durchschnittlich 20 pro Jahr, aufgeteilt auf ÖV, Schulen und viele andere Dinge ok, da kommen noch drei/vier Millionen dazu, das mag schon stimmen. Können auch acht sein, aber was tun wir mit zehn und acht Millionen pro Jahr im öffentlichen Verkehr, wo wir eigentlich 50 brauchen oder 60 oder noch mehr (Applaus Grüne)?.Wie soll der Ausbau der Straßenbahnlinien finanziert werden? Wie soll ohne die dringend notwendigen und grundsätzlich schon beschlossenen langen Straßenbahnen die Frühspitze bewältigt werden? Ohne zusätzliche Fahrgastkapazitäten ist kein Umstieg auf den ÖV möglich. Und wie geht es mit der begonnen Modernisierung der Busflotte weiter? Wie soll das Feinstaubproblem in Graz gelöst werden? Die Umsetzung der Umweltzone wurde der ÖVP zu heiß, wir haben es miterleben dürfen, da war eine schnelle Volksbefragung wohl der letzte Ausweg. Und wo ist der Plan B? Der damals versprochene Plan B ist noch immer nicht da, nicht einmal die sehr zögerlich begonnene Modernisierung der Busflotte soll fortgesetzt werden, die Holding soll zukünftig die Busse – wie den Budgetunterlagen zu entnehmen ist – erst nach 15 Jahren austauschen. Hätten wir eine Umweltzone eingeführt, dürften diese Busse schon lange nicht mehr in Betrieb sein. Die Abgaswerte dieser Uralt-Busse sind dem zuständigen Stadtrat sicherlich bekannt. Zwischenruf GR. Ing. Lohr: Das sind aber Versäumnisse der letzten Periode. GR. Dr. Wohlfahrt: Wir haben noch 34 auf die Reise geschickt und dann ist aus, schauen Sie in den Wirtschaftsplan rein, den Sie beschließen, da steht das genau drinnen, dass 2015 bis 2017 kein weiterer Bus geplant ist. Aber auch der Ausbau der Fernwärme ist mittelfristig keineswegs abgesichert. Der Feinstaubfonds neigt sich dem Ende zu und die neue Koalition ist nicht einmal in einem Doppelbudget bereit, Zusagen für weitere finanzielle Mittel in diesem für Graz so wichtigen Bereich zu geben. Frei nach dem Motto: Hauptsache es gibt einen Budgetbeschuss bis Ende 2014 – über Inhalte reden wir später. Diese Vorgehensweise haben wir bereits vor einem halben Jahr erlebt: Hauptsache es gibt einen Stabilitätspakt – Inhalte später. Ich hätte da eine kleine Frage: Sind auch Antworten auf die wirklichen Probleme der GrazerInnen geplant (Applaus Grüne)? Liebe KollegInnen von der schwarz-blau-roten Koalition. Sparen allein ist kein Regierungsprogramm und hier sparen sie zu Lasten der Gesundheit aller Grazerinnen und Grazer. Die Stadtregierung ist aufgerufen, sich Gedanken über die Lösung der Feinstaubproblematik in Graz zu machen. Mutige, innovative Schritte sind gefragt, der Beschluss eines Stabilitätspaktes löst diese Probleme nicht. Und die Erhöhung der Parteienförderung auch nicht. Aber es gibt noch viele weitere Bereiche, in denen Investitionen dringend notwendig sind: Schulausbauten, Ankauf von Grünflächen, Grundstücke für neue Gemeindewohnungen, Bau von neuen Sportstätten, Umbau der Eishalle, Infrastrukturmaßnahmen in den zu entwickelnden Gebieten (z.B. Reininghaus, SmartCity u. a.) und viele andere wichtige Aufgaben mehr. Es existieren auch etliche Programme, das Schulausbauprogramm wurde in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossen, das Stadtentwicklungskonzept sieht den Ankauf öffentlicher Grünflächen vor, usw. Aber wer arbeitet an der Umsetzung dieser wichtigen Programme? Wie soll das alles mit 100 Millionen in den nächsten fünf Jahren lösbar sein? Solange es darauf keine Antworten gibt, können wir Grünen den Budgets 2013 und 2014 und insbesondere der ausdrücklich erwähnten mittelfristigen Investitionsplanung nicht zustimmen (Applaus Grüne). Dass wir Grüne notwendige Investitionen mit einer soliden Finanzgebarung verbinden konnten, haben wir nachweislich gezeigt. Die letzten fünf Jahre waren von wichtigen Schwerpunktsetzungen, zum Beispiel öffentlicher Verkehr und Kinderbetreuung, und einer soliden Entwicklung der städtischen Finanzen geprägt. Wie heute bereits erwähnt, ist die Finanzschuld der Stadt Graz, inklusive Beteiligungen wohlgemerkt, weil das ist die einzig relevante Zahl, im Zeitraum von 2009 bis 2011 real leicht gesunken – exakt um 3 %, wer es nachrechnen will, Vorprüfung der Rechnungsabschlüsse 2011 durch den Rechnungshof, Seite 29. Zahlen für 2012 liegen noch nicht vor, ich erwarte aber eine leichte Zunahme aufgrund der Zahlen der Finanzdirektion. All die von der damaligen Opposition jährlich wiederholten Schauermärchen vom Finanzdesaster in Graz sind in Kärnten, Linz und vielleicht auch in Salzburg eingetroffen. Die Finanzsituation in Graz hat sich hingegen deutlich verbessert, wir erzielen jetzt deutliche Überschüsse in der laufenden Gebarung. Diese Überschüsse waren allerdings nicht für die Erhöhung der Parteienförderung gedacht, sondern für den Erhalt oder die Erhöhung des Mobilitätsschecks, für die Einführung und den Ausbau der SozialCard und für andere wichtige kommunale Leistungen. Und natürlich auch als Grundlage für wichtige Investitionen. Wenn notwendige Investitionen nicht finanzierbar sein sollten, dann muss eine verantwortungsvolle Regierung auch über entsprechende Maßnahmen nachdenken. Vielleicht werden nach über 20 Jahren doch einmal die Parkgebühren angepasst, vielleicht muss noch einmal über die Entwicklung hoher städtischer Pensionen – für Politiker und Beamte, ich glaube, die weibliche Form kann ich mir hier sparen nachgedacht werden. Aber dazu bedarf es einer mutigen Politik – und ich befürchte, Schwarz-Blau-Rot fühlt sich wohl eher bei den Sparmeistern zu Hause. Sparen im Sinne von Investitionen kürzen ist vielleicht einfach, aber zuwenig. Das ist kein Programm für die Zukunft. Notwendige Investitionen sind die Basis für eine gute Zukunft für Graz. Manchmal muss vielleicht auch an anderen Stellen gespart werden. Ich habe soeben den Solidarbeitrag höherer Pensionen erwähnt. Ich weiß, wie schwierig es war, die ÖVP zu einem kleinen Solidarbeitrag für Pensionen, die in etwa über 5.000 Euro monatlich und mehr, zu überreden. Derartige Entscheidungen gehören aber zu einem verantwortungsvollen Umgang mit knappen finanziellen Ressourcen. Ich bin schon gespannt, ob sich die neue Regierung derartiger Probleme annehmen wird. Aber wie gesagt – offensichtlich ist es einfacher, die Investitionen zu kürzen. Auch wenn ich inhaltlich mit vielen Entscheidungen in diesen Budgets nicht einverstanden bin, so ist es mir doch sehr wichtig, der Finanzdirektion und Herrn Stadtrat Rüsch für die Aufbereitung und Weitergabe der vielen Zahlen zu danken. Da ich dieses Budget nicht verantworten kann und will, hatte ich natürlich auch viel weniger Fragen als in den letzten Jahren. Aber sowohl die vielen Fragen der letzten Jahre wie auch die wenigen des heurigen Jahres wurden nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet – danke für diese Zusammenarbeit (Applaus Grüne). Jetzt ist es aber an der Zeit, mit Abänderungsanträgen die Umsetzung einiger Verbesserungen zu erreichen. Es wäre populistisch, mit Anträgen einfach die Investitionen zu erhöhen oder auch nur die geplanten Investitionssummen konkreten Projekten zuzuordnen. Aber da uns sowohl der Ausbau des ÖVs, der Ausbau der Fernwärme, die Dotierung des Feinstaubfonds, der Ausbau der Schulen und Kindergärten, der Ankauf öffentlicher Grünflächen und vieles andere wichtig ist, wünschen wir uns einfach eine völlig andere Budgetpolitik für 2014 und die Folgejahre. Aber wir nehmen auch zur Kenntnis, dass diese andere Budgetpolitik derzeit nicht mehrheitsfähig ist. Unbedingt notwendig erscheinen uns aber zwei Änderungen in den vorliegenden Budgets. Erstens ist die massive Erhöhung der Parteienförderung keinesfalls gerechtfertigt. Wir bekennen uns natürlich zu einer Parteienförderung, haben das auch immer mitgetragen, wurden für die Parteienförderung auch von der FPÖ geprügelt, die jetzt die Erhöhung super findet, ist schon ganz eigenartig. Aber vor rund zwei Monaten wurde den Grazer Studierenden erklärt, dass der Mobilitätsscheck nicht aufrechterhalten werden kann. Heute soll die Parteienförderung um rund 800.000 Euro jährlich erhöht werden. Zwischenruf GR. Hohensinner: Das stimmt nicht. GR. Dr. Wohlfahrt: Ich vermute, dass sich manche Parteien im letzten Wahlkampf massiv übernommen haben. Und da jetzt auch das Transparenzgesetz anonyme Spenden verunmöglicht, scheint auch die Refinanzierung der Wahlkampfkosten schwieriger geworden zu sein. Trotz dieser Schwierigkeiten für manche Parteien wollen wir diese öffentlichen Mittel lieber für einen Ausbau der SozialCard eingesetzt wissen und ersuchen die Sozialstadträtin und Vizebürgermeisterin Martina Schröck um einen sinnvollen Einsatz dieser Mittel. Mit der von uns erwarteten Unterstützung dieses Antrags auf Umwidmung dieses Geldes durch die ehemals soziale Partei hat dieser Antrag durchaus Chancen auf Erfolg (Applaus Grüne). Weiters finden wir es sehr problematisch, wenn mit dem Budget 2014 auch gleich die Ermächtigung für Herrn Stadtrat Rüsch verbunden ist, den Wirtschaftsplänen für 2014 zuzustimmen. Zwischenruf StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Nicht nur wir. Eigentümervertreter. GR. Dr. Wohlfahrt: Völlig korrekt, nicht nur Stadtrat Rüsch, der jeweilige Eigentümervertreter, meistens bist du der Briefträger, wenn ich so sagen darf, aber nicht immer, völlig korrekt. Fehler auf meiner Seite. Diese Pläne existieren teilweise noch gar nicht, GBG hat noch keinen Wirtschaftsplan 2014, die Einhaltung der drei angeführten Kennzahlen alleine, Sie kennen die Kennzahlen Investitionen, EBITDA und Personal, ist als Steuerung eigentlich zu wenig. Wir sind der Ansicht, dem Gemeinderat gehören die vollen Wirtschaftspläne vorgelegt, wir wollen einen Blick darauf werfen und dann den jeweiligen Vertretern, nicht nur dem Stadtrat Rüsch, sondern den jeweiligen Eigentümervertretern natürlich gerne die Ermächtigung erteilen zuzustimmen. Momentan ist das ein bisschen eine Blankoermächtigung und man kann sich vorstellen, die Wirtschaftspläne gibt es noch nicht einmal und wir sagen jetzt schon, der jeweilige Eigentümervertreter darf zustimmen. Ich glaube, hier bedarf es einer Abänderung. Die konkreten Abänderungsanträge: 1. Die im Voranschlag 2013 auf Seite 550 angeführten Subventionen an politische Parteien (Kennziffer soundso) wird auf einen Gesamtbetrag von 1.509.700 Euro reduziert, liegt schriftlich vor an alle Parteien. Die dadurch eingesparte Summe von exakt 798.600 Euro, so haben wir es zumindest ausgerechnet, wenn ein Fehler passiert ist, tut es mir leid, kann man gerne korrigieren, wird für den Ausbau der SozialCard (Ausweitung der BezieherInnengruppen, Ausweitung der Leistungen) zweckgewidmet. Ich bin überzeugt, dass die Frau Stadträtin nicht nur, wie hat es geheißen, arme GrazerInnen österreichischer Herkunft, dann wird es auch anderen, ich hätte da noch eine Frage, wie beweist man österreichische Herkunft? Ahnenpass oder was schlagen Sie da vor? Reicht die normale Staatsbürgerschaft? Aber einmal Ausländer, immer Ausländer, viel Spaß der Koalition (Applaus Grüne). Aber wir sind überzeugt davon, dass die 800.000 Euro bei der Martina Schröck in guten Händen sind, dass sie weiß, wem sie das geben kann, das es genug Arme in Graz gibt, die jeglicher Herkunft, und ich hoffe, dass die soziale Partei dann was findet, dieses besser ist, dieses Geld zur Aufstellung der SozialCard zu verwenden als die Parteienförderung zu erhöhen (Applaus Grüne). Die sinngemäß gleiche Änderung ist auch im Voranschlag 2014 durchzuführen. Naheliegend. 2. Voranschlag 2014: Der Satz im Kapitel II Budgetvollzug, 2.Absatz „Die Stimmrechtsermächtigungen für die Generalversammlungen beziehungsweise Vollmachten zur Fertigung der betreffenden Umlaufbeschlüsse für die Wirtschaftspläne 2014 der einzelnen Gesellschaften, die diesen EBITDA, Investitions- und Vollzeitbeschäftigtenziffern entsprechen, gelten hiermit gemäß § 87 Abs.2 des Statuts der Landeshauptstadt Graz, gegenüber den jeweiligen Eigentümervertreter, wir haben es völlig richtig drinnen, Gerhard, als erteilt.“ Dieser Satz wäre ersatzlos zu streichen. Was bedeutet das, die Wirtschaftspläne 2014 sind vorzulegen und der jeweilige Eigentümervertreter, meistens der Gerhard Rüsch, bekommt dann die Ermächtigung diesen zuzustimmen? Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, wenn im Statut drinnen steht, er braucht eine Ermächtigung, der jeweilige Postbote, dass wir diese jetzt im Vorhinein erteilen für Papiere, die es noch nicht einmal gibt (Applaus Grüne). Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, diese zwei kleinen Änderungen würden sowohl das Verständnis für eine neue Politik des Sparens bei sich selbst und in der Bevölkerung erhöhen und auch dem Gemeinderat als oberstes Organ der Stadt wieder die Entscheidungskompetenz zurückgeben, die dem Gemeinderat laut Statut zusteht. In diesem Sinne bitte ich um Annahme unserer Abänderungsanträge. Danke (Applaus Grüne). Bgm.-Stv.in Mag.a Dr.in Schröck: Sehr geehrter Herr Klubobmann! Erlauben Sie mir einen kurzen Einwurf. Es wäre schon sehr schön gewesen, wenn Sie das soziale Engagement oder das große Engagement für das Sozialbudget schon in der letzten Gemeinderatsperiode gehabt hätten und ich nicht in der letzten Gemeinderatsperiode jeden Cent immer umdrehen hätte müssen und hart verhandeln hätte müssen für das Sozialbudget, das wäre wunderbar gewesen (Applaus SPÖ). P I R A T E N P A R T E I Gemeinderat Philip P A C A N D A Sehr geehrte Zuhörerinnen und Zuhörer! Leider noch nicht per Livestream dabei, aber ich bin noch immer großer Hoffnung, dass das bald passiert. Hohe Beamtenschaft, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, lieber Herr Bürgermeister! Wir stimmen heute über in Summe zwei Milliarden Euro ab, es sind mehrere tausend Seiten im Umfang, das komplette Budget und alle Anträge für den heutigen Tag. Eine riesengroße Menge an Dokumenten muss ich sagen, wo es wirklich sehr schwierig ist, das innerhalb von einer Woche zu lesen. Ich weiß nicht, wie es den anderen gegangen ist, die die ganzen… Zwischenruf unverständlich. GR. Pacanda: Das ist der Vorteil, wir sind auch mehrere teilweise und haben uns das aufgeteilt, aber es ist trotzdem in Summe einfach wirklich eine komplexe Aufgabe, fasziniert mich wirklich, wenn man sagt, ok, man hat alles gelesen, alles verstanden und jede einzelne Zeile im Bewusstsein. Also ich möchte von mir das nicht behaupten, dass ich wirklich jede Zeile gelesen und verstanden habe, ist so. Ich habe schon oft erwähnt, dass ich es auch schön finden würde, wenn die Unterlagen dementsprechend früher zur Verfügung stehen würden; und gerade bei so großen Entscheidungen, wie Budget und Flächenwidmungsplan, finde ich es persönlich sehr schlecht, wenn die dann teilweise erst am Montag daherkommen beziehungsweise eben eine Woche vorher, als kleinen Input. Es wäre schön, ich würde es auch schön finden, wenn die Unterlagen in vollständiger Version, gerade die Unterlagen der öffentlichen Sitzung, der Öffentlichkeit auch vorher schon zur Verfügung stehen würden, das heißt, dass die Bürger von Graz sich das vielleicht auch im Detail anschauen könnten. Ich möchte mich an dieser Stelle gleich wirklich bedanken, wirklich im ganzen Haus oder beim ganzen Haus, egal ob es die Beamtenschaft betrifft, die Verwaltung betrifft oder eben wirklich die Politik auch, es hat mir jeder wirklich sehr toll geholfen, durch die ganze Zeit bis jetzt, also bis zur Budgetsitzung, und jetzt auch eben speziell auf das Budget betroffen, habe ich wirklich sehr tolle Informationen und Hilfe bekommen, da möchte ich mich recht herzlich bedanken dafür. Ich möchte jetzt einen kurzen Ausflug in die Vergangenheit machen. Es kann sein, dass sich ein paar Personen herinnen angesprochen fühlen. Ich sage aber sonst nichts dazu eigentlich. Es hat ein Zitat gegeben, Menschen mit Behinderung sind nicht mehr länger Bittsteller und können festgeschriebene Leistungen in Anspruch nehmen. Mit dem Grundsatz „Mobil vor Stationär“ setzen wir den Schritt in die Richtung Inklusion und werden mittel- und langfristig mit dem Aufbrechen der Institutionalisierung Einsparungen erwirken. Das war 2008, ok. 2011 und 2012 ist dann halt die Summe leider in den Zeitungen gestanden, ja, Einsparungen in der Freizeitassistenz aufgrund des Sparpakets des Landes. Ist klar, ist Land, aber ich möchte es einfach nur trotzdem, es betrifft uns in Graz akut. 2012 war zu lesen, eine sehr gute Idee, die ich gefunden habe, 500 Lehrstellen in Graz, weil jeder junge Mensch einen Ausbildungsplatz und Arbeit finden sollte. In den aktuellen Plänen habe ich es leider nicht entdeckt. Im Juli 2011 war auch was sehr Erfreuliches in der Zeitung zu lesen, Reformen im Grazer Rathaus, Gemeinderat wird verkleinert, zehn Stadtpolitiker weniger und da ist von jemandem gesagt worden, die Politik sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Der sitzt aber heute nicht da, das war der Herr Schönegger. Bei Reformen und Einsparungen ist es gerade in die Politik, die eigentlich mit gutem Vorbild vorangehen sollte, meiner Meinung nach, ist aber im Budget, wie schon heute erwähnt, meines Erachtens nicht der Fall. Es ist da irgendwie beim politischen Konjunktiv geblieben. Die Subventionen, und ich habe es jetzt auch mehrmals nachgerechnet, werden in Summe, wenn man alle vorigen Subventionstöpfe zusammenrechnet, von 1,5 auf 2,3 Millionen erhöht, das sind dann exakt zirka 800.000 Euro, heißt eben, 1,6 Millionen Euro in zwei Jahren, die offensichtlich anderen Orts fehlen und ich kann mir auch die Begründung relativ gut vorstellen. Weil es halt aufgrund der Transparenzgesetze jetzt schwieriger ist, dementsprechend Geld zu bekommen, das kann schon sein, hat aber irgendwie den schalen Beigeschmack für mich, dass es eigentlich vorher nicht ganz mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Also ich persönlich und wir in Summe sehen es eigentlich nicht ein, dass wir auf der einen Seite sagen müssen, da fehlen uns die Mittel, dafür haben wir kein Geld und auf der anderen Seite eben hier und heute noch eine Parteienförderung beschließen, die um 1,6 Millionen in Summe höher ist, und ich möchte ein bisschen jetzt auf ein kurzes Detail eingehen, was recht amüsant ist, irgendwie, also für mich persönlich. Die ÖVP kriegt in Summe mehr, jetzt 131.262 Euro, im Vergleich zur Wahl hat sie aber eigentlich um 4.749 Wähler weniger als vorher. Also in der letzten Periode, das ist minus 4,6 %. Ich habe da einen Umsatzvergleich hergenommen, wir haben sozusagen ein Plus an 3.086 Wählern und bekommen 37.500 dafür, also nur als Vergleich und da ist die Frage für mich halt, was das für eine Art Umverteilung eigentlich sein soll, die vorher genannt worden ist, weil das ist dann eine Umverteilung, wo ich sehe, dass sich die Politik bedient, aber was eigentlich vom Bürger wegkommt. Und das zu einer Zeit, wo einerseits den Leuten das Wasser bis zum Hals steht, da spiele ich eigentlich an auf die Hochwassergebiete von Graz Andritz und St. Peter, wo man eben dementsprechend das Geld verwenden könnte und was ich gehört habe… Zwischenrufe unverständlich. GR. Pacanda: Wir können in Summe 1,6 Millionen Euro dafür verwenden, das würde dann wirklich was bewegen, also das ist der Unterschied. Und das könnte man dementsprechend dort einsetzen, man könnte es auch einsetzen dort, wo das Wasser fehlt im Gegensatz dazu, wie zum Beispiel im Ragnitzbad, von den Grünen kamen dementsprechend ja auch Vorschläge, wo man es verwenden könnte, man könnte es auch für die Feinstaubbekämpfung verwenden, dementsprechend Ausbau öffentlicher Verkehr oder die Attraktivierung, das heißt, dass es zu keiner Preiserhöhung kommen könnte. Also viele Ideen, die möglich wären, einfach um dieses Geld zu verwenden, die man dann auch sicher in einem Konsensprozess gemeinschaftlich nachher dann vielleicht finden könnte, was da die sinnvollste Idee dafür wäre. Ganz allgemein was jetzt Feinstaub betrifft und größere Bauprojekte in Graz ist ein Problem, was wir in dem ganzen Bereich sehen, dass an jeder Ecke gebaut wird auf der einen Seite. Es wird verdichtet, es werden Freiräume in Graz genutzt für Bauprojekte, aber auf der anderen Seite werden diese Projekte nicht gut genug angeschlossen. Es ist komplett klar, und ich habe es mir gestern auch noch einmal dezidiert sagen lassen, ich werde es in meiner Periode sozusagen dezidiert nicht mehr erleben, dass in Reininghaus irgendeine Straßenbahn fährt, ich finde es aber in Summe einfach schlecht, von vornherein wissentlich ein Großprojekt umzusetzen, wo zig-tausende Menschen wohnen und dann in dem Sinn kein, sage ich einmal, sauberes, innovatives Verkehrssystem da zu haben. Es muss nicht unbedingt eine Straßenbahn sein, es könnte auch ein O-Bus-System sein, was auch immer, und wir werden uns in Summe dafür stark machen, dass bei solchen Großprojekten nicht nur im Plan irgendwie eingeplant wird, dass eine Straßenbahn irgendwann einmal kommen wird 2020, 2025, 2030, wann auch immer, sondern wir werden uns dafür stark machen, dass bei solchen Großprojekten, wie jetzt im Reininghausfall zum Beispiel, wirklich davon ausgegangen werden kann, wenn die ersten Menschen dort einziehen, dass dort ein öffentliches Verkehrsmittel zur Verfügung steht, eine Straßenbahn, ein O-Bus, aber dass das wirklich dort bereits und die Leute das nutzen können. Allgemein zu Gebührenanpassungen und Gebührenerhebungen und Ähnlichem sehen wir halt zwischenzeitlich, gerade was zum Beispiel Parkgebühren betrifft oder Ähnliches, als ein mögliches Regulativ an, ist klar, dass man damit regulieren kann, aber dieses Regulativ ist eigentlich uns wieder ein klassisches Verbotssystem, irgendwas regulieren zu wollen, also eigentlich eine Symptombekämpfung, ohne die eigentliche Ursache dementsprechend oder eine Lösung für die Ursache anzubieten. Abschließend möchte ich sagen, die Politik sollte meines Erachtens heute mit gutem Beispiel vorangehen und ich hoffe, das tut sie, und auf die Erhöhung der Parteienförderung verzichten und das Geld dort einsetzen, wo es eigentlich herkommt. Es kommt nämlich nicht vom Bund oder von irgendeiner höheren Instanz, das kommt von der Bevölkerung, und ich bin einfach der Meinung, dass das Geld dort eingesetzt werden sollte, dort ist es wirklich gut eingesetzt und die Parteienförderung dementsprechend auf der Höhe zu belassen, wie sie vorher war. Ich habe auch einen dementsprechenden Abänderungsantrag, wo es genau darum geht, die Summe auf der Gesamtsumme 2012 zu belassen, das sind dann 1,5 Millionen Euro. Herzlichen Dank. Bgm.-Stv.in Mag.a Dr.in Schröck: Wir sind damit am Ende der Generalreden. Ich schlage vor, die Sitzung jetzt in Abstimmung mit allen Klubs bis 13.30 Uhr zu unterbrechen, um 13.00 wird der Planungsausschuss tagen. Unterbrechung des Gemeinderates von 12.00 bis 13.35 Uhr. Bürgermeister Mag. Nagl übernimmt um 13.35 Uhr den Vorsitz. Bgm. Mag. Nagl: Meine Damen und Herren! Ich darf noch einmal alle Gemeinderätinnen und Gemeinderäte in den Sitzungssaal zu kommen, begrüße auch die Vertreter des Österreichischen Rundfunks ganz herzlich. Ich möchte die Gelegenheit auch beim Schopfe packen und mich beim Bauernbund wiederum bedanken, alle Jahre, anlässlich des Budgets gibt es eine Erfrischungspause, es gibt an allen Plätzen ein Papiersackerl mit Äpfeln. Herzlichen Dank an die Vertreter des Bauernbundes, die diese Äpfel wieder zur Verfügung gestellt haben (allgemeiner Applaus). Meine Damen und Herren! Wir fahren jetzt fort, ich darf für den Nachmittag als ersten Spezialredner nun Herrn Gemeinderat Harry Pogner ersuchen ans Rednerpult zu kommen. S P E Z I A L D E B A T T E N Ö V P Gemeinderat Harry P O G N E R Sehr geehrter Herr Bürgermeister, hohe Stadtregierung, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren auf der Zuhörertribüne! Ich möchte heute den Fokus ein wenig auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier im Haus lenken. Mitarbeiter sind das wichtigste Gut eines Unternehmens. Mitarbeiter funktionieren wie eine Fußballmannschaft – je besser die Spieler, desto größer der Erfolg. Aber gute oder teure Spieler alleine sind noch lange keine wirklich erfolgreiche Mannschaft, hier gilt es zusammenzuarbeiten, wenn alle, vom Zeugwart bis zum Präsidenten, an einem Strang ziehen und den möglich noch in der gemeinsamen gleichen Richtung, dann wird die Mannschaft Erfolg haben und dann wird das Team bestehen und darauf sollte der Fokus gerichtet sein. Die Mitarbeiter sind der Schlüsselfaktor in jedem Unternehmen. Sie vollbringen die tägliche Arbeit. Von der Reinigungskraft bis zum Magistratsdirektor oder dem CEO, alle sind an ihrer Positionen und erbringen dort ihre Leistungen. So wie bei der Fußballmannschaft muss uns vor dem ersten Spiel klar sein, es muss trainiert und analysiert werden. Diese Aufgabe übernehmen die Trainer – nennen wir doch einfachheitshalber AbteilungsleiterInnen. MitarbeiterInnen zu führen und zu motivieren steht, neben der fachlichen Vorgabe, natürlich im Mittelpunkt aller AbteilungsleiterInnen und da gibt es verschiedene Führungsstile (Der Bürgermeister läutet mit der Ordnungsglocke), Führungstechniken. Da gibt es Zielvereinbarungen, wo Mitarbeiter miteingebunden werden, wo das sogar gewünscht wird, dass die mitmachen und dass sie sich einbringen. Und dann gibt es Führungstechniken, wo das eben gerade nicht der Fall ist, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine Möglichkeit haben, sich einzubringen. Dieses traditionelle Menschenbild wurde das erste Mal vor rund 100 Jahren beschrieben. Da hieß es damals, der Mensch scheut grundsätzlich die Arbeit, er geht ihr nur nach, um seinen Lebensunterhalt, um seinen Lebensstil zu erhalten. Daher sollten die ArbeiternehmerInnen mit Strenge erzogen werden. Von diesem Bild, von dieser Blickrichtung haben wir uns, Gott sei Dank, schon verabschiedet. Obwohl da und dort noch einmal so ein kleiner Ausrutscher in die Vergangenheit passieren. Für das Team bringt also die Gemeinsamkeit, ein kooperativer Führungsstil wesentlich mehr als ein patriarchalischer. Wenn die Trainer dies berücksichtigen, dann kann das ein entscheidender Schritt zur Motivation sein. Motivationsforscher haben hauptsächlich zwei Dinge festgestellt und bezeichnet, was Führungskräfte haben müssen, was sie haben sollen. Führungskräfte sollen exzellent vorleben und einfordern und die Mitarbeiter anständig behandeln. No na, das sagt uns eigentlich der Hausverstand, würde ich einmal meinen. Gründe, warum Führungskräfte oft nicht so gesehen werden, sagen die Motivationsforscher, dass Vorgesetzte oft nicht als solche empfunden werden, dass ihnen die Aufmerksamkeit fehlt, dass unterschiedliche Bedürfnisse nicht erkannt werden und dass auf Erwartungen und Wünsche nicht eingegangen wird. Und dass sie vor allem nie systemisch gelernt haben, Menschen zu führen. Gute Führungskräfte müssen auf Interessen und Sehnsüchte eingehen können, MitarbeiterInnen individuell behandeln und jeden Tag in der Lage sein, dass sie Fairness und Leistung anerkennen und auch mit den MitarbeiterInnen vereinbaren. Grundsätzlich, sage ich einmal, werden unsere Führungskräfte im Haus Graz, dies alles berücksichtigen. Wir haben motivierte MitarbeiterInnen und die sind unser wertvollstes und teures Kapital, das es sich zu pflegen lohnt (Applaus ÖVP). Dass MitarbeiterInnen im wahrsten Sinne des Wortes unser „teuerstes“ Kapital sind, das zeigt ein Blick in das Budget. Die Personalkosten umfassen den Löwenanteil unserer Budgetpositionen. Nicht selten werden daher in Krisenzeiten – auch bei Kommunen oder Unternehmen – harte Strukturmaßnahmen gefordert und rigorose Kostensenkungen eingefordert, wenn es einmal eng wird, damit die negativen Zahlen nicht so dramatisch gesehen werden und da sind oft leidtragend die Bediensteten. In Graz hat man sich zeitgerecht eines anderen Weges besonnen und hat ihn beschritten. Hier wurde mit der Aufgabenkritik ein ganz maßgeblicher Punkt gefunden, wo die MitarbeiterInnen einen bedeutenden Anteil an der Budgetsanierung beigetragen haben. 2010 hat man hier im Hause, hier bei uns im Gemeinderat, wir haben es beschlossen, das Haus Graz neu geordnet, neue Strukturen wurden geschaffen und das ist auch ein Zeichen, das vielen wiederum nicht gefallen hat, wie in einer Fußballmannschaft, wenn der Vorstand was entscheidet, dann gibt es ein paar, denen das nicht passt und denen passt es zum Teil bis heute nicht. Ein großer Umbau, der nicht immer völlig problemlos abläuft, aber wir sagen, dass wir sind auf dem richtigen Weg und Synergien beginnen zu greifen. Die Ziele dieser Umstrukturierung, die für unsere Bürgerinnen und Bürger auch zu Verbesserungen beim Service geführt haben, waren und sind nach wie vor eine nachhaltige Ergebnisverbesserung, eine transparentere Steuerung, klare Strategien bei Finanzen und Leistungen. So wurden unter der politischen Verantwortung vier Bereiche neu gestaltet. Die Hoheits- und Förderungsverwaltung, die Dienstleistungen der Daseinsvorsorge, die Shared Services und als vierten Bereich die Marktleistungen. Daraus ergeben sich auch für das Personal neue Möglichkeiten einer erweiterten Arbeitswelt. Der interne Arbeitsmarkt hat bereits begonnen, die MitarbeiterInnen im Haus Graz haben nunmehr die Möglichkeiten, sich an einem größeren Arbeitsgebiet neu zu organisieren. Wurde bereits begonnen und die MitarbeiterInnen im Haus Graz haben nunmehr zusätzlich die Möglichkeit, sich in einem größeren Arbeitsgebiet orientieren zu können. Mit der neuen Struktur des Hauses Graz konnten Synergien besser genutzt werden, der Personalbedarf kann bereichsübergreifend geplant werden und die Strukturanpassungen haben unterm Strich auch ergeben, dass es Personalkosten gesenkt hat (Applaus ÖVP). Wie schon erwähnt, hat das Personal maßgeblich zur Konsolidierung des Budgets beigetragen. Hier gilt einmal der Dank den Bediensteten in erster Linie, die sich da wirklich gut eingebracht haben, der Personalvertretung und den Entscheidungsträgern bei uns in der Stadt, die mutig und mit Augenmaß die Umstrukturierungen vollzogen haben, und hier darf ich erwähnen unseren Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und unser Personal- und Finanzstadtrat Univ.-Doz. Dipl-Ing. Dr. Gerhard Rüsch. Dankeschön (Applaus ÖVP). Einem Danke folgt auch gleich eine Bitte. Die Stadtverwaltung – ja das gesamte Haus Graz – hat Potential, sich noch weiter zu entwickeln, sich noch zu verbessern. Dieses Potential muss gehoben werden. Die MitarbeiterInnen haben Fähigkeiten, die ihnen manche Führungskräfte gar nicht zutrauen. Mehr Vertrauen in die Leistungen und den Einsatz jedes und jeder Einzelnen und dann wird das gute Unternehmen Stadt Graz ein exzellentes Unternehmen Stadt Graz werden. Dafür müssen nur einige wenige Parameter besser beachtet werden, die teilweise schon recht gut funktionieren. Die Politik soll die Richtung vorgeben, die AbteilungsleiterInnen sollen sich konzentrieren auf die Menschenführung und ihren fachlichen Bereich und die Kolleginnen und Kollegen im Magistrat mit ihrem Know-how diese Vorgaben umsetzen. Dazu kommt noch, dass wir unbedingt auch brauchen eine Kommunikation von oben nach unten, bis zum letzten Mann hinunter und bis zur letzten Reinigungsfrau, aber auch von unten nach oben, die Information, die dann wieder zurück und retour kommen soll. Die Stadt Graz ist ein guter Dienstgeber, liebe Frau Kollegin Bergmann, da bin ich anderer Ansicht als Sie und das spiegelt sich durchaus in den Möglichkeiten wider, die die Bediensteten bei uns haben. Abgesehen von der Sicherheit des Arbeitsplatzes haben wir mit der Einführung der Telearbeit Möglichkeiten geschaffen, oder das Freijahr oder Teilzeitmöglichkeiten bieten wir in der Stadt an, das sind alles Angebote, die eine größtmögliche Flexibilität zulassen (Applaus ÖVP). Wenn wir heute das Budget für die Jahre 2013 und 2014 beschließen, dann bedeutet das ebenso, dass in vielen Bereichen Veränderungen kommen werden, wir die Herausforderungen und die politischen Verantwortungen übernehmen müssen und das werden auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spüren. Und da komme ich nochmals zur Frau Kollegin Bergmann, die heute gesagt hat, die Daseinsvorsorge wurde ausgelagert. Ich darf richtigstellen. Die Daseinsvorsorge wurde neu organisiert, sie ist zu 100 % in der Stadt Graz, sie gehört zu 100 % den Bürgerinnen und Bürgern und wir sind die Vertreter dieser Bürgerinnen und Bürger, wir sitzen da, wir entscheiden hier. Der Dienstpostenplan, ja ich habe die großen Veränderungen nicht erkennen können. Wenn es große Veränderungen geben würde, dann könnte man vielleicht darauf schließen, dass wir die Stadt Graz kaputtsparen. Keine Ahnung, nichts gesehen davon, wir sparen die Stadt nicht kaputt. Und zu guter Letzt zu Ihrer Mogelpackung, die Sie heute dem Herrn Bürgermeister übergeben haben, die disqualifiziert sich ja eh von selbst. 5.000 Bürgerinnen und Bürger mit Halbwahrheiten und falschen Angaben hinters Licht führen, Parteienförderung sagen und in Wirklichkeit da ein Theater abziehen, also da muss ich schon ganz ehrlich sagen, das ist ja wirklich ganz scharf. Die Parteienförderung ja, wir haben sie verändert, es gibt einen Veränderungsvorschlag, den haben interessanterweise die KPÖ, die Grünen und der Pirat, die da am meisten davon profitieren, am lautesten hier heraussen geschrien. Es gibt die Möglichkeit, die Parteienförderung nicht anzunehmen oder sie zu spenden. Und dann gleich einmal der Vorschlag, wenn ich darauf gleich einmal eingehen darf, wir nehmen Ihre Ansichten und Ihre Wünsche durchaus ernst. Wenn die KPÖ sagt und die Grünen sagen und der Pirat sagt, wir wollen das, was wir mehr haben, spenden, kein Problem. Wir haben hier vorbereitet einen Abänderungsantrag, einen Abänderungsantrag wo draufsteht, sie brauchen für die KPÖ nur mehr einsetzen, wo sie das Mehr an dem, was Sie bekommen sollen, hinspenden wollen. Für die Grünen haben wir uns schon erlaubt hineinzuschreiben für die SozialCard, weil das habt ihr ja so gesagt und für Grünraum und Gewässer die Parteienförderung des Piraten, ist ok, habt ihr so wollen (Applaus SPÖ). Es fehlen nur mehr die Unterschriften. Wir haben nicht behauptet, dass wir das Mehr spenden, das haben wir nie gesagt, das kam nur von euch. Also Abänderungsantrag, ich lege ihn da her, die nächsten brauchen ihn einfach nur zu unterschreiben und dann beim Bürgermeister abgeben, so einfach ist das (Applaus ÖVP). Weil ich bin schon gespannt, wie das dann wird, wenn man auf der einen Seite sagt, nein, wir wollen die Parteienförderung nicht und auf der anderen Seite sind wir dann wahrscheinlich die Ersten, die es beantragen werden, aber ok, da hier gibt es den Abänderungsantrag, da kann man darauf eingehen. Zu den Abänderungsanträgen, die eingebracht wurden, zu den Grünen. Dem Punkt 1 aus besagtem Grund werden wir nicht zustimmen, dem Punkt 2 stimmen wir gerne zu und natürlich auch den Abänderungsantrag des Herrn Piraten werden wir die Segel setzen lassen, dem stimmen wir nicht zu. Aber jetzt nochmal schnell zurück zum Personal. Veränderungen in der internen Struktur haben schon begonnen und werden noch weitergehen und es wird noch einige Zeit so dahingehen, und räumliche Veränderungen meine ich da jetzt nicht nur, sondern auch strukturelle Veränderungen sind eine enorme Herausforderung. Als Beispiel kann man sagen, die Wohnungen zum Beispiel in einen Eigenbetrieb umzuwandeln oder das neue Bildungsressort von unserem Stadtrat Eisel-Eiselsberg, das wird eine enorme Herausforderung. Wichtig bei all dem wird auch immer sein, wie werden die Bediensteten das mittragen können und da geht es um die Motivation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Projekt ist ja schon auf Schiene, ein Best Practice-Beispiel darf ich kurz erwähnen. Im Jugendamt wurde die Sozialraumorientierung nach anfänglichen Startschwierigkeiten eingeführt und ist durchaus erfolgreich. Wenn ich da hinaufschaue, die Budgetreferentin des Jugendamtes kann davon sicher noch ein Lied singen, das ist spürbar im Budget, da gibt es Verbesserungen, da ist Geld jetzt übergeblieben bei gleich bleibender Leistung, also das muss man sagen, ein gutes Beispiel und Sozialraumorientierung beinhaltet das Wort Sozial, ich denke mir, wir sollten auch darüber nachdenken, warum wir die Sozialraumorientierung nicht beim Sozialamt auch machen, das sollten wir in Zukunft schon noch ausdiskutieren (Applaus ÖVP). Und nochmal zurück zu unserer Fußballmannschaft. Wenn man das alles berücksichtigt und bedenkt, dann ist die Mannschaft gut aufgestellt, dann lohnt es sich doch, einen Blick in die Zukunft zu machen, ein Blick in die Zukunft, wenn man sagen kann, wie kann man Spieler noch besser, effektiver einsetzen. Ist es vielleicht auch von Vorteil, einmal einen Positionswechsel zu machen. Um dies richtig einschätzen zu können, sollte unsere Personalentwicklung strategisch neu ausgerichtet werden. Neue Ziele definieren, neue Wege gehen, das Personal kann dann noch effektiver miteingebunden werden. Mir würde eine Art der Personalentwicklung vorschweben, wo man im Vorfeld weiß, wo wird sich was verändern, wer geht in Pension, wo habe ich Personen und Persönlichkeiten, die diese Lücke dann ersetzen können. Wenn ich zeitgerecht darauf schaue, dass ich Personen auf die neuen Aufgaben hin vorbereite, das wäre eine Situation, das wäre eine Win-Win-Situation. Also Bedarf erkennen und die Personen und das Potential schon zu wissen, das wäre super, aber da brauchen wir den Weitblick des Cheftrainers (Applaus ÖVP). Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ich komme schon zum Schluss. Abschließend ersuche ich um eine breite Zustimmung für das Budget 2013/2014. Es ist ein Budget, das die Entwicklung unserer Stadt trotz aller Sparvorgaben mit Augenmaß weiterbringt. Es ist ein Budget, das Investitionen und Arbeitsplätze sichert. Und damit schließt sich unser Kreis bei einer erfolgreichen Fußballmannschaft genauso wie in unserer Stadt. Mitarbeiter sind das wichtigste Gut eines Unternehmens – fordern und fördern wir sie! Sie erhalten dafür einen Arbeitsplatz, der sie stolz macht und mit Motivation erfüllen kann. Dankeschön und nicht vergessen, da unterschreiben bitte (Applaus ÖVP). K P Ö Gemeinderat Manfred E B E R Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Mitglieder der Stadtregierung und des Gemeinderates, sehr geehrte Damen und Herren! Ich werde kurz vor allem zu Fragen der Stadtentwicklung und des Verkehrs sprechen. Ich werde einen Satz noch zu meinem Vorredner sagen dürfen. Zunächst hoffe ich, dass ich deine überschrittene Redezeit nicht einsparen muss, weil sonst komme ich überhaupt nicht mehr zu Wort. Ich möchte aber sagen, weil du das angesprochen hast, die KPÖ profitiert ja von der Parteienförderung am meisten und von der Erhöhung. Die KPÖ profitiert deshalb am meisten, weil die KPÖ der größte Wahlgewinner im November war (Applaus KPÖ) und weil die Bevölkerung dieser Politik, die im Grazer Rathaus gemacht wird, damit auch eine klare Antwort gegeben hat (Applaus KPÖ). Was hat die Bebauungsplanung mit dem Budget zu tun, was der Flächenwidmungsplan? Die KPÖ setzt sich für eine soziale Stadtentwicklung ein, das heißt, die Stadt soll für die Menschen, die in ihr arbeiten, in ihr wohnen und ihr leben, da sein und nicht in erster Linie für die Investoren. Überschreitungen der Bebauungsdichte, Ausweisungen als Bauland - auch bei vorhandener Hochwasserproblematik - Umgehung des Altstadtschutzes – das sind nicht nur einige Schlagworte, das sind Fragestellungen, mit denen wir uns im Gemeinderat beziehungsweise in den zuständigen Fachausschüssen immer wieder auseinandersetzen müssen. Ein Beispiel: Wenn ein stadtbekannter Bauherr auf jeder freien Wiese Reihenhäuser aufstellt, dann führt dies zu zahlreichen Problemen: Verhüttelung mitten in der Stadt, Hochwasserprobleme durch die Bodenversiegelung, Vorrang für den motorisierten Individualverkehr statt für den öffentlichen Verkehr usw. Der Bauherr hingegen kann sich zumeist über lukrative Gewinne freuen. Ein anderes Beispiel: Wenn Investoren, ebenso stadtbekannt, durch die sogenannte „Schließung von Baulücken“, wie das geschehen ist beispielsweise in der Oeverseegasse/Lissagasse oder auch am Schönaugürtel/Obere Bahnstraße Bauklötze hinpflanzen, gehen auf der anderen Seite wertvolle Lebensräume für die angrenzenden Bewohnerinnen und Bewohner verloren. Innenhöfe mit oft wertvoller Grünausstattung werden auch hier dem Profitinteresse geopfert. Was bedeutet das nun für die Entwicklung unserer Stadt? Grünräume, gerade in Zentrumsnähe, werden sukzessive zerstört, Nutzungskonflikte zwischen „alten“ und „neuen“ Bewohnerinnen und Bewohnern, zwischen Gewerbe- und Wohngebiet stehen quasi auf der Tagesordnung, fehlende Einrichtungen in vielen Stadtteilen sorgen dafür, dass fehlende konsumfreie Räume und Räumlichkeiten oft auch zu mangelnden sozialen Kontakten führen. Die Tatsache, dass rund 40.000 Menschen in Graz armutsgefährdet und damit de facto von einer wirklichen Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben, auch von der Teilnahme am öffentlichen Verkehr, ausgeschlossen sind, sollte uns allen zu denken geben und hier gilt es gegenzusteuern. Ich möchte mit damit aber nicht schwarz-zeichnen. Diese Stadt hat natürlich auch viel zu bieten. Aber wenn wir nicht heute schon genau hinsehen, wo sich soziale Probleme und Konflikte abzeichnen, vielleicht noch im Verborgenen zurzeit, zuspitzen, dann werden wir morgen ein böses Erwachen haben. Und hier geht es nicht, wie uns Kollege Frölich ja in seiner Budgetrede vorgeworfen hat, um eine klassenkämpferische Retropolitik, wie du es genannt hast, sondern hier geht es tatsächlich darum, wie es auch unser Herr Bürgermeister formuliert hat, um eine nachhaltige und ganzheitliche Betrachtungsweise. Bei der Erstellung von Bebauungsplänen, aber auch in der Diskussion um Flächenwidmungspläne und Stadtentwicklungskonzepte, geht es oft – und oft in erster Linie – um die Sicherheit und auch um die Interessen für die Investoren. Wer aber kümmert sich um die Anliegen und die berechtigten Interessen der AnwohnerInnen, der Menschen in unserer Stadt, denen es nicht so gut geht? Ich meine, gerade diese Menschen benötigen eine starke Vertretung und diese Vertretung wollen wir sein, diese Vertretung sind wir. Mit dem Wechsel der Verkehrsagenden von Frau Stadträtin Rücker zu Herrn Stadtrat Eustacchio sind vermutlich weniger aufregende Veränderungen zu erwarten, als manche vermuten möchte. Die Umbenennung des Sonnenfelsplatzes von einem Shared Space in eine „Begegnungszone“ ist ja noch kein Hinweis auf eine radikale Änderung in der Grazer Verkehrspolitik. Auch die Überlegungen der Rathauskoalition, gratis zwischen Hauptbahnhof und Jakominiplatz zu fahren - so zumindest sind Sie zitiert worden in er Kleinen Zeitung, Herr Stadtrat. Zwischenruf StR. Mag. Eustacchio: Kronen Zeitung. GR. Eber: Kronen Zeitung war es, Entschuldigung, bin ich dann schon gespannt, wie es wirklich ist. Oder auch wenn es darum geht, an Samstagen gratis zu fahren, so zielt es im Wesentlichen doch eher auf eine Tourismus- und Wirtschaftsförderung ab und nicht auf eine spürbare Entlastung der Menschen in unserer Stadt (Applaus KPÖ). Dabei bräuchte Graz tatsächlich eine andere Verkehrspolitik, bräuchte Graz den Ausbau und die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs, vor allem auch eine Senkung der Tarife. Wer meint, Schwarzfahren dadurch in den Griff zu bekommen, dass man nach 20.00 Uhr nur mehr vorne einsteigen darf und ein gültiges Ticket vorweisen muss, der irrt wahrscheinlich langfristig. Günstigere Tarife würden vielleicht nicht nur den einen oder anderen an der Schwarzfahrt hindern, sie würden vor allem auch so manchen zum Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr animieren. Zur Finanzierung brauchen wir eine Nahverkehrsabgabe. Diese soll aber nicht eine neue Massenbelastung für die Menschen in unserer Stadt darstellen, sondern soll letztlich von den Unternehmen eingehoben werden, die davon, nämlich vom öffentlichen Verkehr und der Anbindung, auch profitieren. Und wenn ein Unternehmen nicht mehr in der Lage ist, beispielsweise einen Euro für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin in der Woche aufzuwenden, damit diese schnell und günstig zur Arbeit und wieder nach Hause kommen, dann meine ich, dann läuft wohl etwas anderes in diesem Unternehmen schief. Sie sehen also, die KPÖ hat sehr wohl auch Bedeckungsvorschläge, die KPÖ hat auch immer wieder Vorschläge eingebracht, die gehen in Richtung von Vermögenssteuern, in Richtung von Erbschaftssteuern, das ist natürlich auf Bundesebene angesiedelt, aber zu sagen, die KPÖ verspricht nur, die KPÖ fordert nur, ist meines Erachtens definitiv falsch. Danke für die Aufmerksamkeit (Applaus KPÖ). S P Ö Gemeinderätin Waltraud H A A S - W I P P E L Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Frau Vizebürgermeisterin, sehr geehrte Damen und Herren der Stadtregierung, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren auf der Tribüne! Die Budgeterstellung für 2013/2014, das wissen Sie alle, war alles andere als einfach, es fand diese Erstellung unter besonders schwierigen Rahmenbedingungen statt. Es besteht ein großer Konsolidierungsbedarf, den man nur gemeinsam und konstruktiv bewerkstelligen kann. Deshalb haben wir uns in Graz einen Weg gewählt, der eine Analyse aller Leistungen und Investitionen beinhaltet und genau beleuchtet, abwägt und auch Dinge in Frage stellt. Da kommt es natürlich auch zu einem Zurückstellen von Wünschen und Begehrlichkeiten. Dieser eng eingehaltene finanzielle Rahmen setzt die Bereitschaft des Miteinanders voraus, ein Miteinander trotz ideologischer Unterschiede. Wir wollen und werden gemeinsam über Prioritäten und über die daraus resultierenden Projekte entscheiden. Wir als SPÖ sind bereit, uns dieser Herausforderung und dieser Verantwortung zu stellen. Denn wir alle wissen: Budgets geben Auskunft über die wesentlichen Fragestellungen nach Aufgabe, Bedeutung und Verantwortlichkeit der Politik. Mit unseren Budgetentscheidungen definieren wir Wertehaltungen, politische Positionen und Ideologien und legen gleichsam ein Zeugnis ab über das Gesellschafts- und über das Menschenbild. Uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten geht es um eine Synthese zwischen den berechtigten Anliegen einer im Wettbewerb stehenden verantwortungsbewussten Wirtschaft und den notwendigen Antworten auf die zunehmende Bedrängnis und die Sorgen der Menschen. Daher muss der soziale Zusammenhalt der Menschen auch der Maßstab aller Überlegungen sein (Applaus SPÖ). Es braucht eine soziale, eine menschliche, eine gerechte Politik – alle Grazerinnen und Grazer haben ein Anrecht auf eine Stadt, auf die sie sich verlassen können, auf eine Stadt, die ihre Aufgaben wahrnimmt und auf eine Stadt, die ihnen Sicherheit bietet. Und wir SozialdemokratInnen sehen darin eine der wesentlichen Aufgaben, nämlich soziale Gegensätze Schritt für Schritt zu reduzieren und damit allen Menschen ein Mehr an sozialer Sicherheit, an Lebenschancen und an Lebensqualität zu geben (Applaus SPÖ). Denn auf Dauer können wir gesellschaftlichen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum für alle nur dann sichern, wenn es uns gelingt, die soziale Balance zu erhalten und zu gewährleisten. Und ich bin sehr froh darüber, dass sich ÖVP, SPÖ und FPÖ darauf verstanden haben, die sozialen Standards in unserer Stadt zu erhalten und fördern zu wollen. Denn gerade im Bereich Soziales, der so nah an den Grundbedürfnissen der Menschen ist, können wir durch dieses Budget weitere Schwerpunkte setzen. Gerade dann, wenn Menschen der Solidarität der Gemeinschaft bedürfen, gerade dann, wenn wir verhindern wollen, dass diese Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, muss die Politik handeln und für jene eintreten, die oft unverschuldet und ungewollt prekären Lebenssituationen ausgesetzt sind (Applaus SPÖ). Liebe Kolleginnen und Kollegen! Den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, bedeutet mutiges und verantwortungsvolles politisches Handeln und es geht hier nicht nur um Lebenschancen und Schicksale von Menschen, sondern es steht letztlich der soziale Friede auf dem Prüfstein. In einer sozialen Demokratie werden individuelle Risiken über Umlagen minimiert – und von einer stabilen sozialen und kulturellen Infrastruktur profitieren auch Wohlhabende, die sich nicht bei uns hinter hohen Mauern verstecken brauchen, wie es jetzt schon in anderen Ländern der Fall ist. Der öffentliche Reichtum an kommunalen Einrichtungen, die vernünftige Verteilung der Lebensrisiken Krankheit und Alter – das sind keine Wohltaten, das ist kein Schutzgeld – sondern es sichert uns allen den sozialen Frieden. Sehr geehrte Damen und Herren! Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, wir initiieren notwendige Reformen, wir tragen sie mit, aber wir fordern immer den Respekt, die soziale Gerechtigkeit und den sozialen Zusammenhalt ein, immer dann, wenn es um die Schwächeren in unserer Gesellschaft geht – denn wir wollen für Graz eine Gesellschaft, in der Wohlstand, soziales Ansehen, Lebenschancen und die Möglichkeit, ein sinnerfülltes Leben zu führen, gerecht verteilt sind (Applaus SPÖ). Deshalb gibt es Schwerpunktsetzungen in unserem Budget, im Sozialbereich, im Familien- und Jugendbereich, im Bereich der Geriatrie und diese Schwerpunkte sind ein klares Zeichen gegen den Abbau des Sozialstaates, sie sind ein klares Zeichen gegen die soziale Kälte, die sich rundherum ausbreitet und verströmt wird von denen, die nur in wirtschaftlichen Kategorien und Kriterien denken und die nicht in sozialen Dimensionen denken. Und ich bin froh, dass es mit dem gemeinsamen politischen Willen zu einem Bekenntnis gekommen ist, zu einem klaren Bekenntnis, dass die Sozialstandards in dieser Stadt ausgebaut werden. Das heißt für mich: Wer es sich leisten kann, wird einstehen für die anderen, die es sich nicht leisten können. Deshalb ein Ja von der SPÖ zur Gebührenerhöhungen, aber nicht zu Lasten der Schwächeren. Und deshalb bekennen wir SozialdemokratInnen uns zur jährlichen Gebührenautomatik – allerdings haben wir erreicht, dass es für jene Haushalte, die diese Gebührenerhöhungen existentiell trifft, eine soziale Abfederung gibt. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Gerechtigkeit bedeutet für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, allen Kindern und Jugendlichen Lebens- und Bildungschancen zu ermöglichen, denn das sind die wichtigsten Investitionen in die Zukunft. Gerechtigkeit bedeutet für uns auch, die Chancen der Frauen auf Erwerbstätigkeit und damit auf ein selbstbestimmtes Leben zu erhöhen. Es gibt noch immer den typischen Karriereknick bei Frauen durch Kinder und Karenzzeiten, Frauen verdienen noch weniger als Männer, es gibt noch die gläserne Decke für Frauen, trotz bester Ausbildung und Qualifikation. Und Gerechtigkeit bedeutet für uns auch, Menschen ein Alter in Würde zu ermöglichen. Wenn wir wollen, dass unsere älteren Grazerinnen und Grazer selbstbestimmt alt werden können, wenn wir wollen, dass sie so lange wie möglich zu Hause leben können, dann müssen wir investieren, wir müssen investieren in ambulante Betreuungseinrichtungen, wir müssen investieren in semistationäre und wir müssen investieren in stationäre Einrichtungen, diese ausbauen (Applaus SPÖ). Denn diese Solidarität der Generationen ist der Schlüssel zur Bewältigung des demografischen Wandels. Und wir brauchen weiterhin den Mut, uns diesen Herausforderungen zu stellen, denn das Älterwerden der Menschen darf nicht ausschließlich nach ökonomischen Gesichtspunkten diskutiert werden. Hoher Gemeinderat! Die Frage, ob ein Budget gut oder schlecht ist, ist keineswegs immer einfach zu beantworten – die Antwort darüber wird rückblickend die Zukunft geben. Wir alle wissen, dass es eine erfolgreiche, eine verantwortungsvolle Budgetpolitik für die Menschen in unserer Stadt braucht und dass das Doppelbudget ein Finanzrahmen ist. Innerhalb dieses Rahmens wird eine sehr intensive Wertediskussion geführt werden müssen und da beginnt die eigentliche Arbeit und da beginnt der eigentlich politische Diskurs. Aber eines ist unverrückbar für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten. Das Sozialbudget der Stadt Graz kann und muss auf kommunaler Ebene Ungleichheiten und Benachteiligungen ausgleichen und korrigieren. Gerade weil die Qualität einer Gesellschaft daran erkennbar ist, wie sie mit ihren Schwächeren und deren Bedürfnissen umgeht, ist es für unsere Stadt und für die Grazerinnen und Grazer ein wichtiges Signal, dass trotz aller Sparerfordernisse die sozialen Angebote für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, für SeniorInnen, für Kinder, für Jugendliche und für Arbeit und Beschäftigung nicht reduziert, sondern finanziell gestärkt werden (Applaus SPÖ). Daher bekennen wir uns zum Konsolidierungskurs, mit Priorität auf einen ressourcenschonenden Budget-Einsatz und auf die gerechte Aufteilung der Finanzmittel, und bei gerechter Aufteilung meine ich die Verteilung zwischen Männern und Frauen, die Verteilung zwischen Jung und Alt und die Verteilung zwischen Menschen, die es schwer im Leben gehabt haben und jenen, die es leichter haben. Denn wie fragil dieses Zusammenleben sein kann, wird fast täglich medial berichtet, auch aus den Ländern in der europäischen Gemeinschaft. Deshalb muss vor dem Hintergrund des Budgetdefizits für die Menschen ein Netz der sozialen Sicherheit, Solidarität und Fairness gewoben werden – wenn wir alle auf Dauer in unserer Stadt in Frieden und Wohlstand leben möchten, und das muss uns auch etwas wert sein, und ich glaube, dass es gelungen ist, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen diese gerechte Aufteilung durchzuführen. Und daher werden wir, die sozialdemokratische Fraktion, dem heute vorliegenden Budgetentwurf unsere Zustimmung geben. Zum Schluss möchte ich mich noch ganz, ganz herzlich bedanken bei allen Mitarbeiterinnen und bei allen Mitarbeitern des Magistrates, im Besonderen natürlich bei der Finanzdirektion, die hervorragende Arbeit geleistet hat, stellvertretend für das Team dem Herrn Finanzdirektor Dr. Kamper und beim Herrn Michi Kicker für die hervorragende Arbeit. Dankeschön (Applaus SPÖ). Bgm. Mag. Nagl: Meine geschätzten Damen und Herren! Ich habe heute nur von einem Geburtstagskind gesprochen, mir war nicht bewusst, dass wir heute auch ein zweites Geburtstagskind haben, und dieses zweite Geburtstagskind ist unser Gemeinderatskollege und auch mein Bundesheerkollege Andreas Fabisch, ich wünsche dir alles, alles Gute und habe für dich auch, glaube ich, durchaus passendes Büchlein, nachdem wir ja ungefähr gleich alt sind. Alles, alles Gute auch dir zu deinem Geburtstag (allgemeiner Applaus). F P Ö Gemeinderat Christoph H Ö T Z L Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren auf der Tribüne, die noch hier sind, hoher Gemeinderat! Zu vorgerückter Stunde, als gefühlt hundertster Redner zum Budgetvoranschlag 2013/2014 zu Wort zu kommen, birgt für mich natürlich die Gefahr der Wiederholung in sich. In meinen Darstellungen geht es vordergründig darum, Aspekte des gegenwärtigen Voranschlages herauszuheben und sie auch aus dem Blickwinkel der städtischen Wirtschaft zu beleuchten. Gewiss war – mein Parteikollege und Klubobmann Mag. Armin Sippel hat dies bereits detailliert am Vormittag ausgeführt – die Haltung der FPÖ betreffend die Haushaltsplanungen der vergangener Jahre eine konstruktiv-kritische. Diese Haltung behalten wir auch weiterhin bei, sind wir uns doch der Tatsache bewusst, dass auch der gegenwärtige Voranschlag nur ein kleiner Schritt zur Budgetkonsolidierung darstellt. Ein kleiner, aber wichtiger Schritt, wie ich meine, weil er in die richtige Richtung geht. Erstmals bekennen sich Mitglieder der Stadtregierung offen, wie beispielsweise im Grazer Stabilitätspakt, zur Einhaltung einer Schuldenobergrenze und damit auch zu einem wirksamen Instrument, um die weitere Verschuldung unserer Stadt einzudämmen. Resultierend aus dem ESM und der bereits zwischen Bund, Ländern und Gemeinden vereinbarten Schuldenbremse ist mit einem Verbot der Neuverschuldung für öffentliche Gebietskörperschaften in absehbarer Zeit bereits zu rechnen. Die selbst auferlegte Schuldenobergrenze von rund 1,3 Milliarden Euro bis zum Jahr 2016/17, zu der sich ÖVP, SPÖ und FPÖ gemeinsam bekennen, ist ein Instrument der politischen Vorsorge. Sie ist auch ein Instrument der Verantwortung gegenüber kommenden Generationen (Applaus FPÖ). Dieser Budgetentwurf ist getragen von vor allem pragmatischen Überlegungen, er trifft Vorsorge für jene Maßnahmen, die aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen oder aber auch aus dem Prinzip der Notwendigkeit zur Erledigung anstehen. Der öffentliche Sparwille auf der einen und die Interessen privater Handels- und Gewerbetreibender auf der anderen Seite stehen einander bisweilen diametral entgegen. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein Miteinander auszuschließen ist, das bringt aber für die politischen Entscheidungsträger durchaus Probleme mit sich. Unter dem Blickwinkel, dass die städtische Wirtschaft der Motor unserer Stadt ist, und neben zahlreichen Abgaben auch Arbeitsplätze sichergestellt werden, gilt es, sich einzubekennen, dass auch ein zu exzessiver Sparkurs ein gewisses Gefahrenpotenzial in sich birgt. Die Stadt als Auftraggeber für wirtschaftliche Unternehmungen, die Stadt als Bereitsteller jedweder Form von Infrastruktur muss sich auch ihrer Rolle als Wirtschaftsförderer bewusst sein. Wenn nun einzelne Parteien darangehen wollen, soziale Träume und Wunschvorstellungen zu realisieren, dann müssen sich gerade diese Parteien der Tatsache bewusst sein, dass diese Maßnahmen Geld kosten, Geldmittel, die an anderer Stelle sodann wiederum fehlen werden. Ich habe gerade bei – und nennen wir das Kind beim Namen – bei der KPÖ den Eindruck, dass ihre Geschenks- und Klientelpolitik im Vordergrund steht, dass aber jene Geldmittel, die zur Umsetzung dieser Maßnahmen notwendig sind, einfach als vorhanden angesehen werden. Das ist ein fundamentaler Irrtum, der ebenso offenkundig wie schwerwiegend ist (Applaus FPÖ). Hierbei fällt auf, dass sich die KPÖ seit der Gemeinderatswahl 2012 noch nicht zu der Frage geäußert hat, woher die Geldmittel eigentlich für ihre Ideen und Vorstellungen letztendlich kommen sollen. Auch im Finanzausschuss ist darüber geredet worden und da ist auch kein Bedeckungsvorschlag gekommen. Lest ihr die Protokolle nach, du pass auf, weil du kannst lernen auch noch was. Man spricht sich kategorisch gegen jedwede Art von Gebührenerhöhungen, ja sogar gegen Indexanpassungen aus, möchte aber gleichzeitig das Leistungsvolumen der Stadt Graz im sozialen Bereich weiter ausdehnen. Dieses nicht unbedingt nachhaltige Wirtschaftssystem hat bereits die DDR und auch die UdSSR an den Rand des wirtschaftlichen Zusammenbruches geführt. Gerade hier habt ihr die besseren Informationen noch oder die besseren Zugriffe oder Kontakte. Wir halten also fest, dass die Stadt Graz bei der Erledigung ihrer Aufgaben selbst gesetzte finanzielle Grenzen nicht überschreiten darf. Sie muss dabei gesetzliche Verpflichtungen erfüllen, hat ein bestehendes Sozialsystem zumindest in großen Zügen aufrechtzuerhalten und soll auch der städtischen Wirtschaft tatkräftig unter die Arme greifen. Wollte man bei diesem Vorhaben ohne inhaltliche Beschränkung, ohne die Bereitschaft, das Notwendige vom Luxus zu trennen, vorgehen, so würde dies dem Versuch gleichkommen, die Quadratur des Kreises vollziehen zu wollen. Es ist daher ein Gebot der Vernunft, dass sich vor allem ÖVP, SPÖ und FPÖ bei gegenwärtiger Budgeterstellung an einer rigorosen Schwerpunktsetzung orientieren mussten. Zurückkommend zur Ausgangslage, die städtische Wirtschaft verstärkt unterstützen zu wollen, kann ich mich einer kritischen Zustandsanalyse nicht verweigern. Gerade Klein- und Mittelbetriebe im Handelssegment finden sich in Graz vor großen, teils unbewältigbaren Problemfeldern wieder. Eine große Dichte an Einkaufszentren im Grazer Umland stellt für zahlreiche Handelsbetriebe eine starke Konkurrenz dar. Hinzu kommt eine verkehrstechnische Erschließung, die das Einkaufen in der Grazer Innenstadt nicht gerade erleichtert. Während zahlreiche Einkaufszentren mit entsprechenden Parkmöglichkeiten ausgestattet sind, können städtische Handelsbetriebe mit diesem Vorzug leider nur selten aufwarten. Es bleibt also festzuhalten, dass gerade hier aufgrund sträflicher Vernachlässigung seitens der Politik der vergangenen Jahre ein Missverhältnis hergestellt wurde, das einseitig zu Lasten der Handels- und Gewerbebetriebe der Stadt Graz geht. Danke, Lisa Rücker, danke für fünf Jahre wirtschaftsfeindlicher grüner Verkehrspolitik (Applaus FPÖ). Ich sehe in der Arbeit der gegenwärtigen Stadtregierung erstmals den Versuch, dieser Problemstellung wirksam zu begegnen. Beispielgebend sei angeführt, dass mit dem Versuch, die öffentlichen Verkehrsmittel in der Grazer Innenstadt für die Fahrt von jeweils zwischen Jakominiplatz und Hauptplatz plus einer Station gratis zur Verfügung zu stellen, ein wirksames Instrument vorliegen könnte, um die Innenstadt als Wirtschaftsstandort zu beleben (Applaus FPÖ). City-Shopping statt Shopping-City – so lautete bereits ein Vorschlag der Grazer FPÖ in ihrem Wahlprogramm für die Gemeinderatswahl. Die daraus resultierenden positiven Effekte dienen der Belebung der Wirtschaft und könnten auch zur verstärkten Ansiedlung weiterer Betriebe in der Grazer Innenstadt führen. Die aus diesem Umstand lukrierten Abgaben und zu erwartenden Arbeitsplätze werden gewiss ihren positiven Effekt auch auf das Grazer Budget der kommenden Jahre haben. Nicht zuletzt gilt es auch der Erreichbarkeit unserer Stadt ein entsprechendes Maß an Aufmerksamkeit zu schenken. Die Belebung des Grazer Flughafens, der Versuch, weitere Fluglinien zur Direktverbindung mit unserer Stadt zu bewegen, ist auch in diesem Bereich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ebenso sollte eine Intensivierung des Bahnverkehrs angestrebt werden. Es bleibt also die Conclusio, dass neben einer effektiven und sparsamen Haushaltsführung auch die Belebung der Wirtschaft positive Effekte auf den städtischen Haushalt hat. Neben dem einen Extrem des fahrlässigen und geradezu verschwenderischen Wirtschaftens gibt es aber auch noch das negative Phänomen des Kaputtsparens. Der vorliegende Haushaltsentwurf 2013/2014 stellt den ersten Schritt auf dem zugegeben schmalen Pfad zwischen diesen beiden Extremen dar. Gezielte Impulse auf der einen Seite stehen dem Prinzip der Sparsamkeit und der Budgetkonsolidierung auf der anderen Seite gegenüber. Beide Grundsätze sollen einander hierbei die Waage halten und uns am Ende des Weges, wenn auch erst in Jahrzehnten, an einen Punkt führen, an dem es kommenden politischen Generationen ermöglicht wird, auch Projekte umzusetzen, die über das Maß der unbedingten Notwendigkeit hinausgehen. Wir sind gegenwärtig gewiss gezwungen, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu setzen, die bisweilen als schmerzlich empfunden werden können. Ich halte aber fest, dass gerade die FPÖ Graz vor diesem Umstand seit mindestens zehn Jahren gewarnt hat, dass wir aber dennoch bereit sind, trotz fehlender Ursächlichkeit unserer Partei den Weg der Budgetkonsolidierung mitzubeschreiten und hierbei auch Verantwortung zu übernehmen (Applaus FPÖ). Wir wollen keine Versprechen abgeben, die künftige Generationen finanziell belasten, wir wollen nicht für das Wohlwollen im Augenblick werben, wir wollen über die nächste Wahl hinaus einen zukunftsträchtigen Weg bereiten. Wir verteilen keine Geschenke, wir bieten Lösungen. Das ist der freiheitliche Weg, das ist der Weg, der aus diesem Stabilitätspakt resultiert (Applaus FPÖ). Bgm. Mag. Nagl: Ich darf jetzt wieder alle Damen und Herren auf der ZuhörerInnengalerie begrüßen, im Speziellen die Jugend, die jetzt auch dabei sein wird, wenn wir das größte Budget, das wir jemals beschlossen haben, heute auch beschließen werden. Herzlich willkommen (allgemeiner Applaus). G R Ü N E Gemeinderätin Mag.a Daniela G R A B E Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Wie mein Kollege Gerhard Wohlfahrt schon ausgeführt hat, werden wir dem Budget nicht zustimmen und das hat einige Gründe, auch wenn einige der Punkte, wie er auch ausgeführt hat, zeigen, dass ein bestimmter Konsolidierungskurs, den auch wir vor fünf Jahren gestartet haben, sehr wohl noch fortgesetzt wird, gibt es einfach einige Aspekte, die uns das nicht möglich machen, dieses Budget zu unterstützen. Ein Punkt ist ohnehin schon jetzt ausführlich diskutiert worden, diese Parteienförderungserhöhung um fast 50 %, wo ich jetzt gar nicht auf diesen absurden, lächerlichen Vorschlag von Abänderungsantrag vom Kollegen Harry Pogner eingehen möchte… Zwischenrufe unverständlich. GR.in Mag.a Grabe: Ich spreche nicht von unserem Vorschlag, sondern ich glaube, dass es für die Jugendlichen oben sicher ein gutes Bild macht, wenn ihr mich ausreden lässt, weil ich jetzt hier am RednerInnenpult bin. Die verstehen sicher nicht, wenn du die ganze Zeit hineinkeppelst, also. Zur Erläuterung für euch oben, in dem Vorschlag des Budgets von SPÖ, ÖVP und den Freiheitlichen ist bei sonstigen Kürzungen in bestimmten anderen Bereichen eine Erhöhung der Parteienförderung von zirka 50 % dabei. Das ist etwas, was wir kritisieren, was die KPÖ kritisiert und was der Pirat auch kritisiert hat und der lustige bummelwitzige Vorschlag vom Kollegen von der ÖVP vorhin war, na wenn wir doch sagen, dass das Geld besser für sinnvolle Dinge zweckgewidmet werden soll, wie zum Beispiel für diese SozialCard, wie zum Beispiel für Maßnahmen gegen Hochwasserschutz, ist der oberwitzige Vorschlag der ÖVP gekommen, na dann machen wir doch gleich für euch einen Abänderungsantrag, ihr seid verdonnert zu spenden für Projekt X, die anderen für Projekt Y, die Dritten für Projekt was auch immer, und die Damen und Herren von der ÖVP, von den Sozialdemokraten und von den Freiheitlichen, na no na, bedienen sich ungeniert weiter an diesen Steuermitteln, die anderen sollen spenden und sie selber kassieren es für sich (Applaus Grüne). Zwischenruf GR. Mag. Frölich: Nehmt es doch nicht. GR.in Mag.a Grabe: So ist der Umgang mit Steuergeldern von einigen hier im Gemeinderat. Es ist sehr leicht, anderen gute Ratschläge zu geben und sich selber dann trotzdem noch zu bedienen, ich würde einmal darüber nachdenken, was das für eure Einstellung gegenüber öffentlichen Geldern, für eure Einstellung zur Fairness usw. ist. Wie gesagt, ich habe gedacht, dass des hier ein Prinzip gibt, dass man hier vorne am RednerInnenpult reden darf, dass die Zwischenrufe qualifizierterweise erlaubt sind, unqualifiziert wohl nicht. Ich setze aber fort und erläutere die weiteren Punkte, warum wir dem Budget nicht zustimmen können. Dass ihr euch so aufpudelts bei der Frage Parteienförderung zeigt offenbar ja auch nur, wie sehr man da genau in eine Wunde sticht und bohrt, sonst würdet ihr euch nicht so wehren Zwischenruf GR. Rajakovics: Ihr regt euch auf und nehmt es doch. GR.in Mag.a Grabe: Gehen wir weiter zu sachlichen Dingen. Wir stimmen dem Projekt nicht zu, nicht weil der Gemeinderat Rajakovics wieder hineinkeppelt, sondern wegen fehlender Projektkonkretisierungen. Ihr habt zwar bei euren Budgetreden gesagt, es seien so konkrete Schwerpunkte drinnen, zeigt uns die einmal, im Budget selber ist es wenig ersichtlich. Ich gehe nachher im Detail auf Punkte in der Subventionsliste ein. In etlichen dieser Bereiche ist es eben nicht ersichtlich, für euch vielleicht, die ihr das ausverhandelt habt, aber wenn große Posten drinnen stehen mit verschiedenen Vereinen, verschiedene Unternehmungen, woher soll man wissen, was da sich dahinter verbirgt? Ein anderer großer Punkt, der auch schon einige Male diskutiert worden ist, alles was dieses Investitionsprogramm für zum Beispiel die ersten 100 Millionen betrifft, wieso ist es euch nicht gelungen, da bereits Schwerpunkte festzulegen? Wir haben das vor fünf Jahren damals noch mit einer ÖVP, die von Aufbruch und neuem Regieren gesprochen hat, sehr wohl geschafft. Natürlich war das mühsam, natürlich gibt es völlig unterschiedliche Zielsetzungen, was man mit den verfügbaren Mitteln machen will, aber es war uns damals wichtig, dass konkret festgelegt wird, in welchen Bereichen diese Mittel eingesetzt werden. Bei euch ist eine Summe von 100 Millionen und wer zuerst kommt, wer zuerst ein Projekt einreicht, kriegt das. Was ist das für eine längerfristige Planung, was ist das für eine verantwortungsvolle Planung, wenn jetzt nicht gesagt werden kann, für was ungefähr, in welchen Bereichen diese Mittel verwendet werden? Ist es für Wohnraum, wie es bei uns damals war, ist es für Ausbau für öffentlichen Verkehr, steht nichts dezidiert drinnen. Oder ist es für neue Wohlfühlhäuser, ist das für, mit den Freiheitlichen jetzt im Boot, ist das für neue Sicherheits-, was auch immer, Phantasieprojekte, es steht nicht drinnen und das ist das, was wir kritisieren und weshalb wir diesem Budget auch nicht zustimmen können. Es gibt Punkte, die in dem Budget in Ordnung sind, die auch den Kurs fortsetzen, den wir damals begonnen haben, dass der Saldo der laufenden Gebarung möglichst im positiven Bereich gehalten wird usw. Um Überschüsse zu haben für andere sinnvolle Investitionen, aber sicher keine Überschüsse, um damit Parteiförderung in die Höhe schnellen zu lassen und in anderen Bereichen wie Mobilitätsscheck oder sonst etwas, angeblich kein Geld dafür zu haben. Das ist einer der Gründe warum wir dem nicht zustimmen können. Ein weiterer Punkt ist das, was wir nennen fehlende Transparenz, speziell wenn man sich diese Subventionsliste anschaut. Für uns ist es, es wirkt wie ein Verstecken von Förderungen. Wenn ihr euch diese Liste durchschaut, frage ich mich, warum sind die Dinge nicht explizit genannt? Sehr auffällig ist es uns gekommen im Integrationsbereich. Ich glaube nicht, Detlev Eisel-Eiselsberg, in deinem Bereich, dass du diese Dinge nicht mehr fördern wirst, nur es steht explizit nicht drinnen. Was hat es damit auf sich mit den Medienberichten, das sei deswegen nicht drinnen, weil sonst die Freiheitlichen solchen Gutmenschprojekten nicht zustimmen würden oder was? Wieso steht das nicht drinnen? Das ist genau das, was ich mir erwartet habe und das ist genau der Punkt, warum wir nicht zustimmen. Wenn uns jetzt versichert wird, ohne dass es Schwarz auf Weiß drinnen steht, es werden doch eh Feinstaubdinge gemacht, es werden doch eh Integrationsmaßnahmen gemacht, es werden doch eh Frauenförderungsdinge gemacht und ich höre im selben Atemzug von eurem Koalitionspartner, dem werden wir sicher nicht zustimmen, wie, bitte, soll das gehen, wie soll das gehen, wenn du im Genderbereich eine konkrete Projektförderung dann im Stadtsenat oder wo auch immer zur Bewilligung vorlegst, glaubst du wirklich, dass diese Genderverächter dem zustimmen werden. Zwischenruf GR. Mag. Sippel: Weil wir keine Koalition haben. GR.in Mag.a Grabe: Aha, das ist dann das gemeinsame Stabilitätspaktbudget, großartig. Ihr sprecht vom Stabilitätspakt und nur weil stabil draufsteht, soll stabil auch drinnen sein. Ihr könnt nicht einmal jetzt sagen, ihr wisst jetzt schon, dass es Beschlüsse gibt, die ihr nicht gemeinsam durchbringt, was ist denn das für eine Budgetmehrheit (Applaus Grüne)? Herr Bürgermeister, ich bitte nachher bei Ihrer Wortmeldung um eine Erläuterung, was an diesem Stabilitätspakt stabil ist. Ein weiterer Bereich, wenn ich jetzt sehe, auch bei Ihnen in Ihrem Ressort. Warum steht bei der Subventionsliste „Verschiedene Unternehmungen“ 300.000 Euro, Verschiedene „Vereine“ 145.000 Euro, dann „Verschiedene Vereine, internationale Beziehungen“ 165.000 Euro, was ist das, ich glaube jetzt nicht, dass dort üble Dinge sich verbergen, aber es wäre durchaus, wenn wir das beschließen sollen, angebracht, dass drinnen steht, für was die Förderungen sind. Ich meine, es gibt einige Bereiche, die ich davon ausnehme. Immerhin im Jugendamt ist auch erfreulicherweise ausgewiesen, dass bei den Jugendzentren eine Erhöhung ist. So stelle ich mir das vor, dass man sieht, für was gibt es welche Subventionsentwicklungen, ist aber eben nicht in jedem Bereich der Fall. Im Frauenbereich nehme ich erfreulich zur Kenntnis, dass das Frauenservice eine Erhöhung bekommt und die Stelle der unabhängigen Frauenbeauftragten wieder abgesichert ist, wobei ich jetzt denke, das war sehr viel auch Verdienst von der Frauenbeauftragten selber und unserer konstruktiven Zusammenarbeit bei dem Haus- Graz-Projekt der letzten fünf Jahre. Ich hoffe auch, dass sich das widerspiegelt in einer Verlängerung des Fünf-Jahres-Vertrages, wenn der 2014 ausläuft. Aber was ist mit den anderen Frauenprojekten, wo ist da der, ich weiß nicht, ob du gesagt hast, Frauenschwerpunkt ist bei den Förderungen, keinen Frauenschwerpunkt, wenn die bisherigen Subventionen gleich fortgeschrieben werden, vielleicht ist die Nichtkürzung schon der Fortschritt, weiß ich nicht. Aber wie gesagt, das für mich nicht am wenigsten Nachvollziehbare ist, dass offenbar, so wirkt es zumindest, all die Punkte, die vorher ISOP Deutschkurse, Jugendarbeit, externe Hauptschule, Caritas, Deutschkurse und Lerncafés, Zebra, Familienarbeit, OMEGA usw., dass die nicht mehr aufscheinen, sondern sind die jetzt versteckt unter „Verschiedene Vereine“ 508.000 Euro oder nicht? Wir sollen es beschließen, das heißt, es wäre durchaus ein… Zwischenruf unverständlich. GR.in Mag.a Grabe: Gut, dann nehme ich das zurück, indem Fall, haha. Mein Gott, noch nie einen Fehler gemacht, noch nie einen Fehler zugegeben? Ok, dann nehme ich den Punkt zurück, in den anderen Bereichen gilt es nach wie vor, dass etliche Dinge nicht ausgewiesen sind und ich das nicht verstehe und ich nicht verstehe, wieso wir zustimmen sollen, wenn nicht ersichtlich ist, für was genau das verwendet wird. Für was werden die 100 Millionen bei den Projektinvestitionen verwendet (Applaus Grüne)? Sprich, unterm Strich, wo sind eure Schwerpunkte, von denen ihr sprecht? Mündlich sind sie nachgereicht worden. Stadtrat Rüsch hat es in seiner Budgetpräsentation erwähnt, Feinstaubmaßnahmen usw. Wo bitte sind sie im Budget zu finden, wie sollen wir dem glauben, wenn ihr jetzt schon so zu keinen Mehrheiten findet und auch schon sagt, dass ihr unterschiedlich bei den weiteren Beschlüssen abstimmen werdet? Wo ist die Garantie, dass tatsächlich dann Maßnahmen für sanfte Mobilität, ÖV-Ausbau gemacht werden, wenn die Freiheitlichen bisher nie in dieser Richtung aktiv waren, wo ist die Garantie, dass es Integrationsprojekte gibt, wenn die Freiheitlichen bisher bei jedem Stück, wo es darum gegangen ist, auch den Muttersprachenunterricht von Kindern zu fördern, vehement dagegen agiert haben und abgestimmt haben? Also dieses mangelnde Zutrauen, dass ihr die 100 Millionen Euro tatsächlich so ausgebt, wie das zwischendurch bei den Reden mit sinnvollen Schwerpunkten angesprochen worden ist, diese Garantie gibt es nicht, dieses Vertrauen in euren sogenannten Stabilitätspakt haben wir eben nicht. Und aus diesem Grunde können wir dem Budget nicht zustimmen. Danke (Applaus Grüne). Bgm. Mag. Nagl: Frau Gemeinderätin Grabe! Vielleicht gleich zwei Antworten, um das vielleicht ein bisschen aufklären zu können. Nachdem Sie mich auch so unmittelbar gefragt haben. Um Stabilität gewährleisten zu können, auch bei einer solchen Breite einer neuen Regierungsverantwortung von SPÖ, FPÖ und der ÖVP, ist es selbstverständlich so, dass wir nach einem Weg gesucht haben, wie wir in Graz weiterhin vieles ermöglichen können, und selbstverständlich kann man keine Fraktion in Geiselhaft nehmen und sagen, anlässlich des Budgets muss ich allem, was da im Laufe des Jahres kommen wird, zustimmen. Und wenn wir bei den von Ihnen aufgezählten Quasi-Unsicherheiten oder Budgetpositionen die Zustimmung der FPÖ bekommen haben zu sagen, wir tragen das Gesamtbudget mit, aber es wird im Stadtsenats dann Entscheidungen geben, dann hoffen wir auf die Zustimmung, selbstverständlich auch von Frau Stadträtin Rücker und Frau Stadträtin Elke Kahr, weil dann kann man, auch wie bisher, gewisse Förderungen leisten, die auch bisher von der FPÖ nicht getragen wurden. Das heißt, wir haben einen Weg so gefunden, wie es möglich sein wird, dass auch in Graz ein möglichst breites Spektrum abgedeckt wird. Und das ist stabiler als vieles andere. Und die andere Geschichte möchte ich da auch noch einmal jetzt sagen. Da vorne liegt ein Abänderungsantrag, den wir nicht einbringen wollen, weil es eure Entscheidung war und ihr uns medial bekanntgegeben habt, dass ihr mit Parteienförderungen in der Höhe keine Freude habt. Ihr könnt euch sogar vorstellen… Zwischenruf unverständlich. Bgm. Mag. Nagl: Moment, das ist ein ganz ein wichtiger Punkt, es gibt jetzt die Möglichkeit, ihr habt angekündigt und gesagt, wir würden dieses Geld, dieses Mehr als bisher lieber einem Zweck zur Verfügung stellen. Dann haben wir gesagt, auch das können wir tun, weil das, was hier beabsichtigt, ist im Schutzmantel derjenigen, die das Budget mittragen, nachher die Förderungen erst recht abzuholen. Wenn man etwas medial ankündigt, könnte man heute gleich den Abänderungsantrag einbringen und eben sagen, dieses Mehr an Geld, das die Grünen ja jetzt holen können, widmen sie heute schon der SozialCard, so wie sie es angekündigt habt und das…. Zwischenrufe unverständlich. Bgm. Mag. Nagl: Und noch einmal, die drei Fraktionen haben die Höhe festgelegt, die im Übrigen gleich hoch ist, wie die im Lande Steiermark. Pro Wahlperson gibt es den Beitrag von 11 Euro, so setzt sich die Summe zusammen, es gibt ein neues Transparenzgesetz und wir möchten, dass weiterhin, das ist für die Jugend vielleicht auch wichtig, auch die öffentliche Hand Parteiensubventionen und Klubförderungen bezahlt, weil wenn das nicht der Fall ist, dann werden unter Umständen Fraktionen auch Parteispenden entgegennehmen, wo sie später abhängig sind. Und das wollen wir nicht und deswegen stehen wir dazu, das ist alles (Applaus ÖVP, SPÖ und FPÖ). Und jetzt hat jede Fraktion zwei Möglichkeiten, entweder sie sagt gleich das, was sie angekündigt hat, dann wird es gleich umgewidmet, dann brauchen wir gar nicht länger weiterreden oder man fordert diese Gelder dann nicht ein. Sie müssen ja abgerufen werden und dann sind wir ja gespannt, ihr werdet ja dann wahrscheinlich Geld abrufen oder die gleiche Summe Geldes, dann würde ich nur sagen, wäre es Heuchlerei, vorher dagegen zu wettern und nachher gleich das Geld zu holen (Applaus ÖVP, SPÖ und FPÖ). Wir haben alle Möglichkeiten eröffnet. Zwischenruf GR.in Mag.a Grabe: Offenlegen. Bgm. Mag. Nagl: Noch einmal, es gibt eine neue Transparenzregel, es ist offengelegt, wir haben es für das Jahr 2012 auch schon abgegeben, das ist im Übrigen etwas, was im Nationalrat auch mit den Stimmen der Grünen beschlossen worden ist. Wir haben ein neues Transparenzgesetz, ich weiß gar nicht, wo die Aufregung herkommt. Wir haben nichts zu verbergen, wir wollen haben, dass künftig niemand was zu verbergen hat und es braucht die Demokratie auch Fördermittel für die politischen Parteien. Wir bekennen uns dazu, ihr nehmt die Gelder ja jährlich auch, ihr könnt es jetzt gleich spenden, also die Unterschrift ist heute möglich oder später nicht abholen (Applaus ÖVP, SPÖ und FPÖ). P I R A T E N P A R T E I GR. Philip P A C A N D A Ich möchte mich eigentlich bedanken für die Idee, die uns jetzt nicht sonderlich überrascht eigentlich, das heißt, wir haben natürlich schon vorher darüber diskutiert, was wir machen werden, sollte das erhöhte Budget durchkommen. Ich möchte aber jetzt auf eines hinweisen, erstens ist die Zahl, die Geschäftszahl ist leider falsch drinnen in dem genannten Antrag von uns und was mir jetzt eigentlich aufgefallen, dass ich vorher gar nicht so genau gesehen habe. Netterweise steht da sogar im Antrag drinnen, im Februar 2012 hat sich der Gemeinderat das letzte Mal mit der Thematik Hochwasser beschäftigt. Und davor das letzte Mal anscheinend 2009 und im Jahr 2012 war es im Februar, ist es da eigentlich um eine Erweiterung um einer Millionen gegangen. Also wie gesagt, in der Richtung sind wir vorbereitet, dass wir uns Gedanken darüber gemacht haben, was wir tun und im Endeffekt wird es jetzt so ausschauen, wir sind ja basisdemokratisch aufgestellt, das heißt, ich werde im Anschluss an die heutige Gemeinderatssitzung einen Feedback-Antrag einstellen in unser System und dementsprechend die Basis darüber abstimmen lassen, dass wir das dementsprechend machen, wenn die Basis das bei uns bestimmt, werden wir dieses Mehr an Geld dementsprechend entweder diesem Zweck zuführen, vielleicht stimmt die Basis auch ab, dass wir jetzt noch einen besseren Zweck gefunden habe, vielleicht eine andere Idee, die der Basis besser gefällt, kann ich nicht sagen, aber es wird auf jeden Fall basisdemokratisch abgestimmt und ich hoffe, dass wir dann bei der nächsten Gemeinderatssitzung... Zwischenruf GR. Mag. Sippel: Und die Pressemeldung war auch schon basisdemokratisch abgestimmt? GR. Pacanda: In der Pressemeldung wäre mir nicht bekannt, dass da drinnen steht, dass wir es zur Verfügung stellen. In der Pressemeldung, wenn man sie genau gelesen hat, steht drinnen der Vorschlag, dass sich der Gemeinderat in Graz damit beschäftigt, ob nicht alle Parteien das machen können (Applaus KPÖ und Grüne). Weil da möchte ich jetzt die von uns intern, ich weiß nicht, ob es schon durchgedrungen ist, bei uns heißt es, die ostfriesische Koalition Schwarz/Rot/Blau, weil das sind die Landesflaggen von Ostfriesland. Wir hätten heute eine einzigartige Möglichkeit, also so wie es jetzt in dem Vorschlag drinnen steht, betrifft es, wenn die Piraten jetzt das Geld rein für Hochwasserschutz ausgeben würden, wären das 15.000 Euro, die in den Hochwasserschutz in Graz hineinfließen könnten, die Koalition hätte die riesengroße Möglichkeit, heute eigentlich diesen Betrag zu verhundertfachen, das muss man sich auch auf der Zunge zergehen lassen. Also wir könnten daraus sozusagen 1,5 Millionen Euro machen, das wäre dann eigentlich mehr sogar, als im Beschluss 2012 noch zusätzlich ermöglicht worden ist. Zwischenruf GR. Rajakovics: Wir müssen 80 Millionen in den Hochwasserschutz zahlen, wir reden nicht von 15.000 Euro. GR. Pacanda: Es wäre die spannende Frage, wie hoch die Schäden sind, die in letzter Zeit, im heurigen Jahr und im vorigen Jahr wieder entstanden sind, die Tiefgaragen, die unter Wasser stehen, es ist, glaube ich, die Schadanzahl oder die Kosten, die da hier entstehen auch dementsprechend hoch, die zwar nicht wir tragen müssen, also die weder der Gemeinderat tragen muss, weil er nicht dafür zuständig ist wahrscheinlich oder auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann, aber die Menschen, die dort unter Wasser stehen, haben definitiv ein Problem und nicht nur ein Problem, dass sie kaputte Sachen haben, sondern auch das Problem, dass sie versicherungstechnisch da in eine gewisse Rue de Gack kommen. Und nicht das Ende der guten Ideen, also ich möchte keine blöde Idee züchten für die ÖVP, also nicht, dass jetzt die ÖVP vielleicht auf die blöde Idee kommt oder gute Idee, weiß ich nicht, eine Bürgerbefragung zu machen und vielleicht in der Bürgerbefragung abzufragen, ob alle Parteien dieses Mehr an Geld möglicherweise spenden könnten. Wäre vielleicht eine lustige Fragestellung auch für eine Bürgerbefragung. Dankeschön (Applaus KPÖ und Grüne). S T A D T S E N A T S M I T G L I E D E R Stadtrat Detlev E I S E L - E I S E L S B E R G Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kollegen und Kolleginnen des Stadtsenates, geschätzte Damen und Herren des Gemeinderates, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie! Ich möchte zunächst all jenen danken, die eigentlich dazu beigetragen haben, dass wir heute hier nicht nur ein, sondern zwei Budgets beschließen können, die im Vorfeld sich mit ihrem Know-how mit ihrem Wissen eingebracht haben, mit ihrer Arbeitskraft, mit viel, viel Zeit. Da ist zunächst der Kollege Rüsch mit seinem Team, die Finanzdirektion mit Dr. Kamper, Michi Kicker zu nennen, sie wurden heute schon mehrfach beklatscht und bedankt. Auch den Kolleginnen und Kollegen und deren Klubobmännern der Stabilitätspaktpartner sei an dieser Stelle gedankt für konstruktive und inhaltsvolle Auseinandersetzungen. Aber ich muss natürlich und ich möchte natürlich auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meines Ressorts sehr, sehr herzlich danken. An erster Stelle der Budgetreferentin des Jugendamtes, Frau Franziska Feichtinger, die ja hier ist mit ihrer Mitarbeiterin Karin Breier. Es war eine große Herausforderung durch die Herauslösung des Kindesbildungs- und Betreuungsbereiches einerseits damit die Budgets, wie man so sagt, auseinanderzuklauben, aber auch natürlich zu schauen, wie das in der Zukunft neu aufgestellt werden kann. Ich danke Herrn Dr. Just und seinem Team vom Stadtschulamt für die Mitarbeit und das Einbringen seines Wissens. Es ist sehr angenehm, mit Frau Köksal vom Integrationsreferat in diese Richtung zu arbeiten, ich habe die besten Erfahrungen gemacht mit Dr. Grabensberger, Frau Mag. Schipfer vom Kulturamt, wenn es um die Bibliotheken geht und zu guter Letzt bereits schon seit vielen, vielen Jahren die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Sportamt der Stadt Graz, mit Herrn Mag. Peinhaupt und seinem Team. Sie alle haben dazu beigetragen, dass wir heute hier stehen und ich habe nachgerechnet, es ist bereits das 16. beziehungsweise 17. Budget, das ich in dieser Stadt hier miterlebe, zuvor als Mitarbeiter, jetzt als politischer Referent. Ebenso viele Reden zu den einzelnen Budgets mitverfolgt und so im Großen und Ganzen ist das Muster ja vergleichbar, wenn nicht sogar sehr, sehr ähnlich in all diesen Jahren. Da gibt es die eine Seite, die nach mühevoller Arbeit mit großem Engagement ein erstelltes Budget präsentiert, das verteidigt, das rechtfertigt und die guten Seiten, die, wie ich glaube, ja durchaus darin enthalten sind, auch argumentiert und verteidigt und da gibt es die andere Seite, die wechselnd ist in all diesen Jahren, muss man sagen, die das kritisiert. Wobei die inhaltliche Kritik wiederum durchaus vergleichbar ist. Frau Kollegin Klubobfrau Bergmann zeichnet ein sehr düsteres Bild. Ich glaube, du hast das sogar wörtlich gesagt, du hast ein düsteres Bild von der Zukunft, wo Gebühren und Abgaben erhöht werden, wo Leistungen zurückgenommen werden, gute Nacht, Graz, habe ich so für mich mitgenommen. Klubobmann Wohlfahrt nennt wichtige Aufgaben. Straßenbahnausbau, Fernwärme, Grünflächensicherung, Kindergarten, Schulen, Sport. Du regst dich darüber auf, das ist nicht alles festgeschrieben, wo finde ich das im Budget diese wichtigen Aufgaben. Ich habe aber in deiner Rede auch keinen Vorschlag gehört, wie dein Finanzierungsvorschlag aussieht zu all diesen wichtigen Projekten, und wenn du sagst, Sparen im Sinne von Visionskürzung ist kein Programm, da hast du sicher Recht. Die vorliegenden Budgets, meine Damen und Herren, denen kann man diese Visionskürzung keinesfalls unterstellen, davon zu sprechen, wäre unzulässig. Aber ich sage auch ganz klar, was wir sicher nicht brauchen, lieber Kollege Wohlfahrt, ist ein Programm, das vor Visionen vielleicht so strotzt und alles beinhaltet, viele Begehrlichkeiten und Hoffnungen weckt, aber keine Vorschläge beinhaltet, wie wir das alles finanzieren sollen, ich denke, das wäre tatsächlich unzulässig und ich muss sagen, wenn dein Finanzierungsvorschlag, ich habe auch keinen anderen gehört, lautet: Wir machen einfach Schulden auf Teufel komm raus und wir werden das alles machen, was wir brauchen, dann wäre das eine Vorgangsweise, der ich nicht zustimmen könnte und auch die Kollegen des Stabilitätspakts auch nicht zustimmen könnten (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). Meine Damen und Herren, die Herausforderungen sind ja tatsächlich gewaltig. Allein die Anmeldungen, die die Finanzdirektion für die AOG für das heurige Jahr, für das kommende Jahr zusammengetragen hat von den einzelnen Abteilungen, überschreitet schon diese ominöse 100-Millionen-Marke. Da könnte man sagen, da brauchen wir ja gar nicht reden, das ist eh sowieso alles sinnlos, wie soll das überhaupt gehen. Das haben wir nicht gemacht, wir haben uns hingesetzt und haben eingehend darüber diskutiert, was könnte die Vorgangsweise sein. Einerseits diese Finanzierungssicherheit für die Stadt Graz sicherzustellen, für die alltäglichen Aufgaben und Herausforderungen, die wir zu bewältigen haben, aber auch zugleich ein Zeichen setzen und Möglichkeiten eröffnen für wichtige Investitionen in den kommenden Jahren. Es ist nun mal so, wenn wir diesen Schuldenweg weiter beschreiten wollen und nicht auf Teufel komm raus Schulden machen wollen, dann ist das das Budget, das uns zur Verfügung steht. Und wenn ich allein, und ich habe Ihnen ja eine Unterlage übermittelt, die mein Ressort betrifft, mit Schwerpunkten für das kommende Jahr und zum Teil natürlich darüber hinaus, sage ich Stichwort Schule, Stichwort Sport, allein diese Projekte über die nächsten fünf bis zehn Jahre gerechnet für Sport und Schule würden 200 Millionen ausmachen. Kann ich deswegen verzweifelt sein? Kann ich verdrossen sein, weil das nicht zu schaffen ist? Müsste ich nicht als Referent sagen, da werfe ich das Handtuch, da sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels? Vielleicht wäre es legitim, das zu tun, das wäre aber nicht meines, grundsätzlich nicht und auch in diesem Fall nicht. Und wissen Sie, wenn ich gestern bei einem Streetball-Turnier im Sacré Coeur war, das übrigens zum 16. Mal stattgefunden hat mit bisher jetzt schon 8000 Teilnehmern, gestern waren wieder 140 Mannschaften dabei, dann eine Marathonsiegerehrung mit den jungen Sportlerinnen und Sportlern absolviert habe, wo Sieger und Verlierer eine Urkunde bekommen haben, sportliche Verlierer und Sieger und wo alle Kinder und Jugendlichen, das war so von zehn aufwärts, einfach mit strahlendem Gesicht ihre Urkunde für ihre Leistung entgegennehmen, wo du einfach das Gefühl hast, es lohnt sich einfach, für diese jungen Menschen in dieser Stadt sich einzusetzen, zu kämpfen, sich zu bemühen mit den bescheidenen und doch nicht so bescheidenen Möglichkeiten, die uns gegeben sind, etwas Positives zu verändern. Dann weiß ich, dass man nicht aufgeben kann und nicht verdrossen sein kann, sondern dass man kämpfen muss. Dass man Hände nicht in den Schoß legt, einfach sagt, es geht nicht, würde gerne vieles machen, Pech, wir haben es nicht, sondern dass man sich einsetzt, dass man kämpft dafür, dass man überzeugt und umsetzt. Und wenn jetzt nicht auf Punkt und Beistrich in der AOG der kommenden beiden Jahre oder des heurigen und kommenden Jahres alles festgeschrieben ist, dann erkenne ich darin auch einen zutiefst demokratischen Akt, Sie sehen das natürlich anders, als visionslos, ist es nicht, wir werden, und so haben wir es vereinbart, all diese Projekte, die uns in unseren Ressorts wichtig sind, zur Entscheidungsreife ausarbeiten, Ihnen präsentieren in den Ausschüssen und im Gemeinderat und dann darüber befinden. Ich denke, auch eine Oppositionspartei oder Oppositionsparteien hatten in der Vergangenheit kaum solche Möglichkeiten, auch an AOG-Gestaltungen der Zukunft mitzuwirken. Vielleicht sehen Sie es auch einmal so (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). Wir alle kennen die Redewendung und heute hat es auch Kollegin Haas-Wippel gesagt, Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft oder sind die Zukunft. Und ich weiß, dass das jeder, der es sagt, ausdrücklich positiv meint und nichts Negatives mitschwingt. Aber ich habe mir das zweimal durchgedacht und eigentlich habe ich erkannt, dass diese Redewendung, Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft, eigentlich zutiefst egoistisch ist. Wovon reden wir da eigentlich? Von unserer Altersvorsorge? Vom Generationenvertrag? Reden wir davon, dass die Kinder und Jugendlichen dann in der Zukunft unseren Wohlstand sichern? Vielleicht reden wir davon, aber ich meine, ich halte mich da auch lieber an Hermann Gmeiner, der sinngemäß gesagt hat, Kinder und Jugendliche sind nicht die Zukunft, Kinder und Jugendliche sind das Heute, sie sind das Hier und Jetzt. Und wenn wir uns das vor Augen halten und unsere Bemühungen darauf ausrichten, das Heute, das Hier und das Jetzt von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und nicht unsere Zukunftsvorsorge im Vordergrund zu sehen, und ich betone es noch einmal, ich unterstelle jedem, der das so sagt, dass er das nicht tut, und wenn wir uns ernsthaft darum bemühen, vergleichbare Start- und damit auch Lebenschancen für alle Grazer Kinder und Jugendlichen schaffen zu wollen, ergeben sich viele Prioritäten, viele Priorisierungen von selbst, so meine ich. Und wenn wir und wenn Sie eigentlich schon im Vorfeld jetzt dieser Sitzung beschlossen haben, dass wir ab 1. Juni eine Abteilung für Bildung und Integration ins Leben rufen werden, die auch vor Ort ist in der Keesgasse, dann ist da aus meiner Sicht hier in diesem Zusammenhang ein guter und wichtiger Schritt bereits gemacht (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). Wir wissen natürlich, geschätzte Damen und Herren, dass gerade viele Aspekte der Bundespolitik von Landes- und Bundesebenen entschieden werden und vorgegeben werden. Aber die Umsetzung von Bildungspolitik erfolgt doch zum größten Teil auf kommunaler Ebene und diesem Bereich wollen wir uns einfach verstärkt widmen. Es geht einfach, dass wir über die ominöse Hausmeisterrolle hinauskommen als Schulerhalter, dass wir gemeinsam darüber nachdenken, wo kann die Stadt mit ihren Möglichkeiten sowohl in personeller Hinsicht, aber auch finanzieller Hinsicht den bestmöglichen Beitrag leisten, damit Bildung und Ausbildung in unserer Stadt noch besser gelingen kann und zwar für alle. Ich denke mir und bin zutiefst davon überzeugt, dass gerade Bildung die wichtigste Antwort auf die Frage nach sozialer Gerechtigkeit ist. Darum werde ich mich in diesem Bereich mit 150 % einsetzen. Ich bin sehr, sehr dankbar all jenen Expertinnen und Experten des Landes und des Bundes, die wir eingeladen haben, an so einer kommunalen Bildungsstrategie, einem kommunalen Bildungsplan mitzuwirken. In neun verschiedenen Einheiten versuchen wir praktisch von Null bis zumindest einmal dem 15. Lebensjahr mit natürlich möglichen offenen Weichenstellungen darüber hinaus einmal zu durchleuchten, wo können wir als Stadt etwas tun. Diese Expertinnen und Experten bringen sich ehrenamtlich ein, weil ihnen das insgesamt einfach auch ein großes und wichtiges Anliegen ist, Startchancen und Lebenschancen für alle Grazer Kinder zu verbessern. Und ich muss einfach, weil ich mehrfach darauf angesprochen wurde, auf das Thema Integration eingehen. Zum einen sage ich, wenn der Grazer Gemeinderat die Einrichtungen einer Abteilung für Bildung und Integration beschließt, so ist das ein politisches Statement. Dass diese Bereiche zusammengehören und sich einander bedingen, und ich nehme mir nur heraus und darum sind verschiedene Subventionsposten jetzt auf null gestellt, zusammengefasst unter Diverses, ich nehme mir einfach heraus, auch zu hinterfragen, machen wir das Richtige, was wir in den letzten Jahren machen und machen wir, wenn wir das Richtige schon machen, diese Sachen richtig? Es geht um nicht wenig Geld, wir investieren seit vielen Jahren sehr viel im Bereich der Integration in Bildungsaktivitäten und darüber hinaus. Aber ich denke, es ist mir als neuem Referenten für diesen Bereich, aber auch Ihnen, nicht unwichtig, ob wir mit dem Steuergeld der Grazerinnen und Grazer einerseits das Richtige machen, aber vor allem machen wir das Richtige für jene, für die diese Projekte da sind und ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich bin mir nicht ganz sicher und darum werde ich mich sehr, sehr gut und intensiv austauschen mit den einzelnen Trägern dieser Vereine. Wenn ich nach wie vor trotz einigen Jahren intensiven Bemühungen in den Kindergärten, was spielerisch Deutschlernen anbelangt, was Integrationsassistenz anbelangt, noch immer nicht das Gefühl habe, dass das ausreichend ist, dann muss ich fragen, was müssen wir anders machen oder müssen wir es nur intensiver machen? Wenn ich mit einem Direktor, einem sehr engagierten Direktor einer Neuen Mittelschule in Graz, vor wenigen Tagen rede und er sagt, wissen Sie, es ist schon schwierig, ich habe jetzt einen Test gemacht zum Schulanfang, gerade 30 % der Kinder, die von der Volksschule zu mir kommen, können lesen, rechnen, schreiben, da muss ich einfach fragen, machen wir das Richtige als Stadt mit dem vielen und vielleicht viel zu wenigem Geld, aber wir müssen einfach darüber nachdenken (ÖVP, FPÖ und SPÖ), weil wir Kindern, und ich möchte es und ich weiß, Sie wollen es alle auch, weil wir Kindern in dieser Stadt gute Startchancen und Lebenschancen geben wollen, müssen wir auch immer kritisch hinterfragen, ob wir das Richtige tun. Und es braucht bei mir niemand eine Sorge haben, dass ich gerade in diesem Bereich Leistungen zurücknehme um des Sparens willen, mir geht es darum, dass wir das Richtige tun. Indira Gandhi hat gesagt: Talk less work more, sinngemäß: reden wir ein bisschen weniger, tun wir ein bisschen mehr. In dem Sinne freue ich mich, geschätzte Damen und Herren des Gemeinderates und des Stadtsenates, auf eine kritische und konstruktive Begleitung in den kommenden Jahren und bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit diesem positiven Geist sehr viel Gutes für unsere Stadt und für unsere großen und kleinen GrazerInnen zustandebringen werden. Danke (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). Stadtrat Mag. (FH) Mario E U S T A C C H I O Herr Bürgermeister, meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtregierung, meine Damen und Herren aus dem Gemeinderat, vor allem aber sehr geehrte Zuschauer auf der Tribüne, vor allem die Jugend, die heute einmal einen Einblick bekommt in die demokratischen Strukturen, und es ist ja auch gut, wenn man hier sieht, dass es hier unterschiedliche Zugänge gibt, unterschiedliche Ideen und halt auch das eine oder andere schärfere Wort hier vorfindet und hört. Es ist halt einmal so, wir sind hier unterschiedlicher Meinung und das tragen wir hier aus auf demokratische Art und Weise. Es wird dann über die Dinge abgestimmt und die Mehrheit entscheidet und das ist gut so, weil deswegen haben wir die Demokratie, und Gott sei Dank entscheidet hier noch immer die Mehrheit, wie eben auch hier in Graz die nächsten fünf Jahre, was die Finanzen anbelangt, fortgesetzt wird (Applaus FPÖ). Das jetzt Kommunisten und Grüne natürlich nicht so eine große Freude damit haben, ist klar. Sie haben sich entzogen auch dem Prozess, hier gestalterisch mit dabei zu sein, sie werden ihre Gründe haben, warum sie das so getan haben, aber nehmen Sie halt zur Kenntnis, dass die Demokratie halt sagt, die Mehrheit entscheidet jetzt einmal. Das heißt ja nicht, dass gute Ideen, die Sie einbringen werden, und wir haben das ja auch in den letzten fünf Jahren so gehabt, wird auch angenommen werden. Das werden ja die nächsten fünf Jahre zeigen. Heute ist es einmal so, dass es einen Budgetentwurf gibt und der wird, so wie ich das annehme, heute mit der Mehrheit von Schwarz, Rot und Blau auch abgestimmt werden. Sie haben Ihre Kritik, aber jetzt muss ich eines sagen, man wundert sich dann schon oft, wenn man die Beleidigtheit sieht, vor allem der Grünen, in dem Sinn, dass man sagt, man kommt halt nicht mehr so vor, man wird halt nicht mehr so wahrgenommen, das ist halt auch einmal das. In den letzten fünf Jahren haben Sie halt das Spielkapital gehabt, ich sage bewusst Spielkapital, sich ins Szene zu setzen, das ist jetzt nicht mehr da oder nicht mehr in der Form da, es tut weh, das verstehe ich schon, aber man soll halt ein bisschen über seine Beleidigtheit hinausschauen und sich dann trotzdem wieder kreativ einbringen und konstruktiv, das wäre die Aufforderung an alle (Applaus ÖVP, SPÖ und FPÖ). Jetzt aber zurück auf die Bühne der Verantwortlichkeit für meine Ressorts. Ich freue mich natürlich, dass ich auch einen Gestaltungsspielraum habe, wo ich mich einbringen kann, nicht für mich, nicht um mein Ego zu befriedigen, sondern mit dem Wollen und dem Wunsch, für die Stadt Graz und ihre Bevölkerung etwas zu tun und positive Akzente zu setzen. Es ist heute viel natürlich über das Budget gesprochen worden logischerweise, ich versuche dem noch Aspekte hinzuzufügen, um nicht Wiederholungen zu tätigen. Sinkender Zuschussbedarf ist gesagt worden, die Eckwertbudgets werden reduziert, trotzdem erhalten wir die Qualität des Angebotes, und das, glaube ich, steht im Vordergrund und das ist das Wichtige. Das heißt nicht, nur weil wir weniger Geld zur Verfügung stellen, dass die Qualität darunter leidet, ich glaube, das ist eine wichtige Botschaft, dass man sagt, nicht alles, was wir uns überlegen und nicht alles, was wir an Ideen, Neues erdenken, muss deswegen auch gleich viel Geld kosten, das wäre auch einmal in Ihre Richtung anzudenken, weil von Ihnen höre ich eigentlich immer nur Geldforderungen, das betrifft Kommunisten und das betrifft Grüne. Bitte auch Ideen einmal einbringen, das heißt, es wäre eine gute Idee und das kostet nicht die Welt und das fehlt mir von Ihnen (Applaus ÖVP, SPÖ und FPÖ). Die Kosten: Mein Gesamtressort, ich gehe dann auf die einzelnen Bereiche noch ein, wird im Jahr 2013 32,8 Millionen und 2014 27,2 Millionen umfassen. Es ist dabei die Geriatrischen Gesundheitszentren, die Ordnungswache, das Straßenamt, Verkehrsplanung, Baudirektion, Holding Services, BürgerInnenamt, Gesundheitsamt hinsichtlich Lebensmittelkontrolle, Veterinäramt und Bau- und Anlagenbehörde, zumindest zu einem Teil, nämlich im übertragenen Wirkungsbereich. Diese Eckwertbudgets, die wir beschließen, sichern die Leistungen der Behörden, sichern dieses tägliche In-Anspruch-Nehmen von Leistungen der Stadt Graz und ich wiederhole es immer wieder gerne, Leistungen, die wir alle und vor allem auch die Bürger als sehr selbstverständlich annehmen, weil es eben da ist. Was da hier an Arbeit dahintersteckt, an Ideengebungen, an Hirnschmalz, auf gut steirisch, kann man sich gar nicht ausmalen und deswegen betone ich das hier und versuche das immer wieder in den Vordergrund zu stellen. Diese Damen und Herren leisten Gewaltiges, damit Graz so funktioniert, wie es funktioniert, dafür ein herzliches Dankeschön (Applaus ÖVP, SPÖ und FPÖ). Sperrig BürgerInnenamt, aber ich möchte ein paar Punkte herausstreichen, damit Sie sehen, wo die Schwerpunkte gesetzt werden. Eine neue Marktordnung ist in der Ausarbeitung, es regelt die Marktsysteme, da ist vieles im Argen, letzthin, damit wir ein emotionales Thema haben, ein Verkauf von Hundewelpen als Katastrophe, diese Dinge werden neu geordnet und auf gescheite Bahnen gestellt. Die Implementierung 2013 des österreichweiten Personenstands- und Staatsbürgerschaftsregisters, damit die Verwaltung hier optimiert werden kann. Scan von 800.000 alten Meldekarten, die sie von der Polizei bekommen haben, man soll sich vorstellen, was das für eine Arbeit bedeutet und natürlich auch die Abwicklung heuer der Nationalratswahlen und im kommenden Jahr dann der EU-Wahlen, nur als ein paar Eckpunkte herausgestellt. Das GGZ, heute schon mehrfach gelobt, ich bin stolz und froh, dass ich weiterhin in dieser Legislaturperiode auch dafür zuständig sein darf, setzt uns immer neue Maßstäbe, überrascht uns immer wieder mit neuen Ideen. Ich denke mir immer, jetzt haben wir eigentlich alles erledigt, dann kommt der Herr Dr. Hartinger mit seinem Team, Waltraud Haas-Wippel sitzt da, und schon wieder ist irgendeine eine neue Idee da, die uns im positiven Sinne überrascht. Also auch da eine wirkliche Gratulation, auch ein paar Projekte. Eure Arbeit, dass die gelobt wird aus der Stadt, wisst ihr, aber sie wird auch international und österreichweit gelobt mit verschiedensten Preisen, die ihr erhalten habt. Bis Ende 2013 wird am Standort Rosenhain werden 52 neue Betten im Zubau sein. Bis April 2014 wird auf dem Areal der Hummelkaserne das neue Pflegeheim Peter Rosegger stehen und in Planung ist, endfertiggestellt wird es erst 2016, ein Pflegewohnheim in Andritz. Unten in der Albert-Schweitzer-Klinik wird das Dachgeschoss am Gebäude des Hospiz ausgebaut, dort soll in weiterer Folge eine Ausbildung stattfinden für die Hospiz-Mitglieder, aber angedacht ist auch, einen Studiengang aus der Fachhochschule Joanneum dorthin zu bringen für den Pflegebereich. Betreutes Wohnen Geidorf wird investiert und eine Patientendokumentation namens KIS sei auch noch zur Abrundung erwähnt. Die Ordnungswache, ja, ich weiß schon, meine Damen und Herren von den Grünen, das ist immer so ein heikles Thema, da wird Ordnung gemacht und Sauberkeit und die Gesetze sollen eingehalten werden, das ist was Furchtbares, da müssen sich Leute auf einmal daran halten an Gesetze, die da sind, das gefällt euch nicht, ich weiß schon, weil ihr vor allem die Leute vertretet, die sich nicht daran halten und das ist eben etwas, wo wir uns sehr drastisch unterscheiden, wo wir sagen, Österreich ist ein Rechtsstaat, es gibt hier Gesetze, Verordnungen und die FPÖ hat halt auch den Zugang, wenn man ein gedeihliches Miteinander sucht in der Gesellschaft, dann sind Regeln notwendig und diese Regeln werden deswegen aufgestellt, damit dieses Miteinander funktioniert und deswegen sind wir auch dafür, dass diese Regeln eingehalten werden, dass die auch kontrolliert werden, dass man hier nicht in erster Linie die Strafen sieht, sondern auch einmal das Ermahnen, das nachdenklich Machen und erst der nächste Schritt dann das Strafen notwendig sein wird und dafür sind wir froh, dass die Ordnungswache aufgestockt worden ist, das kostet mehr Geld, aber die Grazer Bevölkerung möchte das. Sie hat ein Sicherheitsbedürfnis, ein erhöhtes und wir versuchen, dieses Sicherheitsbedürfnis auch zu befriedigen, daher die Aufstockung der Ordnungswoche, daher auch die Vernetzung mit der Polizei. Ich denke daran, dass die Polizei jetzt gerade die Fahrradpolizei aufgestockt hat und auch dort für Recht und Ordnung schaut, also das sind Maßnahmen, wo die Grazer Bevölkerung sehr froh sein wird, dass auch wir da hier Schwerpunkte setzen (Applaus ÖVP, SPÖ und FPÖ). Aus dem Gesundheitsamt, die Hygiene- und Lebensmittelkontrolle, auch hier geht es mir darum, eine Vernetzung mit anderen Ämtern zustande zu bringen Gewerbeüberprüfung, gewerberechtliche Überprüfungen, Marktkontrolle etc. Ich habe mir auch schon persönlich vor Ort, ich war einmal mit bei einer Kontrolle am Sonntag, Öffnungszeiten etc., hier eine Vernetzung zustande zu bringen, wo wir die Ämter sich untereinander koordinieren lassen, damit man Doppelgleisigkeiten verhindert, damit wir auch Personalstunden einsparen kann und die Effizienz steigert und deswegen war mir das sehr wichtig, dass auch dieser Bereich in meinem Ressort ist. Dazugehörig auch der Tierschutz, ein wichtiges Anliegen für uns alle, hier gibt es viel zu tun, die Hundewelpen-Geschichte habe ich gerade vorher gesagt und vor allem ein sehr emotionales Thema und wird von uns und wird von mir natürlich besonders aufgegriffen werden. Ich komme zur Bau- und Anlagenbehörde. Hier, wie gesagt, im übertragenen Wirkungsbereich, hier ist gegründet worden das Referat für Veranstaltungen, auch derzeit ein schwieriges Thema, weil der Landesgesetzgeber uns da, wie soll ich sagen, eine Hürde eingebaut hat und da hoffe ich, dass unsere Spezialisten da hier mitwirken und da hier die Spitzen herausnehmen, dass wir wieder in Graz, so wie wir es bis jetzt gewohnt waren, Veranstaltungen tätigen können in der gewohnten Weise. Gründung eines Wasserrechtsreferates ist erfolgt. Gründung eines Gastgewerbereferates usw. Also auch wieder eine Abwicklung, eine Erleichterung, eine Verbesserung, vor allem für die Bürger von Graz. Die Stadtbaudirektion ist hinsichtlich der übergeordneten Maßnahmen Verkehr Infrastruktur bei mir, da sind die wichtigen Themen wie Reininghaus, die ganze Planung, die Koordination und das ist auch ein sehr wichtiger Faktor. Ich habe am Mittwoch jeder Woche eine Sitzung, einen sogenannten Jour fixe mit Baudirektion, mit Verkehrsplanung, mit Straßenamt, wo wir auf schnellem Wege die heiklen und wichtigen Themen für die Stadt Graz abwickeln können, besprechen können und hier auch koordinieren können, wie wir weiter vorgehen. Eine wichtige Sache. Das Straßenamt, in aller Munde war es jetzt, der Verkehrsrechner ist angeschafft worden, wir erwarten uns hier eine massive Verbesserung der Verkehrssituation. Damit Sie nicht glauben, das geht jetzt von heute auf morgen, sage ich es gleich, das wird jetzt implementiert und ab Herbst wird dieser Verkehrsrechner ins Netz gehen und wir dann die geeigneten Verbesserungen haben. Darüber hinaus versuchen wir natürlich auch den Verkehr zu optimieren, was das Rechtsabbiegen anbelangt. Wir haben das jetzt geschafft, gerade Schönaugasse hinunter zum Schönaugürtel, da gibt es jetzt eine Rechtsabbiegemöglichkeit und, und, und. Das werden so Maßnahmen sein, die wir über das gesamte Stadtgebiet überprüfen und hier optimieren und auch da, meine Lieben von den Grünen, ich glaube, bisher könnt ihr euch nicht besonders beschweren, dass ich jetzt irgendwo jetzt nur mehr die Autofahrer fördere und die Radfahrer links liegen lasse, hier schaue ich eben, zum Unterschied von vorher, auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen allen Teilnehmern im öffentlichen Verkehr und ich glaube, dass ist auch das, was die Grazer wollen. Hier keine Bevorzugung von irgendjemandem, sondern ein gedeihliches, friedvolles Miteinander, ich weiß, dass das schwierig ist, Frau ehemalige Vizebürgermeisterin, aber es wird uns gelingen, besser als Ihnen, weil Sie haben den Schwerpunkt eigentlich immer nur in Richtung Radfahrer gesetzt, das ist nicht unser Zug (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). Ich habe Themen auch von Ihnen aufgegriffen, wie die Wohnstraße, wir haben es nicht abgedreht logischerweise, wir werden sie ausbauen, allerdings nicht mehr unter dem Aspekt, wo ich Geld hinausschleudere und irgendwelche Fantasiegeschichteln mache, sondern sehr pragmatisch, sehr sachlich und sehr effizient diese Dinge umsetze. Ob wir irgendwo Fahrradstraßen machen, lasse ich prüfen, ist keine heilige Kuh, ist durchaus machbar. Und Verkehrsplanung vielleicht als Abschluss, weil dort Geld hineinfließen wird, was ja heute auch angesprochen worden ist. Wohin geht denn das Geld, das wir da hier so haben, also diese 100 Millionen, die so im Raum schweben? Es ist ja nicht so, dass wir dieses Geld für irgendwelche Selbstzwecke verwenden und uns abfeiern lassen und glauben, dass wir das für uns verwenden können, nein, das sind Gelder, die logischerweise in Infrastrukturmaßnahmen gehen werden und müssen, damit wir aufrecht erhalten können die Stabilität in dieser Stadt, das Angebot in dieser Stadt und da bedarf es halt vieler Investitionen. Wir bräuchten ein Vielfaches von dem, was wir haben, das wissen Sie alle, da wird es andere Überlegungen geben, ob wir vom Bund, vom Land Geld abholen können. Selber kreativ sein werden, wo wir Gelder lukrieren können, um eben diese notwendigen Projekte umsetzen zu können. Ich nehme plakativ heraus S-Bahn-Haltestelle Murpark, auch wieder für den öffentlichen Verkehr eine Verbesserung. Die Neugestaltung der Annenstraße. Natürlich Dinge, die man aus der vergangenen Periode übernommen hat, aber fertiggestellt werden. Radverkehrsmaßnahmen werden natürlich weiter gemacht. Ich habe die Hummelkaserne, Verkehrserschließung, wo ja auch ein Pflegeheim gebaut wird und sozialer Wohnbau getätigt wird, den Med-Campus, der gebaut werden wird, ein riesiges Projekt, ich habe es mir gestern angeschaut, vor Ort bin ich es abgegangen, mit den Technikern, ein Wahnsinnsprojekt, aber sehr wichtig. Nahverkehrsknoten Hauptbahnhof wird fertiggestellt und damit auch die Verlängerung 7 zu diesem Med-Campus. Es gibt eine Unzahl, die ich Ihnen vorlesen könnte, das würde den Rahmen sprengen und würde Sie auch in weiterer Folge langweilen, das möchte ich nicht. Bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit, kann nur noch einmal unterstreichen, Schwarz, Rot und Blau hat sich zusammengefunden trotz aller Unterschiedlichkeiten, trotz aller verschiedenen Zugänge, die werden auch in den nächsten fünf Jahren in vielen Dingen unverändert bleiben, das heißt, wir sind nicht aneinander gekettet, wir haben nicht uns abgestimmt, dass wir den anderen überall zustimmen müssen, im Gegenteil, wir finden uns in den Finanzen und wenn es in anderen Dingen und Projekte Übereinstimmungen mit anderen Gruppen gibt und wir dort Mehrheiten finden, dann werden wir diese Mehrheiten suchen beziehungsweise unterstützen, und lassen Sie uns jetzt einmal arbeiten, beurteilen Sie uns dann nach unserem Tun. Dankeschön (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). Stadträtin Elke K A H R Liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, liebe Stadtratskollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Letzte Woche fand auf Einladung unseres Bürgermeisters Siegfried Nagl am Grazer Schloßberg der 1. Österreichische Stadtregionstag statt. Über zwei Tage hindurch beschäftigte man sich mit der Städtepolitik in der Europäischen Union. Viele von uns waren dort und wir haben dort auch gehört, dass mittlerweile 70 Prozent der europäischen Bevölkerung in städtischen Gebieten leben. Diese Entwicklung sehen wir natürlich in Österreich und auch in unserer Stadt Graz. So erfreulich das einerseits sein mag, so gewaltig sind auch die Herausforderungen, im Wissen knapper werdender Budgets, an eine kommunale Stadtverwaltung. Es ist heute schon vom sozialen Zusammenhalt von meiner Kollegin Gemeinderätin Haas-Wippel gesprochen worden. Soziale Kohäsion, dieses Wort findet man in fast jeder Studie und Expertise der Europäischen Union, die von dort herausgegeben werden. Diese Appelle des sozialen Zusammenhalts an die Städte greifen aber spätestens dann ins Leere, wenn man selbst durch die Europäische Union den Druck auf die Kommunen erhöht und auch innerhalb Österreichs die Umverteilung der Mittel nicht zugunsten von Städten und Gemeinden ausfällt. Sozialer Zusammenhalt und eine solidarische Gesellschaft geraten aber spätestens dann in Schieflage, wenn wir den Menschen keine Arbeitsplätze verschaffen können, von denen sie auch leben können und wenn nicht genügend bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stehen (Applaus KPÖ). Als zuständige Wohnungsstadträtin, mittlerweile seit sieben Jahren, und mir geht es so ähnlich wie dem Stadtrat Eisel-Eiselsberg, ich erlebt mittlerweile schon die 20. Budgetdebatte, möchte ich deshalb auch heute einmal mehr darauf hinweisen, dass Wohnungspolitik ein ganz wesentlicher Teil der Sozialpolitik ist. Aus dem einfachen Grund, weil alle Menschen Raum zum Wohnen brauchen. Egal ob jung oder alt, ob krank oder gesund, ob einheimisch oder zugewandert, benachteiligt oder privilegiert. Aber nur die wenigsten können sich ihre Traumwohnung leisten. Hochglanzbroschüren privater Wohnbauträger, in denen der Wohnbau prächtig angepriesen wird, sind für einen Großteil der Familien ein Hohn. Selbst Richtwertmieten, die gesetzeskonform sind, ergeben zusammen mit den immer teurer werdenden Betriebs-, Heiz- und Stromkosten eine monatliche Belastung für das Wohnen von 50 Prozent und oft noch mehr. In den letzten Jahren habe ich in tausenden von persönlichen Beratungsgesprächen sehr viel über die berufliche und persönliche Situation der Menschen erfahren können. Immer wieder erschütternd zu sehen, ist für mich, dass trotz jahrzehntelanger oft schwerer Arbeit die Realeinkommen mit den Lebenserhaltungskosten bei weitem nicht Schritt halten. Ich bin keine Statistikfreundin, aber der Einkommensbericht 2012 des Rechnungshofes verdeutlicht, dass vor allem die unteren Einkommensgruppen massiv an Kaufkraft verloren haben. Die ArbeiterInnen haben zwischen 1998 und 2012 im Durchschnitt, inflationsbereinigt, zwölf Prozent verloren, das unterste Zehntel der ArbeiterInnen sogar 40 Prozent. Bei den Angestellten sank die Kaufkraft um acht Prozent. Diese Einkommensentwicklung ist mit ein Grund, warum sich immer größere Teile der Bevölkerung, auch bei uns hier in Graz, die Wohnungen am privaten Wohnungsmarkt nicht mehr leisten können. Die ohnehin viel zu hohen Richtwertmieten sind teilweise noch günstig im Vergleich zu jener größer werdenden Zahl von frei finanzierten Wohnungen, die keinerlei Mietzinsbeschränkungen, außer dem Wucher, unterliegen. Wo Investoren und Banken die höchstmögliche Rendite suchen, werden sie sie auch finden. Finanziert von jenen, die aufgrund der hohen Nachfrage und des geringen Angebotes keine andere Möglichkeit haben. Deshalb darf Wohnen keine Ware sein. Wohnen ist ein Teil elementarster Daseinsvorsorge (Applaus KPÖ). In Graz geben wir tausenden Familien und Personen mit unseren Gemeindewohnungen dauerhaften, gesicherten und leistbaren Wohnraum. Wollen wir keine Verhältnisse, wie sie in vielen europäischen Städten schon vorherrschen, dann kann der Bau von weiteren Gemeindewohnungen nicht als einfallsloses Relikt aus vergangenen Zeiten sein, sondern als ein Gebot der Stunde. Wenn man ernsthafte Wohnungspolitik für alle einkommensschwächeren Gruppen machen will, gibt es einfach dazu keine Alternative. Wie reagiert aber die derzeit herrschende Politik darauf? Was tun Bund und Land, um den dringend nötigen leistbaren Wohnraum zu schaffen? Warum hält man ein völlig undurchschaubares Richtwertmietsystem aufrecht, anstatt nachvollziehbare günstigere Kategoriemieten einzuführen? Ist es nicht das Land, das durch die Kürzung der Wohnbaufördermittel weniger geförderten Wohnraum schafft und gleichzeitig die Wohnbeihilfen kürzt? Warum begreifen Voves und Schützenhöfer im Land noch immer nicht, dass Graz als ständig wachsendes Ballungszentrum den größten Bedarf an geförderten Wohnungen hat? Die Anfang des Jahres gut begonnene Debatte über leistbares Wohnen im Vorfeld zur Nationalratswahl gerät aber jetzt wieder in Schieflage, weil die Orientierung, und Sie alle können es in den letzten Wochen und Monaten lesen, erst wieder, wenn es um die Finanzierung des sozialen Wohnbaus geht, bei privaten Investoren gesehen wird. Kapital dafür von Versicherungen oder Pensionskassen heranzuziehen, liefert die Entwicklung des geförderten Wohnungsmarktes aber dem Finanzmarkt aus. Die Aufgabe der Zweckbindung der Wohnbaufördermittel und der Verkauf der aushaftenden Wohnbaudarlehen an die Banken haben den geförderten Wohnbau in der Steiermark ernsthaft in die Sackgasse geführt. Deshalb treten wir entschieden für die Zweckbindung der Wohnbaufördergeldern ein. Aushaftende Darlehen müssen wieder durch das Land selbst verwaltet werden und wir treten für die Einführung eines Landeswohnbaufonds ein. Dieser soll aus Ertragsanteilen, Rückflüssen aushaftender Darlehen und vom Land aufgenommener Bankdarlehen gespeist werden. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Für das Doppelbudget 2013 und 2014 habe ich gemeinsam mit den MitarbeiterInnen im städtischen Wohnungsamt versucht, die Leistungen aufrecht zu erhalten. Für uns steht immer im Zentrum die Frage, was können wir tun, um die hohe Qualität der Betreuung und Beratung für Wohnungssuchende und unsere BewohnerInnen weiterzuführen und gleichzeitig Maßnahmen zu setzen, damit die soziale Gerechtigkeit und Solidarität nicht verloren gehen? Die Mieten in den städtischen Gemeindewohnungen liegen um 40 Prozent unter jenen des steirischen Richtwertes. Wir halten trotzdem unsere Mietzinszuzahlung aufrecht, damit niemand mehr als ein Drittel von seinem Haushaltseinkommen bezahlen muss. Der 2011 eingeführte Kautionsbeitrag, der die Übernahme einer Bruttomonatsmiete bis zu 500 Euro bei Anmietung einer Wohnung am privaten Wohnungsmarkt vorsieht, hat sich sehr bewährt und ist auch budgetär weiter abgesichert. Der seit mehr als zehn Jahren erfolgreich begonnene Weg der umfassenden Wohnhaussanierungen bei den stadteigenen Wohnhäusern wird auch in diesem und im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Mit unseren umfassenden Sanierungen sind wir im Städtevergleich in Österreich wirklich beispielgebend und können darauf auch wirklich sehr, sehr stolz sein. Ebenso werden thermische Sanierungen, Fenster- und Lifteinbauten, Mülleinhausungen, Hofgestaltungen, Privatstraßensanierungen, Brauchbarmachungen und vieles andere mehr erfolgen. Neben dem Einbau von Nasszellen möchten wir auch in diesem und im nächsten Jahr den Einbau von Fernwärme fortsetzen. Im Rahmen der umfassenden Wohnhaussanierungen ist der Einbau obligatorisch vorgesehen. Ob aber im selben Ausmaß wie in den vergangenen Jahren zusätzlich in bewohnten Wohnungen ein Fernwärmeeinbau erfolgen kann, wird davon abhängen, ob die entsprechenden Mittel dafür im Gemeinderat eine Mehrheit finden. Letztes Jahr wurde in 351 Wohnungen, also Gemeindewohnungen, Fernwärme eingeleitet in guter Zusammenarbeit mit dem Umweltamt der Stadt Graz, und dafür möchte ich mich auch sehr herzlich hier an dieser Stelle bedanken (Applaus KPÖ). Seit vielen Jahren, vielleicht kennen es einige von euch, am Grünanger haben wir eine Holzhaussiedlung, dämmen und sanieren wir dort die Holzhäuser, die, Gott sei Dank, erhalten geblieben sind und auch eine Wohnversorgung Menschen geben, die wir sonst sehr, sehr schwer wohnversorgen könnten. Dieses Jahr werden wir ein Pilotprojekt starten und erstmals ein Holzhaus, ein Doppelholzhaus am Grünanger auf einer derzeit freien Fläche neu errichten. Wie schon erwähnt, ist es unser Ziel, auch in den kommenden Jahren dafür zu sorgen, dass weitere neue Gemeindewohnungen errichtet werden. Dieses Jahr werden 239 Wohnungen fertiggestellt, nächstes Jahr sind es 251 Wohnungen. Das war deshalb möglich, weil in der letzten Gemeinderatsperiode, ÖVP und Grüne gemeinsam mit uns, ein Sonderwohnbauprogramm vereinbart hatten. Ob dieser Weg fortgesetzt werden kann, hängt aber natürlich auch wesentlich davon ab, ob es auch weiterhin vom zuständigen Liegenschaftsreferenten die entsprechende Unterstützung, also finanzielle Unterstützung zum Ankauf von Grundstücken gibt. Ein neuer Verantwortungsbereich für mich liegt in der Siedlungs- und Stadtteilarbeit. Die Konzentration liegt, aufgrund natürlich auch beschränkter Mittel, vor allem bei den gemeindeeigenen Wohnhausanlagen und bei den Übertragungswohnbauten. Die schon im letzten Jahr auf wenige Wohnhäuser beschränkte Wohnungseinbegleitung „Hallo Nachbar“ wird auf alle städtischen Wohnhäuser ausgeweitet. Das Projekt Nachbarschaftshilfe (NABAS) durch das Friedensbüro wird fortgeführt und ebenfalls ausgeweitet. Die Stadtteilzentren Triester und Grünanger, das Büro der Nachbarschaften, die Stadtteilarbeit EggenLend, sowie das Nachbarschaftsbüro NANET in der Floßlendsiedlung werden mit Fördermitteln unterstützt. Neu geschaffen wird auch entsprechend des Dringlichkeitsantrages aus der vorletzten, glaube ich, Gemeinderatssitzung die Gründung eines Stadtteilzentrums in der Schönausiedlung. Entsprechende Mittel dafür sind auch vorgesehen und bis vor wenigen Tagen war die Raumfrage noch ungeklärt und es freut mich, Ihnen heute auch mitzuteilen, dass wir diese Raumfrage gestern lösen konnten (Applaus KPÖ). Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit der Bau- und Anlagenbehörde habe ich eine neue Magistratsabteilung übertragen bekommen. In den wenigen Monaten, in denen ich bisher mit den KollegInnen zusammenarbeiten durfte, kann ich jetzt schon sagen, dass ich den größten Respekt vor deren Leistungen habe. Fast 80.000 Bescheide, Mitteilungen und Rückscheine – unzählige Termine, Baubesprechungen, Telefonate, Beratungen usw. überhaupt nicht miteingerechnet – zeigen eines, welch hohe Anforderungen und Kompetenzen hier angesiedelt sind. Die mittlerweile erfolgte Personalaufstockung, die dringend erforderlich war, macht es deshalb auch erstmals möglich, wichtige organisatorische Maßnahmen zu setzen. Internes Kontrollsystem, Einführung eines elektronischen Aktes, beides in dieser Woche gestartet, die Einführung einer Gebührenstelle, um mehr Transparenz zu schaffen, Qualitätssteigerung durch einheitliche Vorlagen, Prozessoptimierung usw. Besonders freut es mich aber, dass es gelungen ist, ein Beschwerdemanagement einzuführen. Auskünfte kompetent und kundInnenfreundlich zu erteilen, ist dabei oberstes Prinzip. Im Vergleich zum Vorjahr konnte allein im 1. Quartal 2013 eine Steigerung in der Bearbeitung der Akten um 41 Prozent erreicht werden. Ich möchte mich bei allen politisch Verantwortlichen vor meiner Zeit und bei allen anderen, die mitgeholfen haben, die personellen Ressourcen der Bau- und Anlagenbehörde zu ermöglichen, ganz, ganz herzlich bedanken (Applaus KPÖ). Besonders aber möchte ich mich bei Frau Abteilungsvorständin Mag. Verena Ennemoser bedanken, die heute leider nicht da sein kann, weil sie erkrankt ist, und bei allen KollegInnen, die im letzten Jahr und in den letzten Monaten in der Bau- und Anlagenbehörde wirklich Enormes geleistet haben. Auf diesen begonnen Weg kann die Stadt Graz sehr, sehr stolz sein. Liebe Kolleginnen und Kollegen! Seit nunmehr sieben Jahren habe ich die Verantwortung für das Wohnungsamt. Das, was dort tagtäglich geleistet wird, von der Hausverwaltung bis hin zum Wohnungszuweisungsreferat, in der Schlichtungsstelle, in der Wohnbauabteilung oder in der Wohnungsinformationsstelle mit mehr als 3.500 jährlichen Beratungsgesprächen, das kann man in einem Redebeitrag alles nicht anführen. Sie können mir aber eines glauben: Die Anforderungen steigen von Jahr zu Jahr. Dabei die Qualität im Service und vor allem in der hohen sozialen Kompetenz zu halten, ist nicht selbstverständlich und es ist vor allem auch ein Verdienst vom Abteilungsleiter Dr. Norbert Wisiak, dass dies gelingt. Dafür ein ganz, ganz herzliches Danke (Applaus KPÖ). Auch wenn wir mitten im Jahr sind, möchte ich aber trotzdem natürlich heute bei der Budgetdebatte die Gelegenheit nicht verabsäumen, mich bei allen Kolleginnen und Kollegen im Magistrat, allen Abteilungen und Beteiligungen ganz, ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit bedanken. Vor allem natürlich auch bei den KollegInnen im Sozialamt, wo natürlich die Zusammenarbeit mit dem Wohnungsamt naturgemäß sehr nahe ist. Ich möchte mich natürlich auch bei allen alten und neuen Mitgliedern im Wohnungsvergabeausschuss und auch bei unserem Obmann des Wohnungsvergabeausschusses, Herrn Gemeinderat Spath, bedanken für die gute Zusammenarbeit, bei meinen StadtregierungskollegInnen und natürlich auch bei Stadtrat Rüsch, wo, das muss man ganz fairerweise und korrekt sagen, die Gespräche um das Budget sachlich und korrekt geführt wurden, wenn auch nicht immer übereinstimmend, so wurde doch auch diesmal für die kommenden beiden Jahre ein Weg gefunden für die mir übertragenen Aufgabenbereiche. Dankeschön (Applaus KPÖ). Bürgermeisterstellvertreterin Mag.a Dr.in Schröck übernimmt um 15.25 Uhr den Vorsitz. Stadträtin Lisa R Ü C K E R Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, liebe Kollegen, Kolleginnen, liebe Zuhörer und Zuhörerinnen! Ich habe jetzt, weil wir heute schon die Jahre so aufgezählt haben, wer wie lange hier schon Budgetreden und Budgetbeschlüssen folgt. Bei mir sind es auch zehn Jahre inzwischen und ich möchte mit einer positiven Rückmeldung an den Finanzstadtrat beginnen. Es hat sich doch in der Darstellung, wie da herinnen die Zahlen präsentiert werden und ein Budgetbeschluss zustande kommt und erläutert wird, massiv was geändert. Wenn ich mich erinnere vor zehn Jahren oder vor sieben Jahren, wie man damit Zahlen zugeschüttet wurde, nichts erläutert wurde und wie heute Stadtrat Rüsch versucht hat, die Zusammenhänge sehr übersichtlich darzustellen, auch gerade, weil doch einige Gemeinderäte und Gemeinderätinnen das erste Mal mit einem Budgetbeschluss befasst waren. Da möchte ich sagen, da hat sich einiges getan im Sinne einer Darstellung und Nachvollziehbarkeit für diesen Beschluss. Das ist jetzt einmal das Positive, das heißt, da hat es einen Weg hin zur Transparenz gegeben. Jetzt kommen wir zu den kritischeren Ansätzen. Gleichzeitig gibt es doch in bestimmten Punkten, wenn man jetzt den Vollzug des Budgets betrachtet, gewisse Rückschritte. Ein Punkt, den hat heute meine Kollegin, Frau Grabe, schon angesprochen, das ist wirklich sehr beachtlich, was da passiert ist zum Thema Verschleierung von bestimmten Subventionen beziehungsweise Aufmachen von einer Planungssicherheit für viele Vereine und Träger in der Stadt, dass man da ganz kurz, bevor ein Budgetbeschluss zustande gekommen ist, versucht hat, indem man bestimmte Listen sozusagen in einem Topf zusammengeführt hat, einerseits der FPÖ zu ersparen, offiziell jetzt einem Budget mitzustimmen, wo auch womöglich menschenrechtsrelevante Projekte drinnen sind und auf der anderen Seite doch die Stadt als Menschenrechtsstadt bekennt sich damit nicht offiziell dazu, solche Vereine zu fördern, das könnte man herauslesen und das Zweite, was dann doch ein bisschen bedenklich ist, ist dass eben aufgemacht wird und Vereine, die jetzt schon ein halbes Jahr warten, wie es jetzt weitergeht, jetzt erst recht in die Verunsicherung geschickt werden. Das ist eigentlich kein Umgang mit Trägern, die prinzipiell, wie wir wissen, eher im Prekariat zu Hause sind, als in der vollkommenen Absicherung. Ein zweiter Punkt, der doch ein gewisser Rückschritt bedeutet, auch wenn ich zehn Jahre zurückblicke auf Budgetpraxis in diesem Hause. Ich kann mich erinnern, dass wir vor zehn Jahren sehr heftig eingefordert haben alle miteinander, Ina Bergmann wird mir bestätigen, eine mittelfristige Budgetplanung. Ein vorausschauendes nachhaltiges Budgetieren. Jetzt haben wir hier einen Beschluss, der reicht genau bis zum 31.12.2014, und wenn man Mittelfristtechnik sucht als Wort oder als Begriff, dann gibt es ganz viele leere Ankündigungen und gar nichts Konkretes. Das heißt, alles, was über 2014 Ende hinausgeht, ist vollkommen offen gelassen und warum ist das so? Und das ist doch bitte sehr, was jetzt wirklich ein sehr schönes und deutliches Bild wirft auf diese Form der Zusammenarbeit, mit der wir es hier zu tun haben. Alle reden davon, dass wir dann irgendwann, es ist heute mehrfach gefallen, über die Prioritäten diskutieren werden, wir werden über die Werte diskutieren. Es sollten dann die Gespräche geführt werden. Das heißt, dieses Verschieben von einer Diskussion über das, was wir in den nächsten Jahren in der Stadt als Herausforderung sehen, erstens, darüber muss man sich einmal einig sein und zweitens dann auch zu sagen, welche Maßnahmen man mittelfristig und längerfristig tatsächlich angehen will, ist auch mit diesem Budget noch einmal verschoben worden. Das heißt eigentlich, das ist ein Budget, das jetzt ohne Ziel und ohne Weg, de facto also ohne Pfad beschlossen wird und de facto heißt das, und so wird es auch erlebbar sein, mit den ersten Beschlüssen wer die großen Projekte dann hier hat und die ersten AOG-Mittel abholt, im Sinne, wer zuerst kommt, malt zuerst, wird das nämlich ablaufen. Die ÖVP wird vorgeben, die FPÖ wird dankbar sein, dabei gewesen zu sein und die SPÖ wird die ganze Zeit mit der Hoffnung leben, irgendwann doch noch einmal dass miteinander geredet wird in dieser Koalition und genauso wird es sich dahinlavieren und irgendwann werden alle aufwachen und feststellen, dass die 15 Millionen oder die 100 Millionen, wenn man jetzt über fünf Jahre redet, längst einbetoniert sind in Projekte, die man dann alle schnell, schnell …wir wissen, wer schneller ist in der Stadt, da durchgebracht hat und dann werden alle aufwachen. Also insofern ist eine nachhaltige Vorsorge in einer Stadt, die wächst, das ist ja unbestritten, ist eine Stadt, die sich sehr dynamisch entwickelt und eine Budgetvorsorge, die nicht darüber hinaus geht und sagt, wir müssen auch schon jetzt darüber festlegen, was für große Investitionen, große Programme wir angehen für die Jahre ab 2014/2015/2016, ist schon ein großes Armutszeugnis. Das ist eine der wesentlichen Gründe, meine Vorredner und -rednerinnen haben es ja erläutert, warum wir dem Budget so nicht zustimmen können. Bevor ich jetzt auf meine Ressorts komme, möchte ich doch noch auf den Herrn Stadtrat Eustacchio eingehen in zwei Punkten. Prinzipiell haben ich das ja interessant gefunden, es gibt kein einziges eigenes Projekt im Verkehrsbereich, das der Herr Stadtrat vorstellt, das ist doch durchaus ein bisschen befriedigend, wenn man die eigenen Projekte alle wieder präsentiert bekommt, aber schön (Applaus Grüne) heißt, dass doch eine gewisse Nachhaltigkeit in der Rücker‘schen Verkehrspolitik liegt, so würde ich das einmal interpretieren ganz bescheiden und der zweite Punkt, wenn jetzt der Herr Stadtrat hergeht und den Grünen unterstellt, sie seien die Vertretung als Partei jener Leute, die es mit dem Gesetz nicht so ernst nehmen… Zwischenruf GR. Mag. Sippel: Letzte Woche auf der Uni. StR.in Rücker: …dann möchte ich schon sagen, das ist doch eine sehr kühne Behauptung von einer Partei, wo wir wissen, wie viele Leute dort rechtskräftig verurteilt sind, also das möchte ich ganz massiv zurückweisen (Applaus Grüne). Gut, ich komme jetzt zu meinen Ressorts, ich musste das nur noch einmal anbringen. Zu den Ressorts: Sie wissen, bei mir gibt es die Fortführung des Umweltressorts, neu dazugekommen sind das Gesundheitsressort und das Kulturressort. Ich bin sehr glücklich über die Zusammenstellung der Ressorts, ich denke, das war eine gute Entscheidung und da bin ich auch wirklich froh, weil es gut zusammenpasst. Zuerst zum Umweltamt. Umweltamt ist, wie gesagt, aufgestellt, wir haben in den letzten Jahren sehr viel vorbereitet, vorgearbeitet und begonnen. Einige dieser Wege, die wir begonnen haben, können wir idealerweise hoffentlich fortführen. Über manche Fortführungen sind viele Fragezeichen offen. Zum Beispiel die Fragestellung, der immer proklamierte weitere Ausbau von Fernwärme in dieser Stadt, wird überall behauptet, dass dafür etwas stattfinden muss, aber ich sehe in diesem Budget keine Vorsorge für die Mittel, die wir brauchen werden. Wir haben in den letzten Jahren die stärkste Offensive im Bereich des Fernwärmeausbaus gehabt seit den 60er-Jahren. Die letzten drei Jahre wurden so viele Wohnungen umgebaut, wie in vielen Jahren davor und an die Fernwärme angeschlossen. Wenn das einigermaßen so weiter fortgesetzt werden soll, und nachdem es leider die einzige Maßnahme ist, zu der sich in dieser Stadt die Mehrheit durchringen konnte gegen den Feinstaub, dann wird es notwendig sein hier auch entsprechende AOG-Mittel für längere Zeit vorzunehmen als nur bis zum Jahr 2014. Wenn es nach uns geht und wenn es möglich wird, diese Mittel aus den 15 Millionen abzuholen, die da jetzt in der nächsten Zeit um die das große Rennen beginnen wird, dann werden wir in dem Bereich weiter tun. Natürlich auch die Kooperation mit dem Land Steiermark, die auch bisher gut funktioniert hat, wenn es um Feinstaubmaßnahmenpakete und die Erweiterung und die Ausweitung geht, wird fortgesetzt. Ein Thema, das in dem Zusammenhang sehr wichtig ist, ist auch, dass wir auch das Thema Verkehr von unterschiedlicher Seite aus dem Umwelt- und Gesundheitsfokus weiterbeleuchten werden, es wird entsprechende Messungen geben, ob das jetzt die Fragte ist, wie man mit NOx in dieser Stadt umgeht, wie die Feinstaubwerte sind, es wird auch die Schwermetallbelastung in bestimmten verkehrsbelasteten Gebieten von uns dokumentiert werden und auch Maßnahmen dafür entwickelt, umzusetzen sind sie dann übergreifend. Es wird auch darum gehen, wie im Bereich der Stadt mit dem Lärm umgegangen wird, auch hier ist der Verkehrsbereich nicht unrelevant, also der Herr Stadtrat wird weiterhin mit mir zu tun haben müssen, wenn er als Verkehrsstadtrat auch die Wünsche der Bürger und Bürgerinnen ernst nimmt, die nach einer gesunden Stadt schreien (Applaus Grüne). Eine wichtige weitere Maßnahme, die wir auch in den letzten Jahren sehr erfolgreich begonnen haben, ist der Ausbau der Sonne auf den Dächern in der Stadt. Ob das jetzt die Frage der Photovoltaikanlagen ist, wir werden auch die nächsten BürgerInnenanlagen bei der Photovoltaik angehen. Es wird Projekte geben zum Thema Solarthermie und wir werden auch mit Partnern arbeiten, so wie wir jetzt gerade zum Beispiel in Grottenhof mit der Schule Grottenhof eine Solaranlage mit Schülern gemeinsam gebaut haben, also es geht auch darum, wirklich das eigene Wissen der Menschen über diese Technologie zu stärken, damit sie noch weiter ausgebaut wird, denn die Sonne ist die günstigste Form, Energie in die Stadt zu holen. Dann wird es weiterhin Schwerpunkte geben zum Thema Denkmalschutz und Energieeffizienz. Einen neuen Schwerpunkt aus dem Kommunalen Energie-Konzept werden wir setzen in einem Bereich, der heute schon mehrfach angesprochen wurde. Es geht darum, dass Menschen zunehmend eine größere Gruppe es sich immer schwerer leisten kann, Energiekosten zum Beispiel zu finanzieren. Das heißt, das Leben, das leistbare Leben wird auch bei uns in diesem Bereich stärker in den Mittelpunkt gestellt, es wird gerade ein Auftrag ausgearbeitet, wo es darum geht, ein Aktionsprogramm gegen Energiearmut zu entwickeln, da geht es dann um unterschiedliche Maßnahmenpakete, die wir dann hier herinnen auch vorstellen werden und auch beschließen lassen, die in verschiedenen Ressorts, aber auch eben im Umweltressort umzusetzen sind, damit Energieeffizienz insbesondere dort greift, wo es dann auch in der Geldtasche von Menschen mit wenig Einkommen spürbar wird. Ökoprofit und Wirtschaft, die Firmenförderung in dem Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens wird fortgesetzt. Wir haben sehr erfolgreich im letzten Jahr gearbeitet mit den Klein- und Kleinstbetrieben. Das ist ein neuer Zugang gewesen, wir werden den Bereich fortsetzen und noch einige Maßnahmen mehr im Umweltbereich. Ich rede von Fair Trade, ich rede von einem nachhaltigeren Umgang mit unseren Lebensmitteln von biologisch und leistbar einkaufen. Ich rede auch, weil es jetzt gerade erst neu entdeckt wurde vom Herrn Kollegen Rajakovics, von unserem schon lange unterstützen Maßnahmen im Bereich des Open Government oder Gemeinschaftsgarten, auch hier werden wir als Umweltamt weiter ein wichtiger Ansprechpartner sein. Das heißt, die Ökologie und die Frage, wie in dieser Stadt unter welchen Bedingungen die Menschen in dieser Stadt leben, ob sie hier gesund leben, ob sie hier die Lebensbedingungen vorfinden in jeder Region der Stadt und nicht nur dort, wo es privilegierte Rahmenbedingungen gibt, wird weiterhin ein ganz ein wichtiges Anliegen von mir als Umweltreferentin sein, denn Lebensqualität sagt man leicht und schnell dahin als Politiker und Politikerin, dafür muss man auch einiges tun und auch bereit sein, einige Maßnahmen miteinander zu tragen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht immer nur bequem aussehen. Insofern werden Sie in mir weiterhin eine Kämpferin für eine nachhaltige Lebensweise in dieser Stadt sehen, weil am Ende ist es dann für alle das Beste. Zum Thema Gesundheit - Gesundheitsamt: Sie wissen, das Gesundheitsamt wurde etwas neu strukturiert, ein Teil, der Veterinärbereich, ist zum Herrn Stadtrat Eustacchio gegangen, der Rest, der nicht kleine Rest, der große umfassende Bereich der Gesundheitsförderung, der Suchtprävention, Gesundheitsversorgung und Gesundheitsschutzmaßnahmen sind bei mir. Zur Suchtprävention ein paar Worte. Das Thema ist ein brisantes Thema, das brauche ich Ihnen nicht zu erklären. Es gibt bisher Maßnahmen, die insbesondere mit der Caritas sehr erfolgreich umgesetzt werden. Es gibt eine sehr gute Kooperationsebene mit dem Land. Ich rede vom Kontaktladen, vom Drogenstreetwork, ich rede auch von der noch nicht ausreichend gelösten Problematik der Substitutionsbehandlung in Graz, wir haben hier einen wesentlich größeren Patientenandrang, als wir derzeit abdecken können. Hier gibt es mit dem Land erste Vorgespräche in die Richtung, wie wir da weitertun. Generell ist es ein Thema, das wir nicht zu polemisch behandeln sollten, auch wenn das immer wieder gerne parteipolitisch benutzt wird, es geht hier um eine gar nicht kleine Menge sehr kranker Menschen und hier werden Sie in mir als ehemaliger Sozialarbeiterin durchaus eine finden, die zuerst die sachlichen und fachlichen Argumente sucht, bevor sie hier auf dem Rücken von Betroffenen agiert. Zur Gesundheitsförderung: Es gibt in dieser Stadt schon lange unterschiedlichste Vereine, die sehr wichtige Arbeit machen, von der AIDS-Hilfe über das SMZ in Liebenau über das Frauengesundheitszentrum etc. Auch hier bin ich interessiert daran, zu einer längerfristigen Absicherung zu kommen. Bisher gibt es hier kurzfristige Absicherungsformen. Mir geht es darum, dass diese Tätigkeiten, die sonst die Stadt selbst machen müsste, auch in Zukunft gut abzusichern und hier aber besser zu vernetzen, dazu dient auch die Leitbildentwicklung, die auch ganz stark in diese Richtung geht dieses Verschränken der unterschiedlichen Aktivitäten. Gesundheitsleitbild, wie gesagt, wird demnächst vorgestellt, dafür wird es auch noch für die Gemeinderäte und Gemeinderätinnen einen Workshop (Die Vorsitzende läutet mit der Ordnungsglocke) geben, um sich damit auseinanderzusetzen. Ich komme jetzt zu meinem dritten Bereich, dem Kulturbereich. Eine Stadt, die sich so stark entwickelt, könnte sich so oder so oder so entwickeln, es ist nicht oder es ist relevant, wie sie sich entwickelt und wie das Zusammenleben sich entwickelt und ich halte die Kulturpolitik, den kulturellen Zugang als einen wesentlichen Faktor dafür, wie eine Stadt sich entwickelt und so sehe ich auch meine Rolle als Kulturstadträtin. Was werden wir in dem Bereich tun? Das Kulturamt hat natürlich als wesentliche Aufgabe auch die Aufgabe der Förderung von Kunst und Kultur, aber noch darüber hinausgehende Schwerpunkte. Zum Thema Förderung. Wir werden die Fördervereinbarungen, die ja heuer auslaufen, für die nächsten Drei-Jahres-Verträge wieder evaluieren und neu beziehungswiese auf der Grundlage der letzten Evaluierung bewerten. Wir werden im Bereich der Vereine das Prinzip des Fair Pay fortsetzen, das von meinem Vorgänger begonnen wurde, wo es darum geht, dass diese sehr prekären Verhältnisse, wo gerade bei kleinen Vereinen, die, die es kennen, wissen, wie es dort ausschaut, das nicht noch stärker in diese Richtung rutscht. Wir werden im Kulturamt mit dem Gender Budgeting jetzt die nächsten Schritte setzen, dann werde ich einen Schwerpunkt umsetzen in dieser Zuwanderungsstadt, die Graz nun einmal ist, das Thema Interkultur noch stärker auch in diesem Ressort, wo sonst als im Kulturbereich, gehört es auch stärker verankert. Weitere Punkte können Sie aus meinen ganzen Listen lesen. Ich denke, wir haben uns viel vorgenommen wieder in meinen Ressorts, das ist nichts Neues, ich gehe auch davon aus, dass mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in den Abteilungen, allen voran den Abteilungsleitern (Die Vorsitzende läutet mit der Ordnungsglocke), denen ich hier Dank sagen will, ich sehe hier Peter Grabensberger, ich habe Werner Prutsch heute schon gesehen hier drüben und ich habe den Herrn Dr. Künstner auch schon gesehen. Ich möchte euch und euren Abteilungen, MitarbeiterInnen, einmal herzlich danke sagen und weiß, dass es nur geht, engagierte Politik zu machen, wenn man auch engagierte Abteilungen hat und ein engagiertes Team (Applaus Grüne). Genauso ist es natürlich wichtig, mit unterschiedlichen anderen Abteilungen zusammenzuarbeiten, eine als Beispiel hervorgehoben natürlich, ist die Gesprächsebene mit dem Budgetreferenten eine wichtige, auch wenn wir in manchen Punkten heuer nicht zusammengekommen sind, darauf komme ich dann noch kurz zu sprechen und ich möchte natürlich meinem Büro, meinem Team im Büro ein herzliches Dankeschön sagen für die täglich Aushaltung von mir. So ist das Wort, zwar schiach gesagt, aber dass ihr mich täglich aushaltet. Noch ganz kurz, ich habe wirklich hin- und herüberlegt und viel diskutiert, lieber Gerhard Rüsch, ob wir unserem, meinem Budgetansätzen zustimmen sollen und nach den ersten Verhandlungen war ich auch geneigt, das zu tun. Es gab aus den ersten Verhandlungen das Gefühl, dass es wirklich den Wunsch gibt, gerade im Kulturbereich wieder ein bisschen mehr zu einem Schwerpunkt zu verhelfen, nachdem die letzten zehn Jahre doch in dieser Stadt nach der Kulturhauptstadt relativ rigide mit dem Kulturbudget umgegangen wurde und dann kam irgendein Freitag vor ein paar Wochen, an dem ich dann feststellen musste, dass mit dieser Prozentkürzung, die ihr jetzt wieder drüberlegt über die Eckwerte, vieles von dem, was wir vorher vereinbart hatten, sich wieder in Frage stellt. So zum Beispiel habe ich jetzt zwar das große Ressort, dass ich für die Kulturbeteiligungen auch zuständig bin, die ja nicht wenig darstellen, und mit der prozentuellen Abwertung derselben über einen Eckwert gebundene Verträge habe auf der einen Seite, das heißt, dort ein Minus ausgleichen muss mit einem Budgeteckwert aus einem anderen Bereich, wo ich gerade die freien Träger drinnen habe. Das ist von der Perspektive her nächstes Jahr vielleicht noch abzufedern durch das, was ich heuer mehr bekomme, aber für das Jahr darauf, wo die drei Prozent angekündigt sind, absolut nicht darstellbar und diese Entwicklung ist eine, die eigentlich so nicht verabredet war, weil damals, als es geheißen hat, du hast jetzt mehr Spielraum, wenn du alle Kulturbereiche in einer Agenda hast, hat sich damit als ein gewisser Fallstrick erwiesen. Das war in dem Sinn ein Punkt, ich weiß, das trifft alle Eckwerte, aber in dem Fall ist da was zusammengelegt worden, was ich jetzt im Nachhinein als ein bisschen ein trojanisches Pferd erweist. Der zweite Punkt, den habe ich eh schon gesagt, auch diese Mittelfristigkeit und das Nicht-Sehen, wo die Feinstaubmittel herkommen, weil sie nirgendwo auch in den ganzen Ankündigungen, die jetzt auch medial da waren, nicht mehr aufgetaucht sind, haben mich dann doch dazu veranlasst, diesem Budget jetzt in dieser Form nicht zuzustimmen, auch wenn ich zugestehen muss, dass wir sehr intensiv verhandelt haben und ich zumindest für heuer das Gefühl habe, einiges erreicht zu haben. Aber wie gesagt, die Perspektive stimmt leider nicht. Danke (Applaus Grüne). Stadtrat Dipl.-Ing. Dr. Rüsch übernimmt um 15.50 Uhr den Vorsitz. Bürgermeisterstellvertreterin Mag.a Dr.in Martina S C H R Ö C K Meine sehr verehrten Damen und Herren, werte Kolleginnen und Kollegen auf der Regierungsbank, liebe Mitglieder des Gemeinderates, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Galerie! Mit der Konstituierung des Gemeinderates am 25. Jänner dieses Jahres habe ich neben meinen alten Ressorts noch sehr viele neue Verantwortungen hinzubekommen. Neben Soziales, SeniorInnen und Frauen bin ich jetzt auch zuständig für das Amt für Jugend und Familie ohne die Kinderbildung- und -betreuung, den Bereich der Wissenschaft im Kulturamt, das Kindermuseum und das neue Ressort Arbeit und Beschäftigung. Damit hat sich natürlich auch mein Budgetvolumen, das ich jetzt verantworten darf, massiv erhöht. Insgesamt sprechen wir von einem Eckwert von knapp 89 Millionen im Jahr 2013 und 90.000 Millionen im Jahr 2014, das entspricht 2013 rund 27 Prozent der Gesamtausgaben der Stadt Graz und im nächsten Jahr von 24 %. Wesentlich ist natürlich in meinem Bereich, dass man dazusagen muss, dass der Hauptteil in gesetzliche Leistungen geht, das ist sowohl im Sozialamt der Fall als natürlich auch im Amt für Jugend und Familie, das sind einfach die größten Brocken, dafür ist mein Anteil in der außerordentlichen Gebarung, ich sage es einmal so, sehr mickymaushaft. Im Jahr 2013 sind es 240.000 Euro an Investitionsbudget und im Jahr 2014 jetzt einmal 295.000 Euro. Ich werde mich jetzt bei meinen Erläuterungen bei den Zahlen ein wenig zurückhalten, Sie können die genauen Zahlen ohnedies aus dem Budget nachlesen, sondern ich werde mich wirklich auf die Schwerpunkte und vor allem auch auf die Veränderungen konzentrieren. Nachdem mein Herzblut bei allen Bereichen, für die ich zuständig sein darf, das gleiche ist, gehe ich jetzt einfach nach dem Budgetvolumen vor und beginne damit beim großen Brocken, beim Sozialamt. Das liegt mit einem Eckwert von 64.261.800 Euro für 2013 und über 65 Millionen Euro für 2014 in meinem Bereich immer noch weit voran. Wie schon gesagt, der Hauptteil sind gesetzliche Leistungen. Im Sozialamt rund 51 % der Ausgaben gehen in die stationäre Pflege, gehen in die Zuzahlung zu Heimen, sprich in die Betreuung und die Pflege von älteren und pflegebedürftigen Menschen. Rund 30 % der Ausgaben gehen in die Behindertenhilfe und nur rund 11 % in die Mindestsicherung. Ich denke, das ist einmal eine wirklich interessante Information, die Ihnen allen sicher in dieser Art und Weise so nicht bewusst war. Die verbleibenden acht Prozent gehen zu gleichen Teilen für Personalkosten auf, für die freiwilligen Leistungen wie die mobilen Dienste, die Tageszentren, die Zentralküche und die Subventionen. Auch die SozialCard fällt unter die freiwilligen Leistungen und ich denke, die SozialCard haben wir in der letzten Periode hier im Gemeinderatssaal sehr eingehend diskutiert, sehr lange verhandelt und wir können als Gemeinderat der Stadt Graz sehr, sehr stolz auf diese Karte sein. Die SozialCard unterstützt Menschen, die es schwer haben, die ein geringes Einkommen haben mit speziellen Beihilfen, aber auch mit konkreten Ermäßigungen. Es war mir deshalb besonders wichtig, beim Thema Gebühren genau hinzuschauen. Ich muss auch dazusagen, ich stehe hinter der Gebührenautomatik, denn wenn man Geld ausgibt, muss man auch schauen, wo das Geld hereinkommt. Aber wir haben als Sozialdemokratie immer gesagt, wir wollen das fair machen und wir wollen das auch sozial gerecht machen. Wir werden in diesem Budget auch so verankert eine Gebührenabfederung durchführen können in der Höhe von 15 Euro für den Haushalt, für den einzelnen Haushalt, die Gebührenerhöhung beträgt 16,93 Euro, das ist also fast eine hundertprozentige Abfederung und eine fast hundertprozentige Refundierung der Mehrkosten, die in diesem Budget verwirklicht werden konnte (Applaus SPÖ). Das Sozialamt hat sehr große Herausforderungen im letzten Jahr bewältigen müssen. Einerseits wurde die Mindestsicherung eingeführt, das hat bedeutet, dass es eine komplette Systemumstellung gegeben hat. Andererseits haben wir eben auch die SozialCard eingeführt, das ist bei diesem großen Kreis an Anspruchsberechtigen natürlich auch ein sehr großer Aufwand. Wir haben im Bereich der Sozialarbeit das Case-Management verankert und hier auch eine entsprechende Personal- und Organisationsentwicklung im Bereich des Sozialamtes gemacht. Die Anforderungen und die Herausforderungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialamt hat sich, wie gesagt, sehr stark verändert, die Fallzahlen im Sozialamt steigen von Jahr zu Jahr und man muss auch dazusagen, dass die Kundinnen und Kunden des Sozialamtes nicht immer ganz einfach sind. An dieser Stelle möchte ich einen ganz lieben Gruß an unseren lieben Kollegen, den Franz Ferstl, schicken, der nach dem Messerattentat im Jänner seinen Dienst jetzt wieder aufgenommen hat im Sozialamt und dem es im Großen und Ganzen ganz gut geht, Gott sei Dank. Trotzdem bleiben die Wunden zurück, nicht nur die körperlichen Wunden, sondern auch Wunden in Form von Angst und einfach einer traumatischen Situation, die nicht nur den Franz Ferstl selbst betroffen hat, sondern alle MitarbeiterInnen und KollegInnen von Franz Ferstl getroffen hat. Deswegen ist es mir auch wichtig, wirklich in Sicherheitsmaßnahmen im Sozialamt zu investieren, die Räumlichkeiten einladend zu gestalten und was wirklich ganz wichtig ist, auch die personellen Ressourcen in der notwendigen Art und Weise zur Verfügung zu stellen, denn wir wissen, dass gerade der Bereich der Mindestsicherung der offenen Sozialhilfe ein Bereich ist, wo wir wirklich immer mit Personalknappheit zu kämpfen hatten in den letzten Jahren (Applaus SPÖ). Im heute zu beschließenden Dienstpostenplan sind jetzt einmal nur die fälligen Anpassungen enthalten, es folgt dann noch eine große Überarbeitung des Dienstpostenplanes hin in Richtung Herbst und in diesem neuen Dienstpostenplan werden dann auch die entsprechenden notwendigen Aufstockungen im Bereich der offenen Sozialhilfe beziehungsweise der bedarfsorientierten Mindestsicherung berücksichtigt werden. Ich habe Ihnen, das haben meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihnen jetzt verteilt, eine Broschüre aufgelegt, manche von Ihnen kennen sie schon, sie stammt aus dem letzten Jahr, aber nachdem viele neue Gesichter im Gemeinderat sind, habe ich beschlossen, Ihnen das heute noch einmal zur Verfügung zu stellen. Das ist eine Broschüre, wo einfach einmal ganz klar dargelegt wird, was macht das Sozialamt, welche Kosten fallen im Sozialamt an, wo geht das Geld hin. Wir kennen die Diskussionen in den Medien, in der Öffentlichkeit, wo es immer wieder heißt, die Sozialkosten explodieren und man muss im Sozialbereich sparen. Was würde es heißen, wenn die Sozialkosten eingespart werden? Auf diese Fragen soll diese Broschüre eine Antwort geben, das ist Teil der Kampagne „Sozial verbindet“, die zum Ziel hat, den Begriff des Sozialen zu diskutieren, wieder neu zu definieren, den Sozialbegriff nicht als Armutsverwaltung zu verstehen, sondern als Zusammenhalt, als solidarische Gesellschaft wieder stärker in Graz zu verankern. Lieber Gernot Wippel, ich freue mich, dass du da bist. Ich danke dir für die großartige Arbeit, bitte richte diesen Dank auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Ich weiß, dass ich euch immer wieder vor große Herausforderungen stelle und danke, dass ihr diese Herausforderungen immer wieder schafft. Vielen, vielen Dank (Applaus SPÖ). So ich komme nun zum nächsten großen Brocken, dem Jugendamt, das neue Amt für mich, ein sehr quirliges, kommunikatives, kreatives Amt, für das ich jetzt zuständig sein darf. Ein Amt, das aber auch eines der schwierigsten Aufgaben überhaupt zu meistern hat, nämlich die Jugendwohlfahrt. Das Amt für Jugend und Familie geht in diesem Bereich eigentlich jeden Tag den Weg einer Gradwanderung, denn da gibt es die einen, die meinen, dass das Jugendamt zu nachlässig ist, zu wenig eingreift und da gibt es auch die anderen, die meinen, dass sich das Jugendamt zu sehr in ihre familiäre Situation einmischt. Ich kenne das Jugendamt jetzt noch nicht sehr lange, aber ich traue mich das sagen, ich kenne es doch sehr, sehr gut, ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten sehr, sehr intensiv inhaltlich tief eingearbeitet und ich habe mich wirklich überzeugen können, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jugendamt sehr, sehr professionell arbeiten, sehr engagiert arbeiten, immer den fachlichen Diskurs suchen und vor allem immer entlang der gesetzlichen Grundlagen, sehr, sehr engagiert nach Lösungen suchen und auch, wenn etwas Schreckliches passiert, was heuer ja schon der Fall war und das Jugendamt ins Kreuzfeuer der Medien kommt, muss ich wirklich sagen, geht das Jugendamt, gehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter äußerst professionell mit solchen Situation um. Liebe Ingrid Krammer, dir stellvertretend ein herzliches Dankeschön dafür und wirklich meine größte Hochachtung, wie unglaublich toll du mit dieser Situationen, wie unglaublich toll ja alle mit dieser Situation umgehen, dass ihr sehr offen seid, dass ihr selbstkritisch seid und dass ihr wirklich bis in die Tiefe gehen wollt, damit man solche Vorkommnisse, wie sie leider passiert sind, in Zukunft möglichst verhindern können. Ich sehe auch die Franziska Feichtinger und die Karin Breier, auch euch beiden ein herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit im Budgetbereich im Jugendamt (Applaus SPÖ). Die Eckwerte ganz kurz. Im Jahr 2013 bei 20.790.000 Euro und für 2014 ein bisschen weniger 20.641.000 Euro. Was ist der Schwerpunkt, was ist das große Ziel? Das übergeordnete Ziel ist, Graz zu einer kinderfreundlichen, familienfreundlichen Stadt zu machen, zu einer Stadt zu machen, die ganz klar ja zu Kindern sagt, die Kinder willkommen heißt, die Kinder in den Mittelpunkt stellt, die Familien jene Unterstützung anbietet, die sie in ihrer konkreten Situation ganz einfach brauchen. Graz geht da seit einigen Jahren schon einen neuen Weg im Bereich der Jugendwohlfahrt; mit dem 1. Jänner 2010 ist das Pilotprojekt gestartet mit der Sozialraumorientierung und dem dazu passenden Sozialraumbudget. Ziel ist es, einfach passgenaue, wohnortnahe und an Menschen orientierte Hilfeleistungen zu definieren und die Ressourcen, die rund um einen Menschen einfach zur Verfügung stehen, zu aktivieren. Das Wichtige, denke ich, und so kann man es immer kurz zusammenfassen, Sozialraumorientierung arbeitet auf Augenhöhe und betrachtet den einzelnen Menschen einfach als Experten, als Expertin für sein oder ihr eigenes Leben. Das Finanzierungsmodell, das Sozialraumbudget, ist ja natürlich passend zum Pilotzeitraum eingesetzt worden und diese Finanzierung erlaubt flexiblere Lösungen und motiviert auch zu einer raschen Zielerreichung. Das Positive ist, dass diese Maßnahmen nicht nur äußerst wirkungsvoll sind, sondern dass es auch im Budget positive Auswirkungen hat. Seit 2012 wagt man aufgrund der Ergebnisse der Vorjahre und Erfahrungen, dass man den Voranschlag deutlich geringer ansetzt im Bereich der Jugendwohlfahrt, es gibt also keine Steigerung, sondern eine Verringerung des Voranschlages. 2012 waren zum Beispiel 22,2 Millionen angesetzt, 2013 sind es 20,5 Millionen Euro. Aber ich glaube, Sparen ist immer gut und immer wichtig, gerade in einer finanziell schwierigen Situation, aber ich glaube gerade im Bereich der Jugendwohlfahrt ist es nicht das Wichtigste, da geht es darum, dass wir Menschen selbständig machen, dass wir Menschen dazu begleiten und betreuen können, dass sie ihr Leben wieder alleine meistern können, und bei einer kürzlich erfolgten Evaluierung haben wir gesehen, dass auch diese Ziele sehr, sehr großartig erreicht wurden. Das heißt, es geht jetzt wirklich auch darum, dieses Pilotprojekt, das finanziell und inhaltlich sehr, sehr erfolgreich ist, jetzt auch in einen Regelbetrieb zu bekommen. Ich stehe mit dem Land Steiermark hier in entsprechenden Verhandlungen. Der Bereich der frühen Hilfen, ich habe es schon gesagt, die Stadt Graz soll eine Stadt sein, die Kinder willkommen heißt, da haben wir einerseits die Betreuungs- und Begleitungsangebote für Eltern ausgebaut. Aber 2014 wird es auch wieder Geburtsvorbereitungskurse geben, wird es logopädische Frühförderung geben, wird es Elternberatung auch am Nachmittag geben, also wir bauen qualitativ und quantitativ aus und wir heißen alle neuen Grazerinnen und Grazer mit einem Willkommensscheck von 40 Euro willkommen. Mit diesem 40-Euro-Gutschein kann man in den Innenstadtgeschäften der Stadt Graz Babyzubehör kaufen. Mit 2. Mai hat die unabhängige Ombudsstelle im Bereich der Jugendwohlfahrt ihre Arbeit aufgenommen. Ich habe da einen sehr guten Experten gewinnen können, den Herrn Mag. Alexander Sadilek, der diese Ombudsschaft für die Stadt Graz abwickelt. Diese Stelle ist weisungsfrei und steht allen Grazerinnen und Grazern ab dem 14. Lebensjahr zur Verfügung. Es ist einfach das Ziel von mir, einen weiteren niederschwelligen Zugang zu schaffen, gerade vielleicht für Jugendliche, die sich noch nicht selber aufs Amt trauen oder vielleicht auch Menschen, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht mit dem Amt kommunizieren wollen. Diesen Menschen steht künftig diese Ombudsstelle zur Verfügung (Applaus SPÖ). Jetzt muss ich leider noch einmal zu dem unangenehmen Thema kommen, die Reflexion und Aufarbeitung der sexuellen Übergriffe in einer Jugendwohngemeinschaft ist natürlich heuer auch ein Schwerpunkt in meiner Arbeit. Sie wissen, wir haben insgesamt vier Wohngemeinschaften, vier sozialpädagogische Einrichtungen und bieten insgesamt 35 Plätze für Kinder und Jugendliche an. Aufgrund der Vorkommnisse, die vor kurzem ja bekannt wurden, habe ich einige budgetrelevante Entscheidungen getroffen. Einerseits haben wir in der betroffenen Jugendwohngemeinschaft natürlich einen Aufnahmestopp gemacht, wir haben den Betreuungsschlüssel in allen Jugendwohngemeinschaften angehoben. Wir machen eine wirklich sehr ausführliche, sehr tiefgehende Analyse, Reflexion, Begleitung, Schulung, nicht nur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der konkreten Einrichtung, sondern wirklich für alle MitarbeiterInnen auch in den anderen Wohngemeinschaften und auch bauliche Maßnahmen sind hier noch zu setzen. Welche konkreten Schritte das dann schlussendlich sein werden, das werden wir dann im Jugendausschuss besprechen, wenn wirklich auch die Prüfberichte, die jetzt noch ausständig sind, alle vorliegen, wenn die Berichte der ExpertInnen vorliegen und wir uns dann wirklich ein rundes und schlüssiges Bild machen können. Zum erfreulicheren Teil, die Jugendzentren und Jugendtreffs, die erfahren heuer eine Qualitätsoffensive, einerseits gibt es noch zwei zusätzliche, eines habe ich ja vor kurzem eröffnen können, ein weiteres wird in Andritz im Herbst eröffnet, damit haben wir 15 Einrichtungen an der Zahl und es gibt auch mehr Personalausstattung also eine zusätzliche Kraft, für jedes Jugendzentrum. Nachdem ich nicht alle Bereiche und alle Projekte in dieser kurzen Zeit berichten kann, muss ich jetzt schon wieder weiterspringen und komme zum Bereich der Wissenschaft. Da sprechen wir von einem Eckwert für beide Jahre von rund 1,4 Millionen Euro. Hier ist natürlich vorwiegend das Geld dafür da, die Wissenschaft zu fördern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu fördern. Da möchte ich einfach gewisse Stoßrichtungen vorgeben und gewisse Schwerpunkte vorgeben. Ein Schwerpunkt wird der Bereich Arbeit und Beschäftigung sein. Es wird auch wichtig sein, die Bereiche sexualisierte Gewalt gut zu erforschen, aber auch Magersucht und Bulimie und im Bereich Arbeit und Beschäftigung wird es mir auch ganz konkret darum gehen, konkrete Angebote für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu finden, die nach der Uni fertig sind und nicht sofort in den Arbeitsmarkt hineinfinden, also spezielle Unterstützung auch für diese Personengruppe und ein kleiner Teil noch, auf den ich aufmerksam machen möchte, Graz ist eine besondere Hauptstadt in Österreich, Graz ist nämlich die Hauptstadt der Raumfahrt, das wissen leider ganz, ganz wenige, wir sind da absolute Experten und Expertinnen… Zwischenruf GR.in Gesek: Wir schon. Bgm.-Stv.in Mag.a Dr.in Schröck: Wir herinnen schon, aber die Menschen außerhalb dieses Saales wissen es leider viel zu wenig und ich glaube, das sollten wir, der Kollege Piffl-Percevic weiß es natürlich, und wie gesagt, wir alle da herinnen wissen es, aber gehen Sie einmal auf die Straße und fragen Sie die Leute, ob sie das wissen, das wissen ganz wenige und ich glaube, da sollten wir wirklich einen Fokus darauf legen und sollten bei den Schulen, den Kindergärten ganz früh ansetzen und den Grazerinnen und Grazern einfach zeigen, dass wir hier wirklich was haben, auf das wir sehr stolz sein können. Klein und fein ist mein Anteil im Kulturamt. Die Arbeitsqualität von Peter Grabensberger ist groß und dafür möchte ich dir, lieber Peter, und deinem gesamten Team, das mich in diesem Bereich unterstützt sehr, sehr herzlich danken (Applaus SPÖ). Ich bin leider viel, viel zu lange, ich habe noch drei Bereiche. Ein Bereich ganz kurz, das Kindermuseum, ich freue mich sehr, dass ich dafür zuständig sein kann. Sie kennen alle dieses Kindermuseum, Sie wissen alle, dass es international einen unglaublich guten Ruf hat, dass es Ausstellungen des Kindermuseums schon bis nach Trinidad and Tobago geschafft haben und ich freue mich, dass das Kindermuseum endlich eine Valorisierung bekommt und eine Aufstockung von 1,2 auf 1,4 Millionen Euro im Jahr künftig zur Verfügung hat. Jetzt komme ich zum Bereich Frauen und Gleichstellung. Dieser Bereich ist natürlich ein Querschnittsthema, das in allen Bereichen des Hauses Graz Niederschlag findet. Wir haben ja im letzten Jahr den Gleichstellungsaktionsplan beschlossen und die ersten Ergebnisse und Umsetzungen stellen sich bereits ein. Dafür verantwortlich ist das Referat Frauen und Gleichstellung, da darf ich dir ganz herzlich danken, liebe Priska Pschaid, für die sehr, sehr harte Knochenarbeit und das sehr große Engagement, das du und dein ganzes Team jeden Tag an den Tag legst, vielen Dank dafür (Applaus SPÖ). Der Eckwert im Referat Frauen und Gleichstellung ist leicht angestiegen, das war in den vergangenen Jahren ja nicht immer so, liebe Daniela Grabe, da habe ich gehört, ich soll froh sein, dass das Budget nicht gekürzt wird, das möchte ich hier an dieser Stelle auch dazusagen. Inhaltlich konzentrieren wir uns heuer im Referat Frauen und Gleichstellung auf das Thema Körperbewusstsein, wir werden viel Sensibilisierungsarbeit machen, Projekte dazu, wir werden die Subventionen im Frauenbereich auch evaluieren und ein Punkt ist mir noch ganz wichtig, auf den ich hinweisen möchte, die unabhängige Frauenbeauftragte findet sich natürlich im Budget, da läuft ja mit Ende des heurigen Jahres der Vertrag aus und dieser Vertrag wird selbstverständlich, so es alle mitbeschließen, wovon ich ausgehe, verlängert werden. So und das ganz Neue kommt jetzt ganz zum Schluss, das Ressort Arbeit und Beschäftigung. Sie wissen, es ist eigentlich so, dass Kommunen nicht wirklich eine Zuständigkeit haben, weil die Kompetenzen bei Bund und Land liegen. Trotzdem ist es ein wichtiges Thema, das Thema Arbeit und Beschäftigung ist ein essentielles Thema für Grazerinnen und Grazer und wir als Kommune müssen uns überlegen, welche Strategien wir als Stadt hier verfolgen müssen. Und es geht auch wirklich darum, eine konkrete Person namhaft zu machen, verantwortlich zu machen, wenn Bund oder Land, AMS mit uns in Gespräche tritt, dann gibt es jetzt künftig eine politisch Zuständige und auch in der Verwaltung wird das Ressort oder das Referat Arbeit und Beschäftigung ja noch im heurigen Jahr geschaffen werden. Ganz kurz zur Summe. Es sind Gelder aus unterschiedlichen Bereichen, nicht nur aus dem Sozialamt, aus dem Sozialamt kommt natürlich der Hauptteil, weil ja daraus jetzt schon einiges gefördert wurde. Aber ich bin jetzt auch für den Bereich Jugendbeschäftigung aus der Wirtschaftsabteilung zuständig, im Frauenbereich haben wir spezielle Beschäftigungsprojekte auf der Subventionsliste und alles in allem zusammengefasst stehen also diesem Arbeits- und Beschäftigungsressort 1,3 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Zusätzlich kommt noch rund eine halbe Million, aber nicht pro Jahr, sondern für das gesamte Projekt für die Lehrlingsoffensive, das im letzten Jahr schon begonnen wurde, und weil der Philipp Pacanda das vorher angesprochen hat, das ist ein wichtiges Thema, das steht auf der Agenda. Im letzten Jahr waren es noch 38 Lehrlinge im Haus Graz und ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir Ende des heurigen Jahres sehr, sehr knapp an der Hundertergrenze kratzen werden (Applaus SPÖ). Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ich habe Sie jetzt sehr, sehr lange beansprucht, Sie merken, ich habe noch immer nicht alles erzählt, alles Ihnen präsentiert, was ich gerne präsentieren würde. Meine Ressorts sind sehr umfangreich, wie gesagt, macht ungefähr ein Viertel des Gesamtbudgets der Stadt Graz aus. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit (Applaus SPÖ, ÖVP und FPÖ). Bürgermeisterstellvertreterin Mag.a Dr.in Schröck übernimmt um 16.15 Uhr den Vorsitz. Bürgermeister Mag. Siegfried N A G L Jede Woche kommen die Neunjährigen, die Drittklässler hier ins Rathaus aus den unterschiedlichsten Schulen, um im Rahmen des Unterrichts sich auch das Rathaus, die Innenstadt, die historischen Gebäude und auch den Landtag anzuschauen. Und als ich vor mehr als zehn Jahren Bürgermeister geworden bin, habe ich mir damals gedacht, es wäre ganz schön, wenn wir ihnen nicht nur die Räume zeigen, sondern wenn ich sie einlade, mit mir gemeinsam da einmal so 20/30 Minuten zu verbringen und die Kinder nehmen dann hier Platz, wir wählen dann Bürgermeister und Stadträte, indem ich ihnen einfache Aufgaben stelle und wer am schnellsten diese Aufgaben löst, darf dann heraußen sitzen, dann machen wir eine kurze politische Diskussion, was man verbessern könnte auf der Welt oder in der Schule, es kommen dann zwei, drei Vorschläge, dann wird abgestimmt, dann kriegen die Kinder eine Jause und gehen weiter und schauen sich dann die anderen Räumlichkeiten an. Zwischenruf GR. Mag. Sippel: Könnte man vielleicht auch da machen. Bgm. Mag. Nagl: Das praktiziere ich nunmehr seit zehn Jahren und manchmal fragen sie mich auch nach der Bürgermeisterkette und manchmal bin ich auch im Büro drüben, wo die Kette des Bürgermeisters auch ausgestellt ist, wir tragen sie ja schon seit langer Zeit nicht mehr, aber sie ist ein Symbol. Ab und zu lege ich sie ja bei Ehrenbürger- oder Bürgerfeierlichkeiten auch hier vorne auf die Dokumente und die Kinder fragen mich, was es mit der Kette auf sich hat. Und ich erzähle dann den Kindern, dass der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin eine Kette tragen kann, in ganz Europa, vielleicht auch auf der ganzen Welt, ich habe es noch nie so genau untersucht, weil es ein Symbol für die Gemeinschaft ist. Wenn die großen und die kleinen Glieder zusammenhalten, dann zerbricht die Kette nicht. Wenn diese Kette reißt, hat auch der Bürgermeister und damit stellvertretend wir alle, die wir im Gemeinderat sitzen oder hier Verantwortung tragen, ein großes Problem, dann funktioniert eben das Runde, das Geschlossene, die Gemeinschaft nicht. Und ich möchte jetzt dort fortsetzen, wo der Herr Stadtrat Eisel-Eiselsberg aufgehört hat, indem er sich oft die Frage stellt, machen wir eigentlich die richtigen Dinge und machen wir die Dinge, die wir tun, dann auch richtig? Den Kindern erkläre ich anhand eines Tagesablaufs, wofür wir hier gemeinsam da sind. Ich erzähle ihnen, dass das das wichtigste Zimmer der Stadt ist, neben ihrem Kinderzimmer, weil hier von Ihnen von euch all das beschlossen wird, was das Leben der Menschen in Graz begleitet. Und am Anfang wissen sie nicht so genau, was das ist und dann sage ich, wenn ihr in der Früh aufsteht und der Lichtschalter gibt keinen Strom her und es wird nicht hell im Zimmer im Winter, wer ist schuld, dann sagt manches Mal schon einer, du, Herr Bürgermeister. Sage ich, ja, dann gehen wir zum Händewaschen und es kommt kein Wasser und dann gehen wir hinaus und es kommt der Bus nicht und die Schule hat ein Loch im Dach und die Oma kriegt kein Essen im Heim und der Stadtpark ist nicht gemäht, am Sportplatz gibt es kein Tor, zum Schluss ist der Chor dann vollständig, wer ist schuld, du, Herr Bürgermeister. Das mache ich wahrscheinlich auch deswegen, weil ich auch will, dass meine Nachfolgerinnen und Nachfolger für alles noch schuld sind. Aber ich erkläre Ihnen damit, dass wir uns hier herinnen bemühen, das Leben und das Zusammenleben von Menschen möglichst toll zu gestalten, dass wir helfen wollen, dass der jeweilig einzelne Lebensentwurf auch gelingen kann und dass wir auch, obwohl wir aus 150 bis 160 Nationen stammen, 100 Religionen haben, mehr als 400.000 Menschen hier unterschiedlicher Ausprägung sind, dass wir auch friedlich zusammenleben können. Das ist unsere Aufgabe und wenn es dann zum Budget kommt, und es ist mein 17. Budget, wie der Herr Stadtrat Eisel-Eiselsberg schon gesagt hat, weil die ersten fünf Jahre hat er mich ja als mein Büroleiter begleitet und dann habe ich ihn auch das erleben lassen, was er mir jeden Tag vorgeworfen hat, wenn ich müde ins Büro gekommen bin und er hat gesagt, einmal geht es schon noch. Jetzt erlebt er das auch, was es bedeutet, Verantwortung auch zu tragen und dann frage ich mich, die einen stellen das Budget immer dar als den Himmel, was alles gelingen wird und die anderen beenden eigentlich dann meistens das Wachstum der Stadt oder sprechen eigentlich dem Budget die Chance ab, auch in den nächsten Jahren für eine gute Stadt zu sorgen. Mit Ausnahme der KPÖ habe ich mittlerweile in diesen knapp 15 ½ Jahren mit allen Fraktionen auch wirklich zusammengearbeitet und Budgets abgestimmt, nämlich positiv zugestimmt. Ihr wart die einzige Fraktion, die bisher immer nein zum Budget gesagt hat. Ich habe die ersten fünf Jahre als Finanzreferent mit Alfred Stingl eine Koalition von SPÖ, FPÖ und ÖVP erleben dürfen, ich habe dann fünf Jahre mit einem sehr losen Übereinkommen mit der Sozialdemokratie hier für die Budgetbeschlüsse gesorgt, in den letzten fünf Jahren mit der grünen Fraktion und jetzt eben, wenn ich so sagen darf, fast zurückversetzt in die Zeit von 1998 bis 2003 zurück zu den Ursprüngen, wir haben das auch bei einer Kulturveranstaltung unlängst ausgesprochen. Ein Jahr Trennungsjubiläum, den Trennungsschmerz haben wir beide verwunden. Wir arbeiten wieder in unseren jeweiligen Ressorts. Aber jetzt komme ich zu einem wichtigen Thema. Wir reden über Leitungen, über Projekte, über Kraftwerke, über Schulbauten und, und, und, und dann habe ich auch anlässlich des gestrigen Tages, und das war nicht irgendein Tag, es war der internationale Tag der Familie, der 15. Mai, wieder darüber nachgedacht, ob es nicht wirklich etwas gibt, worüber wir einmal abseits aller Zahlen und aller Projekte diskutieren sollten. Auch deswegen, weil anlässlich dieses Tages auch der Chefredakteur einer Zeitung, der Hubert Patterer, aufgezeigt hat in einem Artikel, dass er glaubt, dass unser derzeitiges, unser gesellschaftlicher Entwurf, den wir im Moment versuchen hinzukriegen, Beziehung, Familie und Arbeit, ob es nicht eine große Lüge ist, dass das alles vereinbar wäre und es ist auch, und ich habe es von der Sissi bekommen, ein Artikel von Reinhard Fendrich, ich glaube, anlässlich des Muttertages erschienen, den möchte da heute auch hereinholen. „Meine Eltern sind fast 60 Jahre verheiratet, die haben auch ihre Auseinandersetzungen gehabt, meine Mutter war eine schöne Frau und mein Vater war irrsinnig eifersüchtig. Aber ich höre von ihnen, weißt du, wir kommen aus einer Zeit, da hat man die Sachen repariert und nicht weggeschmissen.“ An dem Satz kann man sich anhalten. Und wenn die zuständige Bürgermeisterstellvertreterin die Probleme aufgezählt hat, die wir jetzt auch im Jugendwohlfahrtsbereich haben, wenn uns der Herr Stadtrat Eisel-Eiselsberg, der jetzt einen neuen Entwurf von uns auch versucht umzusetzen, nämlich Kinder, die wir jetzt anvertraut bekommen, oft schon mit einem halben oder mit einem Lebensjahr begleiten dürfen als Stadt bis zum 15. Lebensjahr und nicht alle zwei, drei Jahre sagen, so, wir sind jetzt wieder fertig, wir geben die Kinder in die nächste Ebene, dann ist das zuerst die Krabbelstube, dann ist es der Kindergarten, dann ist es die Schule, das geht so hintereinander, dann ist es vielleicht die Hauptschule oder die Neue Mittelschule oder das Gymnasium, nach ein paar Jahren werden sie wieder weitergereicht. Wenn der Herr Stadtrat Eisel-Eiselsberg uns heute gesagt hat, dass ein Direktor einer Schule meint, dass 30 % der Kinder nur lesen, rechnen und schreiben können nach der Volksschule, dann sollten wir vielleicht auch darüber nachdenken, ob wir als Politikerinnen und Politiker allen Menschen alles versprechen sollen. Ich glaube nämlich, dass es einfach nicht ersetzbar ist, was wir versuchen zu ersetzen und dass wir das auch gesellschaftspolitisch einmal gemeinsam wieder allen Menschen sagen müssen. Ich glaube, dass es ohne eine Eigenverantwortung und ohne Disziplin im Leben auch nicht gehen wird. Und dass viele selbst darüber nachzudenken haben, ob sie alles wegschmeißen oder ob sie auch bei sich zu Hause vieles wieder reparieren. Es ist aus meiner Sicht auch eine Lüge, wenn wir so tun, als könnten wir all das, was zu Hause nicht funktioniert, durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auffangen. Die sind nämlich in vielen Bereichen aus meiner Sicht auch total überfordert und können da auch nicht mehr und wir werden auch nicht die Mittel auftreiben und wir können noch so umverteilen und herumschieben, den Reichtum werden wir nie haben, weil er auch immer nur auf Finanzen und auf Ressourcen aufbaut, aber vielleicht nicht mehr auf das aufbaut, was Kinder und Jugendliche und vielleicht alle Menschen dringend brauchen, nämlich Raum und Zeit und auch die Liebe und die Wertschätzung, die sie brauchen. Und deswegen möchte ich an einem Tag wie heute ganz bewusst einmal nicht nur über die Zahlen sprechen, es ist, wenn ich so sagen darf, viel Arbeit gewesen und ich schließe mich auch dem Dank an jene an, die das aufbereitet und jetzt erarbeitet haben. Ich möchte heute auch einmal das Dankeschön aussprechen an den Herrn Magistratsdirektor, an die Präsidialchefin und die Frau Dr. Zwanzger, an den Herrn Schmalenberg, die auch da vorne sitzen und die dieses ganzheitliche Denken nicht nur für den Magistrat, sondern auch im Hause Graz mit unseren Vorstandsdirektoren übernommen haben und dafür sorgen, dass eben so vieles so klass funktioniert, dass Reformen so getragen werden, dass sie unsere Projektaufträge in der Form umsetzen und dass sie dann auch noch je nach unserer Lust und Laune auch da herinnen, ich sage, Großartiges leisten und uns alles aufbereiten, dieses Dankeschön möchte ich anbringen (allgemeiner Applaus), weil ich es auch als Bürgermeister den letzten zehn Jahren vielleicht oft verabsäumt habe zu tun. Ich bin nämlich auch mit einigen Ressorts in der Hauptverantwortung, als Bürgermeister eben für den gesamten inneren Dienst, ich bin zuständig für den Bereich der Sicherheit gemeinsam jetzt auch mit dem Kollegen Eustacchio. Auch hier möchte ich anmerken, dass unser Katastrophenteamreferat, unsere Abteilung für Sicherheit, unsere gesamte Feuerwehr Großartiges leisten und wir auch im nächsten Jahr und in den nächsten Jahren einiges vorhaben, sowohl organisatorisch als auch was Umbauten anbelangt. Ich möchte auch dem Herrn Baudirektor, dem Bernhard Inniger, der Verena Ennemoser und allen Damen und Herren, die in den Bauämtern, in den Bauabteilungen sitzen, ein riesen Dankeschön sagen, weil wir eine Stadt sind, die so unglaublich wächst wie keine andere Stadt in diesem Land Österreich, prozentuell gesehen wächst niemand so schnell, wie wir gerade wachsen und das bringt mit sich, bei 4.000 neuen Bewohnerinnen und Bewohnern pro Jahr, dass wir auch verdichten müssen und dass es ununterbrochen Baustellen, aber auch Konflikte gibt zwischen Nachbarinnen und Nachbarn, die wir auch dann wieder versuchen, mit Bürgerbeteiligung und mit Gesprächen auch wieder zu einem vernünftigen oder dass wir da vernünftige Wege gehen, also dass wir das gut hinkriegen. Das ist eine unglaubliche Arbeit, die da geleistet wird und wir nehmen die Herausforderung ganz anders an und das möchte ich heute da auch sagen. Ich möchte es ja mit Ihnen, mit euch allen schaffen, dass Graz zur modernsten Stadt Österreichs wird, und modernste Stadt Österreichs heißt einfach, dass man die Herausforderungen, die es gibt, annimmt und nicht nur einfach erledigt, sondern so erledigt, dass es auch nachhaltig für die nächsten und übernächsten Generationen neue Lösungen gibt. Und wir haben das Thema Smart Cities, wird ja heute noch behandelt und ich bedanke mich gleich bei allen, die es mittragen. Wir haben das Thema Reininghaus, wir haben aber diese ganze Green-Technology-Geschichte, wie man im 21. Jahrhundert vernünftig lebt, arbeitet, Mobilität möglichst vermeidet, dass sie gar nicht erst entsteht, wie man Ressourcen nutzt, wie man effizient Ressourcen austauscht, das ist eines der spannendsten Themen überhaupt und deswegen bin ich gerne auch zuständig für die Baudirektion. Wir sind Modellregion, wir haben bei der Präsentation unseres ehemaligen Kollegen aus der Kommunalpolitik, Johannes Hahn, der jetzt Kommissar ist und sehr, sehr viel Geld zur Verfügung hat, riesige Fördertöpfe, den haben wir vergangene Woche hier in Graz einladen können, er war da, wir haben ihm einmal gezeigt, was unsere Wissenschafter, unsere Forschungsbetriebe los haben. Ich habe selber nur mehr gestaunt, wir hatten eine halbe Quadratmeter große Scheibe am Tisch stehen, darauf gab es grüne und orange Farbbänder drauf und bei ganz normalem Innenraumlicht wurde dieses Licht verwandelt in die Energie und der Ventilator ist daneben gelaufen. Der Herr Höllwarth wird mit seinem Unternehmen SFL, er hat ja Murinsel und Kunsthaus schon gebaut, dort bei Smart Cities diesen Turm hinbauen, eingehüllt wie ein Stanitzel in diese Hülle, die Strom erzeugen wird und sein Ziel ist es auch, alle Unternehmungen, die auf dem Gebiet Spitzenklasse und Vorreiterrolle haben, in diesem Turm unterzubringen, damit wir dieses Green Technology werden, von der da manche schon sprechen, dass wir wieder einen Vorsprung haben und zeigen, wie man Betriebskosten runterkriegt, wie man Ressourcen schont, wie man mithilft, dass dieser Erdball mit den Menschen Bestand haben kann. Das sind also unheimlich spannende Themen und ich glaube auch, Reininghaus wird uns in den nächsten Jahren weiter beschäftigen, weil wir hier Flächen haben, die wir anbieten können, aber die wollen wir nicht einfach nur irgendwie verbauen. Die wollen wir erstmalig wieder so verbauen, dass wir eine Vorzeigestadt werden und vielleicht auch viele von Graz auch wieder etwas mitnehmen dürfen. Ich werde weiterhin zuständig sein dafür, dass wir gute Gastgeber sind. Gemeinsam mit unseren Universitäten, mit den Betrieben haben wir sehr, sehr viele Konferenzen und Tagungen und damit auch viele Nächtigungen und Arbeitsplätze und es gibt zwei Projekte, auf die wir uns besonders gut vorbereiten. Das eine Projekt findet ja heuer noch statt, Songs of Spirit, und die Interreligiöse Konferenz Community Spirit finden ja vom 15. bis zum 21. Juli 2013 statt. Wird schon schön werden, wenn die Jugend da sein wird, wenn sie ihre spirituellen Lieder, ihre Gospel-Songs da singen werden wieder mit uns gemeinsam hier in Graz und wenn zeitgleich eine Interreligiöse Konferenz in Graz stattfinden wird, die dann im Übrigen auch ein Papier ausarbeiten wird, wie man denn friedlich zusammenleben kann, und die Jugend wird auch vor all diesen Menschen aller Religionsrichtungen dann auftreten und ich glaube, es wird eine sehr schöne gemeinsame Feier auch sein, zu der ich Sie heute schon einladen möchte. Wir müssen uns vorbereiten auf die Special Olympics 2017, wo wir als Menschenrechtsstadt ein klares Signal aussenden können, dass Menschen mit Behinderung nicht nur zu integrieren sind, sondern dass wir im ganz normalen Alltag mit ihnen zusammenleben und ihnen ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben geben (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). Wir werden in puncto Sicherheit weiterarbeiten müssen, dass diese enormen Regenfälle, die wir da haben, und ich habe mir das heute angeschaut, in der kleinen Broschüre „Fakten und Zahlen über Graz“ können Sie die Sonnenstunden ablesen, Sie können dann feststellen, dass es, glaube ich, vielleicht auch noch nie so viel Sonnenstunden gegeben hat in Graz, aber Sie werden auch feststellen, dass die Niederschlagsmengen und die Regen ganz gewaltig kommen. Das heißt, kalt, warm. Das heißt extreme Wetterbedingungen und das hat auch dazu geführt, dass wir mit 82 Liter pro Quadratmeter und Tag weiterarbeiten müssen, dass in Graz im Stadtgebiet die Hochwasserverbauungen bestmöglich weitergehen. Wenn wir das alles umsetzen, was jetzt am Reißbrett liegt, was wir jetzt schon planen, was wir jetzt schon verhandeln, dann werden das, wie es Thomas Rajakovics heute mit einem Zwischenruf schon einmal gesagt hat, 80 Millionen Euro sein und meinem Geburtstagskollegen möchte ich auch wieder zurufen, selbstverständlich nehme ich auch gerne seine 15.000 Euro Parteienförderung, wir können jeden Euro auch dort gebrauchen, aber es werden, wie gesagt, zum Schluss 80 Millionen sein. Wir wissen, es gibt ungefähr eine Drittel-Förderung, der Bund und das Land werden die Beträge, die wir eingesetzt haben, nämlich jetzt vier Millionen für die nächsten beiden Jahre, ja mindestens um dieselben Beträge ,meistens sogar mehr, auch noch anreichern müssen. Ich bin auch zuständig für die Abteilung Grünraum und Gewässer und damit habe ich eine ganz, ganz wesentliche Aufgabe, nämlich darauf zu achten, dass neben der Verdichtung und neben dem Verbauen auch die Grünräume und die Erholungsräume da sind, die die Menschen brauchen werden. Da werden wir eine Million in den nächsten beiden Jahren einsetzen für den Bereich des Stadtparks und unserer Parkanlagen, wir werden gemeinsam bemüht sein, der Kollege Rüsch und ich, dass wir auch dafür sorgen, dass weiter Grünraum angekauft wird, das tun wir. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten haben wir das immer getan und wir werden es auch künftig tun und wir werden auch dafür sorgen müssen, dass der Feinstaubfonds, wenn es um das Anschließen unserer Fernwärmeoffensive oder Solar- und Photovoltaikflächen geht, dass uns das Geld da auch nicht ausgeht. Ich möchte aber auch dazusagen, dass dieser Topf einmal gefüllt wurde. Heute fragt keiner mehr danach, wo kamen denn diese vielen Millionen, die wir jetzt Jahr für Jahr in diese Solar- und Photovoltaikanlagen hineingepumpt haben, wo sind die hergekommen? Die sind hergekommen aus einer heftigen Diskussion und auch Beschlussfassung hier im Gemeinderat, nämlich dass 49 % unseres Energieunternehmens zur Estag gewandert sind, da war das Ausverkaufsgeschrei damals nicht zu überhören. Heute sind jedes Jahr und jedem Monat, fast jede Woche alle froh beim Stadtsenat, bei diesen Förderungen ein Geld zur Verfügung haben. Und da bin ich bei einem Punkt angelangt, wo ich der KPÖ ja schon versprochen habe, dass ich noch einmal darauf eingehen werde, wenn ich denn dann auch wirklich darf und da möchte ich schon ein bisschen darauf eingehen, dass ich sage, wenn bei 17 Budgets immer das Nein kommt, dann muss man sich auch den Vorwurf gefallen lassen, den wir immer wieder sagen, ihr wollt alles haben, aber ihr sagt nicht, wo es herkommen soll. Man muss auch zu gewissen Dingen stehen. Ich habe es heute erklärt und ich werde auch die Unterschriften, die ich bekommen habe, samt Adressen nutzen, den Menschen allen einen Brief zu schreiben und ihnen meine Sichtweise darzulegen. Ich glaube, es ist wichtig und notwendig, dass sie von euch informiert worden sind, dass wieder einmal etwas teurer werden wird und dagegen könnte man schon sein. Ich werde ihnen aber auch sagen, was wir mit diesem Geld tun und wofür und für wen wir es brauchen, nämlich für Mitarbeiter und für Infrastruktur (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ) und ihr wisst das, ich schätze euch, vor allem die, die ich näher kenne persönlich, unheimlich. Ich habe aber politisch, wie gesagt, einen anderen Weg, den ich gerne gehen möchte, einen, der auch auf Leistung setzt, einen, der auf Soziales setzt und auf Nachhaltigkeit. Ihr wisst alle, ich bin auch Präsident des ökosozialen Forums in der Steiermark und ich glaube, dass es nur im Gleichklang gehen wird, nämlich zu akzeptieren, dass es eine Marktwirtschaft gibt, dass diese sozial ausgewogen sein sollte und auf ökologische und nachhaltige Themen eingehen muss. Ich bin mit euch ein Kämpfer gegen den Kapitalismus, aber ich bin auch ein Kämpfer gegen den Kommunismus und manchmal denke ich mir, der Eiserne Vorhang ist weg… Zwischenruf unverständlich. Bgm. Mag. Nagl: Da kämpft ihr dann nicht mit, ja, aber passt auf, jetzt kommt der Punkt. Also ihr kämpft gegen den Kapitalismus, nämlich der nur auf Gier abzielt, der nie genug kriegen kann, der diese sozialen und nachhaltigen und ökologischen Faktoren eben nicht will. Aber ich bin manchmal fast der Überzeugung, dass es so was wie den Kalten Krieg eigentlich noch immer gibt und wenn wir heute davon reden, dass, und ihr habt angefangen damit, deswegen nehme ich es jetzt auf, wenn ihr davon sprecht, dass in Spanien schon so viele Menschen keine Arbeit mehr haben und in ganz Europa wir schon so viele Arbeitslose haben, dann gehe ich einmal der Frage nach, warum ist das so. Das waren doch immer Menschen, die fleißig gearbeitet haben, die ihr Handwerk verstanden haben, aber die jetzt plötzlich nicht mehr in der Lage sind zu produzieren. Und warum produzieren sie nicht mehr? Weil sie keine Chance haben, weil in kommunistischen Ländern Menschen so unterdrückt werden, weil in kommunistischen Ländern die Umwelt nicht nur ausgebeutet, sondern zum Teil vernichtet wird und damit Produktionspreise entstehen, die kein normal arbeitender Mensch in Europa, wo keiner mithalten kann und das ist eine der Ursachen dafür. Wenn wir darüber reden, dass Österreich nach dem Krieg einen Marschallplan erlebt hat, weil uns andere Menschen mit Finanzen geholfen haben und wir was daraus gemacht haben, muss ich heute auch sehen, dass viele Banken auch österreichische Banken, zuversichtlich in Länder investiert haben, die der Kommunismus kaputt gemacht hat in den letzten Jahrzehnten und noch einmal, diese Banken haben alle diese Gelder auch jetzt wieder verloren. Dass in kommunistischen Ländern, und du kannst zehnmal dann auch eine andere Meinung haben, ist in Ordnung, aber lasse es mich aussprechen, aus den kommunistischen Systemen heute Menschen, die früher im Kommunismus tätig waren, zu Oligarchen geworden sind und dort schon wieder eine Regime führen und eine Art leben und ein Lebensbild menschenverachtend entwerfen, gehört auch einmal gesagt. Deswegen tue ich auch mir manchmal so schwer, weil ihr immer wieder sagt, es gibt quasi einen anderen Kommunismus. Ich habe eine Bitte und das möchte ich euch heute ernsthaft bitten und wenn es geht, sagt es uns gleich jetzt: Gibt es irgendwo auf dieser Welt eine Stadt, die kommunistisch regiert wurde oder wird, mit der ihr tauschen wolltet? Zwischenruf StR.in Kahr: Viele italienische Städte… Zwischenruf GR. Mag. Frölich: Zuviel Don Camillo geschaut? Bgm. Mag. Nagl: Wir haben es einmal eingegrenzt, wir haben es eingegrenzt, von 193 Nationen sind wir in Italien gelandet und wir werden dann noch ausreden, welche Stadt es wirklich ist, mit der ihr wirklich tauschen wollt. Ich meine das ernst und jetzt komme ich zu einem wichtigen Punkt, weil ich auch Zukunftsforscher, wo immer sie auftauchen, versuche sehr zu lesen und einer ist schon, der Matthias Horx ist heute schon zitiert worden, ein Buch von ihm lese ich gerade und da geht es auch ein bisschen, ist hochinteressant, kann es jedem nur empfehlen, da geht es auch ein bisschen darum, wie schaut die Politik künftig aus und haben wir denn alle nicht losgelassen von unseren Parteiideologien und halten noch immer so daran fest, dass wir bei den vielen Lebensentwürfen und der Komplexität unserer Gesellschaft uns selber jetzt wandeln werden müssen. Und wie das ausschauen kann, möchte ich da auch zitieren. „Kreativität ist für das 21. Jahrhundert genauso wichtig wie im 18. Jahrhundert die Fähigkeit einen Pflug zu bedienen“, sagt Edward Glaeser, Ökonom an der weltweit angesehenen Havard University. Und dann gibt es auch noch einen weiteren Satz von ihm, den möchte ich nicht ganz unterstreichen, weil ich ein Wort nicht mag, da schreibt er: „Das Humankapital entscheidet über Erfolg oder Misserfolg einer Stadt.“ Der Mensch und die Kreativität, und deswegen glaube ich, dass wir, und dabei werde ich auch die Frau Vizebürgermeisterin, die im Bereich der Universitäten auch in manchen Fragen mit mir gemeinsam hier unterwegs ist, volle Unterstützung zusagen, auch unseren Universitäten die Chance liegt darin, den Menschen und die Kreativität wieder in den Mittelpunkt unserer Politik zu rücken, dann wird es funktionieren und Kreativität wird abverlangt von jedem von uns in jedem Ressort, wenn er unterwegs ist und das ist mir so wichtig. Ich glaube, jeder von uns muss jeden Tag danach suchen, gibt es neue Lösungen, und wir sollten mit den Menschen auch wieder darüber diskutieren, was wir können und was wir nicht können, weil die Erwartungshaltung in der Politik, die ist viel zu hoch. Und ich weiß, wann Menschen enttäuscht sind. Menschen sind dann enttäuscht, wenn die Erwartungshaltung zu hoch ist. Das gilt für die einfache Beziehung, das gilt für jemanden in Unternehmen, das gilt aber auch für uns. Die Erwartungshaltung, dass hier 48 Menschen und sieben Stadtregierer mit der Verwaltung die Probleme aller Menschen lösen könnten, das ist ein Irrglaube und das haben wir den Menschen auch wieder zu sagen und deswegen brauchen wir auch diese Eigenmotivation, diese Leistungsanreize und vieles mehr. Und ich will euch abschließend eine Ziffer mitgeben, weil in Österreich haben wir nicht viel vergleichbare Städte und es gibt eine Stadt, das ist eben Linz, die sind annähernd so groß wie wir, also mittlerweile haben sie ungefähr 190.000 Einwohner, wir haben 270.000 Einwohner. Mit Wien kannst dich nicht vergleichen, aber mit Linz könnte es gelingen, und da möchte ich zur Finanzgebarung auch etwas sagen. Die Schulden von Linz und zwar jene, die wir vergleichen können, jene die, wir sind die einzige, die konsolidiert betrachten, deswegen haben wir je nach Zeitung eine Milliarde oder 1,9 Milliarden Euro. Wir haben also 1,09 Milliarden Euro momentan an Schulden und Verbindlichkeiten, für die wir haften, einzige Gebietskörperschaft, die das tut. Wenn du unseren Normalschuldenstand hernimmst, dann schaut es so aus, dass die Stadt Graz im Rechnungsabschluss 2007 453 Millionen Euro hatte und im Rechnungsabschluss 2011 468 Millionen Euro, im Rechnungsabschluss 2012 440 Millionen. Im gleichen Zeitraum hat Linz, also wenn man so will, bei uns ist seit 2007 die Verschuldung der Stadt allein gesehen sogar gesunken um 13 Millionen Euro. Die Stadt Linz hatte im Rechnungsabschluss 2007 359 Millionen Euro und mittlerweile im Rechnungsabschluss 2011 614,9 Millionen Euro. Jetzt gibt es wahrscheinlich auch innerhalb von Linz wahnsinnig viele Verschiebungen, Auslagerungen, es ist schwer zu vergleichen, weil sich keiner so wie wir darstellt. Aber Faktum ist, dass wir, wenn wir das, die Pro Kopf-Verschuldung, uns anschauen und auch den Umstand, dass jedes Jahre mehr Menschen dazugekommen sind, dann schaut die Pro-Kopf-Verschuldung von Graz so aus, dass im Rechnungsabschluss 2007 jede Grazerin und jeder Grazer 1.717 Schulden hatte und heute mit Rechnungsabschluss 2012 jede Grazerin und jeder Grazer mit 1.666 Euro quasi in der Kreide stehen würde. In Linz hatten wir 1.882 im Jahr 2007, heute sind es 3.223, und das ist unser aller gemeinsamer Erfolg, weil die Reformprozesse, die wir durchgezogen haben, die grandiose Arbeit unserer Finanzdirektion, das Begleiten unseres Rechnungshofes und unserer beiden Rechnungshofdirektoren in diesem Zeitraum hat Unglaubliches bewegt und deswegen wären wir mit einer Gesamtsumme von heute 2,2 Milliarden Euro, einem Investitionsvolumen von 250 Millionen Euro bei vielen Städten Europas und der Welt gern gesehene Gäste. Und jetzt gilt es, das wieder bestmöglich einzusetzen, ein bisschen tut es mir weh, dass die Grünen nicht mitgehen, wir haben nichts Wesentliches verändert in der Gebarung. Wir haben sogar Möglichkeiten eröffnet, dass jemand jetzt zum Gesamtbudget ja sagt, aber im Detail auch nein sagt, das heißt, wir werden im Stadtsenat auch manchmal auch Projekte beschließen, wo vielleicht auch eine freiheitliche Partei oder wir auch nicht dabei sind, wir haben es möglich gemacht. Und das gesamte Spektrum gilt es im Auge zu behalten, aber vergessen wir auch nicht, den Menschen zu sagen, dass wir nicht alles schaffen werden, sonst ist diese Erwartungshaltung und damit die Enttäuschung über Politik viel zu groß (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). Bürgermeister Mag. Nagl übernimmt um 16.50 Uhr den Vorsitz. Stadtrat Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Gerhard R Ü S C H Ich hoffe, Sie erlauben mir noch, einfach auf einige Themen, die zum Budget genannt worden sind, kurz zu replizieren. Und zwar würde ich das gerne unter dem Stichwort machen, einfach ein bisschen hinter vielen Argumenten die Luft herausnehmen, weil ich erstens einmal auch nicht den großen Wandel und den großen Wechsel in der Budgetpolitik erkennen kann und vor allem auch, weil ich, und das gilt für die Grünen und für die KPÖ, beide Extremstandpunkte eigentlich überhaupt nicht teilen kann. Wenn ich die Ina Bergmann nehme, dann habe ich auch das Gefühl, hier regiert totaler Kulturpessimismus, es ist sozusagen, die Immobilienprojekte sind aus, Rücklagen sind aufgebraucht, das Eigenkapital in den Beteiligungen geht nach unten und sozusagen, man hat den Eindruck, wir stehen kurz vor dem Budgetkollaps. Ich kann Ihnen nur eines versichern, alles das, was Sie gesagt haben mit den Immobilienprojekten, dann mit den Rücklagenauflösungen, das ist selbstverständlich im Budget eingearbeitet. Auch dass wir im Jahr 2013 keinen Rückfluss von der Holding haben bezüglich der Pensionsauflösung, das ist alles im Budget eingearbeitet und wir sind trotzdem zu den Zahlen gekommen, die ich hier genannt habe. Das ist mir in dem Fall ein ganz wichtig, beim Eigenkapital möchte ich gerne erwähnen, stimmt überhaupt nicht, im Gegenteil, wir haben auch in den letzten Jahren das Eigenkapital zum Beispiel von der Holding sogar aufgewertet, also aufgestockt und bei der GBG gibt es ebenfalls mehr Eigenkapital als früher. Aber nochmals, es ist einfach wichtig, dass diese Dinge berücksichtigt sind. Ich weiß auch nicht, ich tue mir ein bisschen schwer auch mit der Klage, dass in manchen Bereichen einfach Mindestlöhne bezahlt werden. Klar, je mehr man verdienen kann, umso besser ist es. Aber Mindestlöhne sind immerhin Ergebnisse von Tarifverhandlungen, von Tarifpartnern, die an einem Tisch sitzen und dann einen Kompromiss schließen. Ich denke auch, wenn in Österreich an allen Stellen wirklich immer auch die Mindestlöhne bezahlt werden würden, dann wäre es wahrscheinlich in einigen Bereichen und in einigen Fällen wahrscheinlich auch durchaus besser. Soviel zur KPÖ. Zu den Grünen auch einmal, kann ich nur wiederholen, was der Bürgermeister gesagt hat, tut es mir ein bisschen leid, dass da keine Zustimmung kommt und ich kann es auch nicht ganz verstehen. Ich möchte gerne zwei oder drei Argumente nehmen. Das erste ist der Vorwurf, in der Subventionsordnung sind namentliche Subventionen in einen nicht namentlichen Budgettopf zusammengefasst worden. Ich glaube einfach, dass da die Grünen sozusagen ihrer eigenen Argumentation auf den Leim gegangen sind. Ihr habt immer gesagt, es ist eine Dreierkoalition. Es war nie eine Dreierkoalition, sondern es war eben die neue Situation, dass sich drei Parteien einigen mussten, und das ist ja für Österreich relativ neu, wird in Hinkunft wahrscheinlich öfter vorkommen und da ist einmal klar, dass vielleicht eine größere Unsicherheit zunächst gegeben ist und die sollte abgedeckelt werden, abgesichert werden, indem man sagt, wir müssen uns auf jeden Fall für das Budget einigen, das ist gelungen, das ist in einem Ausmaß gelungen, um ehrlich zu sein, das wir vor fünf Jahren bei Beginn unserer Koalition nicht hatten. Wir haben diesmal bedeutend mehr Richtlinien oder in die Richtung der Budgetkonsolidierung, Stabilisierung festgelegt, und das ist es. Wie dieser Raum ausgefüllt wird, waren sich alle drei Parteien einig, wir im Einzelfall erledigen. Das was hier unter Diverses steht, wird wahrscheinlich schon das nächste Mal oder in zwei Wochen oder in drei Wochen als Subventionsantrag in den Stadtsenat eingebracht und dann wird sich eben zeigen, wie sich die Mehrheiten ergeben. Ich sehe darin an und für sich durchaus einen sehr gescheiten und durchaus sehr pragmatischen Ansatzpunkt. Zweite Geschichte ist, die 100 Millionen, die so irritieren, wir wissen ganz genau, wenn wir jetzt abfragen, welche Projekte sollen kommen, dann haben wir einen Topf von 400 Millionen Euro. Das ist unbewältigbar und das ist nicht nur von der Finanzierung unbewältigbar, das ist auch unbewältigbar von der Umsetzung her. Das hätte, glaube ich, gar keinen Zweck, sodass wir einen andere Weg beschritten haben und ich finde den Weg durchaus klug und durchaus auch sehr gescheit, indem wir gesagt haben, liebe Leute, alle, die Projekte haben, sollen sich genau überlegen, wie können diese Projekte finanziert werden. Wir haben zum Beispiel bei diesen 100 Millionen selbstverständlich noch keine Landesförderungen dabei. Wir wissen ja auch nicht, in welchem Ausmaß wir sie bekommen, wir haben keine Bundesförderungsmittel dabei, das sind Dinge, die diesen 100-Millionen-Topf erweitern und aus diesem Grund kann ich da auch das Verwerfliche oder Nicht-Visionäre, was auch immer, nicht feststellen. Im Übrigen, lieber Gerhard Wohlfahrt, wenn du schon sagst und wenn du schon aufzählst, was alles gemacht worden ist und was jetzt eben auch ausgeführt wird und fertiggestellt wird, das waren ja Projekte, die wir gemeinsam beschlossen haben. Ich nehme nicht an, dass sich die Grünen jetzt von diesen Projekten distanzieren (Applaus ÖVP) und wenn wir schon sehr genau sind, diese Projekte haben einen Realisierungszeitraum von fünf, sechs, sieben und acht Jahren und ich darf zum Beispiel nicht ganz unstolz zum Nahverkehrsknoten Hauptbahnhof sagen, dass in meiner Zeit, als ich Verkehrsstadtrat war, noch vor der Lisa Rücker, nämlich am 19.9.2007 die erste Projektgenehmigung für die Planungsphase der Nahverkehrsdrehscheibe Graz Hauptbahnhof, als diese Projektgenehmigung erteilt wurde (Applaus ÖVP). Ich denke aber, dass liegt einfach in der Natur der Sache, solche Projekte dauern länger und ich finde da nichts Verwerfliches, wenn wir ein so großes Investitionsvolumen haben und das bitte ich schon zu merken, das bitte ich auch zu registrieren, das Investitionsvolumen für die gesamte Periode ist nicht merklich kleiner als für die letzte Periode. Und für die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Bauindustrie ist es nicht entscheidend, ob wir jetzt ein neues Projekt haben oder ob wir ein schon beschlossenes Projekt fertig ausführen. Es sind Arbeitsplätze und es ist das, was eine Stadt tun kann. Der letzte Punkt bei den Grünen ist noch der Abänderungsantrag, der kommen wird. Und zwar der Abänderungsantrag, dass wir in Hinkunft auch die Stimmrechtermächtigung jedenfalls immer eigens im Gemeinderat beschließen. Inhaltlich kann ich dem voll zustimmen, aber ich finde den Antrag ehrlich gesagt kurios. Und zwar, da wird von den Grünen ein Antrag gestellt und der wird durchgehen, ein Abänderungsantrag, und dann werden wir über das Budget abstimmen und dann werden die Grünen wiederum gegen ihren eigenen Abänderungsantrag stimmen, weil der ist ja dann Teil des Budgets. Also ein Abänderungsantrag, der durchgeht und dann seid ihr aber gleich wieder gegen diesen Abänderungsantrag, weil er im Rahmen des Budgets ist. Zwischenruf GR. Mag. Frölich: Habt zum Glück eh keine Mehrheit. Zwischenruf GR. Dr. Piffl-Percevic: Ein bisschen schwanger. StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einen letzten Punkt möchte ich noch sagen, der mir selber auch am Herzen liegt und bei dem wir auch sicherlich große Anstrengungen unternehmen werden, damit man das gut unter Dach und Fach bringen, das ist die ÖV-Finanzierung. Zunächst einmal darf ich auch hier darauf hinweisen, dass wir sehr viel gemacht haben im Laufe der letzten fünf Jahre für den ÖV, aber eine Erweiterung des Straßenbaunetzes werden wir in der jetzigen Periode erreichen, haben wir nicht erreicht in der letzten Periode, nämlich die Linie 7. Das soll durchaus auch hier erwähnt werden. Wir wissen auch, dass der Parkraumtopf für das Jahr 2013 reicht mit den Zusatzangeboten, danach müssen wir eine neue Finanzierung finden, wir wissen alle, und ich denke, das wird auch in nächster Zeit kommen, dass wir dafür als wichtigste Methode oder als wichtigstes Instrument die Erhöhung der Parkraumgebühren benötigen, das ist auch vorbesprochen, es wird auch kommen, damit ist auch dieser Teil gesichert. Ich denke, ebenfalls etwas, was durchaus im Sinne von allen Parteien hier in diesem Gemeinderat gelegen ist. Dann darf ich mich noch bedanken für die Komplimente bezüglich der Transparenz, das ist mir und auch durchaus der Finanzdirektion am Herzen gelegen, hier so gut wie möglich zu informieren und ich möchte auch nicht vergessen noch einigen Personen zu danken und zwar zunächst einmal möchte ich zusätzlich erwähnen bei der Finanzdirektion den Herrn Walter Steiger und zwar deshalb, der Herr Walter Steiger hat sich intensiv mit den Finanzierungen beschäftigt und diese Finanzierung ist gerade, wie wir wissen, in der jetzigen Zeit ein sehr wichtiger und sehr kritischer Bereich, der ist da sehr, sehr kompetent und hat eine sehr große Erfahrung. Zusätzlich möchte ich gerne sagen, dass der Herr Klemmer von der Druckerei, einer der Produzenten von den vielen hunderten von Seiten bei den dicken Budgetbüchern, anwesend ist, auch Ihnen einen herzlichen Dank, Herr Klemmer, für diese Arbeit (allgemeiner Applaus). Zum letzten Punkt, nachdem eben bei meiner Ressortzuständigkeit klarerweise am Budgettag die Finanzdirektion im Vordergrund steht, soll aber nicht verschwiegen werden, dass ich gerne auch die Verantwortlichen für die anderen Abteilungen, für die ich zuständig bin, zumindest nenne, die Abteilungen sind heute sicherlich zu kurz gekommen, weil ich jetzt das eben nicht mehr so im Detail ausführe, aber ich möchte sie jedenfalls gerne nennen. Die Finanzdirektion wurde genannt, ich möchte mich ebenfalls bedanken beim Manfred Mohap, der für die Gemeindeabgabenabteilung verantwortlich ist, beim Ernst Pucher für das Rechnungsamt, das eine ganz, ganz wichtige Funktion auch für die Budgetstabilisierung hat, weil er aber jede Ausgabe zwei- und dreimal umdreht, bevor er sie tatsächlich freigibt und wenn was nicht in Ordnung ist, nachfragt, vielleicht manchmal auch ein bisschen lästig ist, aber das ist sehr, sehr wichtig für die konkrete Ausgabentätigkeit. Ich möchte gerne erwähnen den Erich Kalcher, Leiter des Personalamtes, der vor allem im Stadtsenat sehr viel Stücke hat, ja nicht zu vergessen die Frau Katharina Peer für die Immobilienabteilung, werden auch heute noch im Stadtsenat schon wieder ein paar Stücke auf der Tagesordnung haben. Ich darf erwähnen die Abteilungsleiterin der Abteilung für Wirtschaft und Tourismusentwicklung, Andrea Keiml, und zuletzt den Leiter des BürgerInnenbeteiligungsbüros, den Herrn Timo Köhler, der im Bereich der Baudirektion angesiedelt ist (Allgemeiner Applaus). Bgm. Mag. Nagl: Mir liegen leider nur fünf Abänderungsanträge vor. Der erste Abänderungsantrag wurde eingebracht vom Herrn Dr. Wohlfahrt. Er betrifft das Jahr 2013, im selben Wortlaut gibt es dann einen zweiten für das Rechnungsjahr 2014. Es geht hier um die Reduktion im Voranschlag der Subventionen auf einen Gesamtbetrag von 1.509.700 Euro und die dadurch eingesparte Summe von 798.600 Euro soll für den Ausbau der SozialCard zweckgewidmet werden. Die Abänderungsanträge von GR. Dr. Wohlfahrt wurde mit Mehrheit abgelehnt. Bgm. Mag. Nagl: Abänderungsantrag Nr. 2, ebenfalls wieder für beide Jahre. Diesen Abänderungsantrag hat der Kollege Rüsch gerade noch einmal beschrieben. Es geht um die Stimmrechtsermächtigung für die Generalversammlung beziehungsweise Vollmachten zur Fertigung der betreffenden Umlaufbeschlüsse für die Wirtschaftspläne 2014. Der Abänderungsantrag von GR. Dr. Wohlfahrt wurde einstimmig angenommen. Bgm. Mag. Nagl: Jetzt komme ich noch zum Abänderungsantrag, der eingebracht wurde von Herrn Gemeinderat Philipp Pacanda. Auch da geht es um die Subvention. Der frei werdende Betrag von 798.592 beziehungsweise 1.597.185 für beide Jahre soll zweckgebunden für dringend notwendige zusätzliche Hochwasserschutzmaßnahmen verwendet werden. Der Abänderungsantrag von GR. Pacanda wurde mit Mehrheit abgelehnt. Bgm. Mag. Nagl: Jetzt darf ich den Herrn Stadtrat Rüsch bitten, dass wir alle Referenten durchgehen mit allen Vorschlagssummen, zuerst bitte den ordentlichen Haushalt von meinem Ressort. 2013 Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Für das Jahr 2013: Einnahmen in der ordentlichen Gebarung beim Herrn Bürgermeister in der Höhe von 3.385.300, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung 67.912.600. Einnahmen in der außerordentlichen Gebarung von 254.200 und Ausgaben in der außerordentlichen Gebarung von 20.407.100. Das gibt einen Zuschussbedarf in der ordentlichen Gebarung von 64.527.300 und einen Zuschuss in der außerordentlichen Gebarung von 20.152.900. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Bürgermeisterstellvertreterin Mag.a Dr.in Martina Schröck StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen in der ordentlichen Gebarung von 147.250.600, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung von 236.208.400. Einnahmen in der außerordentlichen Gebarung null, Ausgaben in der außerordentlichen Gebarung 249.000. Das ergibt einen Zuschussbedarf in der ordentlichen Gebarung von 88.957.800, ein Zuschussbedarf in der außerordentlichen Gebarung von 249.000. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadtrat Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Rüsch StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen in der ordentlichen Gebarung von 639.438.900, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung in Höhe von 318.822.000. Einnahmen in der AOG von 206.833.400, Ausgaben in der außerordentlichen Gebarung von 146.945.600. Das ergibt einen Überschuss in der ordentlichen Gebarung von 320.616.900, einen Überschuss in der außerordentlichen Gebarung von 59.887.800. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen in der ordentlichen Gebarung 26.011.700, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung 97.109.600. Einnahmen in der außerordentlichen Gebarung von zwei Millionen, Ausgaben in der außerordentlichen Gebarung von 7.322.600. Das ist ergibt einen Zuschussbedarf in der ordentlichen Gebarung von 71.097.900, ein Zuschussbedarf in der außerordentlichen Gebarung von 5.322.600. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadtrat Mag. (FH) Mario Eustacchio StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen in der ordentlichen Gebarung in Höhe von 33.257.900, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung 57.919.400. Einnahmen in der außerordentlichen Gebarung 200.000, Ausgaben in der außerordentlichen Gebarung 28.820.200. Zuschussbedarf in der ordentlichen Gebarung 24.661.500 und ein Zuschussbedarf in der außerordentlichen Gebarung von 28.620.200. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadträtin Lisa Rücker StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen ordentliche Gebarung 2.583.800, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung 62.051.200. Einnahmen in der außerordentlichen Gebarung 149.000, Ausgaben in der außerordentlichen Gebarung 529.400. Das macht einen Zuschussbedarf in der ordentlichen Gebarung von 59.467.400, Zuschussbedarf in der außerordentlichen Gebarung von 380.400. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadträtin Elke Kahr StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen in der ordentlichen Gebarung 16.372.400, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung von 24.911.400. Einnahmen außerordentliche Gebarung null, Ausgaben außerordentliche Gebarung 5.162.700. Das ergibt einen Zuschussbedarf in der ordentlichen Gebarung von 8.539.000 und einen Zuschussbedarf in der außerordentlichen Gebarung in Höhe von 5.162.700. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Ohne politischen Referenten StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen in der ordentlichen Gebarung von 25.868.100, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung 29.234.100. Die außerordentliche Gebarung ist mit Null dotiert. Der Zuschussbedarf für die ordentliche Gebarung beträgt 3.366.000. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Gesamtzahlen StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen der ordentlichen Gebarung von 894.168.700 Euro, Ausgaben in der ordentlichen Gebarung von 894.168.700. Das heißt Zuschussbedarf ist null, ist ausgeglichen klarerweise. Einnahmen in der außerordentlichen Gebarung von 209.436.600 und die Ausgaben in der außerordentlichen Gebarung sind gleich hoch, nämlich 209.436.600. Zuschussbedarf ist ebenfalls null, ist ausgeglichen. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Bgm. Mag. Nagl: Damit ist das Budget des Jahres 2013 beschlossen. Jetzt kommen wir zum Jahr 2014. Vorher möchte ich aber noch anmerken, dass der Herr Gemeinderat Philipp Pacanda selbstverständlich auch zwei Abänderungsanträge abgegeben hat, auch jeweils für die beiden Jahre, ich habe eh gesagt, die Gesamtsumme sollte zugeführt werden. 2014 Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Einnahmen aus der ordentlichen Gebarung von 3.996.000, Ausgaben 68.411.400. Wir kommen zur außerordentlichen Gebarung, Einnahmen 753.400, Ausgaben 20.833.100. Das ergibt einen Zuschussbedarf in der außerordentlichen Gebarung in Höhe von 20.079.700. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Bürgermeisterstellvertreterin Mag.a Dr.in Martina Schröck StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Ordentliche Gebarung: Einnahmen 151.242.700, Ausgaben 241.102.400. Das ergibt einen Zuschussbedarf von 89.859.700. Außerordentliche Gebarung: Einnahmen null, Ausgaben 295.000, ergibt auch einen Zuschussbedarf von 295.000. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadtrat Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Ordentliche Gebarung Einnahmen 643.810.200, Ausgaben 326.541.800, das ergibt einen Überschuss in der ordentlichen Gebarung von 317.268.400. Außerordentliche Gebarung: Einnahmen 83.477.800, Ausgaben 33.432.100, ergibt einen Überschuss in der außerordentlichen Gebarung von 50.045.700. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Ordentliche Gebarung: Einnahmen in Höhe von 25.969.500, Ausgaben von 97.608.900, ergibt einen Zuschussbedarf von 71.639.400. Außerordentliche Gebarung: Einnahmen 2.067.500, Ausgaben 6.162.900, der Zuschussbedarf beträgt 4.095.400. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadtrat Mag. (FH) Mario Eustacchio StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Ordentliche Gebarung 33.353.100 Einnahmen, die Ausgaben liegen bei 55.183.600, das ergibt einen Zuschussbedarf von 21.830.500. Außerordentliche Gebarung: Einnahmen 836.700, Ausgaben 23.240.000, ergibt einen Zuschussbedarf von 22.403.300. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadträtin Lisa Rücker StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Ordentliche Gebarung: Einnahmen 1.435.300, Ausgaben 58.806.700, das ergibt einen Zuschussbedarf in der ordentlichen Gebarung von 57.371.400. Außerordentliche Gebarung: Einnahmen 68.700, Ausgaben 241.000, das ergibt einen Zuschussbedarf von 172.300. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Stadträtin Elke Kahr StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Ordentliche Gebarung: Einnahmen 15.704.300, Ausgaben 24.427.800, Zuschussbedarf 8.723.500. Außerordentliche Gebarung: Einnahmen null, Ausgaben drei Millionen, daher auch Zuschussbedarf in Höhe von drei Millionen. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Ohne politischen Referenten StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Ohne politischen Referenten, das ist die KFA, Stadtrechnungshof und andere. Ordentliche Gebarung: Einnahmen 26.097.400, Ausgaben 29.525.900, das ergibt einen Zuschussbedarf von 3.428.500. Einnahmen und Ausgaben damit auch Zuschussbedarf in der außerordentlichen Gebarung sind null. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Gesamtzahlen StR. Dipl.-Ing. Dr. Rüsch: Ordentliche Gebarung. Einnahmen gleich hoch selbstverständlich wie die Ausgaben, nämlich in Höhe von 901.608.500 und bei der außerordentlichen Gebarung selbst verständlich wiederum Einnahmen gleich hoch wie Ausgaben in Höhe von 87.204.100. Die ordentliche und außerordentliche Gebarung wurden mit Mehrheit angenommen. Bgm. Mag. Nagl: Damit ist auch das Budget des Jahres 2014 beschlossen. Ich gratuliere dem Finanzreferenten (Applaus ÖVP, FPÖ und SPÖ). T A G E S O R D N U N G Ö F F E N T L I C H Bgm. Mag. Nagl: Jetzt darf ich Sie bitten, die Tagesordnung zur Hand zu nehmen. Im Vorfeld wurde wieder abgestimmt, welche Stücke gleich als beschlossen gelten. Es sind das die Tagesordnungspunkte und Stücke Nummer 7), da gibt es eine Gegenstimme von Herrn Gemeinderat Pacanda. Das Stück Nummer 10) ist abgesetzt, das Stück 11) ist ebenso beschlossen, 12) gegen den Herrn Gemeinderat Pacanda, 13) ebenso. 7) A 8-21515/2006-143 GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, Stimmrechtsermächtigung für den Vertreter der Stadt Graz gemäß § 87 Abs. 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz Der Finanz-, Beteiligungs- und Liegenschaftsausschuss stellt den Antrag, der Gemeinderat wolle gemäß § 87 Abs. 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz 1967, LGBl.Nr. 130/1967 idF LGBl.Nr. 8/2012 beschließen: Der Vertreter der Stadt Graz in der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH, Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard Rüsch, wird ermächtigt, im Rahmen der Generalversammlung am 17.5.2013, folgenden Anträgen der Geschäftsführung zuzustimmen: 1. Zu TOP 2 – Genehmigung des Jahresabschlusses 2012 und Kenntnisnahme des Lageberichtes und des Corporate Governance Berichtes für das Geschäftsjahr 2012. 2. Zu TOP 3 – Zustimmung zur Entlastung der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2012. 3. Zu TOP 4 – Zustimmung zur Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2012. 4. Zu TOP 6 – Zustimmung zur Abberufung der folgenden Mitglieder des Aufsichtsrates GR. Mag. Klaus Frölich Mag.a Dr.in Ursula Hammerl GR. Mag. Gerald Haßler DI Wolfgang Malik GR. a.D. Peter Mayr Katharina Peer GR. Dr. Peter Piffl-Percevic GR.in Sissi Potzinger Mag.a Helga Siegl 5. Zu TOP 7 – Zustimmung zur Bestellung der Mitglieder des Aufsichtsrates Mag.-Dir. Stv.in Mag.a Dr.in Ursula Hammerl Mag. Andreas Lorenzoni DI Wolfgang Malik Peter Mayr Mag.a Sieglinde Pailer Franz Stefan Parteder Katharina Peer Mag.a Helga Siegl Dr. Wilhelm Techt DI Georg Topf NT 11) Präs. 023515/2013/0001 Einrichtung „Abteilung für Bildung und Integration“ Der Ausschuss für Verfassung, Organisation, Gender Mainstreaming, Katastrophenschutz und Feuerwehr, internationale Beziehungen und Menschenrechte stellt den Antrag, der Gemeinderat wolle beschließen: 1. Das Stadtschulamt, der Bereich Kinderbildung und -betreuung des Amtes für Jugend und Familie und das Integrationsreferat der Magistratsdirektion werden mit Wirkung 1. Juni 2013 zu einer Abteilung mit der Bezeichnung „Abteilung für Bildung und Integration“ zusammengeführt. 2. Die Betriebsvereinbarung GZ: A 1-1787/2003-1, welche vom Gemeinderat im Zusammenhang mit dem Verwaltungsreformprojekt 2000+ am 18.9.2003 beschlossen wurde, wird sinngemäß angewandt. 3. Das Personalamt wird mit den erforderlichen Änderungen des Dienstpostenplanes beauftragt. NT 12) A 8-20081/06-102 Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Richtlinien für die Generalversammlung gem. § 87 Abs. 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz 1967; Umlaufbeschluss Der Personal-, Finanz-, Beteiligungs- und Immobilienausschuss stellt den Antrag, der Gemeinderat wolle gemäß § 87 Abs. 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz, LGBl.Nr. 130/1967 idF. LGBl.Nr. 8/2012 beschließen: Der Vertreter der Stadt Graz in der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH, StR. Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard Rüsch, wird ermächtigt, mittels Umlaufbeschluss folgenden Anträgen zuzustimmen: 1. Zustimmung zur Beschlussfassung im schriftlichen Weg gemäß § 34 GmbHG. 2. Der Aufsichtsrat der Holding Graz Kommunale Dienstleistungen GmbH besteht aus 12 Mitgliedern. 3. Widerruf der Bestellung folgender Mitglieder des Aufsichtsrates der Holding Graz Kommunale Dienstleistungen GmbH Bgm. Mag. Siegfried Nagl StR.in Lisa Rücker Mag.a Sabine Wendlinger Slanina StR. Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard Rüsch Adelheid Fürntrath-Moretti Mag. Nikolaus Lallitsch Mag. Christian Krainer Mag.a Sieglinde Pailer Mag.a Franziska Winkler Dr. Ernst Wustinger GR. Dr. Gerhard Wohlfahrt Mag. Markus Scheucher 4. Wahl folgender Personen in den Aufsichtsrat der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Mag.a Susanne Bauer Dr. Kurt Fassl Adelheid Fürntrath-Moretti MMMag. Dr. Axel Kassegger Dr. Robert Kremlicka StR.in a.D. Wilfriede Monogioudis Mag.a Alexandra Pichler-Jessenko Mag. Harald Posch Dr. Hermann Pucher Mag. Markus Scheucher Dr.in Claudia Unger Dr. Ernst Wustinger NT 13) A 8-18793/06-128 Grazer Energieagentur GmbH Richtlinien für die 16. ordentl. Generalversammlung am 22.5.2013 gem. § 87 Abs. 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz; Stimmrechtsermächtigung Der Personal-, Finanz-, Beteiligungs- und Immobilienausschuss stellt den Antrag, der Gemeinderat wolle gemäß § 87 Abs. 2 des Statutes der Landeshauptstadt Graz 1967, LGBl.Nr. 130/1967 idF LGBl.Nr. 8/2012 beschließen: Die Vertreterin der Stadt Graz, Stadträtin Lisa Rücker, wird ermächtigt, in der am 22.5.2013 stattfindenden 16. ordentlichen Generalversammlung der Grazer Energieagentur GmbH im Sinne der Ausführungen im Motivenbericht folgenden Anträgen zuzustimmen: 1. Zu TOP 1 – Genehmigung des Protokolls der letzten Generalversammlung, Genehmigung der Tagesordnung. 2. Zu TOP 3 – Zustimmung zur Feststellung des geprüften Jahresabschlusses zum 31.12.2012 und zustimmende Kenntnisnahme des Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2012. 3. Zu TOP 4 – Genehmigung das Bilanzergebnis in Höhe vom € 19.463,58 auf neue Rechnung vorzutragen. 4. Zu TOP 5 – Entlastung des Geschäftsführers sowie der Aufsichtsräte für das Geschäftsjahr 2012. 5. Zu TOP 6 – Zustimmung zur Wahl der ARTG – Allgemein Revision- und Treuhandgesellschaft m.b.H. Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft in Graz, Brückenkopfgasse 1, 8011 Graz zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2013. Der Tagesordnungspunkt NT 11) wurde einstimmig angenommen. Die Tagesordnungspunkte 7), NT 12) und NT 13) wurden mit Mehrheit angenommen. Berichterstatter: GR. Pogner 6) A 1-55/2013-4 A 8-13326/2011-21 Dienstpostenplan 2013; Anpassung zum 1.6.2013 GR. Pogner: Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen! Dienstpostenplan, Anpassung zum 1.6.2013. Der Dienstpostenplan wurde mit Wirksamkeit 1.8.2012 hier beschlossen. Jetzt geht es um die Abänderungen, um die strukturellen Abänderungen, die wir zum Teil mit den Zuweisungen zur GBG und zur ITG hatten. Also wir haben es im Ausschuss ausführlich diskutiert und wurde angenommen und ich bitte ebenso, hier den Dienstpostenplan anzunehmen. Dankeschön. Der Berichterstatter stellt namens des Ausschusses für Personal, Beteiligungen und Immobilien den Antrag, der Gemeinderat wolle beschließen: Dem in der Anlage angeschlossenen und einen integrierenden Bestandteil dieses Berichtes bildenden Entwurf der Abänderung des Dienstpostenplanes 2013 wird zugestimmt. Der aktualisierte Dienstpostenplan tritt mit 1.6.2013 in Kraft. Der Tagesordnungspunkt wurde mit Mehrheit angenommen. Berichterstatter: GR. Dr. Piffl-Percevic 8) A 14-018683/2013-1 3.21 Flächenwidmungsplan 2002 der Landeshauptstadt Graz 21. Änderung 2013 - Entwurf GR. Dr. Piffl-Percevic: Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir haben hier mit dem 3.21 Flächenwidmungsplan 2002 die 21. Änderung vor uns liegen und zwar in Form einer Beschlussfassung über die öffentliche Auflage der darin enthaltenen Vorhaben. Die sind, ich fasse so gruppenweise zusammen, zunächst legistische Vorkehrungen aufgrund der Novelle des Raumordnungsgesetzes, dazu gehört dann auch der Entfall der Bebauungspflicht bei der Errichtung von Tiefgaragen, wenn an und für sich für die Bautätigkeit im Bebauungsplan vorgesehen ist, soll das sozusagen nicht verzögert werden, sondern wenn Tiefgaragen gebaut werden, soll es diese Verpflichtung nicht berühren, damit soll das gefördert werden. Es sind weiters einzelne Widmungs- oder Umwidmungsprojekte damit verbunden. Ich nenne hier eine Erschließungsstraße, ein kleines Stück in der Nähe der Kirchnerkaserne, damit hier eine Fläche entwickelt werden kann. Ein Entfall der Bebauungsplanpflicht im Bezirk Gries, es ist weiters, und ich erwähne gleich, dass alle Punkte bis auf zwei im Ausschuss einstimmig beschlossen wurden, und zwar lediglich der Punkt 3, das ist die Ausweisung einer Freilandsondernutzung Sport beim Kraftwerk in der Murfelder Straße zur Errichtung eines Bootshauses. Hier hat uns der Kollege Dreisiebner gesagt, dass die grüne Fraktion nicht mitstimmen kann und hat im Ausschuss dagegen gestimmt und es ist weiters eben dieser von mir referierte Punkt mit den Tiefgaragen, der von den Kommunisten nicht mitgetragen werden kann. Es ist insgesamt dann auch noch ein sehr wichtiges größeres Projekt, wo die Änderungen des Flächenwidmungsplanes aufgelegt werden sollen, das ist das schon vielfach erwähnte Smart-City-Projekt in Graz Mitte. Ein ganz wichtiges und richtungsweisendes Stadtentwicklungsprojekt, es soll hier das dort bestehende Industriegebiet zwischen der Waagner-Biro-Straße und der Bahn beginnend von der List-Halle nach Norden bis zur Peter-Tunner-Straße von Industriegebiet in Kerngebiet, das heißt in überwiegend Wohn-Nutzung durchsetzt und durchmischt mit Gewerbenutzung umgewidmet werden, mit einer Bebauungsdichte, die mit 2,0 ausgewiesen wird in dieser Auflage. Es gibt für dieses Smart Cities auch einen Rahmenplan, der noch anders als bei Reininghaus zwar dem Ausschuss zur Kenntnis gebracht wurde, aber noch nicht in dieser Verbindlichkeit vorliegt. Aber hier gibt es auch Bestrebungen, den nachzuführen und auch wie bei Reininghaus als Leitinstrument einzusetzen. Das liegt aber noch vor uns. Wir haben weiters beschlossen, dass bei zwei Umwidmungen, so auch bei Smart Cities, dann noch nicht alle vertraglichen Verbindlichkeiten von den Projektwerbern unterfertigt wurden, ausdrücklich festzuhalten, dass das Voraussetzung ist dann für eine Genehmigung der Vorhaben. Ich möchte nochmals betonen, dass das Smart-Cities-Projekt ein richtungsweisendes Projekt ist, die Bevölkerungsentwicklung wurde vom Herrn Bürgermeister gerade auch aufgezeigt. Wir haben sozusagen mehrere Eisen im Feuer und ich sage, wiederhole, wenn wir diese Herausforderungen der Herangehensweise an Umwidmungen an die Entwicklung von Stadtteilen und Bezirken im Griff haben und in den Griff bekommen und auch mit uns gemeinsam gestalten, dann dürfen wir uns über den Zuwachs freuen. Es ist eine Herausforderung für uns, der wir gerecht werden sollten. Ich stelle daher den Antrag, das vorliegende Stück in der vorgetragenen Weise zu genehmigen und möchte mich beim Herrn Baudirektor und bei der Stadtplanungsabteilung, namentlich beim Herrn Dipl.-Ing. Inninger, aber auch bei Dipl.-Ing. Rogl, herzlich für die umfangreichen Arbeiten bedanken. Danke (Applaus ÖVP). Der Berichterstatter stellt namens des Ausschusses für Stadt- und Grünraumplanung den Antrag, der Gemeinderat möge beschließen: 1. Die Absicht den 3.0 Flächenwidmungsplan 2002 in der Fassung 3.20 in dem in der Verordnung, der plangraphischen Darstellung und dem Erläuterungsbericht angegebenen 10 Punkten zu ändern, 2. den Entwurf zum 3.21 Flächenwidmungsplan der Landeshauptstadt Graz – 21. Änderung 2013 im Amtsblatt vom 29. Mai 2013 kundzumachen und im Stadtplanungsamt während der Amtsstunden in der Zeit vom 30. Mai 2013 bis 26. Juli 2013 zur allgemeinen Einsicht öffentlich aufzulegen. Stadtrat Dipl.-Ing. Dr. Rüsch übernimmt um 17.25 Uhr den Vorsitz. GR. Dreisiebner: Liebe KollegInnen, lieber Gerhard Rüsch, sehr geehrte Damen und Herren! Wie vorhin und eingangs schon erwähnt vom Kollegen Peter Piffl-Percevic wird die grüne Fraktion dem Unterpunkt 3, das ist das Bootshaus an der Mur für den Ruderklub, nicht zustimmen, also der Flächenwidmungsplanänderungsauflage nicht zustimmen. Wir haben schon voriges Jahr zum Fachstück in der Sache nicht zugestimmt, da wir zum einen aufgrund der nachlassenden Wasserqualität durch den Kraftwerksbau Gössendorf hier nicht unbedingt die Möglichkeit sehen, dass man dort rudern, schwimmen oder Ähnliches sollte. Ruderer könnten ins Wasser fallen beziehungsweise wird das in der Beziehung nicht besonders gewinnbringend sein für die Menschen. Das Zweite ist, es ist für uns ziemlich unklar, wie man in dem Wohngebiet Murfeld bei einem relativ großen Bootshaus und Ruderklub, der wahrscheinlich auch die eine oder andere Veranstaltung, Festivität etc. abhalten wird, wie man dort den anfallenden Verkehr und die Parkräume zur Verfügung stellen kann, ohne dass die Anrainer darunter sehr leiden müssen und das dritte Momentum ist, dass es für uns ein bisschen der Einstieg in eine weitere Nutzung des Murufers in dem Bereich, und zwar eine wirtschaftliche Nutzung des Muruferbereichs darstellen könnte, deswegen unsere Skepsis. Da beantragen wir gesonderte Abstimmung. Zum Punkt Nummer 7, wo die KPÖ den Entfall der Bebauungsplanpflicht für Tiefgaragen in Innenhöfen und Vorgärten, da gibt es eine dementsprechende Schutzausweisung, im 4.0 STEK nicht unterstützen kann, das können wir sehr wohl unterstützen, weil für uns diese Festlegungen im 4.0 STEK eigentlich die stärkere Absicherung ist, dass Innenhöfe nicht erbaut werden, nicht verparkt werden und wenn eine Tiefgaragierung erfolgt, dann darüber dementsprechend ökologisch sinnvolle und wertvolle Überschüttung erfolgt und dann eine dementsprechende Bepflanzung und Freihaltung erfolgen kann. Das heißt, hier ist für uns ein qualitativer Fortschritt da. Beim Tagesordnungspunkt Smart Cities haben wir dankenswerterweise jetzt einiges noch an Informationen erhalten von gestern auf heute und dieser Beschränkung der Bedingung der Kundmachung da können wir voll zustimmen. Wir haben jetzt auch noch einiges an Details erfahren, dass der Investor, die Investorengruppe einiges an Eigeninvestitionen tätigen wird. Uns bleibt natürlich, der Stadt Graz bleibt natürlich auch noch vieles an Investition über, aber das ist eine ganz andere Geschichte, da haben wir vorher Budgets beschlossen, da haben wir schon von Stadträtinnen und Stadträten aus der Dreierkoalition gehört, dass gewisse Dinge nicht möglich sein werden, wie etwa dass man für die Smart Cities auch eine Straßenbahnerschließung in mittlerer Sicht ins Auge fasst. Ich hoffe, dass hier noch ein Umdenken erfolgt, weil ich nicht davon ausgehen kann, dass, wenn man so einen großen Stadtteil komplett neu auf die Beine stellt und komplett neu entwickelt, dass man dort positive Umwelteffekte erreichen kann, wenn man das nicht hochqualitativ mit einer Straßenbahn erschließt. Für den Anfang, ist schon klar, reichen Busse, aber irgendwann muss man den Schritt gehen und irgendwann muss man die Finanzierung sicherstellen. Aber das ist, wie gesagt, eine andere Geschichte und wird uns noch öfter befassen (Applaus Grüne). Punkt 3 des Tagesordnungspunktes wurde mit Mehrheit angenommen (42 : 4) Punkt 6 des Tagesordnungspunktes wurde mit Mehrheit angenommen (45 : 1) Punkt 7 des Tagesordnungspunktes wurde mit Mehrheit angenommen (36 : 10). Punkt 10 des Tagesordnungspunktes wurde mit Mehrheit angenommen (45 : 1). Die restlichen Punkte wurden einstimmig angenommen (46 : 0). Berichterstatterin: GR.in Mag.a Grabe 9) StRH-67484/2008 City-Benchmark GR.in Mag.a Grabe: Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Es gibt einen Bericht der, wie ich sehe, große Aufmerksam hervorruft, was zu der Stunde, na Stunde nicht, aber nach dem Programm vielleicht auch kein Wunder ist. Trotzdem wichtig, ein Bericht des Stadtrechnungshofes zu City-Benchmark. Einige werden sich und auch die, die es eingebracht haben, erinnern, 2009 langte beim Stadtrechnungshof ein Prüfantrag ein von sieben GemeinderätInnen in Bezug auf City Benchmark, also Vergleich der in Österreich jetzt vergleichbaren größeren Städte der Landeshauptstädte und zwar konkret, der Stadtrechnungshof möge eine Expertise anstellen, in der die finanzielle Lage der Stadt Graz im Vergleich zu den Landeshauptstädten Linz, Salzburg und Innsbruck gestellt wird, insbesondere soll auf die Verschuldung und die Vermögensverhältnisse der Landeshauptstädte in dieser Vergleichsstudie eingegangen werden. Hintergrund war damals aus Sicht der AntragstellerInnen die finanziell angespannte Lage der Stadt, die Tatsache, dass die Stadt Graz als einzige eine konsolidierte Bilanz im Jahresabschluss vorlegt und das sollte also verglichen werden mit anderen Städten. Bei dem Punkt konsolidierte Betrachtung war es dann aber aufgrund mangelnder Vergleichsdaten nicht möglich, diesen Städtevergleich auch wirklich konsolidiert zu machen, weil wenn Graz die einzige Landeshauptstadt ist, die das Budget so darstellt, die anderen nicht, ist es schwierig, zu Zahlen zu kommen. Die anderen Punkte wurden aber sehr genau geprüft und auch im Kontrollausschuss diskutiert und zwar wurde dafür das in der Zwischenzeit vom KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung entwickelte Instrument von Indikatoren der Bonitäts- und Risikoanalyse österreichischer Gemeinden als Datengrundlage herangezogen. Den Schwerpunkt der Prüfung bildete die Frage, inwieweit sich die Finanzlage der Stadt Graz in den letzten Jahren positiv, negativ entwickelt hat und das Ergebnis der aktuellen Prüfung bei diesem Städtevergleich, wo also Städte, in dem Fall mit mehr als 50.000 EinwohnerInnen, außer Wien verglichen worden sind, ist in dem recht umfangreichen Bericht des Stadtrechnungshofes zusammengefasst und auch grafisch dargestellt. Ich denke, dass auch der Kontrollausschuss sehr dankbar war, dass die Darstellung so ist, dass man auch relativ schnell sehen kann, wo die Stadt Graz drüber liegt, wo sie drunter liegt, dass das sehr gut nachvollziehbar ist. Überprüft oder analysiert wurden dabei erstens die Entwicklung der laufenden, das heißt, periodisch wiederkehrenden Einnahmen, dann die Entwicklung eben solcher Ausgaben und die Gebarungsstruktur, das heißt, Querschnittssalden 1 bis 3 und das Maastricht-Ergebnis sowie bestimmte Kennzahlen, die die finanzielle Leistungsfähigkeit betreffen, Sparquote, Eigenfinanzierung und Finanzspritze. Auf die Analyse der Finanzschulden und Investitionen wurde bewusst verzichtet, auch wieder aufgrund der fehlenden Daten in der konsolidierten Betrachtung. Insgesamt zeigt sich, dass im Beobachtungszeitraum anfangs die Stadt Graz in einigen Bereichen deutlich oder leicht bis deutlich ungünstiger gelegen ist im Städtevergleich, ab 2011 aber die Konsolidierungsbemühungen der letzten fünf Jahre zum Tragen gekommen sind und die Entwicklung meistens positiver geworden ist und zwar einerseits für die freie Finanzspitze, also das Ergebnis der Gebarung, aber auch bei den Ertragsanteilen, auch wenn insgesamt im Städtevergleich, wie heute auch schon einmal Thema war, die Ertragsanteile vom Finanzausgleich in Graz deutlich geringer ausfallen pro Kopf als in anderen Städten, was du auch vorher erwähnt hast, langjährige Ungerechtigkeit ist, das kann man damit feststellen. Insgesamt aber, das haben wir damals beim Jahresabschluss auch gehabt, hat man gesehen, dass trotzdem durch den Bevölkerungsanstieg natürlich ein Zugewinn war, aber die Pro-Kopf-Ausgaben haben wir ja auf der anderen Seite auch. Diese Dinge sind detailliert im Bericht nachzulesen. Ich erspare mir das, weil es eh im Kontrollausschuss diskutiert wurde und stelle daher den Antrag des Kontrollausschusses: Der Gemeinderat möge den gegenständlichen Bericht sowie die Stellungnahme des Kontrollausschusses gemäß § 67a Abs. 5 Statut der Landeshauptstadt Graz zur Kenntnis nehmen. Danke. Die Berichterstatterin stellt namens des Kontrollausschusses den Antrag, der Gemeinderat möge den gegenständlichen Bericht sowie die Stellungnahme des Kontrollausschusses gemäß § 67a Abs. 5 Statut der Landeshauptstadt Graz zur Kenntnis nehmen. Der Tagesordnungspunkt wurde einstimmig angenommen. Berichterstatter: GR. Mag. Haßler NT 14) A 16-065484/2004/0007 A 8-30034/2006/0074 A 8-6640/2013-13 Fördervereinbarung zur mittelfristigen Finanzierung der Kultur Service Gesellschaft mbH für die Jahre 2014 bis 2017 GR. Mag. Haßler: Sehr geehrter Herr Stadtrat, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Wir haben heute schon sehr viel über Subventionen und Förderungen gehört und ich darf jetzt zwei Stücke berichten, wo es doch über fünf Jahre verteilt um eine Subventionssumme von 535.000 Euro geht. Und zwar geht es um die Neufassung der Unterstützung für die List-Halle. Kurze Erinnerung, Oktober 2012 haben wir beschlossen, die ursprünglich eben von Stadt und Land im Verhältnis ein Drittel/zwei Drittel verwaltete List-Halle wieder an die Familie List retour zu geben. Die ursprünglichen Förderungen der Stadt waren 180.000 Euro, neu sollen jetzt 150.000 Euro pro Jahr investiert werden und zwar in der Form, dass drei Gesellschaften für jeweils 100 Tage die Listhalle fix anmieten zum Tagessatz von 6.300 Euro. Die Vorgeschichte. Im ersten Stück geht es um die steirische Kultur Service GmbH, die aus diesen 100-Tage-Topf zehn Tage per anno anmieten soll zum Preis von 6.300 Euro, von 2013 bis 2017 fällt daher ein gesamtes Fördervolumen von 105.000 Euro an, pro Jahr sind es 21.000 Euro. Die Förderung soll von der Stadt gewährt werden unter der Voraussetzung, dass das Land Steiermark eine Förderung in der doppelten Höhe gewährt und für die Förderung erhalten wir in diesem Fall ein Einweisungsrecht von Seiten des Kulturressorts für 3,5 Veranstaltungstage per anno. Ich stelle den Antrag, das, wie vorgetragen, zu beschließen. Der Berichterstatter stellt namens des Kulturausschusses und des Personal-, Finanz-, Beteiligungs- und Immobilienausschusses den Antrag, der Gemeinderat wolle mit der erforderlichen erhöhten Mehrheit beschließen: 1. Die Stadt Graz gewährt der Kultur Service Gesellschaft unter der Bedingung, dass das Land Steiermark der Gesellschaft (gegenüber bisher) eine zusätzliche Subvention in doppelter Höhe gewährt, jährlich ab 2013 bis inklusive 2017 eine Subvention in Höhe von € 21.000,-. Die Gesamtsumme für diese Fördervereinbarung beträgt für die Jahre 203 bis 2017 € 105.000,-. 2. Für die haushaltsmäßige Vorsorge in den Jahren 2013 bis 2017 wird die entsprechende Projektgenehmigung erteilt. Die Bedeckung erfolgt auf der Fipos 1.30000.755000-007 und ist im Rahmen der jeweiligen Eckwerte des Kulturamtes zu finanzieren. 3. Die Fördervereinbarung ist durch die Mag.-Abt. 16 – Kulturamt und die Mag.-Abt. 8 – Finanz- und Vermögensdirektion mit der Kultur Service Gesellschaft laut beigelegtem Vertrag, der einen integrierenden Bestandteil dieses Beschlusses bildet, abzuschließen. 4. Die Auszahlung erfolgt am 30.6. des jeweiligen Jahres. GR.in Braunersreuther: Ich hatte das im Kulturausschuss schon angesprochen. Wir werden diesem Subventionsantrag zwar zustimmen, aber nur mit großen Bauchschmerzen. Denn wir sind eigentlich gegen die verpflichtende Einweisung von Kulturveranstaltern in eine Halle, die für viele Veranstaltungen sowohl in der Größe wie auch im Mietpreis zu überdimensioniert ist und zudem mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht erreichbar und deren Parkplätze kostenpflichtig sind. Das widerspricht unserem Anspruch auf den einfachen Barriere- und vor allem Dingen Hemmschwellenzugang zur Kultur. Wir wissen allerdings auch, dass bei einer Ablehnung der Subventionen die genannten Veranstalter finanziell keine Möglichkeit hätten, diesen Ort zu nutzen, dann würde die Stadt aufgrund des von uns damals abgelehnten Abtretungsvertrages vom Oktober 2012 den Leerstand bezahlen. Also den Betreiber subventionieren, ohne dafür Raum und Dienstleistung zu erhalten. Unsere Zustimmung geschieht also nach dem Motto angefaulte Äpfel kann man entweder wegschmeißen oder man kann sie ausschneiden und Kompott draus machen (Applaus KPÖ). GR. Pacanda: Mir hätten jetzt diese Information im Gericht sehr gut getan, sprich, dass wenn diese Förderungen dementsprechend nicht genehmigt werden, dass das sowieso gezahlt wird. Also das habe im Bericht selber nicht entdeckt, geht mir in der Form ab. Wir werden eben 14) und 15) dementsprechend ablehnen, weil wir prinzipiell gegen so Verfahren sind und sehen auch diese dementsprechenden Fördergelder besser investiert in Individualkunst möglicherweise oder für Kleinkunstvereine, anstatt das jetzt in diese List-Halle da hineinzustecken. Wir wissen natürlich nicht, was da 2012 genau abgemacht worden ist, aber dementsprechend werden wir uns da hier gegen 14) und 15) aussprechen. Dankeschön. Der Tagesordnungspunkt wurde mit Mehrheit angenommen (45 : 1). Berichterstatter: GR. Mag. Haßler NT 15) A 16-065914/2004/0084 A 8-30034/2006/0075 A 8-6640/2013-12 Fördervereinbarung zur mittelfristigen Finanzierung der Steirische Kulturveranstaltungen GmbH für die Jahre 2013 bis 2017 GR. Mag. Haßler: Ich muss leider das Bauchweh der KPÖ verstärken und zwar geht es in diesem Stück, Vorgeschichte die gleiche, um die Steirische Kulturveranstaltungen GmbH. Diesmal um 60 Tage zum Preis pro Tag von 6.300 Euro macht dann per anno 86.000 Euro, die an Subvention fließen sollen und für die fünf Jahre 430.000 Euro. Wieder unter der Voraussetzung, dass das Land Steiermark eine Förderung in doppelter Höhe gewährt. Ersuche ebenfalls um Annahme. Der Berichterstatter stellt namens des Kulturausschusses sowie des Personal-, Finanz- Beteiligungs- und Immobilienausschusses den Antrag, der Gemeinderat wolle mit der erforderlichen erhöhten Mehrheit beschließen: 1. Die Stadt Graz gewährt der Steirische Kulturveranstaltungen GmbH unter der Bedingung, dass das Land Steiermark der Gesellschaft (gegenüber bisher) eine zusätzliche Subvention in doppelter Höhe gewährt, jährlich ab 2013 bis inklusive 2017 eine solche zusätzliche Subvention in Höhe von € 86.000,-. Die Gesamtsumme für diese Fördervereinbarung beträgt für die Jahre 2013 bis 2017 € 430.000,-. 2. Für die haushaltsmäßige Vorsorge in den Jahren 2013 bis 2017 wird die entsprechende Projektgenehmigung erteilt. Die Bedeckung erfolgt auf der Fipos. 1.32500.755000-003 und ist im Rahmen der jeweiligen Eckwerte des Kulturamtes zu finanzieren. 3. Die Fördervereinbarung ist durch die Mag.-Abt. 16 – Kulturamt und die Mag.-Abt. 8 – Finanz- und Vermögensdirektion mit der Steirischen Kulturveranstaltungen GmbH laut beigelegtem Vertrag, der einen integrierenden Bestandteil dieses Beschlusses bildet, abzuschließen. 4. Die Auszahlung erfolgt am 30.6. des jeweiligen Jahres. Der Tagesordnungspunkt wurde mit Mehrheit angenommen (45 : 1). Berichterstatter: GR. Dr. Piffl-Percevic NT 16) A 10/BD-7174/2009-23 A 14/007276/2009-16 A 10/5-063453/2012-8 A 10/8-9341/2013-4 Stadtteilentwicklung Graz-Reininghaus Rahmenplan GR. Dr. Piffl-Percevic: Herr Vorsitzender, liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir behandeln jetzt, dazu hat der Vorsitzende aufgerufen, den Rahmenplan von Reininghaus. Das ist die Stadtteilentwicklung, die wir schon im November 2008 beziehungsweise im März 2009 erstmals beschlossen haben. Das ist sozusagen ein fortlaufendes Projekt, das entsprechend unseren Intentionen und nach den Konkretisierungen, die zunehmend erfolgen, sozusagen unsere Leitfrequenz für die Entwicklung dieses Stadtteiles ist, wo alle wesentlichen entwicklungspolitischen Zielsetzungen zunehmend festgehalten werden und zunehmend detaillierter. Es hat nunmehr mit dem heute vorliegenden, sozusagen, Novellierungsantrag geht es im Wesentlichen um stadtplanerische Ansätze, es geht darum, die Grün- und Freiräume entsprechend auszugestalten, Quartierparks, einen Reininghauspark dort zu schaffen, der auch eben hier detailliert wird. Da gibt es dann noch zwei Ergänzungen, die eingebaut wurden, die ich gleich im Anschluss vortragen werde. Es geht um das Mobilitätspaket, um die Straßenbahn, sage ich, zunächst rechtliche Erschließung, mehr ist ja noch nicht drinnen, damit also die Planung hier begonnen wird, die Linie 3 vom Bahnhof über die Eggenberger Maut bis zur Hummelkaserne mit Planungsarbeiten hier beginnen wird. Es geht um Parkraummanagement, um Sammelgaragen und Beschränkung von Ausfahrten, es geht weiters um Infrastrukturen für die Straßenbahn, es soll dort auch ein Unterwerk, also sprich eine Remise, geplant werden, die Eggenberger Remise beziehungsweise die im Bezirk liegt vor der Eggenberger Maut, sollte, das ist das Vorhaben, dort in dieses Gebiet anschließend der Südbahn verlegt werden, weil sich dort auch so eine Nutzung besonders anbietet. Es geht weiters darum, und ganz besonders um eine energiepolitisch moderne Nutzung, die dort ins Auge gefasst wird, Abwärme, Niedrigtemperatur oder mittlere Temperaturen von der Marienhütte sollen dort in einem Forschungsprojekt des Infrastrukturministeriums auch zu nutzbarer Wohnraumenergie praktisch verwendet werden, Energieautarkie, was das Areal geographisch betrifft, nicht was die Energieeinkoppelungen betrifft. Es geht um eine weite Entwicklung des Rahmenplanes, wie schon mehrfach angekündigt, dazu gehört auch das Management, das durch die Baudirektion erfolgt und wir hatten auch schon beschlossen, dass ein Koordinator, das haben wir im Februar des heurigen Jahres beschlossen, dass ein Koordinator eingesetzt wird. Ich darf Sie alle um Zustimmung bitten, wir haben da nur zur Information im folgenden Stück noch einige Ergänzungen zum Flächenwidmungsplan. Soweit der Bericht zum Rahmenplan. Ich kann weiters berichten, dass im Ausschuss, glaube ich, sogar einstimmig, Herr Pacanda, danke, genehmigt wurde und ich würde das auch für die Beschlussfassung hier empfehlen, aber Sie sind natürlich frei in Ihrem Stimmverhalten. Danke (Applaus ÖVP). Eine Ergänzung, die habe ich versprochen, muss ich jetzt nachliefern, es hat von den Grünen eine Anregung gegeben. Noch Gardening einzubauen, auch die Möglichkeit für Grill- und interkulturelle Gärten in diesem Bereich, es ist gelungen, einvernehmlich Formulierungen zu finden und es hat von der KPÖ Anregungen gegeben noch weitergehend, das soziale Wohnen ist ja bereits in allen Beschlussfassungen schon Gegenstand auch der Beschlussfassung gewesen, auch diesen Punkt zu detaillieren und auch mit der Liegenschaftsabteilung der Stadt hier weitere Flächen zu suchen und zu sichern. Das wurde eingebaut. Ich ersuche um Annahme (Applaus ÖVP). Der Berichterstatter stellt namens des Ausschusses für Stadt- und Grünraumplanung sowie des Ausschusses für Verkehrsplanung den Antrag, der Gemeinderat wolle beschließen: 1. Der gegenständliche Bericht wird zustimmend zur Kenntnis genommen. Im Sinne einer urbanen und nachhaltigen Entwicklung von Graz-Reininghaus bekennen sich die Stadt Graz sowie die beteiligten Gesellschaften – Holding Graz und Energie Graz – zu einer bedarfsorientierten Planung und Herstellung der erforderlichen technischen und sozialen Infrastruktur in Abstimmung auf die voranschreitende Siedlungsentwicklung. 2. Die Straßenbaudirektion wird weiterhin beauftragt, im Zuge der Projektkoordination die hierzu erforderlichen Ressourcen beizustellen, die entsprechenden Schritte zur Beauftragung zur „Weiterentwicklung des Rahmenplans“ vorzubereiten sowie die Errichtung der zivilrechtlichen Verträge zu koordinieren, welche insbesondere im Zusammenhang mit der Aufhebung von Aufschließungsgebieten bzw. Verordnungen von Bebauungsplänen mit den Projektentwicklern verhandeln und abzuschließen sind. Weiters wird die Stadtbaudirektion beauftragt, die Vorbereitungen zur Etablierung eines Stadtteilmanagements für Graz-Reininghaus zu beginnen. 3. Die Stadtbaudirektion wird gemeinsam mit der Abteilung für Verkehrsplanung beauftragt, mit der Holding Graz die Kosten für die weiteren Planungsleistungen, insbesondere für ein eisenbahnrechtliches Verfahren, zu eruieren, damit für eine konkrete weitere Bearbeitung die erforderlichen Finanzmittel als Nachtrag zum Verkehrsfinanzierungsvertrag im Graz Linien-Kontrollgremium beschlossen werden können. 4. Die Stadtbaudirektion wird beauftragt, die weitere Entwicklung von Graz-Reininghaus durch geeignete Förderprojekte auf nationaler und EU-Ebene zu unterstützen sowie Forschungsprojekte im Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung zu forcieren. 5. Das Stadtplanungsamt wird beauftragt, die Planung des öffentlichen Raumes und die Bebauungsplanung im Sinn des Motivenberichts voranzutreiben, den Rahmenplan laufend zu aktualisieren und dem Stadtteil Graz-Reininghaus in seiner Ressourcenplanung hohe Priorität einzuräumen. 6. Die Abteilung für Grünraum und Gewässer wird beauftragt, die im Motivenbericht angeführten, öffentlich zugänglichen Freiräume zu schaffen und bei der Umsetzung der beabsichtigten Freiraumqualitäten bestmöglich mitzuwirken. Für Maßnahmen, für die konkrete Budgetansätze bis 2017 bereits bezifferbar sind, sind in Abstimmung mit der Stadtbaudirektion und den anderen beteiligten Abteilungen die notwendigen Schritte zu deren Umsetzung einzuleiten und weiter voranzutreiben. In Bezug auf die interne Ressourcenverteilung ist dem Stadtteil Graz-Reininghaus hohe Priorität einzuräumen. 7. Die Abteilung für Verkehrsplanung wird beauftragt, die Planung der Verkehrsinfrastruktur im Sinn des Motivenberichts voranzutreiben und dem Stadtteil Graz-Reininghaus in seiner Ressourcenplanung hohe Priorität einzuräumen. Insbesondere sollen die erforderlichen Mittel, die zur Einreichplanung der Verkehrsinfrastruktur im Projektgebiet Reininghaus inklusive der beiden Unterführungen Josef-Huber-Gasse und Wetzelsdorfer Straße sowie der Straßenbahnanbindung von der Eggenberger Straße, gesichert und im Rahmen einer Projektgenehmigung dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. 8. Die Energie Graz wird beauftragt, die Entwicklung eines hoch-energieeffizienten Stadtteils Graz-Reininghaus auf Basis des bereits vorliegenden Energiemodells Reininghaus im ECR-Rahmenplan Energie Graz-Reininghaus weiter voranzutreiben, die Umsetzung von zukunftsweisenden Demonstrationsprojekten zu fördern und Vorsorge für die zur Umsetzung erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen zu treffen. 9. Mit der Installierung des Reininghaus-Koordinators im Bürgermeisteramt (GR.-Beschluss vom Februar 2013) wird dieser insbesondere die Koordination der übergeordneten Maßnahmen unter Einbeziehung der externen Partner in Abstimmung mit der Stadtbaudirektion übernehmen. GR. Dreisiebner: Danke, Peter Piffl, du hast schon recht ausführlich erwähnt, dass wir, aber auch die KPÖ, den einen oder anderen Punkt noch hineinreklamieren konnten. Danke dafür an die anderen Fraktionen, dass man das positiv diskutieren durfte. Ich möchte das trotzdem noch ein bisschen stärker ausführen. Aus unserer Sicht, für uns ist aus den bisherigen Schritten Rahmenplan beziehungsweise Reininghausentwicklung immer wieder auch das Anliegen und die Angelegenheit, dort für Wohnbaugruppen Nutzungen möglich zu machen, Flächen zu reservieren, das haben wir jetzt auch wieder hier hineinbekommen. Es ist auch wieder drinnen, dass man Zwischennutzung im kulturellen, im sozialen Bereich mithineinnehmen konnten, dass man von der Kleingärtnerei, Open Gardening bis hin zu Grillplätzen und ähnlichen Dingen in der finalen Nutzung oder eben aber auch nur zwischennutzungsmäßig dort vielleicht das eine oder andere mit den baldigen Eigentümerinnen und Eigentümern vereinbaren kann. Ich hoffe, dass die Stadt da draufbleibt, wir werden auf jeden Fall darauf weiterhin großen Wert legen. Danke an die Kolleginnen aus den Fraktionen, danke an die BeamtInnenschaft. Ansonsten zur Weiterentwicklung Rahmenplan, es steht sehr vieles drinnen, das viel Freude macht, es steht natürlich auch drinnen, was uns Grünen manche Sorge bereitet, das ist etwa die Vorsorge für einen Unterführungsbau Durchstich Josef-Huber-Gasse in das Reininghausgelände unter der Marienhütte, aber es steht natürlich auch drinnen, dass man mit der Detailplanung für die Linie 3 von der Fachhochschule über die Alte Poststraße beginnen soll und dass die Südwest-Linienplanung weiter betrieben werden wird. Das ist das eine, das andere ist, man hört hier immer wieder, man hat es in der Budgetdiskussion gehört, man hört es über Medien, kein Geld, keine Chance, wir können zwar ein bisschen planen, aber wir kommen da nicht wirklich weiter. Jeder, der sieht, was in Reininghaus passiert, weiß, dass da in ein, zwei, drei Jahren die ersten Bebauungspläne, die ersten Baugenehmigungen durch sein werden, dass es dort eine gewisse Anzahl an Menschen geben wird, die dort wohnen werden, die dort arbeiten werden, die sich dort aufhalten werden. Es wird dann noch der Bus ausreichen, es wird dann noch möglich sein, dass man auf diesem Level den Menschen die sanfte Mobilität anbietet, sofern sie nicht mit dem Rad fahren oder Ähnliches, aber es wird sehr, sehr bald nicht mehr möglich sein, ohne qualitativ leistungsfähigen schienengebundenen ÖV, sprich Straßenbahn, das alles zu bedienen. Und dann kippen uns nämlich die Zahlen, dann kippen uns die Vorgaben, die wunderbaren, die dort drinnen stehen mit Pkw-Obergrenzen, Stellplatz-Obergrenzen, Ausfahrtsobergrenzen und Biennalzahlungen, falls man das in einem Quartier durchbricht, dann bricht uns das alles weg und dann war es das mit der Öko-Stadt oder mit der Smart City Reininghaus und das ist unser Bedenken. Wir sind dort in einem Bereich, wo man große, große Umwelt- und Feinstaubprobleme haben und wir sind in einem Umfeld Don Bosco – Eggenberg, Stichwort Wetzelsdorf, Stichwort Straßganger Straße, wo wir jetzt schon mit dem Autoverkehr nicht mehr ein und nicht mehr auswissen beziehungsweise es folgen daraus NOx, Feinstaub, Lärm, die Menschen dort sehr belasten. Und ich erinnere mich jetzt auch daran, was der Bürgermeister in seiner Rede zum Budget gesagt hat, die Politik muss Erwartungshaltungen herunterdämpfen, die Politik muss versuchen, Enttäuschung bei den Menschen zu verhindern, sie darf nicht alles versprechen und am Ende nichts halten. Bürgermeister Nagl hat das so formuliert, leider ist er nicht da, aber er hört das sicher mit, ihr wollt alles haben, sagt der Mensch, sagt der Bürger über die Politik, aber ihr sagt nicht, woher es kommen soll. Und hier in Reininghaus wird sehr, sehr viel versprochen, ganz ein guter Plan, ganz eine tolle Sache, so soll Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert aussehen, so wird es im Rahmenplan und hoffentlich auch den baukünstlerischen Wettbewerben, Bebauungsplanungen etc. usw. weitergehen, nur wenn dann am Ende keine ÖV-Erschließung da ist und wenn man dann am Ende unsere Mobilitätsbeschränkungen und Pull-Maßnahmen alle quasi einpacken können, weil man es nicht mehr bewältigen kann, dann wird es dort ein riesengroßes Problem, das quasi die Quadratierung dessen ist, was es jetzt schon gibt. Ich hoffe, dass man fantasievoll genug ist in der Dreierkoalition, hier die nächsten großen Schritte auch zu setzen und wenn man sagt, Linz hat so einen Schuldenzuwachs, Linz macht ein massives Straßenausbauprogramm, wenn man in den Bericht hineinschaut und drinnen sieht, dass in der Seestadt Aspern in Wien heuer im Herbst die U-Bahn hinfahren wird und nächstes Jahr die Erstbesiedelung erfolgt, dann würde ich sagen, man muss es nicht gerade so angehen, aber vielleicht umgekehrt. Ein Jahr nach der Erstbesiedelung beziehungsweise nach einer entsprechenden Besiedelung sollte man die Straßenbahn haben. Wir wissen aber, welche Vorläufe man da in der Planung, in der Genehmigung, im Bau und natürlich in der Finanzierung hat. Also ich hoffe, dass wir das angehen und nicht am Ende eine Autostadt Reininghaus haben (Applaus Grüne). Der Tagesordnungspunkt wurde einstimmig angenommen. Berichterstatter: GR. Dr. Piffl-Percevic NT 17) A 14-044097/2012-61 3.20 Flächenwidmungsplan der Landeshauptstadt Graz 20. Änderung 2012 GR. Dr. Piffl-Percevic: Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein Punkt dieses Stückes, das jetzt vorliegt, ist ebenfalls Reininghaus. Ich fange daher gleich mit dem Stück, weil wir gerade drauf sind dort, an. Das Stück bezieht sich insgesamt mit, ist ein sogenannter Ergänzungsbeschluss zu unserem Beschluss vom 28. Februar, wo wir einige Änderungen im Flächenwidmungsplan der Stadt Graz 3.20 beschlossen haben. Das muss zum Land gehen und genehmigt werden und es hat, obwohl es schon sehr gut abgesprochen war mit den Land, trotzdem noch einige Anregungen gegeben, das hat zu folgenden Änderungen jetzt geführt. Ein Teil wurde beantwortet ohne jegliche Änderung im Werk, es gibt aber zwei Änderungen, wo „ausgenommen Einkaufszentren“ herausgenommen werden musste aus der Formulierung des Flächenwidmungsplanes, das kommt dann im Bebauungsplan, es ist überall Bebauungsplanpflicht drauf, das betrifft Reininghaus, aber betrifft auch Graz Mitte und ein weiteres Vorhaben. Es gibt weiters durchaus Konfliktstoff mit dem Lärmkataster, der sehr ehrgeizig zahlenmäßig beim Land liegt. Nur wenn man das jetzt so ganz einfach und salopp sagt, dann dürfte man in der Stadt keinen einzigen Bürger aufnehmen, weil wirklich still und leise ist es nur zu ganz wenigen Zeiten, das ist natürlich auch rechtlicher Konfliktstoff. Aber unsere Beamten haben das sehr präzise mit dem Land auch verhandelt und es gibt weiters im Planwerk kleine Änderungen. Aber in keinem einzigen Fall war es so, dass die betroffenen Widmungswerber quasi betroffen gewesen wären, sodass es ein weiteres Anhörungsverfahren hätte geben müssen. Ich ersuche daher, dem vorliegenden Stück die Zustimmung zu erteilen, damit wäre dann der Flächenwidmungsplan Reininghaus sozusagen endgültig drüber. Ich ersuche aber um getrennte Abstimmung des Punktes 3, da die Grünen dort ihre Zustimmung nicht geben. Das betrifft Matzer Messendorf . Ich ersuche, den Punkt vorerst abzustimmen und das übrige Stück. Ich ersuche um Annahme. Danke (Applaus ÖVP). Der Berichterstatter stellt namens des Ausschusses für Stadt- und Grünraumplanung den Antrag, der Gemeinderat der Landeshauptstadt Graz möge beschließen: 1. Den 3.20 Flächenwidmungsplan – 20. Änderung 2012 der Landeshauptstadt Graz gemäß den in der Verordnung, der graphischen Darstellung und dem Erläuterungsbericht angegebenen Punkten, 2. die Stellungnahme der Stadt Graz zur Mängelbekanntgabe/Versagungsandrohung des Landes Steiermark im Sinne dieses Gemeinderatsbeschlusses. Der Punkt 3 des Tagesordnungspunktes wurde mit Mehrheit angenommen (40 : 4). Die Punkte 1, 2, 4, 5, 6 und 7 des Tagesordnungspunktes wurde einstimmig angenommen (44 : 0). Damit ist die ordentliche öffentliche Sitzung des Gemeinderats der Landeshauptstadt Graz beendet. Stadtrat Dipl-.Ing. Dr. Gerhard R ü s c h schließt die Sitzung des Gemeinderates um 17.55 Uhr. Die Vorsitzenden: Bgm. Mag. Siegfried Nagl Bgm.-Stv.in Mag.a Dr.in Martina Schröck Stadtrat Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Rüsch Stadtrat Detlev Eisel-Eiselsberg Der Schriftführer: Die Schriftprüferin: Wolfgang Polz GR.in Waltraud Haas-Wippel Protokoll erstellt: Heidemarie Leeb Sitzung des Gemeinderates (Budget) vom 16. Mai 2013 1